BVB Aktie & Fußball, Fakten und Meinungen
Aber für dich ist alles möglich, auch Kurse zu 7 € am Jahresende, wie du es gesagt hast.
Für mich ist klar, dass hier 2 große Player gegeneinander handeln, short gegen long.
https://www.edisongroup.com/company/borussia-dortmund/
Wie genau sich der BVB versichert hat, wissen wir nicht. Gegen den Ausfall einer CL Qualifikation war der BVB versichert. Da hier so oft der Teufel an die Wand gemalt wird, was alles Schlimmes passieren könnte und zu einer Kapitalerhöhung führen könnte (was ja anlässlich dier Pandemie der Fall war) hier mal die wichtigsten Versicherungen von Fußballklubs:
Die Prize-Indemnity-Police ist die wichtigste Versicherung für Vereine, um sich gegen die finanziellen Folgen eines Abstiegs zu versichern. Sie ersetzt Einnahmeausfälle wie entgangene Sponsoren- oder Fernsehgelder, falls bestimmte sportliche Ziele nicht erreicht werden. Die Prämienhöhe für einen Verein wird anhand der Wettquoten ermittelt.
Die Marktwertversicherung: Für Vereine sind die Spieler das Humankapital und sie sichern ihr kostbares Vermögen ab. Im Sport dient dazu die Marktwertversicherung. Sie zahlt eine vertraglich vereinbarte Summe, falls der Sportler infolge einer Krankheit oder Verletzung dauerhaft spielunfähig ist. Wenn der Ausfall eines Spielers schon eine sportliche Schwächung bedeutet, so können die Clubs mit solchen Policen immerhin den wirtschaftlichen Schaden begrenzen. Vereine nutzen die Policen oft nur bei den teuren Profis.
Die Prize-Bonus-Versicherung ist eine Absicherung für Erfolgsclubs - oder für Vereine, die wie der Aufsteiger Freiburg unerwartet in die Europa League kommen können. Damit lassen sich beispielsweise die Prämien versichern, die der Verein bei Erreichen der Meisterschaft oder eines internationalen Wettbewerbs an seine Spieler auszahlt. Die Policen eignen sich auch für Sponsoren, die ihr finanzielles Engagement mit dem sportlichen Abschneiden des Vereins verknüpfen.
Die Veranstalter-Haftpflichtversicherung und die Sportstätten-Versicherung
https://www.dieversicherer.de/versicherer/...-fuer-fussballclubs-3510
Sponsoring deutliche Erhöhung durch neue Verträge auch für 22/23. Die Einnahmen durch die virtuelle Werbung im Ausland mit regionalen Partner nehmen auch zu.
Personalkosten hat er ausführlich erklärt, Kaderkosten sind konstant geblieben (im vorletzten Jahr gab es ein Gehaltsverzicht, deshalb waren es 8 Mio weniger als im Bilanzjahr 21/22) Die Jugendarbeit wurde mit 4 Mio aufgestockt. Und der Personalabbau oder Kurzarbeit durch die Lockdowns wurde auch wieder ausgeglichen (4 Mio) Insg. sind es daher 16 Mio mehr.
Transfergeschäfte sind derzeit pandemiebedingt schwierig, besonders im mittleren bis höherem mittleren Bereich. Alle Klubs halten sich derzeit mit Ausgaben zurück. Watzke geht davon aus, dass sich das wieder einpendeln wird.
TV Gelder hatten sich wegen Corona und fehlenderr internationale Spieler deutlich reduziert. Zudem find der neue Staffel-TV Vertrag im letztes Jahr mit einer geringeren Summe an als im Vorjahr, steigert sich nun aber in den nächsten Jahren.
Energiekosten Es gibt diverse Pläne zur Senkung der Energiekosten
Zuschauer alle Heimspiele sind bis zur WM ausgebucht
Es gab kürzlich eine Sonderabschreibung i.H.von 9 Mio, dadurch hat sich der Jahresfehlbetrag erhöht. Dies ist aber nur eine buchhalterische Verschiebung, die allein die Bilanz belastet. Es wurde dafür kein Geld in die Hand genommen, die Ausgabe wurde schon längst getätigt in früherer Zeit.
trotz 40% pandemiebedingt wenigerTicketsverkauf und deutlich weniger TV Gelder -40 Mio
Der Umsatz incl. Transfer lag bei 456,8 Mio (Vorjahr 358,6)
Das ebitda, (das bei Fußballklubs besonders wichtig ist! ) also Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 80 Mio (Vorjahr38,9)
Jahresfehlbetrag incl. Sonderabschreibung 35 Mio (Vorjahr72 Mio)
tulmin, du schreibst in deinem Kommentar #3870 u.a:
"Das ebitda, (das bei Fußballklubs besonders wichtig ist! ) ....
wie begründest du, dass gerade das Ebitda bei Fussballklubs besonders wichtig sein soll.
