Mordanschlag auf Rau geplant
Mordanschlag auf Rau geplant
Islamistische Terroristen sollen ein Attentat auf den Bundespräsidenten vorbereitet haben. Dieser sagte den Besuch in Dschibuti zum Abschluss seiner Afrikareise ab
Bundespräsident Rau wird in Sansibar von jungen Frauen begrüßt Foto: dpa |
Daressalam - Bundespräsident Johannes Rau hat wegen eines drohenden Terroranschlags kurzfristig seinen für Mittwoch geplanten Besuch in Dschibuti abgesagt. Er folgte damit einer dringenden Empfehlung der deutschen Sicherheitsdienste, nach deren Erkenntnissen Rau in dem ostafrikanischen Staat Dschibuti Ziel islamistischer Attentäter werden sollte, wie das Bundespräsidialamt am Dienstagabend mitteilte. Rau sagte vor Journalisten in der tansanischen Hauptstadt Daressalam, es habe vor zwei, drei Tagen erste Warnungen gegeben. Am Dienstag seien die Warnungen dann verstärkt worden.
Den Informationen zufolge sollte mit dem Mordanschlag ein führender Repräsentant eines westlichen Staates getroffen. Die Bundesregierung und die Sicherheitsdienste schätzten laut Präsidialamt die vorliegenden Hinweise als seriös und Ernst zu nehmend ein. Es habe ein erhebliches und konkretes persönliches Risiko für den Bundespräsidenten bestanden. Auch die Sicherheit der Delegation und der Marinesoldaten habe nicht garantiert werden können.
Rau wollte auf der Fregatte „Augsburg“ den vor Dschibuti im Rahmen des weltweiten Anti-Terrorkampfes stationierten deutschen Soldaten für ihren Einsatz danken. Die frühere französische Kolonie Dschibuti hat seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA wieder deutlich an strategischer Bedeutung gewonnen.
Bereits zu Beginn des Staatsbesuchs von Rau in Tansania hatte es am Sonntag eine unbestimmte Terrorwarnung gegeben. Angeblich sollte sich jemand aus dem terroristischen Umfeld in dem ostafrikanischen Land aufhalten. Dafür gab es aber laut Präsidialamt keine Bestätigung. Daraufhin waren bereits die Sicherheitsvorkehrung während des Rau-Besuchs verstärkt worden. In der nordtansanischen Arusha hatte Rau nicht wie geplant in einem Hotel gewohnt, sondern in einer besser zu sichernden Lodge außerhalb der Stadt. Unklar ist, ob diese Terrorwarnung im Zusammenhang mit dem jetzt geplanten Anschlag steht.
Rau bedauerte, dass er die deutschen Soldatinnen und Soldaten nicht besuchen kann. „Ich will mir meine Reisepläne auch in Zukunft nicht von Terroristen diktieren lassen. Ich musste mich davon überzeugen lassen, dass ein Festhalten an dem Besuchsprogramm unter diesen Umständen und an diesem besonderen Ort viele Menschen in erhebliche Gefahr gebracht hätte.“ In einer Botschaft an die Besatzung der Fregatte „Augsburg“ hob Rau den unverzichtbaren Beitrag der Bundeswehr im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus hervor. „Wir erleben gerade jetzt wieder, welche unberechenbare Gefahr vom internationalen Terrorismus ausgeht.“
Rau wird jetzt am Mittwoch direkt von der tansanischen Hauptstadt Daressalam nach Berlin zurückfliegen. Er hatte in Afrika Nigeria und Tansania Staatsbesuche abgestattet. WELT.de/dpa/AFP
naja und so ein kurztelefonat nach dschibuti und ein paar euro bakschisch sind allemal billiger als wenn bruder johannes mit der flugbereitschaft darunter jettet und sich sonnt...
dschibuti....was will der da eigentlich?
Dennoch muß man auch betrachten, wie nun diese Absage wirken kann auf das kranke Hirn von potentiellen Attentätern:
- Der oberste Mann Deutschlands hat gekniffen. Das heißt, Deutschland mag erpreßbar sein.
