Kurssturz beim Dax erwartet


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Neuester Beitrag: 25.04.21 11:07
Eröffnet am:16.08.07 09:09von: EinsamerSam.Anzahl Beiträge:22
Neuester Beitrag:25.04.21 11:07von: SabinedivpaLeser gesamt:3.775
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24466 Postings, 7175 Tage EinsamerSamariterKurssturz beim Dax erwartet

 
  
    #1
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16.08.07 09:09
Aktienhandel Frankfurt

Kurssturz beim Dax erwartet

Die Furcht vor einer Ausweitung der Krise am US-Hypothekenmarkt dürfte den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag stark unter Druck setzen. Banken und Broker berechneten den Dax rund eine halbe Stunde vor der Eröffnung zwei Prozent tiefer bei 7 300 Punkten.

HB FRANKFURT. Am Mittwoch hatte der Dax 0,28 Prozent auf 7 445,90 Punkte gewonnen. Die Entwicklung der anderen Börsenplätze lässt erneut nichts Gutes erahnen: Der Dow Jones Industrial war am Vortag nach Xetra-Handelsende um 183 Punkte abgerutscht und am Tagestief unter der Marke von 13 000 Zählern aus dem Handel gegangen.

"Damit würde der Index beim jetzigen Stand unter der viel beachteten 200-Tage-Linie eröffnen", sagte ein Börsianer. Auch an den asiatischen Börsen überwogen deutliche Kursverluste - der Nikkei büsste über 300 Punkte ein und schloss sehr schwach.

„Das ist die zweite Welle der Subprime-Krise, die die Hedge-Fonds trifft“, sagte ein Börsianer. Diese hätten in den USA Schwierigkeiten, Kredite zu bekommen und müssten daher Aktien verkaufen. Aber nach einer schwachen Eröffnung werde sich der Dax wieder etwas hocharbeiten, meinte er. Manche Aktien seien mittlerweile billig und könnten Schnäppchenjäger anlocken.

Auf die Finanzwerte dürfte das aber nicht zutreffen. Diese könnten die Furcht vor weiteren Auswirkungen der Hypothekenkrise erneut besonders stark zu spüren bekommen: Die Aktien der Deutsche Bank lagen vorbörslich 2,6 Prozent im Minus, die der Hypo Real Estate 3,9 Prozent.

Im MDax dürften Aktien der Aareal Bank einen Blick wert sein. Das Institut hat ihre Beteiligung an der Immoblien Scout Gmbh veräußert und ihre Ergebnisprognose für das laufende Jahr angehoben. Durch den Verkauf des 66,2-prozentigen Anteils an ein von der australischen Macquarie Bank und der Publishing and Broadcasting Ltd aus Sydney geführtes Konsortium wird sich der Konzernüberschuss nach Minderheiten laut Unternehmensangaben in diesem Jahr um rund 140 Mill. Euro erhöhen. "Eine positive Nachricht, nachdem Aareal ihre Verkaufspläne vor einigen Monaten auf Eis gelegt hatte", so ein Börsianer.

Titel von Lanxess könnten nach Zahlenvorlage in Bewegung geraten. Die Zahlen des Chemiekonzerns stellen nach ersten Aussagen eines Händlers jedoch keine großes Überraschung dar. Die Bilanz war am Vortag bereits weitgehend mit einem Bericht der "FTD" bekannt geworden. Umsatz und Ebitda des Chemiekonzerns fielen etwas besser als vom Markt erwartet aus, vor Steuern kam es jedoch wegen einmaliger Kosten zu einem Verlust - "das dürfte den Kurs heute belasten", sagte der Händler.

Papiere von Rhön-Klinikum sollten im Auge behalten werden. Der Klinikumbetreiber hat wegen positiver Auswirkungen der Steuerreformgesetzgebung die Ergebnisprognose für 2007 angehoben. Für das laufende Geschäftsjahr wird laut Unternehmensangaben nun mit einem Überschuss in Höhe von 110 Mill. Euro nach zuvor 102 Mill. Euro gerechnet. "Das ist bestimmt nicht schlecht für die den Titel", sagte ein Börsianer. Da die Anhebung allerdings nicht auf der operativen Entwicklung beruhe, sei sie auch nicht überzubewerten, hieß es.

