Burns on Track

weiter zu den Frühlings-Adonisröschen. Mit denen habe ich
erst in ein-/zwei Wochen gerechnet. Unglaublich, wie schnell
die Natur reagiert, wenn es auch nur einen Tag lang vollsonnig
ist. Die Temperaturen lagen bei weniger als 10 Grad. Fast
windstill, schöne Konversation mit netten Leuten. So kann
es die nächsten Tage weitergehen !

Das Gelb dieser Pflanze ist eine echte Prüfung. Ich hab bisher
noch kein vernünftiges Foto zustande gebracht. Wie ein Spiegel
wirken die Hüllblätter und die Kamera dunkelt die Umgebung als
Kompensation entsprechend ab. Ferner weder als Makro, noch im
Standardmodus wirklich zufriedenstellend.  

sagen. Morgen soll es noch schöner werden und das werde ich
selbstverständlich nutzen. Bin nur noch unentschlossen, ob
mich eher die schneeweißen Berge oder die blaue Donau mit
zur Zeit Massenvorkommen des Zweiblättrigen Blausterns,
und weiter ins Altmühltal, eher locken.

Schwerpunkt heute:

Ein einzelner Blaustern am Weg mit Kapelle,
Scheibenlorchel an Fichtenstumpf und natürlich
die berühmte Finger-Kuhschelle. Mein Vorteil, dass
ich mir praktisch jeden Tag ein Exemplar aussuchen kann.
Heute eines, dass nur Eingeweihte als Kuhschelle identifizieren
würden. Ein klassische Steppenpflanze, die sich während
der letzten Eiszeit ängstlich in unsere eisfreies Gebiet geflüchtet
hat (>10.000 Jahre).

Eindeutig eine Kulturbereicherin ;-)  

Wat mutt, dat mutt !

Nach 177,30 km keinerlei Schwächegefühl in der Muskulatur
und auch das ZNS ist nicht wirklich erschöpft. Was bisher,
zu Beginn der Saison auffällt ist: Der Stoffwechsel ist ziemlich
matt, was durch stark verzögerten Appetit und leichte Übelkeit
nach Aufnahme von was auch immer zum Ausdruck kommt.
(Keine Verpflegung während der Fahrt)

Diese Fahrt hat sich aber auch gelohnt. Sehr schöne Aufnahmen,
was bei einem Shooting über 1h und etwa 50 Bildern am Stand-
ort der Frühlings-Kuhschelle gipfelte. Insgesamt zählte ich etwa
20 Stück, was im Wesentlichen gleichbedeutend mit dem Gesamt-
bestand in Bayern sein dürfte. (Ganz grob gesagt, um die Seltenheit
zu dokumentieren).

Ich habe mir die Zeit genommen, da diese Pflanze mitten im Kiefern-
wald steht und dort stark schwankende Lichtverhältnisse herrschten.
Man kann sich fast nicht losreißen, so interessant ist die Pflanze und
die sie beherbergende Umgebung.

Ein Foto von etwa 30 sehr guten Aufnahmen. Ich wanderte umher bis
die Sonne durchs Geäst genau auf die Blüte schien. Vollsonnig hat sie
nämlich nicht so gern, ganz im Gegensatz zu ihren Verwandten auf der
Steppe und an den Südhängen von diversen Mittelgebirgen.

Pulsatilla vernalis (Frühlings-Kuhschelle)  

und um München ausgesehen. Borstgras, das nadelgleich
die Haut attackiert, wenn man denn mit kurzem Beinkleid,
ohne Unterlage, sich niederlässt. Steine, Viele Steine ! :-)

Diese Pflanze im Bild wächst nur dort, wo richtig tote Hose
ist und unsere degenerierten Pflanzen auf der Stelle den Löffel
abgeben würden. Im Unterschied zu Frühlings-/Gewöhnlichen
Kuhschelle erscheinen die Laubblätter erst nach der Blüte
(siehe Bild). Für mich im Augenblick immer noch die einzig
sichere Methode beide hier vorkommenden Arten voneinander
zu unterscheiden.

Nächste Trainingseinheit (geplante 200 km) am Montag.
Diesmal nach Süden zur Enzian-Kontrolle an den Ostersee-
Drumlins.
 

