Rund um den Dax
Sollten die Engländer nicht sehr schnell ihr Votum in die Tat umsetzten, verlieren sie auf viele Jahre ihre Glaubwürdigkeit. Der gesamte internationale Wirtschaftsstandort England ist in Gefahr. Die einzige Möglichkeit mit einem blauen Auge davon zu kommen ist die Flucht nach vorn. Schnell den Antrag einreichen und schnell die Verhandlungen führen mit dem Ziel eine möglichst flexible Ausrichtung zu erreichen, die dann auf Jahre verteilt, die richtigen Parameter für eine langfristige Aufstellung schaffen wird.
Allerdings ist die Weltöffentlichkeit nicht blöd, und schon in dieser Woche wird jeder Taktikansatz für ein Spiel auf Zeit enttarnt und von allen Ländern besonders den EU-Staaten als Ansatz für ein "terra non grata" angesehen. Die wirtschaftliche Zuverläsigkeit ist kein Pokerspiel in englischen Pubs. Weil für die Austrittserklärung keine Begründung oder Erläuterung erforderlich ist, wird man schon in dieser Woche sehen wie ernst es England damit meint.
Das bedeutet für die Aktienmärkte schon ab Freitag/nächsten Montag eine deutliche Erholung, weil die Ungewissheit durch die Unzuverläsigkeit abgelöst wird. Für die englische Wirtschaft eine Katastrophe, weil jedwede ausländische Investitionstätigkeit endet, für die EU eine stillschweigende ausgrenzung englischer Interessen. Aber für die deutsche Wirtschaft die Rückkehr zum Alltagsgeschäft. Länger erhalten bleibt aber die Abwertung des Euro, der Fall des Pfunds und das Abbröckeln des Ölpreises.
Die Behauptung, dass es sich bei der Abstimmung um eine interne Angelegenheit handelt, ist eine Mißachtung der Gesetze der Gemeinschaft, denn auch wenn nur Briten abgestimmt haben, so ging es inhaltlich um europäisches Recht. Und da die Gesetze der EU noch in Britannien gelten, werden hier rechtsfreie Räume geschaffen.
Dei Gründerväter haben es leider versäumt rechtsverbindliche Austrittskriterien zu schaffen, die keine Unklarheiten zulassen. Dazu gehören insbesondere Fristen für alle Austrittskriterien.
So werden wir nicht nur das Abstimmungsergebnis hinnehmen müssen, sondern auch noch weiter auf eine vernünftige Vorgehensweise der Briten warten müssen. Denn zumindest bis zum nächsten Monat und den nächsten Berichten wird unterschwellig ein Teil Unsicherheit erhalten bleiben. Aber auch das wird nicht an der zweifachen Wahrheit des englischen Sprichwortes ändern :
"...und am Ende gewinnen immer die Deutschen." (Gary Linaker)
Der Chartlord
Gestern hat man gesehen, dass es die englischen Fußballer können.
Ob das die englischen Politiker auch können, wird man erst noch sehen.
Bockig wie ein kleines Kind, das jetzt nicht aus der EU will, obwohl das Volk so abgestimmt hat, bringt das nur die europäische Volksseeele gegen sie auf. Das schafft keine vertrauensvolle Zusammenarbeit, weil die Verlässlichkeit auf dem Spiel steht.
Zumindest bis zur Berichtssaison werden wir noch in Unscherheit verharren müssen. Aber auch schon jetzt deutetn alle Anzeichen wieder und weiter darauf hin, dass das Wachstum in Deutschland fortgesetzt wird. Der Ölpreis hat sein vorläufiges (und wahrscheinlich auch endgültiges) Jahreshoch erricht, und fällt wieder in Richtung 40 $.
Für heute wird sich ein weiteres Drama abspielen, wenn die EU-Regierungschefs zusammentreffen und gegen Frau Merkel eine Hängepartie nicht zulassen werden. Die schwächeren Wirtschaften sind nicht in der Lage eine monatelange Warteposition einzunehmen. Da werden absolut und relativ viel mehr Verluste durch die Briten gemacht, die nur durch eine noch stärkere Verschuldung auszugleichen wären. Aber genau das widerspricht der deutschen Finanzpolitik.
Im Aktienmarkt sind deswegen die Messen noch längst nicht gelesen. Momentan ist er zwar überverkauft, aber noch überwiegen die vorhandenen Verkaufsabsichten. Aber anders als die Europäer werden sich die Amis an diese Warteschleife schneller gewöhnen und feststellen, dass die Kurse viel zu tief gesunken sind. dann werden sie auf den Wechselkursschauen und erkennen, dass zumindest selektiv volles Rohr in Europa zugeschlagen werden kann.
Passend dazu wird diese Selektion von en nächsten Zahlen unterstützt. Kurzfristig können die europäischen Aktienmärkte noch ca. 4-5% nachgeben. Beim Dax wäre das bis 8700. Jedoch wird sich der Index nicht lange gegen die Wirtschaftsentwicklung halten können. Tatsächliche Einbußen liegen noch gar nicht vor, und dann wird zuerst wieder die Realität eingepreist werden müssen, bevor irgendwelche Spekulationen auf den weiteren Verlauf im Brexit einsetzen können, denn Spekulationen gehen von der Gegenwart in die Zukunft aus.
Wenn aber keine Gegenwart als Ausgangspunkt vorhanden ist, wird der Markt erst diese wiederherstellen. Dazu fehlen aber mindestens 6% im Dax, also alle Werte über 9900. Meine Erwartungen auf steigene Kurse im zweiten Halbjahr sind momentan nur verschoben - nicht aufgehoben. Schon nach einiger Zeit werden die Märkte darauf reagieren, dass der Brexit eine tatenlose politische Börse ist, und die Kurse wieder aus dieser Sackgasse führen.
Das heisst es abzuwarten, Kursprognosen sind solange unseriös.
Der Chartlord
Sobald das klar ist, wird sich die Unsicherheit in Zorn verwandeln. Dabei richtet sich der Zorn gegen bestimmte Teile der britischen Gesellschaft und wird dabei den Teil dieser Gesellschaft mitnehmen, der für den Verbleib gestimmt hat. Ein tiefer Riß durch die britische Gesellschaft wird die Folge sein, wo der Zorn der Jugend sich gegen die älteren Menschen richten wird. Dabei werden es vor allem die älteren sein, die als erstes die wirtschaftlichen Folgen zu spüren bekommen werden.
