Rassismus in Deutschland
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Eröffnet am: | 23.05.06 20:32 | von: Strotz | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 12.02.08 10:31 | von: minesfan | Leser gesamt: | 8.823 |
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Rassismus in Deutschland - Ermittlungen gegen nigerianischen Spieler wegen Hitlergruß!
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28 März 2006
Am 25. März kam es beim Spiel Hallescher FC - FC Sachsen Leipzig der Oberliga Süd nicht nur zu Fankrawallen. Der nigerianische Abwehrchef Adebowale Ogungbure von Sachsen Leipzig wurde das ganze Spiel über rassistisch beschimpft. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Nach dem Abpfiff wurde er wieder von sich am Spielfeld befindenden "Fans" des Hallescher FC als "Drecks-Nigger", "Affe", "Bimbo", "Scheiß Neger" beschimpft und bespuckt, von der Tribüne kamen Affenlaute. Das war zuviel für Ogungbure. Er stellte sich vor die Tribüne, simulierte mit zwei Fingern einen Hitlerbart und reckte seine Hand provokativ zum Hitlergruß. Daraufhin wurde er von den Hooligans getreten und auf den Hinterkopf geschlagen. Die Security schaute tatenlos zu, während sich Halle-Spieler Friedrich schützend vor ihn stellte und ihn in den Kabinengang brachte.
Ogungbure sagte der Leipziger Volkszeitung: Ich bin kein Affe, kein Nigger, kein Bimbo, sondern ein Mensch. In meiner ganzen Karriere wurde ich noch nicht so behandelt wie in dieser Oberliga.
Allerdings ermittelt nun die Polizei gegen ihn - wegen Zeigen des Hitlergrußes! Polizeisprecher Koch sagte: Das Zeigen des Hitlergrußes ist kein Kavaliersdelikt. Wir müssen in diesen Fällen ermitteln. Herr Ogungbure bekommt eine Vorladung und muss sich zu den Vorgängen äußern.
Klub-Chef Rolf Heller stellte sich in einer Pressekonferenz hinter den Spieler und will auch den auslaufenden Vertrag verlängern: Es ist doch absurd, dass die Polizei gegen Adebowale ermittelt. Will man ihm allen Ernstes unterstellen, das er nationalsozialistisches Gedankengut hegt? Ade wollte diejenigen als rechtsradikal outen, die diese unsäglichen Affenlaute von sich geben. Außerdem ist es ein Unding, dass unser Spieler von gegnerischen Fans angegriffen wird. Von uns wird er jedenfalls nicht bestraft, das wäre das falsche Signal. Er ist mehr Opfer als Täter.
Gegen seine Angreifer wird hingegen nicht polizeilich ermittelt!
Der FC Sachsen Leipzig und seine Fans nahmen in der Woche davor an der Internationalen Woche gegen Rassismus teil.
Pressemitteilung des Bündnis Aktiver Fußballfans:
BAFF zeigt sich solidarisch mit Adebowale Ogungbure
Erneute rassistische Ausfälle bei einem Oberliga-Punkspiel der Oberliga Süd
Zu erneuten rassistischen Ausfällen kam es am Wochenende bei einem Oberligapunktspiel zwischen dem Halleschen FC und dem FC Sachsen Leipzig. Schon während des Spiels wurde der nigerianische Sachsen-Spieler Adebowale Ogungbure von den Zuschauerrängen als Bimbo beschimpft und mit Affenlauten. Zu alldem schwieg der Stadionsprecher. Nach dem Spiel setzten sich die rassistischen Beschimpfungen fort, als die Spieler den Platz verlassen wollten. Der Spieler Ogungbure soll als Reaktion daraufhin mit zwei Fingern an die Oberlippe und dann den Hitlergruß in Richtung der Tribüne, von welcher die rassistischen Schmähungen kamen, gezeigt haben. Anschließend wurde der Spieler von HFC-Anhängern geschlagen und getreten. In einigen Medien wird die Aktion des Spielers nun als der „negative Höhepunkt" des Spiels und die rassistischen Ausfälle der Halleschen Fans lediglich als „Provokationen“ dargestellt. Ogungbure ist in dieser Oberliga-Saison nicht zum ersten Mal Opfer rassistischer Schmähungen geworden. Aus diesem Grund hatten Mannschaft und Fans vor zwei Wochen ihren Beistand in einer Fotoaktion erklärt. Nun erwartet ihn eine Anzeige der Polizei wegen „Verwendens verfassungswidriger Symbole“. Über Anzeigen gegen die Angreifer, oder diejenigen die ihn 90 Minuten lang beschimpften, ist natürlich nichts bekannt.
Martin Endemann von BAFF sagte hierzu: Es ist unglaublich, dass ein farbiger Spieler, der die alltäglichen rassistischen Schmähungen gegen ihn nicht mehr ertragen kann und darauf reagiert, hier als Täter und nicht als Opfer dargestellt wird.