Mr. Burns und Model  "Chantal" stehen auf FLORA und
nicht auf FAUNA; ;-) zudem befürchte ich, dass das
Fräulein weit weniger naturverbunden ist, als es das
sehr schöne Bild vermuten lässt. Eher scheinen mir
dort profane Interessen wahrscheinlicher; namentlich
finanzielle und exhibitionistische.

Da lob ich mir doch diesen Gesellen hier. Ein bayrischer
"Moai", was zur Vermutung Anlass gibt, dass die Urbayern
bestimmend bei der Kulturbildung der Polynesier waren !

Erzkonservativ und in steter Huldigung ihrer verdienten
Vorfahren (Franz Josef Strauß).  

und der Fülle an Bildern, die mich verfolgen:



 

an besonders schönem Standort besuchen und wie so oft,
kommt unverhofft oft. Nebenbei nach den gelben Wind-
röschen und Hybrid aus weiß/gelb geschaut und mal hier
mal da rumgeguckt und da sehe ich doch einen netten
vollsonnigen Ranken, genau an der Grenze (Laub-/Nadelwald).
Ein Bild mit Spitzmorcheln andernorts aber an ähnlich aussehender
Stelle, das ich noch von vor 10 Jahren im Kopfe hatte, drängelte
sich in den Vordergrund und so schlug ich mich durch das
vorgelagerte Dickicht. Nix zu sehen. Ein Exemplar "Geflecktes
Lungenkraut" stand an günstiger Stelle und so beschloss ich,
meinen Rucksack zu entschultern und platz zu nehmen.
Aus der veränderten Perspektive dann dieses hier :-)  

An natürlichen Standorten bundesweit geschützt. Viel weniger
häufig als die honiggelbe Speisemorchel (Morchella esculenta).

Knapp 10 Stück fand ich vor, unter anderem auch dieses bizarre
Exemplar, das fast waagerecht im Moos lag. Sie tarnen sich via
ihrer Farbe, die sie der Örtlichkeit anpassen und ihrer vermeint-
lichen Zapfenform. Es ist beinahe unmöglich sie zu erkennen,
wenn man nicht weiß, wo sie stehen und/oder genau weiß, was
für Standorte sie bevorzugen und dann gezielt in langsamster
Gangart Vorort sucht. Selbst wenn man sie gefunden hat und
entfernt sich ein Stück, um z.Bspl. an einem anderen Standort-
zu suchen und kommt zurück, hat man Mühe sie wiederzufinden.

Spitzmorchel findet man auch in Gärten, wenn frisch gemulcht
worden ist, meist aber nur 1x und dann ist Feierabend ("Verseuchter
Rindenmulch")  

Exzellenter Speisepilz, den ich aber in der Natur beließ
und hoffe, dass die Speisemorchel im eigenen Garten
noch "kommen" werden. Bisher nichts zu sehen. Habe
aber gewässert, um das Wachstum anzuregen. ;-)

Am weißlich/gelben Stiel kann man im Bild auch gleich
den großen Nachteil des Auwald-Standortes und Temperaturen
>10 Grad C erkennen. Sie sind jetzt überall und auf dem Arm
sah ich, während der Aufnahmen, auch eines dieser possierlichen
Tierchen wandern. Wahrscheinlich waren zu diesem Zeitpunkt
ein gutes Dutzend oder mehr an meiner Kleidung unterwegs. :-)

Als erfahrener Waldläufer weiß ich aber, wie ich auf natürlichem
Wege diese Gefahr deutlich reduzieren kann. Im April/Mai und
dann wieder im Herbst sind aber vereinzelte Stiche/Bisse nicht
zu vermeiden, so vorsichtig man auch sein mag. Wichtig ist
dann die frühe Erkennung und ein gutes Immunsystem ;-)


 

gen Westen. Früher mit maximalem Stress und Tempo;
heute genießend, in die Sonne blinzelnd und immer den
Blick auf den allgegenwärtigen Blaustern, Bärlauch und
den in der Sonne glitzernden Strom. Man vergisst ganz
auf die Zeit und die Sonne näherte sich schon wieder
verdächtig dem Horizont .......  

Ich halt mich nicht dran. Gleiches Motiv gen Osten.

Erfahrung ist hinten, Leben ist vorn ;-)

Ich erinnere mich gern, denn ich habe/hatte ein sehr
schönes Leben ! Wahrscheinlich viel verpasst aber ganz
sicher VIEL mehr vermieden ;-)

Wer Alles haben will, bekommt am Ende Nichts !
(einer meiner wichtigsten Devisen)  

Equipment berücksichtigt :-) Nach dem Einkauf und einem mindestens
1h Ratsch mit reiferer Dame, auf der Heimfahrt, im letzten Moment habe
ich mich dann doch noch entschlossen und mich niedergelegt. Erwartet
habe ich nichts, und wie so oft ......