In dem Index für mittelgroße Werte könnten einige Aktien durch Analystenkommentare in Bewegung geraten. Laut Händlern hat JP Morgan die Einschätzung der Titel von Fraport von "Overeight" auf "Neutral" zurückgenommen. Börsianern zufolge hat die Citigroup das Ziel für die AWD-Papiere von 33,00 auf 28,50 Euro gesenkt.

Im TecDax rücken Anteile von Wirecard in den Fokus. Für das zweite Quartal bestätigte wirecard die vorläufigen Geschäftszahlen und erhöhte seine Ebit-Prognose. Der erhöhte Ausblick des Unternehmens sei keine Überraschung, so ein Börsianer in einer ersten Einschätzung.


Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 16. August 2007, 08:41 Uhr

¡hasta pronto!

   Einsamer Samariter

 

24466 Postings, 7175 Tage EinsamerSamariterAnsturm der Bären

 
  
    #2
16.08.07 15:16
Der Markt-Monitor

Ansturm der Bären

Im Tauziehen zwischen Bullen und Bären scheinen letztere sich allmählich durchzusetzen. Gute Nachrichten können im Moment den Fall der Börsen allenfalls noch aufhalten. Schlechte dagegen schlagen gleich voll durch. Wahrscheinlich müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass 2007 unter dem Strich ein rotes Börsenjahr wird.

Die Frage ist jetzt: noch schnell aussteigen, Kasse machen? Wer sein Geld bald braucht, sollte nicht auf eine Erholung setzen, sondern seine Werte sichern. Wer versucht kurzfristig ein- und auszusteigen und damit schlauer zu sein als der Markt, müsste jetzt schon draußen sein. Das Problem bei dieser Art der Spekulation ist allerdings meist der Einstieg - man verpasst den Moment, wo die Kurse wieder ansteigen. Wer richtig langfristig anlegt und liegen lässt, der kann die Krise wahrscheinlich sogar aussitzen. Denn die Bewertungen an der Börse sind nicht hoch, dass wir die heutigen Indexstände nie wiedersehen.


Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 16. August 2007, 09:42 Uhr

¡hasta pronto!

   Einsamer Samariter

 

21584 Postings, 6680 Tage JorgosDas war ja mutig vom Handelsblatt: Für

 
  
    #3
3
16.08.07 15:19
den heutigen Tag einen Kurssturz vorauszusagen. Gewagt, gewagt !













:;)  

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1562 Postings, 6793 Tage Stock FarmerJa sehr smart, sehr sexy...

 
  
    #4
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16.08.07 15:28
Jetzt sieht man wieder die geballte Kompetenz der Analen und Gazetten.

Die wissen was abgeht, schon im Vorfeld, die können zaubern und hellsehen, die sind ihr Geld wert.  

1562 Postings, 6793 Tage Stock FarmerUnd raten tun die doch unterm

 
  
    #5
16.08.07 15:31
Strich: aussitzen die Krise (wie der Altbundeskanzler Helmut Kohl).

So ich werde mir jetzt eine teure Finanzberatung leisten, damit die mir professionell sagen können...  

3216 Postings, 6346 Tage Börsenfreak89Prognose!!

 
  
    #6
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16.08.07 15:32
Ich wage mal zu behaupten, dass der DOW im Minus eröffnet!  

21584 Postings, 6680 Tage JorgosWahnsinn Börsenfreak89 !

 
  
    #7
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16.08.07 15:56
Du solltest Analyst werden !  

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14644 Postings, 8448 Tage lackiludann sage ich mal,er schliesst heute

 
  
    #8
16.08.07 15:59
im Plus.  

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21584 Postings, 6680 Tage JorgosDas ist nun wirklich mutig, lackilu !!

 
  
    #9
16.08.07 16:01
Vielleicht können wir dich heute als neuen Börsen-Guru krönen !
 

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14644 Postings, 8448 Tage lackilu@jorgos

 
  
    #10
16.08.07 16:03
S: gestern stimmte es,lies nach.Dax sagte ich genau vorraus,naja viel  Glück babei aber es passte halt,warten wir bis 22 Uhr.!ist gewagt ich weis....  

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21584 Postings, 6680 Tage JorgosIch vermute eher in der letzten 1/4 Stunde einen

 
  
    #11
1
16.08.07 16:06
großen Ausverkauf. Aber möglich ist heute alles (von -5 bis +2 :;))) !!!!  

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693 Postings, 6322 Tage calvinkleinDass...

