Varta (WKN: A0TGJ5) wieder "geladen"
https://www.finanznachrichten.de/...ist-das-denn-schon-wieder-486.htm
Auch das Tojner nicht genug Geld in der Hand hat (Hälfte von der KE hat er von LV) ist dahingehend positiv, weil er sonst möglicherweise in ein Starug (siehe LEONI) gehen hätte können und sich von den Kleinaktionären getrennt hätte.
Aha - es liegt an den hohen Rohstoffkosten und der geschwächten Nachfrage.
Beides kommt völlig überraschend. Das konnte man ja nicht ahnen - oder doch ?
Was mich höchstens noch überrascht sind die treuen Vartaanhänger. Wer schon länger an der Börse ist kennt die Abgründe. Man glaubt ja nicht wie weit Aktien abstürzen können.
Nein - Varta ist nicht pleite. Aber definitiv ein Sanierungsfall, der nun Zeit braucht zur Restrukturierung.
Besser abwarten bis hier wieder etwas gelingt, vielleicht sogar neue Produkte das Portfolio stärken.
Dann könnte Varta durchaus wieder interessant werden aber bis dahin ist das Jahr mindestens um.
Die spannende Frage ist aber wo hier gekürzt wurde. Es könnten ja auch aktivierte E-Kosten sein, weil der Vogel jetzt doch nicht fliegt.
keine Stabilisierung in Sicht.
VARTA AG korrigiert Prognose für 2023
Die VARTA AG passt ihre Prognose für das Geschäftsjahr 2023 an. Demzufolge soll der Umsatz zwischen 820 und 870 Millionen Euro liegen (vorher: 850 bis 880 Millionen Euro). Das bereinigte EBITDA soll mindestens auf dem Vorjahresniveau liegen. Grund für die Abweichungen beim Umsatz ist eine unsichere Marktentwicklung und daraus resultierend volatile prognostizierte Abnahmemengen seitens der Kunden, vor allem im Bereich der kleinformatigen Lithium-Ionen-Zellen.
Quelle: Varta
Für mich ist das ein Wirecard nummer 2.
Hier wirds keine Insolvenz geben aber der Kursverlauf ist genau der gleiche.
Varta geht in Richtung Pennystock.
Mit -82% im Depot stell ich mir jede Woche wieder die Frage:
Riesige Verluse realisieren oder weiter in diesem Chaosladen investiert bleiben und den Rest auch noch verlieren.
Ja im Moment ist eine Durststrecke und die Asiaten machen den deutschen Firmen die auf einem teuren Standort produzieren das Leben schwer.
Umsatz neu: 820-870 MIO Mittelwert 845 MIO
Der Umsatz wurde beim Erreichen des Mittelwertes um 2,3 % gesenkt.
EBITDA:
Alt: 90-110 MIO
Neu: Mindestens 69,5 MIO
Die neue Prognose schließt sowohl beim Umsatz-als auch beim Gewinn nicht aus, dass es sogar besser läuft als im November angenommen.
Und mit der neuen Prognose lässt es sich vielleicht glaubhafter mit den Gewerkschaften wegen der Stellenstreichungen reden.
Warten wir mal den GB heute abend ab.
Gelingt die Restrukturierung in den kommenden 1-2 Jahren, sehen wir ganz andere Kurse wieder. Bleibt alles beim alten, wird es schwierig werden über die 30 EUR zu kommen.
Ich bin übers Wochenende mal den Geschäftsbericht durchgegangen und finde den Inhalt nochmal schockierender als die ganzen Überschriften und Mitteilungen vermuten lassen. Ich lasse euch hier mal ein paar meiner wichtigsten Erkenntnisse da. Mir erschließt sich nicht, wie man in das Unternehmen noch investieren und Vertrauen haben kann. Der Geschäftsbericht ist voller Widersprüche und offenbart alles andere als ein kohärent (gutes) Bild. Wer nachschlagen will, dem habe ich die Seitenverweise angefügt.
Wie bei W:O schon jemand geschrieben hat, ist allgemein und speziell nach der Durchsicht des Geschäftsberichts schleierhaft, wie VARTA die Ziele für 2023 erreichen will, insbesondere wenn man sich die Prognosen der einzelnen Segmente betrachtet.
- Micro Batteries soll sich mit "rückläufiger Tendenz" halten (was jetzt genau?!), CoinPower sehr deutlich unter Vorjahr liegen, auch das Sonstige-Segment deutlich unter Vorjahr.
