Mein Lebenslauf..
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 18.08.09 18:25 | ||||
Eröffnet am: | 04.03.08 14:21 | von: DarkKnight | Anzahl Beiträge: | 24 |
Neuester Beitrag: | 18.08.09 18:25 | von: McMurphy | Leser gesamt: | 7.023 |
Forum: | Talk | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
In einem kleinen Dorf bin ich aufgewachsen, dort gab es keine asphaltierten Straßen, keine Autos und keine Ärzte. Nur Schweine auf den Straßen. Seit wir modern wurden, und Ärzte und Sterassen haben, haben wir auch Autounfälle und Kranke. Nur die Schweine sind geblieben, die leben jetzt in Villen und nennen sich Abgeordnete, Steuerberater oder Anwälte.
Das hat mich zermürbt, zuerst suchte ich nur den Sarotti-Mohr, dann fand ich Trost erst bei Herrn Schwitters.
Herr Schwitters ist übrigens mein ständiger Begleiter: er hat Theologie studiert und kann Karate. Er wohnt in meinem Kopf direkt neben den Zwillingen Moni und Vroni, die sich einen Spaß daraus machen, ihn verführen zu wollen. Aber da hat Marvin etwas dagegen. Ich weiß nicht, wo er herkommt, er spricht nie mit uns, aber im Haus in meinem Kopf hat er sich im Dachboden eingerichtet und versucht, unser Essen zu vergiften. Das macht aber nichts, weil wir eh nichts essen, wir sind ja nur Wahnvorstellungen. Sagen die Leute, die angeblich meine Eltern sind. Sie wollten einen normalen Menschen aus mir machen.
Eine Zeitlang hat das geklappt: ich habe alle 129 Begriffe für „Schnee“ in der Eskimosprache gelernt, kann auf einem Klappbett schlafen, essen und kochen und habe alles auswendig gelernt, um so zu tun, als wäre man höflich.
Dann wurde ich zuerst Messdiener in einer orthodoxen Kirche, bin aufgestiegen zum Gärtner und habe richtig gute Laune, ja richtig verdammt gute Laune, seit ich gewisse Pflanzen anbaue.
Aber dann kam der Rückfall: ARIVA.
Hier habe ich gemerkt: ich bin nicht allein. Ich habe mich von meinen Eltern getrennt, von den orthodoxen Ordensschwestern und von Herrn Schwitters. Dafür sitzt jetzt Grinch in meinem Kopf und räumt täglich um.
Wie wird das nur weitergehen? Wo ist der Sarotti-Mohr?
schöner text, darki.
gestern die gustloff und heute das. das leben hat so einiges parat.
Aber die Säcke verraten ja nicht, was es ist.
King-Size-Zäpfchen auf Basis guatemaltekischer Irrenhaus-Chillischoten vielleicht?
PS: kein Tag ohne einen Gedanken an meine Traumfrau, is ja klar.
Da m. E. aber alle irgendwie keinen an der Klatsche haben, keine blonde Tochter haben und nicht für Paris Hilton schwärmen und nicht von Knetegirl ignoriert werden (gleichzeitig), kann ich wohl kaum neidisch sein.
Wie geht das: neidisch sein? Ich möchte wenigstens wissen, wovon ich rede, wenn ich den Begriff "Neid" benutze?
Meine Eltern waren gerade nicht zuhause. Sie waren auf dem Feld. Sie holten dort Kartoffeln. Das machten sie immer so, denn es war nicht unser Feld.
Mein Vater ist im Gefängnis: wegen seines Glaubens; er hatte geglaubt die Miete nicht zahlen zu müssen.
Ich war nicht wie alle Kinder. Ich hatte noch 20 Geschwister, davon 10 Brüder, 9 Schwestern und einen Blindgänger: ich.
Wir Mädchen heißen alle Jessy, bis auf Moni - die heißt Paul. Wir schliefen alle in einem Zimmer. Da wir nur ein Bett hatten, war es mit dem Schlafen sehr schwierig. Das erste Kind wurde ins Bett gebracht und wenn es schlief wieder herausgenommen und an die Wand gestellt. Dann kam das nächste Kind an die Reihe. Mit dem Erwachen war es etwas schwierig. Ich bin einmal 14 Tage stehen geblieben.