BAFF erwartet eine offizielle Stellungnahme des HFC zu den rassistischen Vorfällen während des Spiels, eine Entschuldigung beim Spieler Ogungbure und baut darauf, dass der Verein alle Maßnahmen präventiver Art ergreifen wird, die es ermöglichen rechte Tendenzen in der Halleschen Fanszene nicht zur vorherrschenden Meinung werden zu lassen. BAFF fordert weiterhin den FC Sachsen Leipzig auf, sich voll und ganz schützend hinter seinen Spieler zu stellen.
Dieser Fall zeigt erneut, dass Rassismus und Antisemitismus ist in bundesdeutschen Stadien nach wie vor allgegenwärtig sind und doch oft nicht thematisiert werden. Während im Zuge des Sicherheitswahns zur kommenden WM stets die „gestiegene Gewaltbereitschaft“ betont und über zu „verschärfende Sicherheitsmaßnahmen“ diskutiert wird, werden rassistische und neofaschistische Tendenzen in manchen Fanszenen kaum thematisiert. Im Vorfeld der WM wäre es wichtig, im Bereich der Antirassismusarbeit Akzente zu setzen und dabei auf die Kompetenz und Erfahrung von regionalen Projekten vor Ort, der Arbeit der Fanprojekte und von Football against Racism in Europe (FARE) und seinen angeschlossenen Mitgliedern zurückzugreifen. Alibiaktionen ohne konkreten Unterbau und nachhaltige Arbeit vor Ort verpuffen nur. Es gibt einen 9-Punkte Plan des DFB gegen Rassismus, es gibt eine neue FIFA Richtlinie gegen Rassismus, nur an der Umsetzung und an fanbezogener antirassistischer Arbeit scheint es zu mangeln.
Pressemitteilung des FC Sachsen Leipzig vom 28.3.2006:
FC Sachsen stellt sich hinter Ade
Präsident Rolf Heller hat gestern Abend auf einer Pressekonferenz zu den Vorfällen beim Spiel in Halle Stellung genommen. Heller unterstrich, dass der Spieler mit seiner Geste auf Beschimpfungen, Bedrohungen und körperliche Angriffe reagierte, die während und nach dem Spiel auf ihn niedergingen und schon in anderen Spielen der Rückrunde auftraten. Der 24-jährige Nigerianer habe den Absendern der Schmähungen in einer emotionalen Extremsituation mit der „falschen Antwort“ zu verstehen geben wollen, was er von ihnen halte. Heller: Es war eine unbedachte Handlung ohne ideologischen Hintergrund. Ogungbure war die Brisanz dieser Geste nicht bewusst, er hat ausdrücklich versichert, kein nationalsozialistisches Gedankengut verbreiten zu wollen. Wir haben ihm die Bedeutung plausibel gemacht und seine Sensibilität geweckt, ohne das Vorkommnis zu bagatellisieren.
Der Verein sagte Ogungbure seine volle Unterstützung und Fürsorge zu, auch für den Fall, dass eine der Staatsanwaltschaft Halle vorliegende Anzeige zu weiteren Ermittlungen führt. Es wäre nun völlig auf den Kopf gestellt, wenn man jetzt im Nachhinein das Opfer zum Täter macht.
Rolf Heller machte deutlich, dass die Vertreter des FC Sachsen die Sicherheitsvorkehrungen im Stadion für nicht ausreichend hielten: Ich hätte mir gewünscht, dass, gerade bei einem Spiel mit solcher Brisanz, dafür gesorgt wird, dass niemand den Innenraum betritt, solange noch Spieler auf dem Feld sind. Zudem muss ein Stadionsprecher einwirken, wenn es 90 Minuten lang zu rassistischen Rufen gegen Spieler kommt!
Heller wies auch darauf hin, dass der FC Sachsen jegliche rassistischen Tendenzen im Verein bekämpft und sich zuvor, z.B. mit der Aktion „Sind wir nicht alle Ade?“, bereits gegen jede Form von Rassismus und rechtsradikalem Gedankengut gewandt hat.
FC Sachsen Leipzig
eine (hoffentlich sehr) kleine geldstrafe und die sache ist gegessen.
Sind alle Gleich? Muss der Staatsanwalt ermitteln?
Und warum ermittelt er denn dann nicht gegen die gewältigen Angreifer????
"Gegen seine Angreifer wird hingegen nicht polizeilich ermittelt!"
Eigentlich sollten die Gesetze für Menschen da sein und nicht die Menschen für die Gesetzte. Ich bin der Meinung, dass entsprechende Beamte, Staatanwälte und Richter sowas wegen dem offensichtlichen mangelnden Gesamtbezug (bzw. realistischen Unsinn) ohne weiteres ablehnen könnten.
Ermittlungen sind, trotz Vorschriften, Ermessenssache.....
Das Ergebniss ist meist davon abhängig was die entsprechenden Beamten hineininterpretieren...
Meines Erachtens steht deswegen der Verdacht im Raum, dass die Ermittler rassistisch befangen sind.
simulierte mit zwei Fingern einen Hitlerbart und reckte seine Hand provokativ zum Hitlergruß.
Ausgedacht ist oft viel schöner als die Wahrheit.
