Raum der Stille, Andacht und Kerzenlicht
...wir haben bewiesen, daß der Inhalt und Gegenstand der Religion ein durchaus menschlicher ist, bewiesen, daß das Geheimnis der Theologie die Anthropologie, des göttlichen Wesens das menschliche Wesen ist. Aber die Religion hat nicht das Bewußtsein von der Menschlichkeit ihres Inhalts; sie setzt sich vielmehr dem Menschlichen entgegen, oder wenigstens sie gesteht nicht ein, daß ihr Inhalt menschlicher ist.
Der notwendige Wendepunkt der Geschichte ist daher dieses offne Bekenntnis und Eingeständnis, daß das Bewußtsein Gottes nichts andres ist als das Bewußtsein der Gattung, daß der Mensch sich nur über die Schranken seiner Individualität oder Persönlichkeit erheben kann und soll, aber nicht über die Gesetze, die Wesensbestimmungen seiner Gattung, daß der Mensch kein andres Wesen als absolutes, als göttliches Wesen denken, ahnden, vorstellen, fühlen, glauben, wollen, lieben und verehren kann als das menschliche Wesen. [Fußnote]
Unser Verhältnis zur Religion ist daher kein nur verneinendes, sondern ein kritisches; wir scheiden nur das Wahre vom Falschen – obgleich allerdings die von der Falschheit ausgeschiedne Wahrheit immer eine neue, von der alten wesentlich unterschiedne Wahrheit ist. Die Religion ist das erste Selbstbewußtsein des Menschen. Heilig sind die Religionen, eben weil sie die Überlieferungen des ersten Bewußtseins sind.
Aber was der Religion das Erste ist, Gott, das ist, wie bewiesen, an sich, der Wahrheit nach das Zweite, denn er ist nur das sich gegenständliche Wesen des Menschen, und was ihr das Zweite ist, der Mensch, das muß daher als das Erste gesetzt und ausgesprochen werden. Die Liebe zum Menschen darf keine abgeleitete sein; sie muß zur ursprünglichen werden. Dann allein wird die Liebe eine wahre, heilige, zuverlässige Macht.
Ist das Wesen des Menschen das höchste Wesen des Menschen, so muß auch praktisch das höchste und erste Gesetz die Liebe des Menschen zum Menschen sein. Homo homini Deus est – dies ist der oberste praktische Grundsatz – dies der Wendepunkt der Weltgeschichte. Die Verhältnisse des Kindes zu den Eltern, des Gatten zum Gatten, des Bruders zum Bruder, des Freundes zum Freunde, überhaupt des Menschen zum Menschen, kurz, die moralischen Verhältnisse sind an und für sich selbst wahrhaft religiöse Verhältnisse.
Das Leben ist überhaupt in seinen wesentlichen Verhältnissen durchaus göttlicher Natur. Seine religiöse Weihe empfängt es nicht erst durch den Segen des Priesters. Die Religion will durch ihre an sich äußerliche Zutat einen Gegenstand heiligen; sie spricht dadurch sich allein als die heilige Macht aus; sie kennt außer sich nur irdische, ungöttliche Verhältnisse; darum eben tritt sie hinzu, um sie erst zu heiligen, zu weihen.
L.Feuerbach: Wesen des Christentums
http://gutenberg.spiegel.de/buch/das-wesen-des-christentums-3457/30
"Zeit ist Leben" steht in Deinem sinnigen Profiltext, als kleines Vermächtnis von Dir.
Die Lebens-Zeit, liebe Rita, zerrann zwischen Deinen Händen wie Sand.
Durch das östlich gelegene Tal fallen die Sonnenstrahlen immer erst über einen kleinen Bereich dieser Stadt. Alles andere liegt noch im Schatten der Berge des Schwarzwaldes. Vieles ist schon im Morgenlicht, aber noch nicht im Sonnenschein. Nach und nach breitet sich das helle Strahlen über die Stadt aus.
Im Hintergrund, im Sonnenschein, der im Süden liegende Schönberg; wie eine schöne Liegende.
Ein neuer Morgen - ein neuer Tag - ein neuer Monat: der Mai
Dieser neue Tag, diese vor uns liegende Zeit, die dürfen wir mit Leben füllen und frei gestalten.
Das ist ein großes, wertvolles Geschenk. Für jeden einzelnen von uns.