- Consumer soll leicht wachsen während man nur wirklich im Bereich Energy Storage wirklich wachsen will, dass sollte den Rückgang in CoinPower aber kaum ausgleichen können, insbesondere nicht bei der Profitabilität (S 65, S 67)
Die Sonderabschreibungen im Bereich CoinPower und Large Cells unterstreichen nochmal, dass das Management implizit wenig Zukunftspotential in beiden Bereichen sieht. Der Zeitwert beträgt laut Geschäftsbericht 307m Euro für CoinPower und 95m Euro für die Large Cells, das macht einen Firmenwert für die beiden Hoffnungsträger von gerade mal um die 400m Euro. VARTA schreibt im Chancenbericht, dass der "stark wachsende" (wenn ich mir das Ergebnis in 2022 und die Prognose für 2023 anschaue, sieht das nicht so aus... - wo gab es nochmal Sonderabschreibungen?!) CoinPower-Bereich "besonders aussichtsreich" ist. Von E-Mobilität ist im Chancenbericht gar keine Rede mehr. (S 63, S 121)
Mit 125m Euro war ein Kunde in CoinPower der größte Kunde (92% der CoinPower-Umsätze; wer das wohl sein wird...) und der Kunde ist zum Jahresende auf Samsung SDI umgestiegen. Genauso wie davor Samsung (von dem oft gelobten Deal ist nicht mehr viel übrig...), Bose, Jabra, Sony, Beats und viele weitere. Die 2021 groß angekündigte Offensive auf chinesische Hersteller hat auch nicht gefruchtet - ich habe keine einzige VARTA-Batterie in irgendeinem Teardown gesehen. Sieht nicht so aus, als hätte man die führende Position, die man sich selbst zuschreibt, noch inne. (S 36, S 116)
Die Bundesregierung sowie Bayern und Baden-Württemberg haben zudem die Fördersumme im Rahmen des IPCEI um 108m von 300m auf 192m Euro reduziert (oder doch nur um 90,5m wie im englischen Geschäftsbericht geschrieben?). Warum die Kürzung eingetreten ist, wird mit keinem Wort erwähnt. (S 154)
Im Bereich Micro Batteries stellt man vor allem Hörgerätebatterien her, der Markt für Primärbatterien ist weniger volatil (da Bestandseffekte bei den Hörgeräten) als der für sekundäre Li-Ion Batterien. So legt der Einbruch der Umsätze nahe und auch der oben zitierte Ausblick, dass man auch hier einen großen Kunden verloren hat. Selbiges gilt wohl auch für die Power Packs im Bereich Sonstiges. (S 115)
Interessant sind auch die Markterwartungen für die Entwicklung der TWS: 500 Milliarden USD bis 2033, ein Drittel davon in den USA und 26 Milliarden in Großbritannien. Wenn man das durch die jeweilige Bevölkerung (USA 380m, Großbritannien 60m) teilt, kommt man auf ungefähr 400$ pro Jahr und Person für TWS. Das wären zwei Paar AirPods pro Person pro Jahr - inklusive Babys, Senioren, Gefängnisinsassen... (S 41)
Richtig spannend und auch pikant wird es in Abschnitt 8.6 über Finanzielle und Ausfallrisiken. Die Banken stellen ihre Kredite nur dann nicht fällig, wenn sich das Sanierungskonzept als tragfähig und die Ziele als erreichbar herausstellen. Eine größere Gewinnwarnung könnte also die Insolvenz der Firma nach sich ziehen. (S 62)
Mit der Gewinnwarnung vom Freitag hat man sich fehlende Perspektive zum Teil schon eingestanden. Wenn aber nicht wie durch ein Wunder neue Kunden in CoinPower gewonnen werden (die selbst nach VARTA erst ab 2024 Umsätze beitragen "könnten", S 65), wird sicherlich noch die ein oder andere Gewinnwarnung ins Haus stehen. Fraglich ist, ob das rechtlich dann schon unter Insolvenzverschleppung fallen würde...
Ich kann nur jedem empfehlen, die 200 Seiten genau zu studieren. Ich fand es erschreckend.
https://www.wallstreet-online.de/nachricht/...-bringt-endlich-schwung
Das Problem ist immer das selbe, man hält zu lange am Verlust fest und man kann sich nie vorstellen, wie weit es noch nach unten gehen kann. Ist mir auch schon passiert,
darum immer konsequent einen Stopploss legen, an dem man dann auch aussteigt... Verluste kann man ja gut mit Gewinnen verrechnen, eventuell auch mit in's nächste Jahr nehmen...
Varta liegt in einer Relativen-Stärke Tabelle leider auf dem vorletzten Platz bei deutschen Nebenwerte , kein gutes Zeichen, es wird lange dauern!
Bei den Zahlen und vor allen den Aussichten kein Wunder. Ziehen die Banken die Reißleine bei einer weiteren Gewinnwarnung wird es ganz neue Allzeittiefs geben weit unter 17.
Denke auch, dass man nicht nachkaufen sollte
Der Boden ist noch lange nicht erreicht!!!!
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