Sanochemia mal anschauen
https://edikte.justiz.gv.at/edikte/id/idedi8.nsf/...D%28117055s%29%29
Beschluss vom 16.01.20
Die Schließung folgender Unternehmensbereiche wird angeordnet:
"Entwicklung"
"Nachtschicht"
"Tiermedizin"
Jedoch: die „Entwicklung“ schließen ? Geht nicht konform mit der folgenden Meldung (Demnach soll sich der ehemalige CFO auf die Entwicklung neuer Produkte konzentrieren):
SANOCHEMIA strukturiert den Vorstand neu
Wien, 22.10.2019 - Der Aufsichtsrat der SANOCHEMIA Pharmazeutika AG (ISIN AT0000776307, ISIN DE000A1G7JQ9) hat mit Beschluß vom 22.10.2019 festgelegt, dass der Vorstand der Gesellschaft mit Wirkung zum 1.1.2020 von 4 Mitgliedern auf 3 Mitglieder reduziert wird. In diesem Zusammenhang wurde eine Neuverteilung der Zuständigkeiten innerhalb des Vorstandes beschlossen.
Demzufolge wird Dr. Stefan Welzig (CFO) aus dem Vorstand ausscheiden, um sich zukünftig ausschließlich auf den Ausbau der Herstellung von Arzneimittelwirkstoffen am Produktionsstandort in Neufeld (Burgenland) konzentrieren zu können.
Mit diesem Schritt wird die Grundlage dafür gelegt, dass sich das Unternehmen künftig verstärkt auf die Entwicklung neuer Produkte fokussieren kann.
Nach https://www.jusline.at/gesetz/io/paragraf/114a führt der Insolvenzverwalter die Geschäfte bis zur Beschlusstagssatzung weiter und kann mit Zustimmung des Gerichts Unternehmensbereiche schließen und auch wiedereröffnen.
Zusätzlich ist mir auch nicht ganz klar, was die angegebenen "Unternehmensbereiche" umfassen.
"Tiermedizin": Scheint klar, das einzige was ich noch mit Sano hierzu in Verbindung bringe ist folgender Satz aus der Pressemitteilung von inovet: "During a transition period, Sanochemia will continue the production of Alvegesic®." Wäre aber wahrscheinlich eher "Produktion"
"Nachtschicht": Mir nicht ganz klar. Entweder ist der Betrieb in der Nacht nicht profitabel (Arbeitskosten?), aufgrund der Auftragslage nicht angezeigt, oder weil staatliche Transfergelder nicht übermäßig belastet werden sollen (Arbeiterkammer Burgenland - Insolvenzentgelt )
"Entwicklung": Ja richtig, auch nicht klar. Ist hier nur die F&E Abteilung gemeint, oder auch andere Entwicklungsaktivitäten (die e.g. auch notwendig wären, um Lohnproduktionen für Dritte durchzuführen, wenn der Produktionsprozess noch nicht fertig implementiert ist).
Mir scheint insgesamt, dass bis zur Beschlusstagssatzung, die SAC nur im Standardbetrieb (also "Produktion") laufen wird.
https://www.wienerborse.at/emittenten/aktien/notierungsloeschungen/
kann man auf dem Xetra System ab heute sogar wieder handeln (bis Anfang April)
https://cms.boerse-frankfurt.de/bf_files/PDF/...eilung_sanochemia.pdf
https://aktien-portal.at/m/mobile_boerse_news_wien.html?n=58536
Diese Überlegungen sind nun komplett obsolet. De facto
- ist der Wert für die neuen Investoren eines heutigen Anteilsscheins 0,0833 ct
- kostet ein möglicher positiver Ausgang des Insolvenzverfahren den aktuellen Aktionären etwas, während die neuen Investoren eine gewisse Sicherheitsmarge haben
- bin ich erstmal verwundert über den zusätzlichen Kapitalbedarf
- ist die Kopfmehrheit im Insolvenzverfahren quasi sicher (Beteiligung Burgenland)
- könnte die Kapitalmehrheit im Insolvenzverfahren durch die Bareinlage möglicher sein
- muss jeder Aktionär entscheiden, wie groß seine Sicherheitsmarge zum rechnerischen Kurs von 0,0833 ct sein muss.
Die Erfolgsaussichten sind wahrscheinlich gut, das Insolvenzverfahren positiv zu verlassen, aufgrund der Meldung zur Kapitalreduktion und anschließender Kapitalerhöhung (vorbehaltlich der Zustimmung auf der außerordentlichen HV)
Allerdings ist mir der Anstieg danach schleierhaft. Vermutlich haben ein paar Daytrader nicht verstanden, dass es sich nicht um einen einfachen Resplit, sondern um eine heftige Kapitalherabsetzung handelt - Altaktionäre halten dann nur noch ca 18%.
Interessant ist die Analyse bzgl der Quoren 5% und 10 %.
Es ergibt sich für die Verhältnisse nach den Kapitalmassnahmen etwa
Lager Bender: 87,8%: Es fehlten 2,2% zu einer Mehrheit von 90%
Lager Frantsitz: 4,5%:Es fehlten 0,5% zu einem Anteil von 5%
Lager Freefloat: 7,7%: Falls 2,7% abgegeben wurden, kann eine Koalition der anderen Lager alles durchboxen.
Sanierungsplan ist durch.
Bin gespannt, delistung?
https://cms.boerse-frankfurt.de/bf_files/PDF/...eilung_sanochemia.pdf
Muss ja grundsätzlich auch nicht problematisch sein. Kostet halt viel mehr Aufwand, wenn man verkaufen will.
Die interessantere Frage ist eigentlich, was machen die zukünftigen Ankeraktionäre mit den verbleibenden Anlegern. Will man die irgendwann abfinden oder ist es ihnen egal.
Inpharsearch AG überträgt sämtliche SANOCHEMIA Aktien an die bew Beteiligungs GmbH
Wien, 27.02.2020- Der Vorstand der SANOCHEMIA Pharmazeutika AG (ISIN AT0000776307) wurde informiert, dass die Inpharsearch AG sämtliche in ihrem Eigentum stehende Aktien an die bew Beteiligungs GmbH übertragen hat. Die entsprechenden Verträge werden mit rechtskräftiger Bestätigung des Sanierungsplans wirksam.
https://christian-drastil.com/2020/03/10/...-insolvenz_gunter_luntsch
Jetzt ist mir zumindest klar, was die Ursache der Insolvenz ist - die gewaltigen Schadensersatzforderungen einiger Kunden aufgrund der GMP Problematik.
@Innviertler: Warst du auf der HV?
Ich darf leider nicht mehr aufgrund der komischen Forumsregeln.