Die wirklich schlimmen Auswirkungen werden aber schon in Kürze sichtbar werden. Jeder, der jetzt das Spielchen auf Zeit erkennt, und dessen Fortsetzung nach der Neuwahl des britischen Ministerpräsidenten erwartet, wird sich das nicht länger bieten lassen. In der EU werden die Briten ausgegrenzt, und in Britannien die Abgänge Schottlands und Nordirlands vorbereitet. Dabei bin ich mir nicht einmal mehr sicher, ob die Schotten die ersten sein werden, die sich aus der Herrschaft der Engländer ausklinken werden.
Die Volksmeinung und Stimmung in Schottland und Nordirland brodelt, und wird sich zwangsläufig Luft verschaffen. Dabei werden die Menschen kein Risiko eingehen sich der Willkür englischer Politik nochmals und/oder noch länger auszusetzen. Gerade das Armenhaus Englands hat das von der EU direkt unterstützte Irland vor Augen, das die dauerhafte Rettung beeutet. Schon jetzt kann man ganz erstaunliche Stimmen ehemaliger Todfeinde vernehmen, die sich immer lauter zu Wort melden. Sobald sich die Willensbildung abgeschlossen hat, wird auch der Schulterschluss der politischen Kräfte den Anschluss an die Republik Irlands durchsetzen.
Genau so wird das europäische Festland ab morgen auf die Hinauszögerung der Austrittserklärung reagieren. Der Schulterschluss der Festländer wird in der EU eine sofortige Welle von Reformen beginnen, die ohne die Briten verhandelt werden, die bislang jede Entwicklung verhindern konnten, weil sie dazu der notwendigen Einstimmigkeit ihre Zustimmung verweigerten.
Denn kommt es wie ich es erwarte, so wird sich kein britscher Regierungschef finden, der die politische Verantwortung übernehmen wird, und die Austrittserklärung abgeben wird. Aber das wäre das Ende allen Vertrauens in britische Politik.
Dann würden alle Aspekte und Interessen der Insel nicht mehr von Europa beachtet werden, was wiederum den Abspaltungsinteressen erheblichen Antrieb verschafft. Das gilt insbesondere für Schottland und der Einführung des Euros in Schottland.
Nach der Konferenz der Regierungschefs, in der eben auch nichts passieren wird, werden die weltweiten Finanzmärkte merken, dass Brexit nicht stattfindet und Brexit wieder auspreisen, aber niemand wird es vergessen, was die Briten hier angerichtet haben, selbst wenn sie irgendwann ihren Austritt gegenüber der EU erklären. Nur erwartet keiner mehr, dass das der nächste Regierungschef alsbald vollzieht. Die erste Konsequenz ist die Abwertung des Pfunds, die egal, was kommt, erhalten bleibt.
Die Aktienmärkte werden sich ab übermorgen mit dem neuen Monatsanfang auf die kommenden Berichte vorbereiten. Dazu muss der Dax das Niveau von vor dem Verfallstag zurückerobern. Das ist der Bereich zwischen 9800 und 10 474.
Der Chartlord
Grund dafür sind die extrem hohen Zahlen der offenen Stellen im Mai. Viele dieser offenen Stellen können nicht mehr durch deutsches Personal besetzt werden, das führt zu verstärkten Anwerbungen im europäischen Ausland, aber das dauert etwas länger und führt erst zur Zeit versetzten Besetzung der Stellen. Da im Winter nur wenig angeworben wird, kommt die Anwerbung des Frühjahrs jetzt erst zum tragen.
Aber auch das wird sich im kommenden Winter ändern. Selbst bei einem harten Winter würde voll weiter angeworben, weil sich die Lage immer weiter zuspitzen wird, je länger der Aufschwung andauern wird. Und schon jetzt kann man klar erkennen, dass trotz Brexit dieser Aufschwung nicht 2017 enden wird.
Da nun auch klar ist, dass es frühestens im September zur Erklärung des Brexits kommen wird, wird der Markt die seichte Erholung auf 9600 zum Monatsanfang Juli in Richtung 9900 fortsetzen. Von dort aus werden die nächsten Berichte eingepreist. Schon erwarten manche - so wie ich - dass es nicht September sein wird, in dem England seine Erklärung abgeben wird. Alleine die sofortigen Auswirkungen auf den Wechselkurs, die nicht zurückgenommen werden, haben die Briten wie ein Faustschlag getroffen.
Die ersten Auswirkungen darauf kamen auch entsprechend schnell. Genau wie ein Boxer, der auf diesen Faustschlang zu Boden geht, kam die Ankündigung des Finanzministeriums, dass die Steuern erhöht werden. Das ist die Schlinge um den Hals der englischen Wirtschaft, die sich immer weiter zuziehen wird.
Anders in Deutschland - nach der Bundestagswahl wird es zu einer großen Steuerreform kommen. Die Staatseinnahmen sprudeln auch 2017 und später weiter, so dass ab 2019 (spätestens) umfangreiche Korrekturen vorgenommen werden können. Alleine diese Aussichten treiben mögliche ausländische Investoren von der Insel nach Deutschland.
Noch ist der Kurs des Dax nicht in seine normalen Bahnen zurückgekehrt; die Wirkungen der politischen Börse sind noch nicht abgeklungen, aber bis zum Ende der nächsten Woche wird das der Fall sein. Erst danach lässt sich wieder seriös etwas zum Chart sagen.
Der Chartlord
Da es sich dabei um eine politische Börse handelt, ist für die gesamte Zeit kein regulärer Chart und auch keine reguläre Volumensmessung und kein Marktsegment vorhanden. Überverkauft und überkauft sind keine relevanten Aussagen. Die Rückkehr zur alten Bewertung ist so pauschal nicht möglich, denn das Umfeld bleibt verändert. Der Euro liegt weiter unter 1,11 und das Pfund muss erst seinen Boden finden. Die Vorgabe des Dow ist der Maßstab, der für den weiteren Verlauf anzulegen ist. Mit 17930 deutet alles eher auf eine Sommerrally hin, die jedoch nicht von der US-Wirtschaft getragen wird.
