Kurs-Massaker bei Solarwerten - wie lange ?
warum wird hier im Forum dann rund um die Uhr das Wort Insolvenz immer und immer wiederholt
Ist das hier ein psychoboard oder was? Also so lange Solarworld im Geld schwimmt ist das eine verarschungsdiskussion die hier stattfindet
Ein positives EBIT! D.h. für mich, dass maximal ca. EUR 60 Mio an Konzernverlust entstehen werden, die im Wesentlichen aus dem negativen Finanzergebnis resultieren. Ertragssteuern werden bei Verlusten ja nicht anfallen, eher werden Verlustvorträge entstehen, die man später wieder nutzen kann.
Ich möchte hier nichts schön reden, der Markt ist wie er ist. Aber für einen Abgesang auf SW ist es eindeutig zu früh und ich kann mir diesen nur so erklären, dass man die notwendige Refinanzierung in Frage stellt! Langfristperspektiven gibt es genug - oder hältst Du PV auch für tot?
das komische ist ja, dass selbst die Optimisten sich fragen wieso der Kurs fällt. Wenn dann aber Leute kommen und teilweise Erklärungen haben, werden sie als basher gebrandmarkt. Das hat schon eine gewisse Komik.
Guckt euch doch obiges Posting von ulm000 mal genauer an! Sowas gabs in ähnlicher Form die letzten tage häufiger, wenn auch nicht so detailliert. Sogar DerAktionär hat auf diesen Sachverhalt bereits im März/April hingewiesen. Trotzdem wird von den Optimisten die These vertreten, Solarworld können gar nicht pleite gehen, weil man noch über 400 Mio € Cash hat und die kurzfristigen verbindlichkeiten nicht zum Problem werden können. ulm000 hat das oben widerlegt. Darauf sollte man sich als Aktionär ruhig mal einlassen, diese Dinge objektiv zu betrachten und zu bewerten. Trotzdem sagt weder ulm000 noch meine Wenigkeit, dass Solarworld zwingend pleite geht. Dafür müssten schon noch 1-2 andere Dinge eintreten bzw. so bleiben wie aktuell. Das bezieht sich vor allem auf die Waverpreise in verbindnung mit den Siliziumverträgen und der Frage, ob Solarworld die Kosten möglichst schnell senken kann, um 2013 dann nicht vor großen Problemen zu stehen. Eigentlich steht man schon jetzt vor diesen Problemen, aber der Vorstand wird sie sehen, während viele Aktionäre (zumindest in den Foren) offenbar noch die Augen verschließen.
Die Befürchtungen, dass Solarworld Probleme bekommt bei ihrer Unternehmensfinazierung, die gibt es doch schon länger. Ich hab das Thema Refinanzierung und sehr hohe Verschuldgng bestimmt schon vor über einem Jahr angesprochen. Damals wollte das nur keiner höhren. Da jetzt fast alle Analysten auf die wacklige Solarworldbilanz hinweisen beschäftigen sich mittlerweile halt mehr mit diesem Thema. Zudem zeigt doch der Kursverlauf schon ziemlich eindeutig, dass das Risiko einer sehr großen Verwässerung absolut real ist.
Naja Katjuscha, viele Solarworldaktionäre verehren ja den Asbeck fast schon wie ein Gott und damit ist es ja logsich, dass solche Aktionäre ziemlich barsch auf negative Kommentare reagieren. So ist es halt.
wir schreiben jetzt hinter allen Dax und DowJonesaktien dass man dort ebenfalls eine Insolvenz nicht ausschließen kann, denn das kann man bei keinem Unternehmen.
sollen wir das nicht überall dann diskutieren? warum nur hier bei Solarworld?
die 460 Mio Euro Cash............jaja na klar
Vielleicht hat der zuständige Analyst die Bilanzrisiken noch nicht so hoch bewertet wie jetzt. Vielleicht hat er auch damals noch auf eine kapitalerhöhung zu 2,5 € pro Aktie gehofft, und nun ist das durch den gesunkenen Kurs nicht mehr möglich, was die Verschuldungsproblematik verschärft. Insofern könnt man der CoBa sogar danken, dass sie nach den Q1-Zahlen keinen großen Druck auf den Kurs ausgeübt hat.
Im Übrigen wissen wir doch alle, dass Analysten immer mit dem Kurs mitgehen. Wer hätte denn damals verstanden, wenn der CoBa-Analyst die 0,8 € schon direkt nach den Zahlen ausgegeben hätte? Daher orientieren sich Analysten oft am Kursverlauf, so lächerlich sich das für Fundamentalanalysten unter den Privatanlegern auch manchmal anhören mag. Sieh dir mal die großen Rallyes nach oben an, egal ob bei den Solarwerten oder DialogSemi oder Aixtron vor einigen Jahren! Da setzten die Analysten auch ständig ihr Kursziel alle paar Monate weiter hoch, weil man halt die Kursentwicklung nicht voraussehen konnte.
