Wortkette
Itzt meiner freyheit bahre seyn?
Soll an den corallinen klippen
Mein mast nur darum lauffen ein,
Daß er an statt dem süssen lande,
Auff deinem schönen munde strande?
Ja, leider! es ist gar kein wunder,
Wenn deiner augen sternend licht,
Das von dem himmel seinen zunder,
Und sonnen von der sonnen bricht,
Sich will bey meinem morrschen nachen
Zu einen schönen irrlicht machen.
Jedoch der schiffbruch wird versüsset,
Weil deines leibes marmel-meer,
Der müde mast entzückend grüsset,
Und fährt auff diesem hin und her,
Biß endlich in dem zucker-schlunde
Die geister selbsten gehn zu grunde.
Nun wohl! diß urthel mag geschehen,
Daß Venus meiner freyheit schatz
In diesen strudel möge drehen,
Wenn nur auff einem kleinen platz,
In deinem schooß durch vieles schwimmen,
Ich kan mit meinem ruder klimmen.
Da will, so bald ich angeländet,
Ich dir ein altar bauen auff,
Mein hertze soll dir seyn verpfändet,
Und fettes opffer führen drauff;
Ich selbst will einig mich befleissen,
Dich gött- und priesterin zu heissen.
MfG
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