Wir waren eine sehr musikalische Familie. Meine Mutter nähte auf einer Singer-Nähmaschine. Mein Vater war Pianoträger. Einer meiner Brüder war Sänger. Er sank immer tiefer. Jetzt brummt er schon zwei Jahre. Am musikalischsten war meine letzte Schwester. Die ging bei der Geburt flöten.
Wir sind auch eine sehr intelligente Familie.
Mein Bruder ist in der Heidelberger Universität. Er steht dort in Spiritus, denn er hatte zwei Köpfe. Ein anderer Bruder ist Verwandlungskünstler. Der geht in ein Cafe mit einem alten Mantel und kommt mit einem neuen heraus. Ein anderer ist Klempner. Was der am Tage klemmt, wird am Abend verlötet. Ein anderer ist im Stadtbad tätig. Es steht dort als Brause, weil er einen Wasserkopf hat.
Meine Schwestern waren alle furchtbar dünn. Die eine musste immer zweimal ins Zimmer kommen, damit man sie sah. Eine hat jetzt Zwillinge bekommen. Die sehen sich sehr ähnlich, besonders der eine.
Als ich sechs Jahre war, kam ich in die Schule. Ich war immer der Liebling meiner Lehrer. Verschiedene Klassen durfte ich zweimal besuchen, während die anderen in eine andere Klasse mussten. Einmal fragte mich der Lehrer: "Welchen Beruf hatte Goethes Faust?" "Damenschneider", sagte ich. "Als er zu Gretchen kam, rief er: 'Hier möchte ich säumen.'"
In der Rechenstunde sagte der Lehrer: "Ihr zahlt beim Fleischer 30 DM, beim Bäcker 10 DM und beim Kaufmann 15 DM Schulden. Wieviel zahlt ihr dann zusammmen?" Da sagte ich: "Das weiß ich nicht, denn da ziehen wir immer um." Brachten wir schlechte Zeugnisse mit nach Hause bekamen wir mit dem Ausklopfer. Brachten wir gute mit, bekamen wir einen Groschen für die Spardose. War die voll, wurde wieder ein neuer Ausklopfer gekauft.
In einem Ferienjob kam ich zu einem Schmied. Der sagt zu mir: "Wenn ich nicke, haust du zu!" Der hat nie wieder genickt.
Nach der Schule wurde ich Vertreterin. Mein Chef fragte mich nach meinem früheren Tätigkeiten. Ich sagte nur: "Ich habe den Ölsardinen die Augen zugedrückt, bevor die in die Büchsen kamen." Ihm fiel auf, daß ich eine sehr langsame Aussprache hatte und er fragte mich, ob ich überhaupt etwas schnell machen könnte. "Ja", sagte ich. "Ich werde immer schnell müde." Er stellte mich dann doch ein. Ich hatte die Städte Hamburg, Bonn, Köln, Hannover, Dresden, Leipzig und zurück nach Berlin zu besuchen. Das alles in acht Tagen. Als ich zum Bahnhof kam, traf ich meinen alten Freund Karl. "Mensch Jessy, wollen wir nicht zusammen fahren?" "Nee", sagte ich. "Ich bin schon zusammengefahren, als ich dich sah." "Übrigens Jessy, du hast deinen Hut verkehrt auf." "Wieso?", fragte ich dann. "Du kannst doch nicht wissen in welche Richtung ich fahre."
Die Eisenbahn ist doch eine herrliche Einrichtung dachte ich mir. Grund zu diesem Lob gab mir der Herr gegenüber. Er fuhr von Bonn nach Hamburg und ich von Hamburg nach Bonn nur mit dem Unterschied, daß er so und ich so herum saß. Unterwegs zählte er die Schafe. Einmal kam ich ihm zuvor. "62" sagte ich. "Wie konnten sie das so schnell herausbekommen?" fragte er mich. "Ja", sagte ich. "Ich habe die Beine gezählt und dann durch vier geteilt." Als ich von meiner Reise zurück kam, kam mir mein Chef mit offenen Armen entgegen. "Wunderbar", sagte er. "Sie sind die erste, die das in dieser Zeit geschafft hat. Wo sind die Abschlüsse?" "Was für Abschlüsse?", fragte ich. "Ich bin froh, daß ich die Anschlüsse erreicht habe."