Den einzigen Vorteil, den ich beim Ebitda für Fußballkiubs sehe, ist die Tatsache, dass durch das Ebitda die Ertragskraft eines Unternehmens besser zu bewerten und in den internationalen Vergleich gestellt werden kann, da man sich auf den eigentlichen Unternehmenserfolg fokussieren und verfälschende Faktoren wie Steuern und Abgaben aus der Unternehmensbewertung ausgeschlossen werden.
Für mich als Aktionär eines Unternehmens interessiert mich u.a. vor allem der Konzernjahresfehlbetrag / bzw. -überschuss
Die Spieler werden abgeschrieben. Gleichzeitig stellen diese Spieler aber auch einen z.T. steigenden Wert da, wie Haaland, Dembele usw. Also stille Reserven. Dieser Wert bildet sich in der Bilanz nicht ab. Erst bei Verkäufen, wenn diese Reserven gehoben werden.
Wenn wir uns üblicherweise uf den transferbereinigten Umsatz beziehen, macht es auch Sinn sich auf das ebitda zu beziehen (also ohne Spielerabschreibungen).
Da bei einem Fußballklub die Abschreibungen auf Spielerwerte sehr schwanken können, ist das ebitda aussagekräftiger im Vergleich zum Vorjahr.
351,6 Mio transferbereinigter Umsatz – trotz 60% Einbußen beim Ticketing
Nicht transferbereinigt ist der Umsatz übrigens von 358,6 Mio Euro auf 456,8 Mio Euro gestiegen. Also knapp 100 Mio mehr.
Trotz dieser Rekordzahl sind auf der anderen Seite sicher auch Verträge von regionalen und anderen Partnern ausgelaufen. Das Geschäft nach Corona läuft jetzt aber wieder an. Pandemiebedingt sind über Jahre die wichtigen Auslandreisen ausgefallen, im Winter steht wieder eine an, hier darf auf neue regionale Parner für die virtuelle Werbung gehofft werden.
TV Gelder werden ganz deutlich steigen, insbesondere wenn der BVB dieses Jahr international erfolgreicher spielt. 30-40 Mio Mehreinnahmen in 22/23 schätze ich.
Ticketing wird ca. 60% höher liegen. Ein Rekordumsatz von über 400 Mio lässt sich erahnen.
Da alle Fußballklubs ihren Gewinn in die Wettbewertbsfähigkeit investieren, gibt die Steigerung des transferbereinigten Umsatz Auskunft über das Wachstumpotential eines Klubs.
Die Wirtschaftlichkeit lässt sich am Bruttogewinn ablesen – also am Ebitda –hier sind die Abschreibung auf Transfers nicht enthalten.
Unabhängig vom Auslosungsglück oder Verletzungspech, ist die Vermarktung. Hier kann der Klub durch eigene Vermarktungsstrategien, wie Auslandsreisen, Förderung von internationalen Projekten und Aquisition von Partnern / Sponsoren seine langfristigen Einnahmen steigern, die vom sportlichen Erfolg wesentlich unabhängiger sind und die Finanzen stabilisieren. Hierfür ist die Social Media Reichweite und ihr Wachstum, also die Attraktivität für Sponsoren, eine entscheidende Kennzahl.
Der Klub verfügt über Stille Reserven. Der Marktwert des Kaders kann zunehmen oder abnehmen. Haaland, Dembele, Sancho etc. haben deutliche Marktwerststeigerungen mit sich gebracht. Werden diese Reserven gehoben, führt dies zu hohen Umsätzen. Da es sich hier um Einmaleffekte handelt, schaut man bei Klubs auf den Umsatz ex-Transfer und entsprechend auf das Ebitda.
Auch bereits abgeschriebene Spieler stellen in den Stillen Reserven einen Wert da.
Dies ist in der Bilanz nicht ablesbar .
Wenn der BVB nun mal die "stillen Reserven" von ManuelAkanji, NicoSchulz, RaphaëlGuerreiro, Thomas Meunier, Felix Passlack, Emre Can, Julian Brandt, Thorgan Hazard, Donyell Malen, .... heben würde.
Meine Einstellung zum Ebitda kennst du ja.
Die Spielerwerte kannst du im Geschäftsbericht nachlesen. Außerdem (m.Mg) sind die "Werte der stillen Reserven" mit Vorsicht zu genießen, da diese Werte grob geschätzt sind (z.B. durch die Community transfer.de), und außerdem können diese "Werte" kurzfristig nur in den beiden Transferfenstern zu Geld gemacht werden.
Als Anlage habe ich Dir die Grafik der Spielerwertquote des BVB angefügt.
Da du mir entgegengehalten hast, ich würde nur "nackte Zahlen" liefern, habe ich bei dem Diagramm für die Spielerwertquote als Vergleich die Zahlen des FC Bayern hinzugefügt. Mehr Vergleiche mit anderen Vereinen kann ich zur Zeit noch nicht aufzeigen, da ich zur Zeit erst im Begriff bin, meine Datenbank mit nationalen und internationalen Fußballclups aufzubauen.