- Der oberste Mann Deutschlands läßt seine Soldaten im Stich, die jeden Tag ihr Leben für Deutschland darreichen. Bei so wenig Solidarität kann man mit und in Deutschland sicherlich noch ein wenig mehr Unruhe schaffen.
Wie gesagt, dies ist eine mögliche Sichtweise eines Attentäters.
Ich ganz persönlich hätte mich gefreut, bei allem oben geäußerten Verständnis, wenn hier solchen Drohungen gegebenenfalls auch entschlossener entgegengetreten wird. Dazu gehört im Zweifelsfalle wirklich, erst recht auch Farbe vor Ort zu bekennen. Ich kann es von Rau nicht verlangen aus oben genannten Gründen, aber es wäre ein unglaublich gutes Zeichen gewesen.
Rau hat eine große Chance vertan, potentiellen Attentätern zu signalisieren: WIR LASSEN UNS UNSER LEBEN NICHT VON EUCH VORSCHREIBEN.
Vor den Islamisten hat er nun leider signalisiert: DER HÖCHSTE MANN DEUTSCHLANDS ZIEHT DEN SCHWANZ EIN!
Sehr bedauerlich. Sehen wir mal, was die Folgen daraus sein werden. :(
vorweg: Deine Ansicht ist i.O. Ich kann die auch nachvollziehen.
Aber:
ich glaube nicht, dass Rau selber die Entscheidung treffen konnte. Er hat sich doch auch entsprechend geäussert.
Vor den Islamisten wurde nun leider signalisiert: DEUTSCHLAND ZIEHT DEN SCHWANZ EIN!
PS.: Für die Besatzung der Augsburg ist so ein Besuch kein "freudiges Ereignis". Da wartet jede Menge Arbeit bis das das Schiff glänzt. Ich kenne das aus eigener Erfahrung; war zwar nur der Verteidigungsminister (Wörner, damals ...), aber...
So long (oder doch besser short?)
Kalli
J.R.
Da soll er deutschen Soldaten für Ihren Mut danken (denn sie sterben ja im Ernstfall für Deutschland) und das Staatsoberhaupt zieht den Schwanz ein (unabhängig davon, WER diese Entscheidung gefällt hat) !!!
Ich empfinde das auch moralisch den Soldaten gegenüber als ein absolutes Unding !!!
O.K.: Wenn ein Anschlag geplant ist, verlagern wir den Ort des Geschehens einfach woanders hin. Damit sind die Pläne der Attentäter durchkreuzt (Ich denke mal NICHT, dass man so schnell auf einen Ortswechsel reagieren könnte...) und man bewahrt sein Gesicht !!!
Und es war bestimmt nicht seine eigene Entscheidung abzusagen.
Oder denkt ihr der Kennedy wäre nach Dallas oder Schäuble oder Lafontaine oder der Papst oder....
Abgesehen davon gefährdet er doch die Soldaten zusätzlich durch sein kommen, wenn Anschlagspläne bekannt sind.
Grüße
ecki
Rau besucht Truppen auf den Malediven, weils da so nett ist?
Möchte nicht wissen, was dann hier los wäre.....
Grüße
ecki
Woher weisst Du das ??? Gab es mal KONKRETE Anschlags-Warnungen bei Bush ???
Und #11
Quatsch, Malediven....
5 KM weiter weg, und der Käse ist gegessen. Und man braucht ja so einen Ortswechel ja vorher nicht an die große "Terror-Glocke" zu hängen. Für einen DERARTIGEN Anschlag bedarf es, wie ich denke, gewisser logistischer Vorarbeit. Und wenn meinetwegen 1 Stunde vor dem Eireignis ein Ortswechsel bekanntgegeben ist, gucken die in die Röhre. Zumal man ja den "neuen" Ort des Geschehens im Vorfeld dementsprechend absichern könnte !
;) Aber Du hast schon recht:
Man kann sich doch nicht von Terroristen vorschreiben lassen wo man zu Abend isst. Nicht ein deutscher Bundespräsident !
