Schattenjustiz in Deutschland
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 09.10.12 13:13 | ||||
Eröffnet am: | 09.10.12 10:41 | von: sportsstar | Anzahl Beiträge: | 15 |
Neuester Beitrag: | 09.10.12 13:13 | von: Peter Silie | Leser gesamt: | 861 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 1 | |
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Bericht im Video (siehe nachstehender Link) ab 15:50min. :
http://rtl-now.rtl.de/extra/...er_id=100835&player=1&season=0
Der Libanese Hassan Allouche nennt sich "Friedensrichter" und schlichtet Streit, bevor dieser vor Gericht landet. Ist er eine Gefahr für das deutsche Recht?
Da gibt aber dann viel Schattenjustiz in Deutschland: Außergerichtliche Einigung, Mediation, Schlichtung, Schiedsverfahrren, Sportgerichtsbarkeit u.ä.
"Von einer islamischen Paralleljustiz in Deutschland durch Friedensrichter kann keine Rede sein", sagt Peter Scholz, Vizepräsident des Berliner Amtsgerichts Tiergarten. Die Diskussion werde lediglich durch "einzelne spektakuläre Fälle am Leben erhalten", so Scholz.
Nicht umsonst schlug ihn die französische Nachrichtenagentur AFP bereits im Jahr 2005 für den Friedensnobelpreis vor, weil er alleine bis dahin mehrere hundert Konflikte zwischen Familien und Stämmen friedlich gelöst hatte - seither dürften es noch hunderte mehr sein, Entscheidungen die unter der dort lebenden Bevölkerung scheinbar ausnahmslos respektiert werden. Sein Vorgehen reicht von Schlichtungen diverser Familienstreitigkeiten (auch Sorgerechtsfälle), bis hin zu vereitelten Schutzgelderpressungen - als nicht erreichbar erklärt er sich für Dinge, die bspw. Terrorismus, Mord oder jegliche Rotlicht-Belange betreffen.
Natürlich birgt dieses Vorgehen auch Gefahren, nicht nur für ihn persönlich
(sein jüngerer Bruder wurde 2004 auf offener Straße erschossen - die Ermittlungen liefen ins Leere: http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/...offener-Strasse.html), weshalb er wohl auch seither oftmals nur noch mit Schussweste vor die Tür tritt.
Dennoch kommt ein Jeder dort an seine Nummer ran, kann ihn rund um die Uhr im Bedarfsfall erreichen und respektiert seine Schlichtungsentscheidungen. Etwas, das in Bezug auf die Polizei nicht gegeben ist. Er wird geachtet, Polizisten ausnahmslos gehasst, und zwar so enorm, dass dort getötete Polizisten regelrecht bejubelt werden.
Seine Handlungsmotive sind ehrbar, sein Vorgehen und Einsatz ("sobald es um menschliche Probleme, vorallem Kinder geht, renne ich, renne ich, renne ich - bis das Problem gelöst ist!") vorbildlich. Wieso wird also nicht von Behördenseite versucht, mit diesem Mann sachlich und konstruktiv in Kontakt zu tretten und hiesige Probleme gemeinsam anzugehen?
Insofern ist es prima, wenn die eine Institution haben, die sie respektieren. Das entlastet die Justiz.
Was natürlich nicht geht, sind strafrechtlich relevante Delikte. Die MÜSSEN vom Rechtssystem behandelt werden. Da muss ganz klar getrennt werden.
Geht es aber um Mord und kriminelle Handlungen im Allgemeinen, muss das deutsche Recht greifen und keine Selbstjustiz.
Wenn also selbst solche Schutzgeldforderungen nach Schlichtungsgesprächen eingestellt werden, dann erachte ich auch dieses Vorgehen als zielführend ohne die deutsche Justiz zwangsläufig einzubinden.
Nein, es geht den Menschen dort tatsächlich um ein friedliches Zusammenleben, um respektvollen Umgang untereinander und die Möglichkeit gewisse Probleme selbst zu lösen. Teils simple Probleme, für die der deutsche Michel im Nachbarschaftstreit aber lieber tagein tagaus die Amtsgerichte nervt und Steuergelder "gutmännisch" verschwendet.
vorzuschalten.
Wird in diesem Verfahren eine gütliche Einigung erzielt, entfällt der Prozess mit seinen Kosten...
Darin sehe ich keine Schattenjustiz, sondern einen sinnvollen Weg um Prozesse zu verhindern, die unsere Gerichte unnötig verstopfen weil Prozesse wegen eines Gartenzauns
verh andelt werden müssen.