Opel gerettet!
Überraschende Wende im Ringen um die Opel-Rettung: Der Fiat-Konzern hat seine Teilnahme beim Krisentreffen im Kanzleramt abgesagt. Man habe nach wie vor Interesse an Opel, wolle sein Angebot aber nicht nachbessern. mehr...
Berlin lernt grad auf die harte Tour, wozu Investmentbanker nötig sind und warum sie soviel Geld verdienen müssen, wie sie verdienen -- es ist nämlich ein schwieriges Geschäft, von dem Politiker die Finger lassen sollten, denn das beherrschen sie nicht..
Allerdings:
So saublöd wie die Berliner Regierung und deren Umgebung aus den Ländern darf man sich wirklich nicht anstellen, noch nicht mal als "Politiker", auch wenn Wahlkampf ist...
Skurriler Rettungsversuch
Von Holger Steltzner
28. Mai 2009 Es brauchte eine "skurrile Nacht", um die Retter von Opel zurück auf den Boden der wirtschaftlichen Tatsachen zu holen. Sie versuchten, ein Unternehmen zu verkaufen, das ihnen nicht gehört. Ein drittrangiger Vertreter der amerikanischen Regierung ohne Entscheidungsbefugnis machte der Bundeskanzlerin, den Ministern und den Ministerpräsidenten klar, wer der Eigentümer von General Motors ist. Manchem Verhandlungsführer mag das Finanzministerium in Washington wegen der derzeit leeren Flure an das unheimliche Hotel in dem Film „Shining“ erinnern. Auch mag man in Berlin eine Videokonferenz als Zumutung und nicht als zeitgemäß empfinden. Doch in der Sache sind die Amerikaner präsent, und sie sind kühl. Sie pokern mit der Insolvenz von General Motors, und es kümmert sie wenig, dass die Bundesregierung die Tochtergesellschaft Opel um fast jeden Preis davor bewahren will.
Die Vorwürfe des Kanzlerkandidaten Steinmeier (SPD), mit denen er den Schwarzen Peter den Amerikanern zuschieben will, können nicht davon ablenken, dass er selbst mit seinem unbedingten Hilfeversprechen auf der Wahlbühne von Opel in Rüsselsheim der deutschen Seite alle Verhandlungstrümpfe aus der Hand geschlagen hat. Die Ministerpräsidenten haben sich mit ihren Standortschwüren ebenfalls einen Bärendienst erwiesen. Wer seinen politischen Kompass an Zustimmung in Umfragen ausrichtet, der kann auch übersehen, dass über den Verkauf von Opel nicht in Berlin, sondern in Washington entschieden wird. Im Wahlkampf hat sich die Bundesregierung erpressbar gemacht. Diese Schwäche nutzen die Amerikaner, die Firmen General Motors und Opel sowie die Bieter aus Italien und Russland gnadenlos aus.
Die "Differenz" von 300 Millionen Euro, die plötzlich neben oder zusätzlich zur kurzfristigen Liquiditätshilfe in Höhe von 1,5 Milliarden Euro gefordert wurde, gibt einen Vorgeschmack darauf, wie ungeniert im Falle einer Staatsrettung von Opel der deutsche Steuerzahler geschröpft werden wird. Diese Anzahlung reicht sowieso nur bis August. Obendrein werden Bieter mit Staatsbürgschaften von bis zu sechs Milliarden Euro gelockt. Der deutsche Staat will für einen Arbeitsplatz am Band von Opel rund 300.000 Euro zahlen - und das ist nur die erste Rate. In dieser "skurrilen Nacht" hat die Regierung in den wirtschaftlichen Abgrund geblickt. Ist sie aufgewacht?
http://www.faz.net/s/...8C8724198C6EB748A0~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Übrigens:
Fiat will 7 Milliarden Euro Steuergelder/Staatsgarantien, Mangna 5 Milliarden Euro, -erinnert mich stark an Nokia Bochum.
Aber ich habe ja keine Ahnung von der Materie....
Bald geht gar nix mehr. Aber denen allen geht es eh nur um Staatsknete....
Opel-Drama Fiat raus – Magna kurz vorm Aufgeben
Was passiert jetzt?
Opel-Verhandlungen vor dem Aus! Fiat gibt auf und auch Magna steht kurz vor dem Aufgeben!
Fiat wird nicht an dem von der Bundesregierung anberaumten Treffen zur Rettung von Opel teilnehmen. Fiat-Chef Sergio Marchionne sagte, sein Konzern könne nicht wegen einer Notlage außerordentliche Risiken eingehen, sei aber grundsätzlich offen für weitere Gespräche mit allen Beteiligten. Erstmal jedoch reiste Marchionne zurück nach Italien.
Das war der erste Schock am Morgen des großen Opel-Tages – damit nicht genug. Auch Magna steht kurz davor hinzuschmeißen!
Seit 6 Uhr heute früh verhandeln die Magna-Chefs mit der Führung der Opel-Mutter General Motors (GM) im Berliner Luxus-Hotel Adlon. Anscheinend ohne Ergebnis. Wie BILD.de aus Verhandlungskreise erfuhr, gibt es von GM immer neue Forderungen.
Zu viel für Magna! Auch der kanadische Zulieferer, der als Favorit für die Opel-Rettung galt, will aufgeben.
Am Donnerstag hatte die Magna-Führung noch eingeräumt, das plötzlich entstandene 300-Millionen-Loch bei Opel zu decken. Eine Finanzlücke, mit der GM erst beim Krisen-Gipfel im Bundeskanzleramt herausgerückt war.