Der amerikanische Ausgangspunkt vor der Berichtssaison liegt viel höher als der europäische. Hier muss noch mehr Nachfürhrarbeit geleistet werden. Die Börsenaufsicht in Deutschland muss sich dringend Gedanken machen, wie sie auf die sich ständig verschlechternden Zahlen der Banken im Dax reagiert. Bleibt die Lage unverändert, ziehen Commerzbank und Deutsche Bank den ganzen Index mit in die Tiefe. In eine Tiefe, die die Versorger niemals erreichen werden, dafür ist deren Restgeschäft immer noch zu groß.
Für uns Anleger kann die kommende Berichtssaison richtungsweisend für eine längere Zeit werden. Die gesamte Attraktivität des Index wird einen Exit aus deutschen Aktien vornehmen, und das während die deutsche Wirtschaft einen stabilen Aufschwung hinlegt. Dann kommt der Umstand, dass wir in Deutschland viel zuwenig Aktionäre haben besonders negativ zum tragen.
Für heute heisst das Thema einen günstigen Wochenschluss erreichen.
Dazu wäre jeder Wert um 9900 günstig, und über 9700 ausreichend.
Gewinnmitnahmen jedoch wären zumindest ein Bremsklotz an der Wiederherstellung der VorBrexitKurse.
Der Chartlord
Roland Emmerich hat nach 20 Jahren eine Fortsetzung seines Kultfilms gedreht und es nicht durchsetzen können, dass heute die Premiere in den Kinos anläuft. Mit über 200 Mio. Dollar ist die Produktion ein erhebliches Risiko, da der neue Film mit dem Mythos des ersten Teils mithalten muss.
Verglichen dazu ist das Risiko des Brexit winzig klein, denn nach allem Hick-Hack sind die ersten Rechtstaktiker schon auf den Trichter gekommen, dass ein Brexit ohne parlamentarisches Mandat sowieso nicht wirksam ist. Genau wie im übrigen Europa sind die Europaverträge auch in Groß0britannien rechtsverbindliches Gesetz durch das nationale Parlament geworden. Eine Aufhebung dieser Gesetze ist nicht durch merkelschen Rechtsbruch möglich.
Kein Wunder, wenn jetzt die erste Klage auf Feststellung in England eingegangenn ist. Dennoch muss das Votum des Volkes ernst genommen werden und das Parlament kann sich ja sowieso erst nach dem Referendum postulieren. Das bedeutet genug Zeit sich etwas taktisches fürs Procedere auszudenken.
Für heute ist erst einmal Ruhe an den Börsen angesagt. Die Amis sind heute zum Grillen (und nicht im Kino), und überlassen es den regionalen Bösen etwas "Vorsprung" für die restliche Woche aufzubauen. Meine Einschätzung zum Wochenende wurde am Freitag eingehalten und kann seine Aufstellung heute in Richtung 9900 vollenden. Zwar ist das mit bescheidenen Umsätzen verbunden, aber die Stimmungslage bleibt davon getragen - egal wieviel Aktien umgesetzt werden.
Das Umfeld bleibt recht stabil, Wechselkurs bei 1,11 und Ölpreis unter 50 Dollar. Die Wirtschaftsdaten aus Deutschland werden die Kneipenwirte für das BIP überraschen, da diese nur auf Industrie und nicht auf Konsum achten, was automatisch zu einer Schieflage führt, weil der Anstieg der Beschäftigung stark fortgesetzt wurde und sich deswegen immer stärker überproportional auf das Bruttoinlandsprodut auswirkt. Nur zu dumm, dass damit nicht mehr Stimmung im Sinne der Finanzwirtschaft gemacht werden kann.
Selbst für das dritte Quartal wird der Brexit weder von der Stimmung noch von der Lage ausreichend Wirkung zeigen, da das Datum des Referendums am 23.6. etwa eine Woche ins zweite Quartal und höchstens zwei Wochen ins dritte Quartal reichen wird. Danach jedoch ist alles ein- oder ausgepreist, weil vorläufig überhaupt nichts feststeht. Und das werden die Aktienmärkte als Unsicherheit der Unsicherheit aus den Kursen nehmen.
Aber das erfolgt erst nach den nächsten Quartalszahlen.
Der Chartlord
Die Wirtschaft ist auf jeden Fall vorbereitet und geht stillschweigend von einer erheblichen Schutzeinstellung der verbliebenen Staaten aus, die eine deutliche Abkoppelung zur britschen Wirtschaft vornehmen werden. Die heutien Meldungen, wonach birtische Politiker "vorab informelle Gespräche" mit Europa führen wollen, werden die Gemeinschaft richtig sauer machen.
Offensichtlich wollen die londoner Politiker mit de EU zocken. Aber da haben sie sich geschntten, weil sie sowohl die Brüsseler Politiker als auch die nationalen Parlamente vieler gerade kleiner Staaten gegen sich aufgebracht haben.
Das aber wird von der Wirtschaft schon als Rückzieher vom Austritt angsehen. Damit wird die Unsicherheit der Märkte deutlich schneller abgebaut. In Deutschland haben wir noch zu den nächsten Zahlen die Besonderheit, dass die Finanzwelt nicht mit einem so starken ersten Quartal aumgehen kann. Hier steht das Grauen vor der Tür, das da heisst starkes zweites Quartal.
Bleibt der Aufschwung, so wie ich es erwarte, so droht den Banken in Deutschland weiteres Unheil. In einem starken Aufschwung ohne Inflation, würden die erwarteten Einnahmen der Banken wegbrechen, weil immer mehr Firmen Investitionen aus eigener Kraft und ohne Kredite vornehmen könnten. Dann aber würden die erwarteten Erholungen im Kreditbereich der Banken ausbleiben. Das wiederum würde die vorhandenen faulen Kredite, die zu Zeiten viel höherer Zinsen vergeben wurden langfrisitg auf die Ergebnisse und auf die Kernquote drücken.