Ich wünsche Euch allen Freude, glückliche Stunden mit Euren Lieben und immer wieder einmal einen kleinen Strahl der Erkenntnis darüber, was es eigentlich bedeutet, jetzt für ein paar Jahrzehnte auf der Welt zu sein; diesem phantastischen Planeten, genannt "Erde".
seeehr gut was der Mann schreibt und sagt. Stimme voll zu was da zum Verhältnis Moral + Religion gesagt ist, tut mir gut und 'öffnet' geradezu das Denken. Danke !
Und sehr gut und die Dinge (endlich) in die rechte + vernünftige Reihenfolge bringend die Gedanken/Worte über Taufe/Abendmahl beziehungsweise die Bedeutung von Wasser und Wein + Brot für den Menschen auf sittlicher Ebene.
Gracias für den Link
Heute ist der Tag,
um glücklich zu sein!
Kein anderer Tag ist Dir gegeben
als der Tag von heute,
um zu leben,
um zufrieden
und fröhlich zu sein.
Du lebst viele Tage:
aber immer nur "heute"!
Lion von Quint
Es ist wahrhaft ratsam, die Gedanken einer Frau ernst zu nehmen;
insbesondere, wenn sie einem durch das real existierende Leben leibhaftig, über mehrere Jahre bzw. Jahrzehnte hinweg, anvertraut wurde.
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Es ist ebenso ratsam, die Gedanken eines Mannes ernst zu nehmen.
Jeder und jede, wir alle stecken in unserer eigenen, individuellen Haut, vom ersten bis zum
allerallerletzten Atemzug.
Man kann Menschen nicht ändern. Vielmehr: Menschen ändern sich.
In diesem Sinne wünsche ich den stillen Mitlesern und Mitleserinnen von Herzen alles Liebe!
http://3.bp.blogspot.com/-9bwdP02RcOk/TumM05chdbI/...per-015-1024.jpg
Das Video mit Bildern aus Korsika - ohh, fernweeehhh... :-)
Man sieht von außen immer nur ein winziges, kleines Teil eines Gesamtwesens.
(Besonders natürlich in der virtuellen Welt.)
- All die Lebensschliffe. Von Geburt und Kindheit an. Über alle Jahre und Jahrzehnte hinweg. -
Es kann sich also immer folgende Frage zeigen, die eine freundschaftliche Grundlage legt:
Wie sieht der "Edelstein" in seiner Ganzheit aus?
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/...nd_solo_white.gif
"Es ist nicht möglich,
ein Mühlrad zum Stoppen zu bringen,
wenn ständig neues Wasser nachfließt."
(Zitat: M. E.!!)
ein neuer, wunderschöner Tag bricht an.
Der eine Moment.
ideal inmitten einer weiten Ebene, ebenen Fläche. Zum Beispiel die norddeutsche Tiefebene von Schleswig Holstein oder auf offener See gibt es an manchen Tagen über das Jahr hinweg diesen einen Moment, diese eine Möglichkeit: ich befinde mich zwischen Sonne und Mond, breite meine Arme zur Seite aus bis ich die kugelrunden Planeten in meinen Händen sehe und erlebe für einen Moment, wie beide Planeten den gleichen Abstand zum Horizont haben.
Meine Körperachse ist im Lot und meine inneren Wurzeln zielen in den Erdmittelpunkt. Tangential zur Erdkugel ist die Querachse der Arme ausgerichtet. Ein kleines planetares Gleichgewicht um einen kleinen Menschen herum gedacht, relativ.
Im ewigen Zeitlauf, ab und zu.
Für einen Moment.
Sieh diesen Tag!
Denn er ist Leben, ja, das Leben selbst.
In seinem kurzen Lauf liegt alle Wahrheit, alles Wesen Deines Seins:
Die Seligkeit, zu wachsen.
Die Freude, zu handeln.
Die Pracht der Schönheit.
Denn gestern ist nur noch ein Traum,
und morgen ist nur ein Bild der Phantasie.
Doch das Heute, richtig gelebt, verwandelt jedes Gestern in einen glückseligen Traum.
Und jedes Morgen in ein Bild der Hoffnung.
So sieh denn diesen Tag genau!
Das ist der Gruß der Morgendämmerung.
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von mir, für Dich.
Für alle, die mit der "anderen Seite" kämpfen ... Tag für Tag.
Es ist gut, da zu sein.
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