Pfleiderer News !!
Seite 1 von 48 Neuester Beitrag: 25.04.21 03:07 | ||||
Eröffnet am: | 20.09.12 17:46 | von: BONDJames | Anzahl Beiträge: | 2.185 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 03:07 | von: Sarahlakda | Leser gesamt: | 164.465 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 9 | |
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http://www.finanznachrichten.de/...-ag-legt-insolvenzplan-vor-015.htm
Meine Botschaft ist folgende: Wenn sich genügend Pfleiderer-Aktionäre zusammentun, dann ließe sich vielleicht etwas bewegen. Solange aber jeder versucht, den anderen über den Tisch zu ziehen, lachen sich die Hedgefonds-Betreiber ins Fäustchen. Vor der Pusherei rund um die angeblichen 1 Euro-Abfindung habe ich immer gewarnt. An diesen Spekulationen habe ich mich grundsätzlich nicht beteiligt, weil sich damit nur die Kleinaktionäre wechselseitig den letzten Euro aus der Tasche zu ziehen versuchten.
Es geht um Grundsätzliches: So etwas wie den Fall Pfleiderer dürfte es in Deutschland nicht geben! Die Änderung des Insolvenzrechts zum März 2012 hat viele Aktionäre überrascht. Bei allen früheren Vergleichsgesprächen waren für die Altaktionäre Bezugsrechte vorgesehen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Pfleiderer sehr werthaltig ist. über die Bezugsrechte hätten die Altaktionäre zumindest mittelfristig an der zu erwartenden Wertsteigerung (oder Wertoffenlegung) in den nächsten Jahren partizipieren können.
Nachdem bekannt wurde, dass die Reform des Insolvenzgesetzes in Kraft treten würde, stockten plötzlich die Verhandlungen. Es gab sogar bereits Vergleichsregelungen mit einigen Beteiligten, für welche relativ hohe Abfindungszahlungen vorgesehen waren. Plötzlich wurde die unterschriftsreife Regelung gekippt. Es war kein Konsens mehr zu erzielen. Was dahintersteckte, wurde den Aktionäre und den Haltern der Hybridanleihe erst viel zu spät klar.
Und dann wurde auch noch der Pfleiderer-Sitz urplötzlich nach Düsseldorf verlegt. In Stuttgart hatte man sich schon gefreut, den Pfleiderer-Fall auf Herz und Nieren zu überprüfen.
Gegen die Zuständigkeit des Düsseldorfer Amtsgerichts haben einige Altaktionäre geklagt. Die Klage wurde aber abgewiesen. Und dann nahm alles seinen Lauf.
Was tun? Meines Erachtens können hier nur mehr die Anlegerschützer helfen. Diese sollten hier nicht nur im Interesse der Pfleiderer-Altaktionäre intervenieren, sondern auch um zu verhindern, dass sich ein solcher Fall nochmals zuträgt. All dies sollte einem schon einen Mitgliedsbeitrag wert sein.
Ich weiß schon, was nun kommen wird: Der ist naiv, sind ja alles Kriminelle, der kleine Aktionär hat keine Chance, wo ist da ein Rechtsstaat, die hohe Politik hat andere Dinge zu tun usw.
Ich sehe das anders: Ein paar hundert Aktionäre, die ordentlich die Trommel rühren, könnten sicherlich einiges bewegen. Der DSW hat ja versprochen, diesen Fall konsequent zu prüfen und gegebenenfalls auch gerichtlich vorzugehen. Nun werden wir sehen, ob Taten folgen.
Die Verlierer bei Pfleiderer nämlich die Altaktionäre, die seit Jahren investiert waren, standen schon lange vor dem heutigen AUS fest! Heute hat es nur noch die letzten unverbesserlichen Zocker und Pusher erwischt! Und das ist auch gut so!!! Auf ein Neues mit den nächsten Inso-Kandidaten... es gibt ja genügend davon.
cb
Und wer Eigenkapital bereitstellt, sitzt eben im Erfolgs- sowie im Misserfolgsfall in der ersten Reihe. Bei Pfleiderer ließen sich die Visionen des Managements nicht umsetzen. Aktive Marktkonsolidierung, Globaler Player im Spanplatten- und Laminatbereich mit Produktionsstätten in Russland, Europa, Nordamerika... klang doch mal alles ganz schön.
Im Nachhinein ist man immer schlauer. Zu Fehleinkäufen mit zu hohem Leverage, den lange bekannten Überkapazitäten kam Pech in Form der Finanzkrise dazu...
So ist der Markt, er verschont auch Traditionsunternehmen nicht... ratzfatz ist man pleite. Jetzt Verschwörungen zu vermuten oder auf Hedgefonds und Politiker zu schimpfen ist mehr als naiv. Overdiek hätte - unter anderen Rahmenbedingungen - auch Erfolg haben können.
Die Mitarbeiter können sogar weitgehend aufatmen, gut so. Aktionäre tragen dagegen unternehmerisches Risiko (ist einigen aber wohl nicht bewußt).
Pfleiderer ist an der Börse erst mal Geschichte. Mund abputzen und weitermachen!