Genau das Gegenteil davon ist in der Stimmungslage der Realwirtschaft vorhanden. Sowohl die gegenwärtige Lage als auch die Aussichten für die nächsten 6-12 Monate sind auf langfristiges Wachstum mit Beschäftigungszuwachs ausgerichtet. Der Druck der öffentlichen Hand auf die Stellenbesetzung hält auch an, da querbeet in allen Bereichen das Personal aufgestockt werden muss. Geld dafür ist auch vorhanden, so dass man jetzt in der Planung für die Jahre 2016-2020 mit einem erheblichen Anstieg aller Parameter rechnen muss.
Dabei sind einige Rückstände noch längst nicht ausreichend angegangen. Kindertagestätten mit Personal, Wohnungen, Polizei und Feuerwehr haben noch zuviel Nachholbedarf, der nicht so schnell aufgearbeitet werden kann. Damit ist der Zenit des Aufschwungs noch längst nicht erreicht, und wird auch nicht in 2017 erreicht werden.
An den deutschen Aktienmärkten geht das weitestgehend vorbei. Nur einige Randbereiche, die auch in die Wachstumsbereiche hineinreichen, werden davon profitieren. Die Industrie verharrt auf hohem Niveau ohne den Grad des Wachstums der Konsumbereiche mitzumachen. Der Konsum hingegen ist weitestgehend aktienlos organisiert und das wird sich auch nicht ändern. Für die nächsten Monate wird das zu einer Spaltung der deutschen Aktienlandschaft führen. Ein Teil ist an das Wachstum der Gesamtwirtschaft angekoppelt und wird dessen Anstieg mitmachen, der andere Teil wird eher verkümmern.
Für den Dax bedeutet das, dass ohne eine Bereinigung seiner Zusammenstellung ein fundamentaler Nachteil im Vergleich zu anderen nationalen Indizes den Index immer weiter ins Abseits drängt. Einzelne Werte können vielleicht anziehen, aber Schrottaktien über den Index mitzuziehen wird nicht gelingen. Hier wird der Müll die letzten guten Werte entwerten.
Der Chartlord
Bis dahin werden alle Indizes ehre verhalten innerhalb der laufenden Range verweilen. Beim Dax wären das 9338 bis 10 474 (eher 10 380). Einige Analysten gehen davon aus, dass mit dem jetzigen Ansteuern von 9338 ein großer Rebound einsetzen wird, was ich aber für unwahrscheinlich halte, da das in die Zeit der Berichte fallen würde, was aber zur Folge hat, dass die Berichte dem zumindest einen Dämpfer geben würden.
Daher erst weiter abwarten, ob neue politische Entwicklungen vom Markt eingepreist werden müssen. Dazu zählt insbesondere ein mögliches Datum für die Austrittserklärung bzw. bis wann keine abgegeben wird.
Der Chartlord
Für heute könnte eine technische Reaktion auf den gestrigen intraday Verlauf einsetzen, der die Unterstützung bei 9338 bestätigt hat, auch wenn es zwischen durch mal etwas tiefer ging.
Die Analysten, die eine direkte Erholung an die Oberkante des gegenwärtigen Verlaufskanals erwarten, sind ganz klar zu optimistisch. Allerdings liegen bis zu dieser Oberkante bis 10 474 keine Widerstände mehr. Dennoch sollte bei 9900 (9910?) vorläufig keine weitere Käuferschaft mehr sein. Das wird sich erst nach den Zahlen ändern. Heute sollten wir intraday die 9500 mindestens einmal erreichen können.
Der Chartlord
Gestern gab es leider nur die von mir erwähnte Mindestberührung bei 9500.
Auch heute wird es nicht für mehr reichen. Selbst positive Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt werden keine ausreichenden Impulse liefern. Der Abschlag vom Dow zum Dax ist vor Beginn der Berichtssaison auf einen extrem großen Wert gestiegen. Der Wechselkurs von gegenwärtig 1,10 kann das natürlich nicht kompensieren. Allerdings ist darin eine versteckte Komponente enthalten, die sich erst bei den nächsten Zahlen entfaltet. Diejenigen deutschen Werte, die positiv aufwarten können, werden wegen des günstigen Wechselkurses und des tiefen Indexstandes zu nachhaltig gekauften Werten.
Das stellt aber keine Rückkehr in die Euroaktien dar. Ganz im Gegenteil. Damit wird auf längere Zeit der europäische besonders der deutsche Aktienmarkt quasi abgeschottet. Der Brexitabschlag bleibt so etwas modifiziert erhalten, und besonders im Dax beginnt das Senkblei - bestehend aus Versorgern, Banken, Lufthansa und Thyssen - die anderen Werte mit Ausnahem derjenigen, die von den Amis gekauft werden, weiter in die Tiefe zu ziehen.
Technisch lassen sich dazu keine Prognosen abgeben, da schon vieles eingepreist ist, aber der vorhandene Abschlag kann nur unter sehr günstigen Umständen vermindert werden. Dabei spielen die Zahlen der oben genannten Schrottaktien sowie von VW eine besondere Rolle. Hier müssen ganz überwiegend verbesserte Zahlen vorgelegt werden. Kommen nur erwartete oder schlechtere Zahlen, so vergrößert sich der gesamte Abschlag des Dax zu anderen Indizes.
Noch hat der Dax die 9338 gehalten, und ich erwarte, dass er das auch ins Wochenende mitnimmt. Aber schon in der nächsten Woche dürften die Weichen für den ganzen Sommer bis Ende August gestellt werden. Wenn die 9338 an zwei aufeinander folgenden Handelstagen unterschritten werden, ist auch bei 9010 keine Unterstützung. Mindestziel nach unten wären 8330. Umgekehrt ist nach oben viel Platz, der aber solange nicht eingenommen wird, wie der Abschlag erhalten bleibt.
Da sind 9910 vorläufig (sofern nachrichtenlos) nicht dauerhaft übersteigbar.
Der Chartlord
Der Brexit ist als Abschlag pauschal eingepreist und muss wieder ausgepreist werden. Das geschieht aber spezifisch von Aktie zu Aktie unterschiedlich, wobei die neuesten Zahlen und Erwartungen der Vorstände einbezogen werden. Das verschafft zwar noch keine Klarheit, aber beschränkt die Auswirkungen auf de Umfang, der eben von den Vorständen "großzügig" vorgegeben wird.
Und das ist von Branche zu Branche unterschiedlich.
