OT. Suche infos zu YERSINIOSE.


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Neuester Beitrag: 10.03.02 23:10
Eröffnet am:10.03.02 00:04von: baanbruchAnzahl Beiträge:6
Neuester Beitrag:10.03.02 23:10von: baanbruchLeser gesamt:1.254
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3516 Postings, 8981 Tage baanbruchOT. Suche infos zu YERSINIOSE.

 
  
    #1
10.03.02 00:04

Nee, is keine unentdeckte Aktie mit Riesenpotential.

Ist leider eine beschissene Krankheit.
Evtl. hat ja jemand hier am Board in seinem
Bekanntenkreis jemand, der hieran (bzw. an
Yersinien) leidet.
Ich suche nach einer Selbsthilfegruppe oder
irgendwelchen Kontaktadressen.
Wollte selber nicht glauben, dass man hierzu
nix vernünftiges im Internet findet. Habe aber
nun nach mehreren Stunden Suche abgebrochen und
wende mich an Euch. Allerdings habe ich wenig Ahnung
von Medizin und evtl. ließe sich in speziellen
med. Datenbanken doch 'ne Menge finden.
Aber selbst Google bringt immer nur Beispiele aus
der Veterinärmedizin.
Bevor es jemand in den Fingern juckt, diesen thread
ins Lächerliche zu ziehen: Sehr grob vereinfacht geht
es hier um eine oft von Ärzten nicht erkannte
chronische toxische Belastung des Blutes
(so habe ich wenigstens die Erklärungen der betroffenen
Person verstanden).
Falls jemand fündig wird wäre das eine große Hilfe.

Gruß
             baanbruch

 

42940 Postings, 8619 Tage Dr.UdoBroemme@baanbruch

 
  
    #2
10.03.02 02:36
Da kann ich Dir auch icht viel weiter helfen - eine medizinische Datenbank findest Du aber z.b. hier. Datenbank "Medline", Suchbegriff "Yersin?". Die Artikel sind allerdings grundsätzlich auf englisch, auch wenn Du die Suche auf deutsche Artikel einschränkst.

Es handelt sich hier übrigens soweit ich es verstanden habe, um ein Bakterium, dass hauptsächlich von Tieren auf Tiere übertragen wird. Es kommt aber in rohem Fleisch vor und lässt sich bei ca. 40% der menschlichen Bevölkerung nachweisen,Bei Menschen gibt es nur wenige Risikogruppen (Metzger, Leute mit Immunschwäche) die durch den Bakterienbefall auch wirklich erkranken.

Gruß Doc Broemme

<img  

3516 Postings, 8981 Tage baanbruchErstmal Vielen Dank für die Antwort.

 
  
    #3
10.03.02 14:19


Habe da mal angeklickt, bleibt aber alles für mich sehr theoretisch.
Ich hoffe aber nach wie vor, dass irgendeiner der zahlreichen Arivaner
vielleicht eigene Erfahrungen und dadurch Tipps hat.

Gruß
           baanbruch  

10 Postings, 8951 Tage Goerg...vielleicht hier mal versuchen....

 
  
    #4
10.03.02 15:09

http://www.rheuma-online.de/cgi-bin/htsearch gesucht nach yersinien ergab 94 Ergebnisse...könnte was dabei sein

gute Besserung  

241 Postings, 8696 Tage newspickervielleicht hilft Dir das weiter

 
  
    #5
10.03.02 16:45
24.2. Yersinien-induzierte Arthritis
*Yersinien-Arthritis## Die Yersinien-induzierte Arthritis ist ein Krankheitsbild aus der Gruppe der ---> infektreaktiven Arthritiden, speziell der ---> postenteritischen Arthritiden. Im Anschluß an einen Infekt mit ---> Yersinia enterocolitica kommt es dabei nach einem freien Intervall von typischerweise 1 bis 3 Wochen zum Auftreten einer ---> Arthritis vor allem in Gelenken der unteren Körperhälfte (vorzugsweise Knie, aber auch Sprunggelenke oder Zehengelenke). Sind die Zehengelenke betroffen, kommt es oft nicht nur zu einer Entzündung einzelner Gelenke, sondern des ganzen Zehs (---> Daktylitis). Öfters beklagen die Patienten auch tiefsitzende Kreuzschmerzen, die auf eine Entzündung der Kreuz-Darmbein-Gelenke (---> Sakroileitis) hindeuten.

Die Diagnose einer Yersinien-induzierten Arthritis wird am sichersten durch den Nachweis der Erreger gestellt. Dabei gehört es zu den typischen Merkmalen der infektreaktiven Arthritiden, daß lebende Erreger im Gelenk selbst nicht nachgewiesen werden können. Der Erregernachweis muß an der Stelle des ursprünglichen Infektionsortes bzw. an der Stelle der ursprünglichen Infektion geführt werden. Bei Yersinien besteht allerdings das Problem, daß sie mit dem Abklingen der Durchfallssymptomatik im Stuhl nicht mehr nachzuweisen sind. Außerdem haben gerade Erwachsene häufig im Rahmen einer Yersinieninfektion überhaupt keine Durchfälle. Deshalb gelingt der Yersiniendirektnachweis durch Stuhluntersuchungen beim Auftreten einer Arthritis in der Regel nicht mehr.

