MOR: Pipelinefortschritte führen zu Neubewertungen
Seit dem Frühjahr unternahm die Aktie der auf Antikörper-Entwicklung spezialisierten Morphosys AG mehrere vergebliche Anläufe, die hartnäckige Marke von 75 Euro zu überwinden. Gelänge der Ausbruch, würde ein technisches Kaufsignal generiert und der seit Anfang 2012 intakte Aufwärtstrend bestätigt.
Ein Telefonat mit CEO Simon Moroney stimmt optimistisch, dass der Widerstand mittelfristig überschritten wird. Für einen Kursschub könnten vor allem neue klinische Daten zu den Krebsmitteln "Mor202" und "Mor208" sorgen, die Moroney bis Jahresende in Aussicht stellt.
Außerdem werde weiter an neuen Deals mit anderen Firmen gearbeitet, die das Wachstum vorantreiben. Zudem sei eine Übernahme möglich, um die eigene Pipeline zu erweitern. Mit über 300 Millionen Euro Liquidität am Ende des Jahres sei die Gesellschaft solide finanziert.
Auf den ersten Blick erscheint die Aktie derzeit zwar drastisch überteuert. Da aber bis zum Ende des Jahrzehnts mehrere umsatzträchtige Medikamente der Oberbayern zugelassen werden dürften, bleibt ein Investment für langfristig orientierte Anleger attraktiv.
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/...tendes-wachstum.html
Ich denke die 75 ohne News zu knacken wird so schnell nicht gelingen.
Aber bis jetzt hat sich ja jedes Warten bei Mor ausgezahlt.
Aber für einen kleinen Ausbruchspush könnten ein paar hundert Ärzte die jeweils ein paar Hundert Aktien kaufen, sicher nicht schaden.
Eingeschlafener Handel am 1. und Kurssprung am 2.:
Es ging um diesen Satz, auf den bezog ich mich.
Das übliche Tagesvolumen bei Morphosys sind 25 bis 80 000 Stücke. Tage mit über 100 000 Stücken sind eher sehr selten und haben immer besondere Anlässe.
Ein paar hundert Ärzte, ein paar hundert Stücke? sagen wir einfach 400 Ärzte und nur 100 Stücke. Das wäre der komplette Tagesumsatz an einem normal etwas schwachen Handelstag.
Also: Wenn ein paar hundert gemeinsam kaufen, dann geht der Kurs garantiert ab. Ein Stück halt. Natürlich.
Ob Platow das auslösen kann? Ich wage es zu bezweifeln.
Aber jetzt kommen ja Investorenkonferenzen in Serie und die daten von MOR103 in MS stehen auch an.
Auszug aus dem abstract:
Results: Most treatment-emergent AEs (TEAEs) were mild to moderate in severity. The most frequent were nasopharyngitis and headache. TEAEs were reported in all patients in the placebo, 0.5 mg/kg and 1 mg/kg groups, and 89% of patients in the 2mg/kg group. Differences in the numbers of TEAEs were small between groups. There were no TEAE-related study discontinuations, infusion-related reactions or deaths. Nine patients experienced MS relapses: 3, 5 and 1 patient(s) in the placebo, 0.5mg/kg and 1mg/kg groups, respectively; no patients relapsed in the 2 mg/kg group. A few new T1 and/or T2 Gd-enhancing lesions were observed in most groups at most visits, and slight decreases in T2 lesion volume were seen in the 2 mg/kg group. No clinically significant changes were observed in vital signs, clinical laboratory parameters, ECGs and PFTs.
No anti-MOR103 antibodies were detected. A terminal half-life of approximately 17 days was observed, with dose linear increases in maximum observed serum concentration and area under the time-drug concentration curve, and low/no drug accumulation over time.
Hört sich für mich sehr aussichtsreich an, MOR103 auch bei MS weiter zu entwickeln:
Bei Placebo und geringster Dosis hatten 3+5=8 von 6+8=14 Patienten einen Krankheitsschub.
Bei mittlerer und hoher Dosis hatten dagegen 1+0=1 von 8+9=17 Patienten einen MS-Schub.
Natürlich ist das statistisch noch sehr dünn und 10 Wochen behandeln und bis 20 Wochen beobachten ist auch nicht sehr lange. Aber der Trend ist eindeutig positiv und die Nebenwirkungen tolerabel, niemand musste abbrechen.
Ich kann mir vorstellen, dass dies einen Bewertungsschub für MOR103 auslöst, immerhin kann man, natürlich mit den entsprechenden Risikoabschlägen, demnächst auch MS in die DCF-Rechnung für MOR103 einbeziehen.