Und auf einen weiteren Umstand sei hingewiesen, der vielleicht noch weniger bekannt ist: In der Vergangenheit haben sicherlich auch die Altaktionäre hoch gepokert, und zwar auch mit der Gefahr der Insolvenz. Vor welchem Hintergrund? Weil damit spekuliert wurde, dass ein unabhängiger Insolvenzverwalter die Pfleiderer-Bücher ordentlich durchforsten würde und dass er dabei zu neuen Erkenntnissen gelangen würde. Mit dem neuen Insolvenzrecht hat sich alles geändert: Die Planinsolvenz wurde von den neuen Machthabern im Konzern abgewickelt - und diese vertreten wiederum Banken und Hedgefonds.
Dass Aktionäre unternehmerisches Risiko tragen, ist schon wahr und auch okay. Nur: Weshalb werden dann ihre Bezugsrechte ausgeschlossen? Selbst bei einer Kapitalherabsetzung auf Null hätten die Altaktionäre (oder zumindest ein großer Teil davon) gerne frisches Kapital in dieses Unternehmen geführt, da es ganz offensichtlich ist, dass Pfleiderer ein äußerst werthaltiges Unternehmen ist und diese "stillen Rücklagen" in nächster Zeit aufgedeckt werden (wahrscheinlich auch sehr "still", da Pfleiderer dann nicht mehr an der Börse notiert).
Und noch krasser: Wie ist es möglich, dass Atlantik die Hybridanleihe von 275.000.000 Euro als Eigenkapital qualifiziert hat und damit auch noch durchgekommen ist? Die Hybridanleihe war gemäß IAS-Prinzipien als Fremdkapital verbucht. Sie wurde aufgenommen, um den Kauf von Pergo zu finanzieren. Pergo wurde 2007 für 300.000.000 Euro erworben, jetzt für knapp über 100.000.000 Euro verkauft. Von diesem Geld sehen die Halter der Hybridanleihe keinen Cent. Sie hätten aber zumindest über Bezugsrechte am neuen Unternehmen beteiligt werden müssen.
Das alles schön zu reden, ist wohl nicht angebracht.
Dass immer gewisser Wert in Pfleiderer steckte, wird niemand bestreiten. Durch die hohe Verschuldung war das EK aber letztlich wertlos...damit muss sich der Aktionär abfinden. Ich hätte unter der Hedgefondführung auch kein Geld nachgeschossen, deshalb ist Bezugsrechtsausschluss zwar nicht i.O. aber letztlich mir egal.
Was die Anleihegläubiger betrifft, magst Du Recht haben. Nicht mein Thema.
Good luck!
S. 94, "Pfleiderer und die Lehren für den Privaten Investor".
Darin wird in klaren Worten aufgezeigt, welches Spiel um Pfleiderer getrieben worden ist. Der Artikel spricht von Anlegerschädigung und erklärt, wie das am 1.3.2012 in Kraft getretene Gesetz zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen "ESUG" gezielt gegen Aktionäre und Halter der Hybridanleihe eingesetzt worden ist.
Zwei Lehren sind aus dieser Geschichte zu ziehen:
1. Der Pfleiderer-Fall muss im Detail aufgearbeitet werden.
2. Das ESUG hat seine Schwachstellen klar unter Beweis gestellt. Es muss unverzüglich reformiert werden.
Der Artikel ist Teil des "Schwarzbuchs Börse" der SdK. Ich nehme an, dass der SdK diesen Beitrag auch Nichtmitgliedern zur Verfügung stellt.
Nichts!
Dabei ist die Sache klar:
Irgend jemand hat eine Meldung in die Welt gesetzt, frei erfunden, die den Aktienkurs befeuern würde.
Dabei noch nebenbei einen Firmennamen gefälscht und vorher natürlich einige Vorbereitungen getroffen, um mit der Meldung systematisch Kasse machen zu können.
Und nur, weil sich das ganze Pfleiderer-Drama eh schon am Rande der Legalität abspielte, konnten diese Verbrecher damit rechnen, Ihre "Meldung" werde geglaubt. Die dümmlich-deppenhafte Berichterstattung einiger Medien, die strenggenommen diese Abzocke erst ermöglicht haben, indem sie der Falschmeldung durch Weiterverbreitung einer vermeintlich seriösen Rahmen gaben, waren der letzte Baustein.
Und warum ist nichts passiert?
Weil bei einer Aufarbeitung NIEMAND gewinnen kann:
- Die Medien nicht, durch Ihre elendige copy-paste-Berichtertattung im Internet.
- Die BaFin nicht, weil sie keine Ermittlungen zustande kriegt, obwohl der Fall glasklar ist (Mensch, es muss doch Nutznieser geben, die VOR der Falschmeldung Investiert gewesen sein müssen und NACH der Falschmeldung innerhalb kurzer Zeit raus sind)
- Der Gesetzgeber nicht, der "Atlantik" erst ermöglicht, die Basis für so ne Story zu liefern und schlimmer noch, auch im Nachhinein nicht reagiert (Stichwort Reform)
- Nicht die Aktionärs-Schutzvereinigung: Weil den Worten keine Taten folgten.
