MobilCom gerettet von N-TV
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Eröffnet am: | 14.11.02 18:41 | von: BigKea | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 15.11.02 00:25 | von: funkyday | Leser gesamt: | 3.168 |
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M O B I L C O M
Der Rettungs-Vertrag ist unterschrieben
Gütliches Ende nach wochenlangem Hickhack - Konzerngründer Schmid unterschreibt einen Treuhänder-Vertrag. Damit ist die Insolvenz bei Mobilcom vorerst abgewendet. Mitarbeiter und Verantwortliche im Wirtschaftsministerium reagieren erleichtert.
Berlin / Büdelsdorf - Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid hat den Vertrag unterschrieben, mit dem er seine Aktien auf einen Treuhänder überträgt. Der Vertrag, der auf zwei Jahre angelegt ist, wurde zwischen Schmid, dem Wirtschaftsministerium und dem Regierungsunterhändler Dieter Vogel abgestimmt, wie Schmids Sprecherin Nicolette Strauss erklärte.
France Telecom halte zur Stunde eine Verwaltungsratsitzung ab. "Wir gehen fest davon aus, dass auch France Telecom das Okay geben wird. Damit wäre Mobilcom über den Berg", sagte Strauss.
Ex-RTL-Chef ist als Treuhänder akzeptiert
Treuhänder für die Aktien werde der frühere RTL-Chef Helmut Thoma. Zur Stunde tage der Verwaltungsrat von France Telecom in Paris. Alle Beteiligten gingen davon aus, dass der Treuhändervertrag auch in Paris gebilligt und Mobilcom damit gerettet wird.
Akut von der Insolvenz bedroht war der Mobilfunkkonzern Mobilcom in den vergangenen Wochen hatte es mehrfach geheißen, das Geld reiche nur noch für einen Tag.
© AP
Handschlag: Mobilcom-Gründer Schmid mit dem jetzigen Konzernchef Thorsten Grenz und Ex-Wirtschaftsminister Müller nach der ersten staatlichen Rettungsspritze für den Konzern.
Auf Protesten in Büdelsdorf hielten Mitarbeiter noch vor wenigen Tagen ein wenig schmeichelhaftes Porträtfoto von Schmid auf Plakaten in die Höhe: "Unterschreibe!!!" lautete die in großen Lettern gedruckte Aufforderung darunter an den Ex-Chef.
Mehrfach hatte es so ausgesehen, als wenn Schmids Forderungen vom Wirtschaftsministerium nicht zu akzeptieren seien.
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Bin auch wieder drin, zwar etwas teurer aber besser als gar nit.
"Alle gehen davon aus, dass MobilCom nun gerettet ist", sagte die Sprecherin Schmids. France Telecom hatte sich bereits zuvor bereit erklärt, das Unternehmen von rund sieben Milliarden Euro Schulden zu befreien. Zudem stehen deutsche Banken mit Krediten über mehr als 160 Millionen Euro bereit, die staatlich verbürgt werden sollen. Die Gewerkschaften und Betriebsräte haben einem Abbau von 1.850 Vollzeit-Arbeitsplätzen zugestimmt und führen bereits Verhandlungen über einen Interessenausgleich. Das entspricht rund 40 Prozent der Arbeitsplätze bei MobilCom.
Das Unternehmen war reif für die Insolvenz, nachdem France Telecom im September die Zahlungen für den Aufbau eines Netzes nach dem neuen Mobilfunkstandard UMTS eingestellt hatte. In einer dramatischen Rettungsaktion wendete der ehemalige Wirtschaftsminister Werner Müller eine Woche vor der Bundestagswahl mit Hilfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) den Insolvenzantrag ab und stellte Mittel von 400 Millionen Euro in Aussicht. Gezahlt wurden davon jedoch nur 50 Millionen, die fast verbraucht sind. Die Insolvenz war seit der vergangenen Woche täglich erwartet worden, weil sich die Verhandlungen zwischen Schmid und der Bundesregierung um den Treuhänder-Vertrag in die Länge zogen und das Geld bei MobilCom knapp wurde.
Bei dem Kompromiss konnte Schmid den von ihm gewünschten Treuhänder Joachim Dreyer, den ehemaligen Chef von Debitel, nicht durchsetzen. Der neue Treuhänder Thoma, der künftig rund 40 Prozent der MobilCom-Aktien verwaltet, gehört jedoch bereits seit langem dem Aufsichtsrat des Unternehmens an. (dpa) / (jk/c't)