Eine hohe Spielerwertquote ist analog der Argumentation bei der immateriellen Vermögensquote tendenziell als bedenklich einzustufen. Das Spielervermögen ist Teil des immateriellen Vermögens und ist in den Folgejahren eine absehbare Fixkostenbelastung für die GuV. (Quelle: Hierl; Weiß. Bilanzanalyse von Fußballvereinen: Praxisorientierte Einführung in die Jahresabschlussanalyse (German Edition)
Quelle der Kennzahlen: Die jeweiligen Geschäftsberichte von Borussia Dortmund und Bayern München.
Dass ein Kaderumbau mit Trainerwechsel nicht in einem Transferfenster funktionieren kann und daher jetzt einige auf der Bank sitzen, darauf können wir uns wohl auch einigen.
Unten gibt es eine etwas ältere Vor-Corona-BVB-Studie , wo auch nochmal verschiedene Bewertungmethoden vorgestellt werden. Unter der Rubrik "Investment Thesis" wird die Betonung auf transferbereinigte Umsätze und das Ebitda gelegt. Das Ebit wäre dann das Ebitda mit Abschreibung. Konzernergebnisse werden nicht betrachtet.
https://www.google.com/...an.pdf&usg=AOvVaw3gqA4N-A2iKw85T-ICR-Yg
Die Bayern lassen sich finanziell leider gar nicht mit dem BVB sinnvoll vergleichen, sie sind OUT-OF-REACH. Sie haben international ein ganz anderes Standing, weil sie nunmal Branchenpriumus sind und zu dem seit vielen Jahre bekannte Nationalspieler im Kader hatten. Das heißt sie profitieren auch sehr davon, wenn Deutschland Weltmeister wird etc. Deren Sponsoreneinnahmen sind so hoch wie etwa der gesamte Umsatz des BVBs.
Vergleiche mit den Bayern führen für mein Empfinden oft dazu, den BVB mit seinen Qualitäten abzuwerten. Aber das war vielleicht von dir nicht so gemeint.
https://www.kicker.de/913985/artikel/...-usa-fuer-1-5-milliarden-euro
Du schreibst u.a. in deinem Post: #3881
Spielerwerte sind schon allein deswegen schwankend, weil es Menschen sind, die nur im Zusammenspiel mit anderen Spielern / Trainer funktionieren.
Hier verwechselst du etwas. Die Spielerwerte aus den Geschäftsberichten hat nichts damit zu tun, dass es Menschen sind, und wie diese mit mit anderen Spielern / Trainer funktionieren.
Diese Spielerwerte sind die kuluminierten Kosten, die der Verein für alle Spieler im Kader an Transfers gezahlt hat, abzüglich der jährlichen Abschreibungen jedes einzelnen Spielers. Man kann auch sagen, dies ist der Buchwert des Spielerkaders.
Zum Vergleich in meiner Grafik mit Bayern München. Ich habe die Münchner deshalb gewählt, da ich in meiner Datenbank die Geschäftsberichte dieses Vereins bereits eingepflegt habe. Ich finde jedoch, das Beispiel mit dem Branchenprimus nicht so verkehrt, da man daran erkennen kann, wie sich die Spielerwertquote beim FCB fast konstant in einer Range zwischen 19% und 25% hält. Beim BVB dagegen ist seit 2013 ein Anstieg der Quote von 21% auf fast 43% doch eklatant. Dies bedeutet für mich, dass der BVB mit seiner Transferpolitik, trotz der hohen Transfereinnahmen wie z.B für Haaland, Sancho, Dembele... usw gezwungen, ist durch den Erwerb von neuen Spielern, die Spielerwertquote immer wieder zu erhöhen.
Und wie bereits geschrieben, eine hohe Spielerwertquote ist in den Folgejahren eine absehbare Fixkostenbelastung infolge der Abschreibungen für die GuV.
Aber ich kann dich beruhigen, ich hab mir mal kurz die Zahlen von Schalke 04 angesehen.......
Was den Buchwert des Spielerkaders betrifft, sind diese Angaben eben nicht aussagekräftig für die Bewertung des Klubs! Abgeschriebene Spieler haben keinen Buchwert mehr. Diese sind aber durchaus noch zu hohen Preisen verkäuflich und tragen zur Werthaftigkeit des Klubs bei.
Was die Bayern betrifft: Falls du hier die Buchwerte herangezogen hast, finde ich auch das schwer vergleichbar. Die Bayern haben ja überwiegend abgeschriebene Spieler in ihrem Kader gehabt, also klar dass diese Quote dann niedrig ist. So einen konstanten Kader kann sich der BVB (noch) nicht leisten. Für mich ist das Entscheidende, dass der Klub international spielt, denn dadurch erhöhen sich Bekanntheit und Sponsoreninteresse. In diesem sehr, sehr wesentlichen Punkt liegen die Bayern vorn. Und alles andere was du beschreibst folgt daraus.
Was Abschreibungen von Spielerwerten betrifft, gehen wir sowieso d'accord. Deswegen ja auch "ebitda"