Autos anders als Luftverkehr, Post anders als Banken.
Wie stark dass in der Summe auf den Dax wirkt, werden wir erst sehen, wenn alle Werte ihre Berichte vorgelegt haben. Derweil wird der Dax schon mal vorsichtig in Richtung 9910 ansteigen, da der überwiegende Teil der Daxteilnehmer keine schlechten Zahlen vorlegen wird. gespannt darf man auf die Banken sein, ob tendenziell Anzeichen für eine Trendwende zur Erholung noch in diesem Jahr einsetzen wird. Bei den Versorgern wird das nicht der Fall sein.
Da jedoch noch nichts von den neuen Zahlen und Erwartungen zum Brexit eingepreist ist, werden sich die Kurse entsprechend noch anpassen. Da sich die Briten jedoch mit der Austrittserklärung noch Zeit lassen werden, wird auch das dritte Quartal 2016 tatsächlich ohne negative Brexiteinflüsse gestalten, so dass wirkliche Fakten erst im letzten Quartal auftreten werden.
Der Chartlord
In dessen Fahrwasser wird auch die italienische Verschuldung und Bankenkrise ans Tageslicht befördert. Dennoch wird das den heutigen Kursverlauf des Dax nicht sonderlich beeinflussen. Nächster politischer Einfluss wäre eine negative Reaktion der Italiener auf ausbleibende HIlfe aus Brüssel und Versagung einer Erhöhung der Verschuldungsobergrenze im europäischen Kontext.
Und natürlich ein Datum für die britische Austrittserklärung, aber damit ist nicht sobald zu rechnen, weil jede neue Regierung zuerst mit oder besser gesagt gegen die Europäer pokern wird, um möglichst viel schon vorher herauszuholen. Aber genau das wird die Festländer gegen die Briten aufbringen. Damit werden auch Riegel für spätere Verhandlungen vorgeschoben, da dieses Verhalten der Stoff ist aus dem weniger Gemeinsamkeiten entspringen als erwartet.
Auf der Zeitschiene wird die laufende Berichtssaison die Neubildung der englischen Regierung begleiten, so dass alle möglichen Folgen darin beinhaltet werden. Der gestrige Nastieg erreichte noch nicht die vorläufige Grenze bei 9910, so dass der Platz bis dahin noch aufgefüllt werden kann.
Der Chartlord
Was aber hat das zu bedeutetn ?
Es waren zwei Faktoren, die das erreichten. Der wichtigere war die Aussicht auf eine Beendigung der britischen Hängepartie bzw. Verzögerungstaktik. Das Votum hat eigentlich zwei Folgen gehabt, die gemeinschaftlich in die Aktienmärkte eingepreist worden sind. Zum einen der Austritt selbst und zum anderen der Zeitablauf bis zu seiner Erklärung. Der Austritt sollte dabei zwar fundamentaler zu betrachten sein, aber den kleineren Teil darstellen, da viele Bereiche nur gering oder gar nicht betroffen sein werden.
Der größere Teil jedoch ist die Unsicherheit, die durch die Verzögerung zu Stande kommt. Und genau dieser Teil wird jetzt mit den Berichten zusammen wieder aus den Kursen entfernt. Die guten Zahlen von Daimler zogen die anderen Automobilwerte mit und die zogen den Dax kräftig an.
Wer jetzt davon ausgeht, dass der Dax diesen Anstieg sofort wieder abgibt, der wird sich täuschen, denn dieser Anstieg ist eben ein Stück Rückkehr zur Normalität.
Und die muss die Schere vom Dax zum Dow wieder schliessen. Es ist zwar momentan nur sehr ungenau zu beschreiben, aber mit dem Übersteigen von 9910 wurde ein technisches Kaufsignal ausgegeben, das trotz des steilen Anstiegs seit dem letzten Verlaufstief auf den widerstandslosen Raum bis zum letzten Verlaufshoch bei 10 474 hinweist.
Dauer und Umfang des laufenden Anstieges wird jedoch mehr und mehr von den begleitenen Zahlen beeinflusst werden. Das Auspreisen des gesamten Brexit wird erst mit der Austrittserklärung einsetzen.
Der Chartlord
Die Aktienmärkte hat das nicht getroffen und die stufenweise Auspreisung der Wartestellung vor einem Austrittsantrag unter Einbeziehung der laufenden Geschäftsberichte wird fortgesetzt.
Gestern wurde nur kurzfristig die Anpassung der letzten Anstiege vorgenommen, und echte Gewinne wurden nicht mitgenommen. Ich habe dazu bei einigen Analysten gelesen, dass sie jetzt die Rückkehr der Dollarländer in den Euroraum bemerken, doch das halte ich für grundsätzlich (noch) nicht gegeben. Es konnten nur einige Stocks erkannt werden die extra gepickt wurden.
Damit kann man frühestens nach der laufenden Berichtssaison rechnen, wobei weitere Picks wegen guter Zahlen natürlich immer drin sind. Dazu ist das Gefälle von Dow zum Dax einfach zu groß und der Wechselkurs zu günstig. Für eine Rückkehr auf breiter Front insbesondere inn den Index insgesamt ist es noch zu früh, da die Banken und Versorger keinen guten Eindruck hinterlassen und so den Dax weiter belasten. Das kauft kein Investor.
Dennoch bleibt das wirtschaftliche Umfeld gut, die Wechselkurse sind mit Ausnahme des Pfunds nicht weiter verändert worden und der Ölpreis muss die jetzige Kelle von den Zahlen der amerikanischen Lagerbestände und der Fördermenge erst noch verdauen. Das wird eine lange Weile brauchen, in der der deutsche Verbraucher weiteres Wachstum der Wirtschaft erzeugt. Verbrauchervertrauen und Beschäftigungsnachfrage sind und bleiben hoch.
Das werden gute Bedingungen für den Übergang ins dritte Quartal. Fehlen nur noch die Zahlen des zweiten.
Der Chartlord
In der Spitze betrug der Abschlag auf den Dax ca. 11%. Davon sind jetzt ca. 8% wieder aufgeholt worden. Gleichzeitig ist der Dow über seinen Wert vor dem Brexit angestiegen und hat ca. 3% gewonnen. Der Wechselkurs liegt momentan bei 1,11 und verbilligt die Euroaktien um zusätzliche 2%.