Makro mit Spotfokus auf die Hochblätter, Blende f5.6,
Belichtungszeit 1/13 Sekunde, ISO 200, 50mm Brennweite (KB),
Ohne Blitz und mit Ellbogen-Stativ :-)

Eine beachtliche Schärfe, Freistellung für diese Lichtverhältnisse, Blende
und für die lichtschwäche der Kamera.
 

im Sinne (und Ergebnis - siehe Foto) Goethes "Sah ein Knab ein Röslein stehn" ?

Monti, ich werd nicht ganz schlau aus dir.  

Mit reiferen Damen habe ich ein stetes "Stelldichein". Hohe
bis höchste Gesprächskompetenz, im Gegensatz zu Männern.
Vorort im Felde treffe ich fast ausschließlich reifere Damen, die
Interesse an Flora durch ihre Anwesenheit bekunden und wenn
ich am Werke bin, dann kommt stets und immer wiederkehrend
die weibliche Neugier zum Vorschein. "Was machen Sie denn da ?"  
"Was gibt es denn da zu sehen ?". usw.

Ja und dann spring ich auf und gebe den Botaniker, Mykologen,
Kamera-Sachverständigen, Sportskanone oder ganz generell den
Allesversteher. ;-)

Somit gilt speziell für mich eher: "Sah ein Röslein einen Knaben liegen"
um Goethe in die Moderne zu übertragen.  

Voralpen-Tumuli ein längeres Gespräch mit einem Entomologen;
somit keine reifere Dame sondern ein reiferer Herr. Er kannte sich
zwar mit Insekten sehr gut aus, vom Fotografieren aber null Ahnung
und von Pflanzen auch nur wenig. Viele Kuhschellen standen rum und
zu meiner Überraschung schon viele davon verblüht. Ungefähr 300
Höhenmeter über meinem Zuhause und bei uns geht es erst richtig
los. Als ich zum nächsten Tumuli weiter wanderte, sah ich zurück, und meine
Empfehlung -Er möge doch mal die Froschperspektive, nebst Einbindung
der Landschaft in seine Fotos versuchen- zeigte Wirkung. Da lag er nun
am Hange und ich bin mir ziemlich sicher, dass er überrascht sein wird,
wie viel schöner seine Aufnahmen in Hinkunft sein werden.

172 km waren es am Ende, viel Ausschuss an Bildern (bad sun), stark
steigende körperliche Form. Das Bild zeigt die Karwendel-Prominenz.
Leider war die Flora noch nicht so weit, als dass man im Vordergrund
einen Enzian platzieren hätte können. Die schon vorhandenen "Echten
Schlüsselblumen" standen ungünstig und extra eins abreißen und
künstlich hinstellen ......

200 mm (KB) fordern ihren Schärfe-Tribut (ohne Stativ), zudem eher durchschnittliches Licht. Standort ist allerdings gespeichert und kommt
mindestens 1x im Jahr. Entfernung Grashügel etwa 5m, Karwendel
etwa 30-40 km LL !!  

Nach der Trainingseinheit vom Mittwoch war gestern
nur eine lockere Einheit (Aktive Regeneration) plus
Materialpflege, Einkauf usw angesagt. Dabei komme
ich immer auch an lohnenden Motivstandorten vorbei
und ich kann dann nur selten widerstehen.

Ich schlendere dann so dahin und da fiel mir diese
Komposition auf, die sofort mein Interesse weckte.
Eine gewöhnliche Kuhschelle und eine seltene Finger-
Kuhschelle nebeneinander. Vorne P. vulgaris und
hinten, bereits verblüht, P. patens. Unterschied besteht
darin, dass vulgaris schon während der Blüte grüne
Laubblätter bildet (im Bild).

Das Foto ist nun endgültig dem Status "vom Anfänger"
entfleucht und darf getrost den Status "vom Fortgeschrittenen"
annehmen. Betrifft Schärfeverlauf, herrschenden Lichtmangel
bei der verwendeten Kompaktkamera, KEIN Blitzlicht, Bildgestaltung ...
 

Ein echtes Kunstwerk!

