Kritik an Schilys Anpassungsthese für Ausländer
Berlin (dpa) - Bundesinnenminister Otto Schily muss für seine Äußerungen zur «Assimilierung» von Ausländern scharfe Kritik einstecken.
Die Türkische Gemeinde in Deutschland warf ihm die «Germanisierung»
kultureller Minderheiten vor.
SPD-Generalsekretär Franz Müntefering hatte sich zuvor von Schily distanziert.
Der Minister hatte der «Süddeutschen Zeitung» gesagt, die beste Form von Integration sei «Assimilierung». Der Minister sprach sich außerdem gegen die Aufnahme des Minderheitenschutzes in die Verfassung aus.
18:24 am 28.06.2002
Ein paar Tage später hat Deutschland ein wichtiges Fußballspiel gewonnen. Deutsche Fan fuhren durch die Stadt, hupend und Fahnenschwingend. Die Deutsche Polizei hat in Nürnberg 125 Verwarnungen verteilt. (an Deutsche natürlich)
Da frage ich mich doch, wer wird benachteiligt? Die Ausländer oder wir?
Taos
Ihr behütet Aufgewachsenen habt ja die Weisheit mit Löffeln gefressen .
Wenn du deinen Kindern da nicht beibringst, sich durchzusetzen , hast du kleine verstörte Würmer. Aber während sie Euch in die Fresse kloppen , versuchst du immer noch alles im Gespräch zu lösen.
Mfg Zombi
aber ich musste gestern abend abbrechen und auch jetzt habe ich nicht allzu viel Zeit.
Deine Argumente kann ich nicht nachvollziehen. Wenn Du Dich als Jugendlicher gekloppt hast, habe ich nichts dagegen. Ich habe das auch gemacht und machen müssen. Schließlich muss man sich ja seinen Platz suchen. Und das geht nicht immer friedlich ab.
Aber Kindern bei zu bringen, dass Konflikte auch anders gelöst werden können, bedeutet nicht gleichzeitig, sie als Memmen oder ohne Selbständigkeit aufwachsen zu lassen.
Es ist m.E. eine Frage der Stärke, ob man den anderen überzeugen kann, und eine Schwäche, wenn man sich prügelt. Ausschließen will ich natürlich nicht, dass man gegen Asoziale häufig keine Basis findet, um sich zu einigen.
Schließlich sieht man ja an den USA, an Spanien etc, dass es auch im Großen nicht funktioniert, wenn die Gegenseite nur will.
Gruss
Aber mit 17, 18 war Schluss.
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) erhält wegen seiner Äußerungen zur „Assimilierung“ von Ausländern nun auch aus der Regierungskoalition starken Gegenwind.
dpa BERLIN. Grünen-Fraktionschefin Kerstin Müller nannte seine Forderung inakzeptabel. „Sie wirft uns in der Debatte um Jahrzehnte zurück“, sagte sie der „Welt am Sonntag“. Aus der SPD widersprach Innenexperte Dieter Wiefelspütz: „Assimilierung ist keine Voraussetzung, um dauerhaft in Deutschland leben zu können.“ Zuvor hatte Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) Schily vorgeworfen, seine Aussagen seien unglaubwürdig, weil sie nicht seiner Politik entsprächen.
Harsche Kritik übte die Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa an Schily. Der Minister ebne denjenigen den Weg, „die ihre Fremdenfeindlichkeit dadurch untermauern, indem sie ihre eigene Kultur gegenüber anderen höher stellen“. Die Andersartigkeit der Migranten werde nicht als eine Bereicherung für das kulturelle Leben empfunden, sondern als Hindernis für die Integration, hieß es in einer Erklärung vom Sonntag.
Schily hatte der „Süddeutschen Zeitung“ am Donnerstag gesagt, Ausländer sollten sich in die deutsche Kultur und Sprache hineinleben. Die beste Form von Integration sei „Assimilierung“. „Dabei verändern sich dann natürlich mehr oder weniger sachte auch die hiesigen Lebensverhältnisse.“ Der Minister sprach sich außerdem gegen eine Förderung der Muttersprache und gegen die Aufnahme des Minderheitenschutzes in die Verfassung aus.
Grünen-Fraktionschefin Müller betonte: „Das Ziel unserer Integrationspolitik ist das Gegenteil von Assimilation. Integration ist ein wechselseitiger Prozess, in dem Deutsche und Ausländer im gegenseitigen Respekt und in gegenseitiger Anerkennung auf Grundlage gleicher Rechte und Pflichten voneinander lernen. Bei der Assimilation wird die eigene kulturelle Identität aufgegeben.“
Neben Müller kritisierte auch der Grünen-Innenexperte Volker Beck den Minister. In der „Welt am Sonntag“ sprach er von einer „unnötigen Provokation“. „Wir wollen kein zweisprachiges Land, aber wir wollen auch nicht Zuwanderer mit Zwang eindeutschen, indem sie ihre eigene Kultur und Religion aufgeben.“ Die Ausländerbeauftragte der Regierung, Marieluise Beck (Grüne), kritisierte Schilys Worte als „nicht sehr geschickt“.