Das ist die heutige Ausgangslage.
Aktuell sind sowohl im Dax als auch im Dow Kaufsignale, die abgearbeitet werden.
Technisch ist der Unterschied jedoch viel größer, weil der Dow auf Allzeithochniveau rumturnt, während der Dax mit Mühe erst die 10 000 genommen hat. Daher ist der tatsächliche Unterschied größer als 25%.
Das jedoch wird der Markt nicht anpassen.
Mit dem Erreichen der 10 000 wird ein abstand angepeilt, der noch dem Fernbleiben der Anleger aus Übersee angepasst ist, die noch nicht das Ende der Käufe der teureren Dollaraktien erreicht haben. Heute ist Wochenschluss innerhalb der Berichtssaison, die noch keine Gewinnmitnahmen zulässt, weil die kommenden Zahlen erst abgewartet werden müssen. Dabei wird der Dow wegen seiner erreichten Höhe vorsichtiger weiter ansteigen als der Dax.
Der wichtigste Unterschied aber ist, dass der Dow auf Allzeithoch kein echtes Ziel besitzt und im Chartlosen Raum steigt, währen der Dax sein Mindestziel von 10 474 erreichen wird, selbst wenn die Amis schon das Allzeithoch korrigieren. Die Verhältnisse werden sich erst ändern, sobald die Berichtssaison beendet ist. Dann werden zumindest gezielte Einstiege in einzelne Werte im Euroland die Kurslandschaft verändern, weil ich mir kaum vorstellen kann, dass die Amis wieder in voller Bandbreite hier einsteigen werden.
Ein klares Indiz dafür ist, dass trotz des bereits riesigen Unterschiedes nach wie vor die Dollaraktien stärker gekauft werden als die Euroaktien.
Auch wenn meine Prognose bisher seit Tagen eingetrofen ist, so besteht mit dem jetzigen Anstieg des Dow nur noch eine 50%ige Wahrscheinlichkeit, dass meine Erwartungen zum Dax eintreffen. Das liegt am Allzeithoch der Amis. Nur das Verlaufsziel von (vorerst) 10474 bleibt erhalten, selbst wenn der Weg dahin nicht weiter linear ansteigt.
Für den heutigen Wochenschluss des Dax wären 10 125 (oder höher) gut, Werte zwischen 10 000 und 10 125 ordentlich und 9910 mindestens erforderlich, wobei das laufende Kaufsignal eine Rückkehr zu 9910 eher unwahrscheinlich macht und eher eine Gefahr für ein Fehlsignal darstellt.
Der Chartlord
Durch die Einhaltung der schwarzen Null im Bundeshaushalt hängt die Auftragsausschreibung/Auftragsvergabe temporär etwas hinterher, und zwar solange bis dafür durch die weiter steigenden Mehreinnahmen auch dafür die Gelder vorhanden sind. Damit ist der Zenit des Aufschwunges in Deutschland noch lange nicht erreicht. Der dauerhafte Anstieg der Beschäftigung zieht einen dauerhaften Anstieg des Konsums nach sich. Dem erst folgt ein Ausbau des Staates, der Infrastruktur und der Wohnungen.
Durch der Brexit ist der von mir erwartete Anstieg der Konjunktur im zweiten Halbjahr nur kurz beeinträchtigt worden. Schon in den nächsten Wochen wird sich das wieder in die erwarteten Bahnen einordnen und den Anstieg fortsetzen. Ich bin mal so frei und behaupte, dass sich das ab den Sommermonaten 2017 noch weiter verstärken wird, weil nach der laufenden Urlaubssaison die Bereitschaft in die Türkei in den Urlaub zu fahren stark abnehmen wird. Das wird im nächsten Jahr dazu führen, dass mehr Urlauber aus Deutschland in der EU (und in Ägypten!) bleiben werden.
Das aber ist (noch) ein deutlicher Anstieg der Einnahmen in der EU. In den danach folgenden Jahren nicht mehr, weil dann das Volumen der Urlauber in der Türkei so weit weggebrochen ist, dass eine weitere Verminderung nicht mehr ins Gewicht fällt.
In dieser Woche ist es für den Dax wichtig, dass er, nach dem er ordentlich ins Wochenende gehen konnte, den Weg auf die 10 474 weiter fortsetzt. Auf der Zeitschiene ist für die ca. 4% Abstand bis dahin noch ausreichend Platz, da die laufende Erholung nicht zur Überhitzung führt. Ich vermute, dass man das erfolgreiche Ausrichten auf diesen Wert am Erreichen von 10 125 erkennen kann, die (ab heute) an zwei aufeinander folgenden Handelstagen zum Handelsschluss halten müssen. Intraday sind Rücksetzer sogar bis 9910 keine Gefahr für den weiteren Ansteig.
Der Chartlord
http://forum.finanzen.net/forum/...denn_das_hier-t539548#pst_21652790
Der Chartlord
Auch nicht aus der Finanzwelt.
Nein - in Deutschland sind es die Werte aus Konsum, Dienstleistung und Freizeit.
Vorreiter ist dabei Zalando, die jetzt ihre Zahlen präsentiert haben und die Aussicht für dieses Jahr angehoben haben. Das ist der Zug, der die deutsche Wirtschaft antreibt und der, wie ich schon öfters erwähnte, die deutsche Konjunkur weiter steigen lässt, gegen die "Erwartungen" der Kneipenanalysten. Es sind nicht die Zahlen eines einzelnen Unternehmens sondern der Branche, die damit verknüpfte Stimmung und die mehr europäisch ausgerichteten Urlaubs- und Freizeitziele.
Noch nicht erwähnt ist der beginnende Umstieg auf die Elektromobilität. Ich habe am Sonntag zu meiner Mutter gesagt, dass 2016 das letzte Jahr sein wird, in dem man in Berlin auf die Straße schaut, und in den Reihen der parkenden Autos so gut wie keine Elektroautos seht. Auch das wird sich viel schneller entwickeln als die meisten vorher erahnen. Man muss sich nur die Entwicklung der Handys und der Flachbildfernseher als Beispiele ansehen.