 
  
    #12
16.08.07 16:08
der Dax heute absackt war ja wirklich nicht schwer vorauszusehen, nachdem der Dax urplötzlich vor Handelsschluss hochgezogen ist, und der Dow danach nurnoch absackte.
In Asien gings auch gut runter.

Insofern wars ja eigetnlich klar.

Viel wichtiger wär zu wissen wie lange das noch weiter geht  

1562 Postings, 6793 Tage Stock FarmerIch habe meinen Finanzberatungstermin abgesagt,

 
  
    #13
2
16.08.07 16:08
ich höre jetzt nur noch auf euch!  

21584 Postings, 6680 Tage JorgosCalvinklein, dass hast Du nochmal gut

 
  
    #14
16.08.07 16:22
analysiert. Alle Indizien, die auf das vermutete DAX-Absacken hindeuten, komprimiert zusammengetragen und die richtigen SChlüsse gezogen. Hut ab !
Ariva User sind immer im Bild !
Deine letzte Frage, calvinklein, würde alle gerne beantwortet bekommen. Das ist eigentlich die Aufgabe der Analysten. Jedoch wissen diese immer erst, wenn es zu spät ist, warum alles so kommen musste. Bombensichere Trends können sie natürlich auch immer gut vorhersagen.
Eines ist jedoch klar ! Irgendwann sehen wir die 8000 wieder, 2008,2009,2010,...? Der Vielleicht gibt es ja einen Analysten der sich zu einer Prognose hinreißen lässt.
Was auch sicher ist: Ich werde jetzt den Kasten ausmachen und mich heute abend mal überraschen lassen, was die Amis sich so einfallen gelassen haben.  

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1791 Postings, 6132 Tage BereuhnixDeppenalarm

 
  
    #15
16.08.07 16:28
"Die Bewertungen sind nicht zu hoch" Klar doch , der Mdax ist nur um 400 % gestiegen
mit durchschn. KGV von 20 (lool) und überteuertem Schrott.  

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5781 Postings, 6286 Tage Moutonund der Dow säuft weiter ab nur der

 
  
    #16
16.08.07 16:33
Dax hält sich krampfhaft über der 7300. Ist schon irgenwie komisch.  

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21584 Postings, 6680 Tage JorgosInteressanter Bericht !

 
  
    #17
16.08.07 18:40
6.08.2007 - 17:40 Uhr
FTD: "Es gibt gute Gründe für eine Panik"

Die Finanzmärkte sind in Aufruhr. Die US-Notenbank Fed pumpte erneut 17 Mrd. $ in den Markt, lehnte aber eine Notfallzinssenkung ab. Experten befürchten inzwischen Auswirkungen auf die weltweiten Wachstumsaussichten.
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Die Märkte in Hong Kong, Japan und Südkorea mussten am Donnerstag heftige Abschläge hinnehmen. Auch bei Devisen gab es Verwerfungen: Der neuseeländische Dollar verbuchte den größten Tagesverlust seit dem Aktienmarktcrash von 1987. Selbst der chinesische Yuan, der sonst unter starkem Aufwertungsdruck steht, wurde verkauft. Große Bondemissionen mussten abgesagt werden. So vertagte die brasilianische Regierung am Donnerstag die Emission einer zweijährigen Staatsanleihe. Die US-Notenbank Fed versorgte die Banken mit einer Liquiditätsspritze in Höhe von 17 Mrd. $. "Wir stehen bereit, unsere Operationen auszuweiten", teilte die Fed in einer Stellungnahme mit.

Experten diskutierten bereits Krisenszenarien. "Das ist ein Blutbad. Jeder scheint in Panik auszubrechen. Und es gibt gute Gründe für eine Panik", sagte Patrick Chang, Fondsmanager beim Vermögensverwalter CIMB-Principal Asset Management in Kuala Lumpur. Die Schweizer Großbank Credit Suisse kam zu einer ähnlichen Einschätzung: "Das könnte der Tag sein, an dem sich entscheidet, ob es zu einer gesunden Korrektur kommen wird, oder etwas richtig Böses droht, was auch negative wirtschaftlichen Folgen haben dürfte", schrieben die Zinsstrategen der Credit Suisse. "Es geht schon lange nicht mehr um Subprime-Verluste. Wenn die Schwankungen zunehmen, steigt auch der Value at Risk (VaR). Das wiederum zwingt die Banken dazu, ihre Risikoposition zurückzufahren", hieß es weiter. Der VaR ist ein weit verbreitetes Risikomaß und das mathematische Produkt aus Risikolimite und erwartetem Risiko.