Zur Diagnostik einer Yersinieninfektion werden deshalb vorzugsweise Blutuntersuchungen durchgeführt. Mit diesen Untersuchungen wird geschaut, ob der Körper im Rahmen der Infektionsabwehr sogenannte Antikörper gegen Yersinien gebildet hat. Dazu stehen mehrere Methoden zur Verfügung. Die sogenannte Komplement-Bindungs-Reaktion (KBR) ist der wahrscheinlich noch am häufigsten verwendete Test. Er eignet sich besonders zu Anfang einer Yersinien-Infektion, da er die IgM-Antwort des Körpers auf Yersinien erfaßt (---> Immunglobuline). Der Nachteil der Methode besteht darin, daß IgM-Antikörper bei einer Yersinien-Infektion nach 4 bis 8 Wochen aus dem Blut verschwinden. Danach sind nur noch IgA- und IgG-Antikörper nachweisbar. Da eine Yersinienarthritis in der Regel erst 2 bis 4 Wochen nach Beginn der startenden Yersinieninfektion auftritt, kommt man beim Auftreten der Arthritis mit der KBR-Methode meistens zu spät. Erschwerend kommt hinzu, daß meistens viel Zeit vergeht, bis Patienten mit einer Gelenkentzündung zum ersten Mal von einem Rheumatologen gesehen werden. Der negative Befund eine KBR-Methode schließt eine durchgemachte Yersinien-Infektion nicht aus. Da sie im Regelfall ohnehin zu spät kommt, haben die meisten Rheumatologen diese Methode ganz verlassen.

Verbesserter Möglichkeiten zur Yersiniendiagnostik bieten die sogenannten ---> ELISA-Methoden. Damit kann Yersinien-spezifisches IgM, Yersinien-spezifisches IgG und Yersinien-spezifisches IgA unterschieden werden (---> Immunglobuline). Oft ist mit der ELISA-Methode ebenso wie mit der KBR das Yersinien-spezifische IgM nicht mehr nachweisbar (was mit hoher Wahrscheinlichkeit eine frische Yersinieninfektion beweisen würde). Mit dem Nachweis von Yersinien-spezifischem IgG kann eine Yersinien-Infektion bewiesen werden. Leider kann man damit allerdings nicht genau sagen, wann die Infektion erfolgt ist und ob der Antikörper nur noch eine Folge einer früher durchgemachten und jetzt abgeheilten Infektion ist oder ob noch eine aktive Infektion besteht. So können auch nach einer erfolgreich behandelten und ausgeheilten Yersinieninfektion Yersinien-IgG-Antikörper noch für eine längere Zeit nachweisbar sein. Hohe Yersinien-IgA-Antikörper deuten allerdings auf eine noch vorhandene Infektion, beweisen sie letztendlich aber nicht.

Die Therapie einer Yersinieninfektion des Darms erfolgt mit Antibiotika. Wichtig zu wissen ist, daß es nur wenige Antibiotika gibt, die gegen intrazellulär wachsende Bakterien wirksam sind (siehe dazu auch ---> Chlamydien). Normalerweise erfolgt eine wirksame Therapie mit Tetracyclinen (Doxycyclin). Die übliche Dosis ist 2 x 100 mg/Tag für 10 bis 14 Tage. Wird geringer dosiert, kommt es häufig nicht zu einer Beherrschung der Infektion. Wird das normalerweise gut verträgliche Doxycyclin nicht vertragen oder wirkt es nicht ausreichend, kommen sogenannte ---> Gyrasehemmer zum Einsatz.

Die Therapie der Yersinien-induzierten Arthritis erfolgt heute noch nicht nach einheitlichen Methoden. Unumstritten ist die Behandlung der akuten Entzündung mit ---> cortisonfreien Entzündungshemmern. Umstritten ist die Gabe von ---> Cortison, da unter Cortison zumindest theoretisch eine Beeinträchtigung der Infektionsbekämpfung möglich ist. Manchmal sind allerdings die Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken so stark, daß man ohne Cortison nicht hinkommt. Auf den ersten Blick unzweifelhaft ist die Gabe von Antibiotika. Leider war diese Behandlung in der Vergangenheit allerdings nicht so erfolgreich, wie man es auf Grund der Ursache der Erkrankung erwarten würde. Allerdings erfolgten die antibiotischen Behandlungen in der Regel sehr kurz (wie bei der Behandlung der ursprünglichen Infektion für 10 bis 14 Tage, selten länger als 4 Wochen). Deshalb gehen die augenblicklichen Behandlungsansätze dahin, die antibiotische Behandlung sehr viel länger durchzuführen. Da sich dieses Therapiekonzept allerdings noch im Entwicklungsstadium befindet, muß es unter einer speziellen Aufklärung des Patienten erfolgen und sollte in spezialisierten Zentren (z.B. Rheumazentren) durchgeführt und überwacht werden. Speziell bei der Yersinien-induzierten Arthritis haben wir allerdings selber sehr gute Erfahrungen mit der Langzeit-Antibiotika-Therapie von Yersinien-induzierten Arthritiden. Entscheidend scheint dabei aber in der Tat eine gute Ausgangsdiagnostik und eine ausreichend lange Therapiedauer zu sein.

Letztes update: 09/02/2001


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MfG N.P.  

3516 Postings, 8981 Tage baanbruchDanke Goerg und Newspicker, aber

 
  
    #6
10.03.02 23:10

wenn man glaubt, von sowas betroffen zu sein, dann sind
solche Texte "olle Kamellen". Ich hatte gehofft (und hoffe
noch immer) durch das breite Forum hier auf Betroffene
zu stossen, um dann hilfreiche Telefonnummern weitergeben
zu können.
Morgen sind ja wieder mehr von uns aktiv, vielleicht wird's dann
was.
 

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