Da ja die Übergangsregelung für Freiflächanlagen nur bis Ende Juni galt, bis auf Solarkraftwerke auf Konversationsflächen, ist die sehr hohe Q2-Nachfrage zu erklären. Es sind ja förmlich Solarkraftwerke wie Pilze aus dem Boden geschossen in den letzten Monaten und das wird man auch deutlich bei den Absatzzahlen der China-Solaris sehen. Der China-Solaris Renesola hat ja schon in der letzten Woche seine Jahresguidance (Wafer, Module) um 10% auf 2,2 bis 2,4 GW erhöht.
Die Auftragseingänge in Deutschland bei Händler, Distributoren und Handwerker sind jedoch im Juli deutlich auf Jahresbasis und MW-Basis um 40 bis 50% gegenüber dem Vorjahr gefallen laut der Deutschen Bank und die Deutsche Bank geht davon aus, dass diese Nachfrageschwäche im August sich fortsetzen wird. Da es wohl in Italien in den nächsten Wochen zu einem Boom kommen wird, da die Einspeisvergütungen mit ganz großer Wahrscheinlichkeit zu Anfang September in Italien komplett gestrichen werden, ist diese deustche Nachfrageschwäche im Juli und August nicht problematisch für die PV-Unternehmen.
Darüberhinaus ist die Deutsche Bank sehr positiv gestimmt für das deutsche Kleinanlagengeschäft, trotz der deutlichen Senkung der Einspeisevergütungen. So prognostiziert die Deutsche Bank in den nächsten Jahren im Kleinanlagengeschäft eine Nachfrage von 1,4 GW. In 2011 lag die Nachfrage bei den Kleinanlagen bei knapp 0,9 GW.
Nach Berechnungen der Deutschen Bank liegt die Rendite im 2.Halbjahr für eine Solaranlage in Deutschland im Durchschnitt bei 6%.
Hier der Link dazu:
http://www.pv-magazine.com/news/details/beitrag/...787/#axzz20ltQkqR8
("PV module price declines ease")
Q-Cells weist zum 30.Juni immernoch 240 Mio € liquide Mittel aus, und trotzdem ist die Pleite oder zumindest die Enteignung der Aktionäre kaum noch abzuwenden.
Sharp, Bosch, Samsung, Kyochera, LG und Panasonic haben mal ganz sicher keine finanzielle Probleme. Die beiden taiwanesischen Elketronikonzerne TSCM und AUO haben mit ihren Solarsparten sicher auch kein finanzielles Problem.
Sunpower mit Total im Rücken und Solar Frontier mit Shell im Rücken haben ganz sicher null finanzielle Probleme.
Auch ein paar China-Solaris sind nicht allzu hoch verschuldet: China Sunergy (Nettoverschuldung von 185 Mio. €), Canadian Solar (266 Mio. €), JA Solar (295 Mio. €) oder Trina Solar (320 Mio. €). Bei denen sieht die Verschuldungsquote jedenfalls wesentlich besser aus wie bei Solarworld.
Mit der kleinen Freiburger Solar Fabrik und dem großen taiwanesischen Zellbauer Neo Solar (Fertigungskapazitäten von 1,3 GW) gibt es sogar zwei PV-Unternehmen, die gar keine Nettoverschuldung haben.
Es gibt also durchaus etliche PV-Unternehmen, die gar keine Probleme haben mit ihrer Unternehmensfinanzierung. Fakt ist, Solarworld ist hinter LDK, Suntech und Yingli das am höchsten verschuldete PV-Unternehmen.
Derzeit gibt es mit der Solarwatt AG und der centrotherm photovoltaics zwei AG's, die nicht mangels Liquidität Insolvenz angemeldet haben. Deshalb können sie das neue Schutzschirmverfahren realisieren bzw. hätten früher wohl die Eigenverwaltung machen können.
Bei Solarworld ist wohl nicht davon auszugehen, das Warenkreditversicherer o.ä. einschreiten. Auch die Anleihen sind bis zur Fälligkeit kein Thema. Aber wenn die Schuldscheingeber nervös werden, droht eben akute Gefahr. Wäre ich Schuldscheingeber, würde ich nervös werden.