Paulson befürchtet Wachstumseinbußen

Erste prominente Stimmen befürchten, dass sich die Wachstumsaussichten weltweit einzutrüben beginnen. Nach Ansicht von US-Finanzminister Henry Paulson werden die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten das Wachstum der USA belasten. Gleichwohl seien das Finanzsystem und die Wirtschaft der Vereinigten Staaten stark genug, um die Verluste zu verkraften, sagte Paulson dem "Wall Street Journal". Auch die globale Wirtschaft sei in einem sehr gutem Zustand. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten entsprächen einer Neubewertung von Risiken, die nicht überraschend gekommen sei, sagte Paulson. Die Neubewertung sei "unvermeidlich" gewesen. Wenngleich es wahrscheinlich sei, dass die Marktturbulenzen noch einige Zeit andauerten, sollte nichts unternommen werden, um Marktteilnehmer vor Verlusten zu schützen oder diese gegen Risiken abzusichern.

Vertreter der US-Notenbank Fed lehnten angesichts der Turbulenzen eine baldige Zinssenkung ab. Für die Federal Reserve gebe es keinen Grund, eine Zinssenkung vor ihrer nächsten Sitzung am 18. September in Betracht zu ziehen, sagte der Chef der Federal Reserve von St. Louis, William Poole, am Mittwochabend. Die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten hätten die US-Wirtschaft nicht untergraben. "Zu diesem Zeitpunkt kann man noch nicht sagen, ob die Turbulenzen am Markt den Kurs der Wirtschaft fundamental geändert haben", sagte der Notenbanker. "Offensichtlich sind Auswirkungen festzustellen. Aber wir müssen uns auf wirkliche Belege stützen."

Commercial-Papers könnten Banken in Gefahr bringen

Auslöser für die Verwerfungen ist die Subprime-Krise in den USA. Die Aussichten für den Häusermarkt verdüstern sich zusehends. Die am Donnerstag veröffentlichten US-Immoblienzahlen fielen schwach aus. Die Baubeginne im Juli fielen um 6,1 Prozent, die Baugenehmigungen um 2,8 Prozent. Für den Rückgang der Baugenehmigungen dürften vornehmlich die Hypothekenkrise und die damit verbundenen verschlechterten Kreditvergabebedingungen sein. "Zusammen mit dem gestern veröffentlichten NAHB-Wohnungsmarktindex, der auf 22 gefallen ist und damit ebenfalls auf die fragile Situation am US-amerikanischen Häusermarkt hinweist, sind die Zahlen wenig beruhigend", sagte Ulrich Wortberg, Analyst der Helaba.

Die Subprime-Verwerfungen ziehen immer weitere Kreise. Inzwischen sind auch Übernahmefinanzierungen und der Geldmarkt betroffen. Banken und Investoren halten aus Furcht vor Ausfällen Liquidität zurück, was die Refinanzierung erschwert. Derzeit im Fokus stehen Asset Backed Commercial Papers (ABCP). Das sind kurzfristige Wertpapiere, die mit einem Pool an Forderungen oder Konsumentenkrediten besichert sind und laufend erneuert werden müssen. Mit einem Volumen von 1200 Mrd. $ ist der ABCP-Markt laut der Investmentbank Lehman Brothers das größte Einzelsegment des sehr wichtigen 2200 Mrd. $ großen Marktes für kurzfristige Wertpapiere. Diese Maschinerie gerät ins Stocken, was dazu führt, dass die Banken einspringen müssen. In Deutschland traf das auf die Mittelstandsbank IKB zu, die dann selbst gerettet werden musste.

Die schlechten Nachrichten häufen sich: Die US-Hypothekenanbieter American Home Mortgage und New Century Financial sind bereits insolvent. Ein nächster Kandidat könnte nach Ansicht von Marktexperten der kalifornische Anbieter Countrywide Financial sein, die Aktie erlitt am Mittwoch den größten Tagesverlust seit dem Crash-Jahr 1987. Am Donnerstag teilte das kalifornische Unternehmen mit, Liquiditätslinien von 11,5 Mrd. $ von 40 Banken in Anspruch zu nehmen. Die Ratingagentur Fitch stufte die Bonität von Countrywide herab.


