Neugewichtung im Dax: Siemens wird Spitzenreiter
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 03.07.02 11:08 | ||||
Eröffnet am: | 23.06.02 16:52 | von: schnee | Anzahl Beiträge: | 8 |
Neuester Beitrag: | 03.07.02 11:08 | von: index | Leser gesamt: | 7.736 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 7 | |
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Neugewichtung im Dax
Am kommenden Montag wird die Berechnung des Deutschen Aktienindex auf Streubesitz umgestellt. Zum ersten Mal werden die Titel des Dax, S- und M-Dax sowie des Nemax-50 dabei nicht nach ihrer Marktkapitalisierung, sondern nach den tatsächlich frei handelbaren Teil der Aktien gewichtet.
Strategisches Investment ab fünf Prozent
Durch die Konzentration auf den Streubesitz bei der Berechnung der Indizes bekommen Unternehmen, deren Aktien einfacher zu handeln sind, ein höheres Gewicht. Gesellschaften, deren Anteilsscheine in erster Linie bei strategischen Investoren liegen, werden an Gewicht verlieren. Künftig gilt ein Aktienpaket ab einem Umfang von fünf Prozent in der Hand eines Eigentümers als strategisches Investment und wird nicht mehr als Streubesitz gewertet.
Die Börse hat jedoch die Möglichkeit, auch Aktienpakete über fünf Prozent als Streubesitz zu definieren, sollte sie darin kein strategisches Investment sehen. Bereits im Vorfeld wurde daher entschieden, dass der 18,8-prozentige Anteil, den die Capital Group an der Siemens-Tochter Epcos hält, als Streubesitz anzusehen ist. Die Börse begründete ihre Entscheidung damit, dass die Aktien von den Fonds der Capital Group gehalten werden und Fondsbesitz grundsätzlich nicht als Finanzinvestment angesehen wird.
Gewinner und Verlierer
Von der Umstellung im Dax wird in erster Linie die Deutsche Bank profitieren. Einer Rechnung der Deutschen Börse zufolge gewinnt das Institut 2,7 Prozentpunkte auf 9,88 Prozent an Gewicht im Dax. Darüber hinaus wird Siemens die Allianz als schwersten Wert in dem die 30 größten deutschen Werte umfassenden Index ersetzen. Der Elektronikkonzern übernimmt mit einem Aufschlag von 2,67 Prozent auf 11,50 Prozent die Spitzenposition der Allianz, die knapp 0,8 auf 8,17 Prozent abgeben muss.
Zu den Verlierern der Dax-Umstellung gehören die Deutsche Telekom und BMW. Der Telekommunikationskonzern leidet darunter, dass 42 Prozent seiner Aktien beim Bund als Großaktionär liegen. Die Telekom verliert dadurch rund 1,64 auf 5,62 Prozent, BMW 1,82 auf 2,77 Prozent.
Gewichtung der Titel im Dax vor und nach der Umstellung in Prozent:
Adidas-Salomon 0,61 0,85
Allianz 8,96 8,17
BASF 4,43 5,49
Bayer 3,95 5,08
BMW 4,60 2,77
Commerzbank 1,50 1,50
Deutsche Bank 7,18 9,88
DaimlerChrysler 8,16 8,93
Degussa 1,23 0,59
Deutsche Post 1,25 1,06
Deutsche Telekom 7,26 5,62
E.ON 6,58 8,27
Epcos 0,39 0,40
FMC 0,72 0,39
Henkel 1,67 0,93
HVB 2,82 2,49
Infineon 1,88 1,54
Lufthansa 0,87 1,09
Linde 0,99 0,92
MAN 0,55 0,35
Metro 1,79 1,05
MLP 0,460 0,47
Münchener Rück 6,36 5,48
Preussag 0,82 0,73
RWE 3,65 3,22
SAP 5,38 4,74
Schering 1,99 2,45
Siemens 8,84 11,50
ThyssenKrupp 1,37 1,41
Volkswagen 3,77 2,63
(Quelle: Deutsche Börse)
Hoffe, es klappt, aber was soll schon schiefgehen?
MFG
Der Siemens-Vorstand sieht derzeit keinen Handlungsdruck für den Verkauf der Anteile an der Infineon Technologies AG, München. Momentan sei zu erleben, "dass offensichtlich eine Reihe von Leuten gegen Infineon spekulieren", sagte er in Reaktion auf die Kursentwicklung der Infineon-Aktie in den vergangenen Wochen. Es bestehe keine Veranlassung, den Spekulanten zu helfen, dabei erfolgreich zu sein. "Wir haben eine starke Bilanz, wir stehen unter keinerlei Druck, uns zu bewegen und einen Verkauf vorzunehmen", sagte von Pierer. "Wir lassen das völlig offen, wie wir uns da weiter verhalten", betonte er.
Hinsichtlich des Rüstungskonzerns Krauss-Maffei Wegmann bleibe es bei dem Ziel, "bis Ende des Jahres zu einem Abschluss zu kommen", sagte von Pierer. Allerdings werde auch dieser Verkauf nicht unter allen Umständen stattfinden, zumal da es sich um kein alltägliches Geschäft handele, sondern mit politischen Rücksichtnahmen verbunden sei. "Aber ganz klar ist, dass wir uns daraus verabschieden werden", betonte von Pierer. Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen ist nach von Pierers Angaben über die bisherigen Ankündigungen hinaus momentan kein weiterer Stellenabbau geplant. Vor allem für die Telekommunikationssparte war eine Verringerung der Stellen um rund 6.500 angekündigt worden.