Ich selbst habe im Laufe des letzten Jahres immense Verluste mit EE-Aktien im Gegenwert von 2 hiesigen Einfamilienreihenhäusern hinnehmen müssen. Klar ist, das dieser unglaubliche Ausverkauf von Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien unbesehen alle Aktien des Sektors trifft. Einige zu Unrecht, aber einige werden auch nicht wieder aufstehen.
Das Solarworld überlebt, daran kann m.E. kein Zweifel bestehen. Aber ob in der gegenwärtigen Rechtsform - das bleibt unklar. Klar scheint schon jetzt, das man die gegenwärtige Aufstellung ohne gravierende Marktveränderung nicht durchhalten kann.
Solarworld 460 Mio Cash und 200 Mio kurzfristige Schulden
deine Q-cells hat wieviele kurzfristige schulden nochmal??? Ne Milliarde?
Und wenn wir so anfangen können wir jedem unternehmen weltweit eine Insolvenz andichten oder so tun als könne man die nicht ausschließen!
Also ich find das ist ein kunstruiertes Argument, genau wie die nettoverschuldung! Man schaut in die Bilanz sieht eine Kennzahl mit minus vor und klopft das dann hier breit.
Klasse System so kann man jedes Unternehmen in eine Insolvenz reinreden.....
Das alles spricht dann schon für Centrosolar, wenn man sie mit Solarworld vergleichen möchte. Zudem hat Centrosolar einen ganz großen Vorteil: Die können sich ihre Zellen billig irgendwoher einkaufen, während Solarworld das halt gar nicht kann.
2. Dann schau dir den von ulm000 vorhin geposteten Sachverhalt nochmal an bzw. erstmals, denn sonst würdest du sowas nicht schreiben. Die von dir genannten 200 Mio sind der Stand zum letzten Finanztermin. Für die nähere Zukunft musst du aber zukünftigen cashflow und Sonderfaktoren berücksichtigen, wie eben die Umschuldung von langfristigen in kurzfristige Schulden. Das ergibt bei Solarworld ein Sonderrisiko von über 550 Mio € und damit möglicherweise eine kurzfristige Gesamtverschuldung von bis zu 700 Mio € am Jahresende 2012 bei voraussichtlich leicht fallendem cashbestand.
Wobei aber Centrosolar schon auch schauen muss wieder einen positiven Cash Flow zu generieren, denn sonst werden die auch über kurz oder lang in finazielle Probleme kommen. Zumal die letzten beiden Quartale von Centrosolar schlecht waren.
Hier der Link dazu:
http://www.ots.at/presseaussendung/...eige-nach-92-abs-1-aktiengesetz
("Sunways AG / Abschluss einer Vereinbarung zur frühzeitigen Beendigung von Langzeitlieferverträgen mit der Deutsche Solar GmbH")
Solar-Fabrik beim Kurs 2,35 Euro aktuell 0,4
Solarworld beim Kurs 1,10 Euro aktuell 0,2
Centrosolar GROUP beim Kurs 1,10 Euro aktuell 0,1 bzw. vor kurzem noch 0,05.
Wenn sich die Lage der Solarindustrie jetzt bessern sollte - das ist eine reine Hypothese - dann hat die C3O-Aktie den besten Mix aus niedriger Bewertung, Solidität und operativer Erholung.
Legt die Centrosolar GROUP AG bis zum Jahresende noch 3 solche Quartale wie im Q1 2012 mit 5,3 Mio. Euro Verlust hin - also weitere 16 Mio. Euro Verlust - dann wird es auch bei C3O eng und man kommt um Maßnahmen nicht umzu.
Der Unterschied zu anderen Solar-AG's ist, das man unterhalb des AG-Daches eine Reihe von unterschiedlichen Standbeinen hat, von dem man notfalls eines zu Cash machen kann. Dito hat man einen 30%-Großaktionär der Geld zuschießen könnte. Dito ist die Verschuldung bei Banken gering, man hat noch einiges an freien Sicherheiten zu bieten, ist ständig in Kontakt mit den Banken und die Lage war mit den gleichen Banken 2008 bei C3O viel schlechter. Und man hat langjährige Kontakte zu (asiatischen) Zellenherstellern, von denen als Notfallplan einer per Kapitalerhöhung bei C3O einsteigen könnte. Das alles erhöht die Sicherheit eines Überlebens im jetzigen Rechtsrahmen erheblich.
Ob Solarworld notfalls die Wafer- und Zellenherstellung einstellen und die Siliziumliefererträge auf einen anderen Waferproduzenten übertragen könnte, ist mir nicht bekannt. Die exponierte Stellung von Herrn Asbeck ist da sicher nicht hilfreich.
Interessant wird es, welche Wertung Bosch Solar zum Jahresende vornimmt.