Was heisst hier Gesicht wahren... wenn es weggeschossen ist brauchste kein Gesicht zu wahren. Ausserdem, wer sagt Dir, daß an den Drohungen was dran war ?
Nein, da muß man konsquent handeln. Einfach den Leuten zeigen daß man nicht erpressbar ist und nach hause fliegen. Sollen die doch Bomben legen oder nicht, das geht dann auf jeden Fall ins Leere.
Kleinster Aufwand bei höchster Effizienz. *gg*
Das wäre wohl ein super Abgang für Rau gewesen, ein Attentat. Er wäre in die Geschichtsbücher gekommen!
Undank ist der welten Lohn...
Rau bedauerte, dass er die deutschen Soldatinnen und Soldaten nicht besuchen kann. „Ich will mir meine Reisepläne auch in Zukunft nicht von Terroristen diktieren lassen. Ich musste mich davon überzeugen lassen, dass ein Festhalten an dem Besuchsprogramm unter diesen Umständen und an diesem besonderen Ort viele Menschen in erhebliche Gefahr gebracht hätte.“
Er wollte offensichtlich trotzdem, hat sich dann aber überzeugen lassen. Du weißt alles besser als die Profis, dann such doch einen Job beim BKA und/oder MAD auf Verantwortlichem Posten.
Szenario
Und irgendwo bauen die Terroristen einen Raketenabschuss auf, mit Ziel auf die Fregatte. Die fährt ab um Rau aufzunehmen. Eine Stunde vorher. Dann wird eben die Versorgungseinheit im Hafen abgeschossen. Wir sagen Böse Terroristen und Gott sei Dank st dem Tapferen Rau nichts passiert. Nur 5 Stück Schütze Arsch liegen tot im Hafenbecken.....
Wärst du dann zufrieden mit unserem tollen Präsidenten?
Grüße
ecki
aber:
Das wäre wohl ein super Abgang für Rau gewesen, ein Attentat. Er wäre in die Geschichtsbücher gekommen!
die ankündigung eines besuches in einer derartigen ecke zeugt deshalb von unqualifizierter vorbereitung. sowohl die beteiligten beamten als auch rauh zeigen hier nicht einen hohen iq. wenn man derartige gebiete besucht, hat das ohne ankündigung und überraschend zu erfolgen. so stellt diese ganze aktion einen etappensieg für die terroristen und ein große blamage für deutschland dar.
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Mit dem, "wir lassen uns doch von Terroristen nichts vorschreiben"-Argument könnten wir auch mit stolzgeschwellter und unnachgibiger Brust die Sicherheitskontrollen bei uns nicht verstärken, an den Flughäfen und Bahnhöfen nicht verstärkt kontrollieren usw. Natürlich muss man auf veränderte Situationen reagieren. Ein Narr, der nicht drauf eingeht.
Grüße
ecki
Welche künftigen Reisen meint Rau eigentlich??? Die als Privatmann innerhalb der Bundesrepublik bzw. zu seinem Urlaubsdomizil auf Sylt vielleicht ???
Und dann noch das Wörtchen "AUCH".... Was hat er denn jetzt erst gemacht ???
Berlin (dpa) - Wegen einer Morddrohung hat Bundespräsident Johannes Rau seinen Afrikabesuch vorzeitig abgebrochen. Er flog von Tansania nach Deutschland zurück. Nach Informationen der Sicherheitsdienste sollen islamistische Terroristen einen Anschlag geplant haben. Bundesinnenminister Otto Schily sagte in der ARD, man müsse sich darauf einstellen, dass sich solche Anschlagdrohungen auch auf Europa erstrecken. Dennoch ordnete er den Vorfall als «regional» ein. Eine größere Bedrohung Deutschlands sieht er nicht.
Dummheit oder Blauäugigkeit ?
Wem passierts ?...dem kleinen S- oder U-Bahn Pendler...und die Fettärsche sitzen in Ihren gepanzerten Limousinen....unsere "Volks"-verarscher !