- Der Aktionär nicht, weil zu dieser Zeit halt doch viele Zocker zugange waren, die nur mal eben das schnelle Geld suchten und sich nicht wundern brauchen, wenn es sie dabei auf die Fresse haut.
Und das alles ist nur ein sehr, sehr kleines Kapitel aus der nicht so perfekten Finanz- und Börsenwelt, wo es am Ende halt immer mind. einen Dummen gibt. In diesem Fall ist's der langfristig Invesierte.
Denkt einfach an diesen Umstand, wenn wieder auf irgendwelchen Handelsblatt-WiWo-Spon-DerAktionärr-Börseonline-Internetseiten lest, dass in Dtl. die Aktie bei Privat- u. Kleinanlegern unterrepräsentiert ist.
Das eigentliche Problem mit Pfleiderer ist aber ein anderes: Wie ist es möglich, dass ein im Grund äußerst werthaltiges deutsches Unternehmen von Hedgefonds übernommen wird, die zuvor von den Banken die besicherten Anleihen zu stark diskontierten Preisen abgekauft haben? A l l e Aktionäre und auch die Halter der nichtbesicherten Anleihen wurden hinausgedrängt und konnten nicht einmal bei der Kapitalerhöhung mitmachen. D.h.: Selbst wenn sie gewollt hätten, wären sie bei der Rekapitalisierung der AG ausgeschlossen worden. So etwas hat es meines Wissens in Deutschland (wahrscheinlich in ganz Europa) noch nie gegeben!
Das nächste Problem war die Insolvenz in Eigenverwaltung. Die Hedgefonds und beteiilgten Banken entsenden Insolvenzverwalter, die beurteilen, wieviel vom Vermögen für die übrigen Gläubiger noch übrig ist. Wen wundert das Ergebnis: natürlich nichts!
Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Die Aktien eines millionenschweren Unternehmens, das mittlerweile wieder kräftig verdient, sind einfach wertlos. Das Unternehmen gehört nun der "Atlantik" aus Luxemburg, die niemand näher kennt.
Das ist das Problem und nicht die dumme Pusherei....
Wie schon vorhergesagt, soll auch die Halter der Hybridanleihe enteignet werden:
http://www.bogaertsengroenen.nl/nl/zoeken/
In die Suchmaske "Pfleiderer" eingeben, dann kommen Sie zum Bericht.
Einer der größten Skandale in der jüngeren deutschen Börsengeschichte findet damit seinen Abschluss.
Dennoch wäre zu überlegen, ob das einfach alles hingenommen werden soll. In erster Linie wäre das Gesetz zur weiteren Erleichterung der Sanierung (ESUG) dringend abzuändern. Diese "weitere Erleichterung" geschah auf dem Rücken der Aktionäre und der Halter nachrangiger Anleihen. Meines Erachtens ist dieses Gesetz schon deshalb verfassungswidrig, da es ein Bezugsrecht der Altaktionäre (und der enteigneten Halter von Anleihen) ausschließt (bzw. den Auisschluss erlaubt).. Dieser Ausschluss ist absolut unnötig und stellt einen schwerwiegenden Eingriff in das Eigentumsrecht dar.
Aktionäre und Gläubiger der Hybridanleihe sitzen im selben Boot: beide wurden enteignet.
Darüber hinaus wäre der ganze Pfleiderer-Sachverhalt aufzuarbeiten. Solche Verfahrensweisen dürfen in Deutschland nicht einreißen. An keinem Finanzplatz der Welt ist mir bislang so etwas passiert. Der Bericht des Insolvenzverwalters enthält einige wichtige Daten; Ich sehe die Lsge aber nicht so aussichtslos, was weitere rechtliche Schritte anbelangt, und zwar sowohl für die Gläubiger als auch für die Aktionäre. Es geht hier schließlich um Millionenwerte und um eine - wie Marc Düngler vom DSW treffend formuliert hat - "kalte Enteignung".
Das Hauptproblem dürfte darin bestehen, die vielen Aktionäre und Gläubiger zusammenzubringen. Das wäre eine Aufgabe für die Anlegerschützer.
http://www.welt.de/wirtschaft/article131931616/...-Rettung-wurde.html
Die Lxembiurger "Atlantik" sei gegenwärtig dabei, die Schulden der Alt-Pfleiderer abzutragen. Kein Wort wird darüber verloren, dass die 300 Millionen-Hybvridanleihe einfach gestrichen worden ist. Für die Bond-Holder gibt es keinen Cent. Das erwähnt die Welt nicht. Es ist also nicht das ach so tolle Managment, das Pfleiderer aus dem Sumpf gezogen hat, sondern es sind die Kleinsparer, die mit ihrem Totalverlust einen Millionen-Deal für ein paar Investoren ermöglicht haben. So etwas gibt es nur in Deutschland. Dass die Enteignung der Hybridanleihe durchgegangen ist, wird zur Erbsünde des deutschen Mittelstandsmarktes. Reiheweise haben wir nun Insolvenzen und Kleinsparer verlieren systematisch einen Großteil ihres Einsatzes (wobei es allerdings bislang noch keinen Totalverlust wie bei Pfleiderer gegeben hat).