Was die Aufgabe der beiden Bieter für Opel bedeutet, liegt auf der Hand. Schon am Donnerstag forderten führende Wirtschaftsforscher: Eine geordnete Opel-Insolvenz ist der beste Weg. Darauf, so scheint es, wird es nun auch hinauslaufen.
Laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ lässt sich Opel bereits von dem renommierten Insolvenzverwalter Jobst Wellensiek beraten und die Anwaltskanzler Clifford Chance arbeitet laut Reuters bereits an einem Plan für die Opel-Insolvenz. Wer die Kanzlei beauftragt hat, ist allerdings unklar.
Eine Vorentscheidung über staatliche Hilfen gibt es seitens der Bundesregierung noch nicht. Alle Optionen müssten offen gehalten werden, sagten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach Teilnehmerangaben in einer Sondersitzung der Unions-Bundestagsfraktion.
Debattiert wurde laut Teilnehmern über die Frage nach staatlicher Überbrückung oder möglicher Insolvenz.
Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) und andere wiesen daraufhin, dass eine Insolvenz keine Pleite bedeuten müsse. Guttenberg erhielt deutlichen Rückhalt für seine Position.
Aber jetzt werden Steuergelder von "Laien" verbrannt.
Wann is Wahl? Hoffentlich vergess ich das Theater bis dahin nicht.
Bedarfsdeckung für die Autolose weltweit gibts noch viel mehr, bis China, Indien, Afrika usw. so motorisiert ist wie unsereins.
Es gibt halt zu wenige die es sich leisten können.
Da geht es um viel: um viel Geld, um viele Arbeitsplätze, um gegenläufige Interessen der Amis und der Deutschen, um die beste Position der Bieter... Ist doch klar, dass da gepokert wird, dass die Schwarte kracht. Jetzt wartet halt mal ab...
Kein Mensch kann bisher sagen, wer das bessere Blatt hat. Ob da Steuergelder "verbrannt" werden, kann auch noch keiner sagen. Merkel, Guttenberg und Steinbrück sind auch nicht völlig blöd. Und dass sie mit der "Entrüstung" über das 300-Millionen-Loch an die Öffentlichkeit sind, ist auch nur Teil des Spiels.
Sie können sich ja drauf verlassen, dass die Empörungswelle losschwappt. Damit haben sie die Option für die Insolvenz offener gemacht, weil man nun im Fall des Falles mit höherer Akzeptanz in der Öffentlichkeit rechnen kann.
Es springen ja auch schon die ersten "Experten" in die Bresche und fordern öffentlich die Insolvenz.
Das stärkt doch die Position der Regierung.
Erst mal warten, was am Ende steht...
wenn in deiner Gemeinde 200 KITA-Plätzen gibt, und nur 100 Anmeldungen, weil die Preise zu teuer sind, wobei der eigentliche Bedarf bei 300 liegt, dann würdest du das Überkapazität nennen?
Ok, definieren kann man da natürlich vieles.
Der "Bedarf" an Autos - wie der aller Waren - ergibt sich aus der Kaufkraft am Markt. Wenn also zu wenig Geld am Markt ist, um alle produzierten Autos zu verkaufen, nennt man das Überkapazität.
Mit dieser Einstellung wurden massenhaft die Gesetze der Wirtschaftlichkeit über Bord geworfen. Das Ergebnis heißt Wirtschaftskrise und wurde nicht nur von den Banken verursacht. GM & Co. haben ihre Karren verschleudert und trotzdem stehen die Verkaufsflächen voll mit tausenden fabrikneuen Wagen.
Alles findet seinen Käufer wenn's nur billig genug ist - nur findet es dann keinen bald Produzenten mehr. Gleichgewicht halt!
Und immer mehr haben Lieferschweierigkeiten, weil Kurzarbeit ist. Echt zum kotzen.
Manche haben echt ein Rad ab.
Entscheidende Stunden für die Zukunft von Opel: In einer Runde mit Kanzlerin Merkel und Bundesministern scheint nach SPIEGEL-ONLINE-Informationen der Durchbruch gelungen - Magna soll den Zuschlag erhalten. Aus Regierungskreisen wurde bestätigt, dass nun nur noch letzte Gespräche zwischen Ministerpräsidenten der Union stattfinden.
Berlin - Schon vor der Verkündung des nahenden Durchbruchs hatten Teilnehmer des Gipfels im Kanzleramt Journalisten unter der Hand gesagt, es sehe "ganz gut aus": "Wir sind optimistisch."
Bewegung in die Rettungsbemühungen gebracht hatten harte, aber erfolgreiche Verhandlungen zwischen Magna und dem Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) an diesem Freitag. Ein Letter of Intent ist demnach unterzeichnet worden, ein Vorvertrag zwischen dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna, dessen russischen Partnern um die Sberbank und GM. SPIEGEL ONLINE erfuhr aus der Bundesregierung, dass es unter anderem ein Entgegenkommen bei den Lizenzgebühren gab und außerdem bei der kurzfristigen Kapitalspritze von 350 Millionen Euro, die die US-Seite beim geplatzten Gipfel vor zwei Tagen nachgefordert hatte.
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URL:
* http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,627779,00.html
aus http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,627779,00.html
...der wollte wirklich nur an die Staatskohle....
das lässt nix gutes Erwarten für den grandios verschuldeten Fiat-Konzern...
im übrigen kostet die insolvenz von opel 1,1 milliarden euro an staatsgeldern (steuerausfall, arbeitslogengeld etc. zusammengerechnet) wenn magna den laden weiter führt, brauchen die mindestens 4,5 milliarden garantien....und ihr glaubt doch nicht ernsthaft, das die nicht in anspruch genommen werden, oder?
http://www.bloomberg.com/apps/...&sid=avMkDFurHWjY&refer=home