Natürlich würden Bush und Sharon nicht an Orte reisen wo KONKRETE Attentatspläne vorliegen(egal ob dies nun über die MEdien veröffentlicht wird oder nicht)
Auch wenn Rau ein sehr wichtiger Staatsmann ist (vorrangig für uns Deutsche!) , so wäre die Tragweite eines erfolgreichen Attentats auf Bush oder Sharon eine andere als bei Rau(international!).Das wird allein schon dadurch deutlich mit welchem Sicherheitsaufgebot unser Bundespräsident reist und mit welchem die anderen beiden.
Da werden schon zig Tage im voraus Sichervorkehrungen getroffen um EVENTUELLEN,UNANGEKÜNDIGTEN Attentaten vorzubeugen. Wenn dann noch eine konkrete Warnung existiere, würde so etwas NIE durchgezogen werden!
Und auch abgesehen davon, ob an den Drohungen hierbei was dran war.Man muss diese ernst nehmen und danach handeln.Das hat doch nichts mit erpressbar zu tun wenn man einen Besuch (Dringlichkeit fraglich!) absagt um sein eigenes Leben zu schützen und das anderer Beteiligter!Es ist auch eine andere Situation ob man als Soldat auf so etwas tagtäglich gefasst sein muss oder man "nur" lässig Hände schütteln will.Wir veranstalten ja auch keine Paraden quer durch "gefährliche" Gebiete nur um Stärke zu demonstrieren,oder?! Stelle dir nur mal vor was in Deutschland losgewesen wäre wenn unser Staatsoberhaupt weggesprengt worden wäre.In dem Fall wären wir direkt von Al-Qaeda angegriffen worden und dann auch noch in einem Maße wo UNSER STAATSOBERHAUPT möglicherweise getötet worden wäre.Das wäre kein erhöhter Sicherheitszustand mehr in Deutschland, das wäre ALARMSTUFE OBERROT gewesen!
So hat man zumindest dies vereitelt und es bedarf seitens der Attentäter erstmal neuer logistischer und organisatorischer Pläne um etwas ähnliches durchzuführen.Und in Deutschland ist es aufgrund der erhöhten Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr oder weniger gefährlich als vor der Absage.Denn auf fremden Territorium ist das Kämpfen und Organisieren immer etwas komplizierter als vor der eigenen Haustür (aus Sicht der Terroristen!).
Zumal noch nicht mal gesichert ist ob es den Attentätern um einen gezielten Anschlag auf RAU und die BRD ging oder nur um ein Attentat auf irgendwen..gemäß Hauptsache dieser gehört zur westlichen Gefolgschaft!
#17 von 54reab und
ein Zitat von mir [...]5 KM weiter weg, und der Käse ist gegessen. Und man braucht ja so einen Ortswechel ja vorher nicht an die große "Terror-Glocke" zu hängen. Für einen DERARTIGEN Anschlag bedarf es, wie ich denke, gewisser logistischer Vorarbeit. Und wenn meinetwegen 1 Stunde vor dem Eireignis ein Ortswechsel bekanntgegeben ist, gucken die in die Röhre. Zumal man ja den "neuen" Ort des Geschehens im Vorfeld dementsprechend absichern könnte ![...]
entgegensetzen...
Man wäre in BEIDEN Szenarien besser bedient gewesen, als so. Der "Rückzug" war in gegebener Situation die denkbar schlechteste Alternative (MEINER Meinung nach).
SO sind das m.E. ganz wichtige Etappensiege für die El Qaida.
Die Spanier bestrafen ihre Regierung für die Kriegsbeteiligung im Irak " sonst hätte es die Anschläge nicht gegeben" , und der deutsche Bundespräsident will seine Truppen besuchen, die zur Terrorbekämpfung am Horn von Afrika stehen, und macht einen Rückzieher wegen einer angeblichen Terrordrohung.
Wenn man den Terroristen ein planvolles Vorgehen unterstellt, dann muß man davon ausgehen daß die sich momentan auf der Siegerstrasse fühlen, und das ist wirklich gefährlich, denn die Mischung Siegeseuphorie und Terrorismus ist im wahrsten Sinne des Wortes " tödlich" . :(