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Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 25.06.01 13:03 | ||||
Eröffnet am: | 25.06.01 12:45 | von: Anito | Anzahl Beiträge: | 3 |
Neuester Beitrag: | 25.06.01 13:03 | von: powerbroker | Leser gesamt: | 992 |
Forum: | Hot-Stocks | Leser heute: | 1 | |
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München - Die vergangene Woche in München verkündete Kooperation des Internet-Rabatthändlers Letsbuyit.com mit Karstadt-Quelle könnte zu einer völligen Einverleibung des ehemaligen Internetstars führen. Mit der Zusammenarbeit im Versand und beim Einkauf würden zwar die Margen für Letsbuyit erhöht, trotzdem könne Karstadt nicht dauerhaft an einem Niedrigpreis-Modell interessiert sein, meinen Branchenbeobachter. In den nächsten Wochen werde auch über eine Verschmelzung der Plattformen gesprochen, bestätigte Letsbuyit-Vorstand Rolf Hansen auf Nachfrage der WELT.
Für Karstadt-Quelle dürfte der Kundenstamm von 1,2 Millionen registrierten, meist sportlichen Usern das größte Vermächtnis des ursprünglich aus Schweden stammenden E-Händlers gewesen sein. Nach dem My-World-Flop von Karstadt (65 Mio. DM!) startete der Warenhauskonzern im Frühjahr erst völlig neu im Netz mit seinen virtuellen Ablegern Karstadt.de und Karstadtsport.de. Gerade auf diesem letzten Feld versprechen sich die Karstadt-Newmedia-Strategen große Zuwächse. Immerhin fuhr auch Letsbuyit bereits gut zehn Prozent seines Umsatzes von rund 38,2 Mio. Euro mit Sport- und Freizeitartikeln ein, wie Hansen erläutert. Dort erwartet er auch künftig die stärksten Zuwächse, noch vor den Sparten IT oder Multimedia, dem derzeit zweitstärksten Umsatzbringer. Dafür zahlte Letsbuyit offenbar einen zu hohen Preis. Seit Start 1999 wurde die attraktive Zielgruppe der 20- bis 39-Jährigen so stark umworben, dass Letsbuyit letztlich finanziell die Luft ausging - bei einer Burnrate von zuletzt über zehn Mio. Euro. Die Notbremse in letzter Minute: Zehn von 14 Länderdependancen wurden geschlossen, Vorstandreisen gestrichen, zwei Drittel der Mitarbeiter entlassen und der Hauptsitz von London nach München verlegt.
Der Plan, durch aggressive Expansion auf Gewinnkurs zu gehen, sei gescheitert, musste Hansen eingestehen. Bei 250.000 Paketen, die Letsbuyit im letzten Jahr verschickt hatte, sei es immer wieder zu Logistikproblemen gekommen. Der über Monate vorbereitete enge Schulterschluss zu den Versandprofis von Karstadt-Quelle soll Verbesserungen bringen. Im gemeinsamen Einkauf verspricht sich Letsbuyit deutliche Einsparungen, nachdem der Powershopper zuvor bereits seine Lieferantenzahl von über 1000 auf 150 zurückgeschraubt hatte.
Quelle: http://www.welt.de/daten/2001/06/25/0625bw263217.htx