Dann kam ich zum Theater, doch da dieses noch im Bau war, sang ich da die Arie 'Heinrich, rühr du den Kalk, bei mir gibts lauter Klumpen'. Dann spielte ich im 'Wildschütz' mit, ich spielte die wilde Sau. In einem anderen Stück hatte ich auf die Bühne zu kommen und zu sagen: "Sie kommen noch nicht." Als ich in meiner Ritterausrüstung auf der Bühne erscheine, entdecke ich vor mir einen kleinen Kasten, aus dem eine Frau herausguckte und mir zuflüsterte: "Sie kommen noch nicht." Da habe ich nur gesagt: "Dann eben nicht!" und bin wieder gegangen. Der Direktor sagte, ich sei unbezahlbar. Ich habe dann auch kein Geld bekommen. Dafür gab er mir die Hand - mitten ins Gesicht.
Wenn man nichts kann und nichts weiß, bleibt nur noch ein Ausweg: man postet bei Ariva. Das mache ich nun schon seit 2001. So bekommt man zum einen den Tag herum und das Faß voll.
gebracht. Seitdem humpelt meine Mutter und hat einen großen Schritt.
Dumm gelaufen.
Später wurde ich dann Pausenclown und Zielscheibe am Gymnasium.
Es war wie beim Hornberger Schiessen, nur mit Granatwerfern und ich ein großer Papagei.
Sie wollten mich irgendwie loswerden und haben mich mit einer halbwegs guten Note bestochen.
An der Uni habe ich das Saufen gelernt und bin danach nie mehr vom Algoooohollismus losgekommen. Harald Juhnke wurde mein Idol (prost da oben, auf dein Wohl, Harry !) und anstatt von Mustopf zu Mustopf fiel ich von einem Bierfass ins nächste.
Das BWL Studium war nur noch im Delirium tremens zu ertragen und nach der Prüfung musste erstmal der Prüfungsraum 2 Tage gelüftet werden.
Im Suffgelage hat später ein Kumpel Ariba geschriehen und ich habe versehentlich ariva auf die Tastatur gehämmert.
Damit begann ein weiterer Leidensweg , der noch nicht zu Ende ist.
Dss ist nur die tragische Kurzfassung der selten spannenden Biographie eines frustrierten arivaners.
Im Sommer '46 kam ich als Kind zur Welt. Ich fiel direkt vom Himmel auf ein D-D-Doppelkornfeld.
Das Unglaubliche trug sich zu in der Nähe von Gronau.
Und als ich so um 13 war, stellt' man fest, ich war zu schlau. Mein Vater holt' die Conjacflasche und sagt "Mein
lieber Sohn, nun baller' dir mal die Birne voll. Das korrigier'n wir schon!
Die überschüssigen Interlehrlingzellen, die mußte dir runtersaufen. Und dann wirst du was Solides, wie 'n Mafiakönig, denn als Philosoph verdienste zu wenig. Also hoch die Tassen und dann fand ich schnell heraus,
die beste Straße unserer Stadt, die führt aus ihr hinaus.
Ich wankte um die halbe Welt als locker-loser Freier
und falls ihr Referenzen wünscht, wendet euch an Konsul Geier.
Wenn ich besoffen bin, hab' ich blaues Blut und Malochen hat mir nie gelegen. Naja, dann mach' ich jetzt mal ein' auf Juniorfürst; hätt' ich eigentlich nix dagegen...
Soviel zu meiner Vergangenheit. Als sie das lasen,
rümpften sie die Nasen. Und Grazia Pratrizia sagte zu Rainer: "Alles, aber bitte doch nicht so einer. Und wenn der ihr dann auch noch 'n Sohn macht ..., ich sehe schon, wie unser Thron kracht." Und darauf fiel sie in Ohnmacht.