Damit wird der flächendeckende Ausbau der Stromtrassen um so wichtiger. Ich plädiere dafür, dass jedwede Blockadehaltung durch einen Nichtausbau und Nichtanschluss bestraft wird. Man kann die Trassen auch so legen, dass bestimmte Regionen ausgeklammert sind und bleiben, und dass ein späterer Anschluss nur durch diese Regionen bezahlt werden muss. Hier muss die föderalistische Mehrheit der Bundesländer und des Bundes seine Interessen auch ohne die Beteiligung von Abweichlern durchsetzen können.
Für die Entwicklung am Aktienmarkt heisst das warten auf die Belebung der Industrie, die mit den oben erwähnten Elektroautos den nächsten Schub bekommen wird. Bis dahin werden die Berichtszahlen der allermeisten Daxwerte ordentlich vor sich hinplätschern. Schlechte Ergebnisse werden nicht überraschen und die Schrottaktien sich nicht weiter verschlechtern - höchtens verbessern. Nur ein Wert wird besser als der Markt berichten - die Post. Aber bei den Zahlen von Zalando ist das kein Wunder, denn die Bestellungen müssen ja ausgeliefert werden.
Und rechnet man die Entwicklung von Zalando hoch, so sind die am Ende dieses Jahrzehnts auch im Dax.
Der Chartlord
Fehlt das Volumen, so gewinnt der investierte Kapitalbetrag proportional an Bedeutung je weniger Umsätze vorhanden sind.
Der Dax ist fern von einer günstigen Beurteilung ausländischer Investoren.
Bei so geringer Beteiligung der weltweiten Anlegerschaft, reichen schon wenige Aktien aus um den Kurs zu beeinflussen. Das aber verschlimmert die Beurteilung aller, die jetzt nicht investiert sind. Leerverkäufe von Aktien sind die Folge, die jetzt den Dax in den Keller ziehen. Fundamentale Gegenwehr scheitert an der geringen Anzahl der Werte, die fundamental besser bewertet werden.
Kein Ausländer wird jetzt einsteigen, wenn ein investierter Fond eine Ladung Aktien verkauft und so den möglichen Einstiegskurs frühzeitig nach unten treibt.
Dazu kommt eine unsägliche Verquickung einiger Daxwerte untereinander. Besonders die gegenseitige Stützung der beiden Banken untereinander ist eine verschleierte Haltung von faulen Anteilen. Mit der gestrigen Entscheidung des EuGH zur Bankenrettung durch Staaten gerät die Commerzbank ins Visier der Prüfer. Hier droht eine weitere erhebliche Kapitalerweiterung.
Damit ist trotz eines erheblichen Abschlages des Dax zu anderen Indizes keine Aussicht auf schnelle Erholung zu erwarten. Ich habe davon geschrieben, dass sich die Schere schliessen wird. Ja, das wird der Fall sein, sobald nach den Zahlen klar ist, welche und wieviele Werte das Schliessen bewirken können und werden. Bis dahin wird der Dax Mühe haben, der Rally des Dow zu folgen.
Wenigstens besteht Aussicht, dass der Wechselkurs zugunsten des Dax weiter absinkt und über diese Schiene die auswärtigen Anleger wieder nach Deutschland holt.
Der Chartlord
Die Vorbörse liegt schon deutlich höher und der heutige Tag könnte mit Schwung das Wochenende vorbereiten, das morgen die Woche so abschliesst, dass ab Montag nicht nur 10 474 erreicht werden, sondern dass auch neue Verlaufshochs die Schere zum Dow schliessen. Einige gute Berichte haben ihre unterstützende Wirkung schon entfaltet und nur die Lufthansa, die sowieso zu den Bremsklötzern gehört, meldet etwas schwächere Zahlen. Da das aber schon größtenteils erwartet wurde, ist das auch schon eingepreist.
Ich muss an dieser Stelle auch von einer Konstellation schreiben, die gerade im laufenden Chart des Dax zwar keine Hauptvariante darstellt und nur eine geringe Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt, aber die ab sofort als neue Variante hinzugekommen ist.
Mit dem gestrigen Überschreiten von 10 125 ist der Dax prinzipiell nachhaltig über das Bündel Trendlinien angestiegen und beginnt damit einen technisch neuen Trend, der zwar für sich kein Kaufsignal aber eine längerfristige Veränderung der Richtung zumindest ankündigt. (In allen Varianten, die 10 125 bestätigen) Die letzten Tage und Wochen lagen innerhalb einer Unsicherheitsbewegung, die seitwärts verlaufend den Abstand zu anderen Indizes vergrößert hat.
Diese Nebenvariante ist so stark steigend, dass sie noch diese Woche, im Extremfall sogar noch heute 10 474 erreicht und behauptet. Daran würde sich in der nächsten Woche ein weiterer Anstieg anschliessen. Während dessen würden auch wieder viele Anleger aus dem Dollarraum in die europäischen Märkte besonders aber in den Dax zurückkehren. Das würde die Konsolidierung dieses steilen Anstieges verhindern bzw. vermindern. Dann läge das nächste Ziel bei 10 800.
Angekündigt würde diese Nebanvariante heute durch einen deutlich steigenden Umsatz, nicht durch den Kursverlauf, denn in dieser Variante kann der steile Anstieg sowohl heute als auch morgen oder (eher unwahrscheinlich) erst am Montag erfolgen. Und natürlich auch an mehreren oder allen diesen Tagen. Logischerweise entfällt diese Nebenvariante, wenn der Dax unter 10 125 fällt.
In der Hauptvariante bleiben die Investoren aus Übersee fern, jedoch bestätigt der Dax den Anstieg über 10 125 auch zum Wochenschluss und steigt erst in der nächsten Woche langsamer ohne Volumenssteigerung an.
Der Chartlord
Gerade wegen der schwachen Umsätze verlief der Dax gestern intraday besonders nachhaltig. Schon am Handelsbeginn wurde das tageshoch erreicht, wonach Gewinne mitgenommen worden sind. Mehrmals wurde das Tagestief bei 10 100 erfolglos geteset. Zum Handelsschluss konnten so (anteilig) viele Verkaufsabsichten erfüllt werden, bevor der Handelsschluss den Anstieg bestätigte und fortsetzte.