Schily will trotz der erwarteten Verfassungsklage der unions- regierten Bundesländer die nächsten Schritte zur Umsetzung des Zuwanderungsgesetzes einleiten. Dies kündigte er am Wochenende im Nachrichtensender n-tv an. „Es gibt kaum ein Gesetz in der jüngeren Vergangenheit mit einer so breiten gesellschaftlichen Zustimmung.“ Die Aussage von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU), das Gesetz fördere ungebremste Zuwanderung, sei eine „glatte Lüge“. Das Gesetz tritt nach der Unterschrift von Bundespräsident Johannes Rau am 1. Januar 2003 in Kraft.
Beim Kleinen Parteitag der CSU in Fürth wurde indes bekräftigt, dass das rot-grüne Zuwanderungsgesetz „unverzüglich nach der Wahl“ im Sinne einer strikten Begrenzung korrigiert werden soll. Stoiber äußerte sich leicht verärgert über die Ankündigung aus dem liberalen Lager, die FDP würde ein neues Zuwanderungsgesetz nicht mittragen. „Die FDP ist gut beraten, Position zu halten und nicht durch verrückte Diskussion auf das Abstiegsgleis zu geraten.“
Die hessische FDP-Chefin Ruth Wagner äußerte sich zuversichtlich zu den Möglichkeiten einer Einigung mit der Union. In den vergangenen zehn Jahren habe sich auch bei den Christdemokraten die Einsicht durchgesetzt, dass Deutschland ein Einwanderungsland sei, sagte sie in einem Gespräch.
Dazu gehört an erster Stelle, dass man die Landessprache lernt, wenn man sich dauerhaft irgendwo aufhalten möchte. Andererseits hat jede Kultur ihre eigene Historie, die man zumindest nicht ganz verleugnen kan, ohne dass man sonst irgendwie sich selbst verleugnet.
Der deutsche Sozialstaat hat aber ein gravierendes Missverständnis hervorgerufen, an dem die Politik selbst schuld ist. Die Ausländerfeindlichkeit wird gespeist von dem Gedanken, dass die Ausländer es auf Sozialhilfe und staatliche Unterstützung abgesehen haben.
Auf wieviel Prozent der Ausländer diese Annahme zutreffen könnte ist völlig egal.
Unser Staat ist selber schuld.
Gegenbeispiel: Ich kann doch nicht öffentlich eine Freibier-Party veranstalten und dan jeden Gast der kommt behandeln als wolle er mich gerade bestehlen.
Ich hätte selbst die Wahl gehabt an der Tür ein Schild anzubringen, worauf steht "Nur für Freunde und Bekannte".
Ist doch klar, dass wir deutschen den Ausländern durch unser missverständliches Verhalten auch nicht gerade sympathisch werden.
Sie kommen sich dann ausgestoßen vor und ziehen es vor unter sich zu bleiben.
Schild an all dem ist unser System, mit dem sogar deutsche nur klar kommen, wenn sie charakterlich stark sind. Wie kann es denn sein, dass z.B. ein Gabelstaplerfahrer der 40 Stunde die Woche arbeitet, am Ende des Monats gerade mal 50,- Euro mehr in der TAsche hat, als einer der Sozialhilfe empfängt.
@Zombi
Ich verstehe zwar, dass du dich in deiner rauhen Umgebung entsprechend durchsetzen mußtest und auch mal zugeschlagen hast. Bedenke aber, wenn deine Kinder deswegen nun nicht lernen sollen sich verbal durchzuseten, wird es euch nicht mehr gelingen mit Menschen klarzukommen, die gerade keine Schläger und Proleten sind. Die würden dann mit euch nichts zu tun haben wollen, egel wie nett ihr sein könntet.
Was mich ärgert ist z.B., dass Millionen von Türken seit Jahrzehnten hier leben und (!) hier (!) aus guten Gründen leben wollen, aber in all den vielen Jahren den deutschen Nachbarn ihre fremdartige, islamische Kultur nicht näher bringen wollten. Wann gab es denn türkische Strassenfeste, wann gab es Einladungen in die Moscheen?
Nein, man hat sich abgekapselt, hat auf die ach so ausländerfeindlichen Deutschen geschimpft; den türkischen Mädchen wurde und wird verboten, sich mit deutschen Jungs zu treffen (wenn doch, dann ab nach Anatolien oder gar Mord!); wie viele der türkischen Frauen, die vor 20 Jahren hierhin kamen, können deutsch? (zumindest wie ein Durchschnittsbayer).
Warum nicht diese Leute z.B. mit Zwangsgeld verpflichten, Deutschkurse zu besuchen. Das würde ihnen zudem unsere Art zu leben näher bringen.
Jugendliche sprechen diese "Kanakensprache" und wundern sich, wenn sie keinen Job bekommen, geben aber den Deutschen die Schuld, weil die 'was gegen Türken haben!! - Das Wort Nazi kommt dann leicht und falsch von den Lippen!
Bei uns gab es am Sonntag nach dem WM-Spiel der Deutschen 15 Verhaftungen wegen Randale. Am Samstag nach dem Türkeispiel trotz jeder Menge feiernder Türken keine einzige.
WARUM???
Nein, nicht weil wir weniger Rechte haben, Thao!!!!
Der wahre Grund war der, dass die Türken (zumindest hier bei uns) gewaltfrei gefeiert haben, während bei den Deutschen einige sich zugesoffen haben und ausgerastet sind!
Also diese Aussage mit den weniger Rechten, die wir Deutschen haben, halte ich für sehr weit hergeholt (abgesehen von Einzelfällen vielleicht, die es aber auch auf der anderen Seite gibt).
Ansonsten stimme ich den Fischer-Thesen zumindest im Groben zu.