Auch Australien und Kanada betroffen


Ein Kreditfonds der Beteiligungsgesellschaft KKR musste unter Verlusten Baukredite in Höhe von 5,1 Mrd. $ veräußern. In Australien sind Hedge-Fonds-Gesellschaften wie Basis Capital, deren Fonds mehr als 80 Prozent ihres Werts eingebüßt haben, und Hypothekenanbieter wie Rams Home Loans Group betroffen. Rams gelang es nicht, eine Refinanzierung von 6,17 Mrd. australischen Dollar (5 Mrd. $) zu stemmen. "Das Risiko besteht, dass die Käufer von kurzfristigen Geldmarktpapieren, die ohnehin schon nervös sind, sich weigern, nun auch andere Vehikel zu finanzieren. Das würde noch mehr Probleme verursachen und das Bankensystem belasten", schriebt die US-Investmentbank Citi in einer Studie.

Ein Brennpunkt war Kanada. 17 Emittenten von ABCP-Papieren mussten dort um Liquiditätslinien ersuchen. ABN Amro, die Deutsche Bank und acht andere Banken erklärten sich am Donnerstag dazu bereit, ABCP-Papiere zu kaufen, um eine Liquiditätsklemme zu verhindern.

Die Nervosität ließ sich an Kreditderivaten ablesen. Der Index Itraxx Asia Ex-Japan, der 50 Unternehmen aus Ländern wie Thailand und China umfasst, legte am Donnerstag um fünf auf 97 Basispunkte zu. Das bedeutet, dass ein Investor 97.000 $ zahlen musste, um ein Ausfallrisiko von 10 Mio. $ abzusichern. Auch in Japan und Europa legte das Ausfallrisiko zu. Der Itraxx Crossover stieg um 18 auf 378 Basispunkte. Der Kreditderivateindex zeigt, was es kostet, sich gegen das Ausfallrisiko von 50 europäischen Firmen mit schlechter Bonität abzusichern. Er gilt als Indikator für den Risikoappetit der Anleger.

Bei Devisen liquidierten die Investoren Carry-Trades. Bei solchen Transaktionen verschulden sich Anleger in Niedrigzinswährungen wie dem Yen und legen ihr Kapital höher rentierlich im Ausland an. Jetzt drehte sich der Trend um, der Yen legte deutlich zu. Zum neuseeländischen Dollar feiert er aller Voraussicht nach den größten Wochengewinn seit beinahe neun Jahren. In den vergangenen fünf Tagen hat er um mehr als zwölf Prozent zum Kiwi gewonnen. Gegenüber dem Dollar legte er um 3,5 Prozent, gegenüber dem Euro um 5,6 Prozent zu.

Zum Kiwi-Dollar legte der Yen um 6,6 Prozent zu, zum australischen Dollar um 6,2 Prozent. "Schlechte Nachrichten vom Kreditmarkt prügeln den Markt. Investoren, die mit Fremdkapital arbeiten, könnten in Schwierigkeiten geraten. Denn wenn die Liquidität in vielen Vermögensklassen austrocknet, könnte es zu Margin Calls kommen", schrieben die Devisenexperten von Barclays Capital in einem Researchbericht. An den Terminmärkten müssen Sicherheiten, so genannte Margins hinterlegt werden. Ändern sich die Kurse, müssen die Anleger Geld nachschießen.

Die Schwankungen waren extrem. Die implizite Volatilität auf Monatsbasis, die sich an Optionen abliest, stieg beim US-Dollar-Yen-Wechselkurs auf 18 Prozent. Mark Steele, Analyst bei der Bank of Montreal, sieht darin einen Vorboten für weitere Aktienmarktkorrekturen. "Die Geschichte lehrt uns, dass bei einer Volatilität von 30 Prozent auch dier Tiefpunkt an der Börse erreicht sein dürfte Die Schwelle von 20 Prozent ist in Reichweite." Steele vergleicht die Situation mit dem Oktober 1998, als die Volatilität in den Yen-Wechselkurspaaren auf 36 Prozent stieg und der S&P 500 auf das Tief von 959 Punkten fiel.