Danke!  

Maisinger Schlucht (sehr empfehlenswert), Maisinger See (Bild).
Nach etwa Kilometer 70 (über lohnende Umwege)

Eigentlich kaum der Erwähnung wert, dass es sich hier um ein
Produkt der letzten Eiszeit handelt. Der Würm-Gletscher endete
in etwa hier, auf Höhe des Nordufers des Starnberger Sees, den
ich kurz zuvor passierte. (Da laufen "Hasen" rum, das glaubt man
nicht, und alle fahren hier mindestens Porsche Cayenne. Mit das
exklusivste Pflaster Deutschlands. Warum man hier, ob des un-
ermesslichen Reichtums, keine Flüchtlingsunterkünfte wahrnimmt,
das erschließt sich mir jetzt nicht auf Anhieb. Im ebenso reichen
Münchner Süden fällt mir dergleichen auch auf. Dort sieht man,
ganz im Gegensatz zum Münchner Norden und vorgelagerten
Siedlungen, auch keine Schwarzen oder ganz generell Menschen
aus einem anderen, uns völlig fremden Kulturkreis. Vermutlich
liegt das aber an mir, mit meiner "Selektiven Wahrnehmung" und
nicht daran, dass die High Society lieber unter sich bleibt ;-)

Wer im Übrigen  Lust hat, kann im Bild die Zugspitze suchen. Sie ist klar und
deutlich zu sehen (habe sie bewusst noch in eine kleine Lücke
gepresst)  

Starnberger See (ehemals Würmsee, praktisch die ehemalige
Gletscherzunge der gleichnamigen Eiszeit). Bild aus dem Jahre 2012.
Etwa 1-2 km nördlich von hier kann man deutlich das ehemalige
"Gletschertor" erkennen. Dort steigt das Gelände steil an und die
Würm schlängelt sich duch ein kleines Tal Richtung Gauting, Pasing
und mündet schließlich in die Amper. Dieselbe speist als Ammer den
gleichnamigen See und verlässt ihn kurioserweise eben als Amper.
Dieselbe mündet bei Moosburg in die Isar, die dann in die Donau
bei Alicen´s Wohngegend und die Donau dann im Schwarzen Meer.

Alles hängt miteinander zusammen. Mr. Burns leert den lauwarmen
Rest aus seiner Trinkflasche in den Starnberger See und die Neurussen
auf der Krim beschweren sich bei Putin über schwindende
Fischbestände, weil die Wasserqualität sich laufend verschlechtert.

Meine persönliche Sanktion gegenüber den Aggressor Russland !
 

Ein Luxusproblem, das sich mir stellt, nämlich welchen Tag
ich für die nächste Einheit auswählen soll. Beide Tage versprechen
sehr schön zu werden und die Berge locken ;-)

Am Freitag Dauerregen und im April ist Morchel-Time. Nur durch
langjährige Erfahrung, gutes Gedächtnis und Ausdauer fand ich
in aller letzter möglicher Minute diesen Standort am Ufer eines
Totarms meines Flusses ein großes Vorkommen von mächtigen
(-10 cm Höhe) Spitzmorchel (Offensichtlich ein gutes Jahr für diese
Morchelart, Esculentas bisher NULL)  

fast waagerecht heraus und brechen durch ihr eigenes
Gewicht zum Teil sogar ab (Dachte zunächst, dass ein
Passant gewütet hätte).

Im Bild drei Stück und das rechte untere Exemplar ist
fast schon so weit.  

senkrecht auf einem kleinen natürlichen Podest wuchs.
Die im laufe der kurzen Zeit recht schnell immer dunkler
werdende Hutfarbe ist für den Fotografen echt ein Problem.

Der Standort ist auch eine Herausforderung. Man klebt
am Hang, die Zecken krabbeln und unten lauert der moor-
ähnliche Totarm, mit allerlei Getier und giftigen Gasen.

- Die Pilze wirken, wie des Teufels
- Die Zecken als Wächter des Waldes zecken rum
- Der Totarm trägt seinen Namen zurecht

Nichts für Ariva-(Lau)Warmduscher !  

in den Totarm hinein. Wie gesagt, die m.elata gilt als
viel seltener (an natürlichen Standorten und nicht Mulch)
Bisher noch kein m.esculenta gesichtet. Deshalb im
übernächsten Post noch ein Bild aus besseren Tagen
von Morchela Esculenta