Heute ist Wochenschluss und der wird sich schematisch ähnlich wie gestern anbahnen. Intraday könnten einige Gewinne noch mitgenommen werden, jedoch ist das vorhandene Kapital bei so wenigen Anlegern im Markt größer als die Anzahl der Aktien, die verkauft werden sollen. Hier sind es die wenigen Picks, die von Übersee gezielt die Perlen besonders nach deren Zahlen herausnehmen.
Rein technisch bleiben die Chartlinien besonders die 200 Tagelinie zu nah, als dass sie ernsthaft nach unten durchbrochen werden könnten. Dort sind viele Nachkaufmarken, die aber gerade zum Wochenschluss nicht angetestet werden sollen, da das für die nächste Woche erhebliches Rückkaufpotential derjenigen freisetzt, die eben heute noch verkaufen würden.
Damit erwarte ich für heute einen Anstieg, der auch etwa dem Umfang von gestern entspricht. Ein Wochenschluss zwischen 10 142 (Schlusskurs von vorgestern) und 10 180 (Anstieg wie gestern) wäre gut. Das Ende des laufenden Anstiegs wäre erst unter 9910 gekommen. Dazwischen regiert die restliche Brexit-Unsicherheit, die neuesten Zahlen, die eingepreist werden und Depotumstellungen für die nächste Woche.
Aber der Anstieg würde fortgesetzt werden. Grundsätzliche Änderungen meiner Einschätzung werden aus meiner jetzigen Sicht nicht vor dem Erreichen der 10 474 einsetzen.
Der Chartlord
Deswegen erwarte ich eine Seitwärtsphase, die jedoch jederzeit mit nicht erwarteten Zahlen in die entsprechende Richtung höher oder tiefer fortgesetzt wird. Das Umfeld bleibt günstig, der Ölpreis wird weiter fallen und der Wechselkurs beginnt den Fokus der Anleger aus Übersee auf die noch günstiger werdenden europäischen Aktien zu lenken. Momentan sind wir schon unter 1,10. Mit den Berichten jedoch werden die guten Aktien schon jetzt gekauft, während die Amis noch zusehen.
Auf der Zeitschiene ist es für diesen Monat schon etwas eng zum Erreichen der
10 474 geworden. Allerdings steht für mich als Hauptvariante für diese Woche eine Seitwärtskonsolidierung an, die schon jetzt eine Wahrscheinlichkeit von 33% hat, nicht nur die nächste Zielmarke bei 10 474 zu erreichen, sondern gleich direkt anschliessend in eine Herbstrally zu münden. Deren nächstes Ziel wäre dann aber nicht 10 800 sondern 12 000. (+/- den jetzigen Währungsunterschied in %; je tiefer der Euro desto höher der Daxkurs)
Der Chartlord
http://forum.finanzen.net/forum/...t_wie_erwaret-t241302#pst_21680137
Der Chartlord
Das Volumen bleibt schwach und Kaufabsichten sind bei den bisherigen Berichten nicht besonders deutlich erkennbar. Für die Schrottaktien im Dax wird es höchste Zeit zur Presse geführt zu werden und Platz für gesunde Firmen zu schaffen. Alleine für die Commerzbank könnte Zalando mit seinem Wachstum für einen deutlichen Schub des ganzen Dax bewirken.
Dennoch sind die Aussichten momentan wichtiger als die vorgelegten Zahlen. Viele erwarten nach dem ersten Quartal einen fast Einbruch des Bruttoinlandsproduktes, das aber ausbleiben wird. Um das zu erkennen sollen die Erwartungen für das dritte und vierte Quartal Auskunft geben, wie sehr die jeweiligen Firmen davon betroffen sein werden - ohne die Auswirkungen eines Brexit darin einzubeziehen.
Da die meisten Firmen jedoch "unverändert" erwarten, ist die Aussagekraft eher bescheiden, denn eine zukünftige Entwicklung, die auf Veränderung beruht wird eben nicht erwartet, aber genau das widerspricht den Erwartungen der Analysten. Die Wirtschaftsdaten passen nicht zu den Erwartungen der Analysten; dafür aber zu meinen. Ich habe schon vor Wochen und Monaten öfter auf ein deutlich stärkeres Wachstum in Deutschland hingewiesen und nun treffen die ersten Daten dazu ein.
Stimmungslage weiter gestiegen, Auftragsbücher voll, Baugenehmigungen weiter auf Rekordhoch, Automobilabsätze mehr als ordentlich, Freizeit, Tourismus und Konsum ständig wachsend. Das sind keine Anzeichen einer nachlassenden Konjunktur. Mit 0,7% BIP war das erste Quartal zwar hoch, aber nicht zu hoch um das wieder anschliessend abzugeben. Genau das Gegenteil ist der Fall. Schon jetzt rechne ich mit mindestens 0,5% Wachstum im zweiten Quartal und mit mindestens 0,6% im dritten. Möglicherweise muss ich sogar meine eigene Erwartung von über 2,0% Jahreswachstum noch etwas präzieser nach oben anpassen.
Noch haben sich meine Erwartungen zum Verlauf der Aktienmärkte im zweiten Halbjahr nicht richtig bestätigt, aber der laufende Anstieg des Dax könnte nachhaltig werden, wenn die Amis nicht überhitzen. Solange der Dow nur über 18 000 bleibt und nicht auf über 19 000 steigt, ist alles im grünen Bereich. Der Dax kann nur langsam steigen, wenn die Investoren aus Übersee fern bleiben.
Der Chartlord
Damit hat der wichtigste Faktor - der Verbraucher - ein Machtwort und einen Schlussstrich zugleich gezogen. Denn wenn selbst zum Indikationszeitpunkt die Auswirkungen auf den kleinsten messbaren Wert (=0,1%) beschränkt bleiben, so wird sich das sofort danach ganz aus der Meßskala entfernen, was nicht heisst, dass andere Faktoren den Wert absenken können.
Für den Dax gilt auf ähnliche Weise das gleiche.
Enorm geringe Umsätze, bei intraday Schwankungen, die aber täglich zu einer geringen Steigerung des Index führen. Das wird sich auch heute kaum ändern.
Kurse und Ziele bleiben unverändert.
Wenigstens sind es die geringen Umsätze, die den Dax nicht fallen lassen.
Der Chartlord