Auch der Rohstoffmarkt war betroffen. Besonders Industriemetalle litten unter den Börsenturbulenzen. Sowohl Kupfer, als auch Aluminium und Zink mussten am Donnerstag in frühem Handel Abschläge hinnehmen. Neben der Wachstumsskepsis sorgte besonders das Geldmanagementunternehmen Sentinel für Unruhe. Das Unternehmen verwaltet 1,6 Mrd. $ und zählt viele Rohstoffhändler und Clearing-Broker an Terminbörsen zu ihren Kunden. Die Nachricht, dass Sentinel Gelder einfror, verstärkte die Nervosität. Denn sollte Sentinel keine Liquidität bereit stellen, könnten Anleger gezwungen sein, ihre Positionen zu liquidieren. Die größte Energiebörse der Welt New York Mercantile Exchange (Nymex) sah sich gezwungen, eine Mitteilung zu versenden. "Sentinel ist kein Clearing-Mitglied an der Nymex, und die Börse selbst hält kein Kapital bei Sentinel. Alle Clearing-Mitglieder erfüllen ihre Pflichten", teilte die Nymex mit.

Staatsanleihen sind sicherer Hafen

In großem Stil fliehen die Anleger in sichere Anlagen wie Staatsanleihen. Die Rendite zweijähriger US-Staatsanleihen fiel um 10 Basispunkte auf 4,19 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit 22 Monaten. In Deutschland stürzte die Rendite zweijähriger Bonds sogar um 22 Basispunkte auf 3,9 Prozent. "Liquidität bleibt Trumpf. Konjunkturdaten werden kaum gegen die Stimmung ankommen", schreiben die Zinsstrategen der Commerzbank in einem Researchbericht. "Die Flucht in Qualität dominiert momentan das Geschehen über alle Vermögensklassen hinweg, wohingegen die Fundamentaldaten weitgehend ignoriert werden", schreiben die Experten der WestLB in einem Researchbericht.

Entgegen den Aussagen von Fed-Gouverneur Poole rechneten die Marktteilnehmer mit einer baldigen Zinssenkungen der Fed. Eine Senkung des Leitzinses am 18. September ist bereits vollständig eingepreist. "Das kurze Ende der Zinskurve nimmt bis Mitte 2008 eine Lockerung der Zinszügel um über 50 Basispunkte vorweg" schrieben die WestLB-Analysten.

Autor/Autoren: Tobias Bayer (Frankfurt)

(c) FTD  

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21584 Postings, 6680 Tage JorgosMutiger Tipp:

 
  
    #18
17.08.07 15:23
Ich glaube, dass die US Aktienmärkte im Plus starten !

Bin mal gespannt :;)  

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9944 Postings, 8972 Tage bauwiMutig? Das siehste doch schon an den vorbörslichen

 
  
    #19
2
17.08.07 15:27
Kursen!  Ich schmeiss mich gleich wech vor Lachen!

MfGariva.de

$Take the money and fly

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern das er nicht tun muß, was er nicht will.

 

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21584 Postings, 6680 Tage JorgosDanke für die Hilfe bauwi !

 
  
    #20
1
17.08.07 15:30
Netter Zug !  

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21584 Postings, 6680 Tage JorgosZwei Tipps Bauwi:

 
  
    #21
17.08.07 15:35
(1) guckst Du hier: #6
(2) guckst Du dort: http://de.wikipedia.org/wiki/Ironie

... Humor ist, wenn man trotzdem lacht....

Vielleicht ein passendes Schild für einige Banken:

 

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Angehängte Grafik:
bargeld_entsorgung.jpg
bargeld_entsorgung.jpg

50950 Postings, 7487 Tage SAKUääääääähhh.... bauwi

 
  
    #22
17.08.07 15:37
Also das Ironieschild war eigentlich groß genug, oder?! ;o)


p.s.: Die im Posting eventuell genannten user-nicks und die Zusammenhänge, in welchen sie genannt werden, basieren auf einer empirisch durchgeführten Vermutung. Sie stellen daher nicht den Tatbestand der Verunglimpfung her, obwohl es mit Sicherheit möglich wäre, bestimmte Rückschlüsse zwischen den usern und den vermuteten Verunglimpfungen, so es denn Verungimpfungen sein sollten, was noch nicht bewiesen ist, zu ziehen, die hier jedoch nicht gezogen werden und auch nicht angedeutet werden, da sonst....

...ach, leckt mich doch urheberrechtlich am Ars*h! Wenn ihr es löschen wollt, macht doch!

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VIVA ARIVA  

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