Deshalb verkauft sich die BLÖD-Zeitung wie Sau.
Vorteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Nachteil: Das Denken wird einem abgenommen.
Viele Grüße
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aus dem Ruhrpott
MECKLENBURG-VORPOMMERN
Rechtsextreme planen braunes Pfingstfestival
Von Philipp Wittrock
Dem Westen Mecklenburg-Vorpommerns droht ein braunes Pfingstfest. In einem kleinen Örtchen bei Schwerin wollen Hunderte Rechtsextreme ein Open-Air-Festival feiern. Motto der Veranstaltung mit einschlägig bekannten Nazi-Bands: "Wahlen und Musik".
Hamburg - Es klingt nach Info-Ständen mit Sonnenschirmen in Parteifarben, Luftballons, Hüpfburg und leichter Jazz-Musik zu Bratwurst und Bier. "Wahlen und Musik" haben die Veranstalter als Motto in den behördlichen Anmeldebogen geschrieben. Doch was für das Pfingstwochenende im kleinen Gammelin-Bakendorf im Mecklenburger Landkreis Ludwigslust geplant ist, ist alles andere als eine friedliche Kundgebung knapp vier Monate vor der Landtagswahl.
DDPNeonazis in Deutschland (hier bei einer NPD-Demo im Mai 2005 in Berlin): "Freier Eintritt für Polizisten in Uniform" |
Witt ist in der Region als Rechtsextremist bekannt, gründete vor einigen Jahren im Städtchen Hagenow den Verein "Freie Deutsche". Im Februar 2001 meldete er unterstützt vom Hamburger Rechtsextremisten Christian Worch laut Landesverfassungsschutz eine "Großdemonstration des Nationalen Widerstandes" in Parchim an. Auch für ein Nazi-Open-Air zeichnete Witt bereits verantwortlich. Im Sommer 2002 löste die Polizei das Festival in Witts damaligen Wohnort Scharbow auf. Nun möchte er auch sein neues Zuhause Bakendorf mit Hassliedern beschallen. Im Internet verspricht Witt für den "musikalischen Teil" seiner Veranstaltung einschlägig bekannte Szene-Größen.
Allen voran die Berliner Skinhead-Band "Spreegeschwader". Mit Textzeilen wie "Kämpft für Euer Blut, Eures Volkes Fortbestand; vernichtet diesen Virus, der unser Volk befiel; die Reinheit zu wahren, das ist unser Ziel" schaffte es "Spreegeschwader" problemlos auf den Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, auf der Homepage der Band grüßen sich die Besucher gern mit "Heil Kameraden". Erst im April wurde ein illegales Konzert der Gruppe in Berlin-Lichtenberg von der Polizei abgebrochen.
"Nationale Redner"
Ebenfalls angekündigt: die Nazi-Rocker von "Words of Anger", die die Neonazi-Terrorgruppe "Combat 18" für eine "feine Sache" halten, wie eines der Bandmitglieder in einem Interview auf deren Website stolz kundtut, die in der Szene populäre hessische Band "HKL", kurz für "Hauptkampflinie", und "Kommando Ost" aus Thüringen - alles alte Bekannte des Verfassungsschutzes. Eine Liste der teilnehmenden Bands hat Witt der Schweriner Polizei vorgelegt, Auszüge aus den hetzerischen Song-Texten inklusive. Auch der Staatsschutz beim Landeskriminalamt ist über das geplante Konzert informiert und prüft das Programm.
Außer Musik gebe es auch einen politischen Teil, schreibt Veranstalter Witt weiter, "verschiedene nationale Redner" würden zum derzeit laufenden Wahlkampf Stellung beziehen. Wer wolle, könne auch selbst "ein paar Worte an alle richten oder singen". Bemüht provokant schließt Witt seine Online-Einladung: "Polizisten in Uniform oder Staatsschützer unter Vorlage ihres Dienstausweises haben freien Eintritt."
Wie der Organisator auf seinem Grundstück Hunderte Besucher unterbringen will, ist dem Mobilen Beratungsteam für demokratische Kultur in Schwerin schleierhaft. Das nicht besonders große Gelände liege mitten im Gammeliner Ortsteil Bakendorf und sei derzeit "ziemlich unaufgeräumt".
Die Bürger hoffen, dass sich die Veranstaltung noch verhindern lässt. Am Dienstagabend traf man sich, um über das drohende braune Pfingstfest zu beraten. Niemand will die Neonazis im Ort haben, soviel steht fest. Mit einem fettgedruckten "Nein" ist eine Erklärung der Einwohner überschrieben. Darin lehnen die Gammeliner und Bakendorfer das rechte Pfingsttreffen ab und distanzieren sich "von extremistischem und antidemokratischem Gedankengut".
Obwohl die Einladung bereits verbreitet wird, ist das Neonazi-Treffen noch nicht genehmigt. Nach Angaben der Kreisordnungsbehörde Ludwigslust ist Witt nach einem ersten Koordinierungsgespräch mit der Behörde und der Polizei für den kommenden Montag zur Anhörung geladen.