Krieg und einer seiner Folgen


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Neuester Beitrag: 28.07.09 15:44
Eröffnet am:28.07.09 15:44von: Jon GameAnzahl Beiträge:1
Neuester Beitrag:28.07.09 15:44von: Jon GameLeser gesamt:3.115
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4566 Postings, 6375 Tage Jon GameKrieg und einer seiner Folgen

 
  
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28.07.09 15:44
Gibt es eigentlich auch Soldaten die nach einem Kriegseinsatz ohne psychischen Schaden zurückkehren???


http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1416199.html



Er erträgt den Geruch von Fleisch nicht mehr, kann sein Kind nicht mehr umarmen. Der Soldat Martin Jäger, der einen Anschlag nahe Kabul überlebte, verliert Familie und Job und wird den Krieg in seinem Kopf nicht mehr los.

....Der damals 31-Jährige sah, wie seine Kameraden in die Luft flogen und überlebte nahezu unverletzt - zumindest körperlich.
Jäger brauchte das Geld. Das Haus der jungen Familie in Kiel musste bezahlt werden. Als Busfahrer war er bei der Stadt Kiel angestellt. Schon mehrfach hatte der Marine-Reservist an Auslandseinsätzen teilgenommen, im Kosovo, in Mazedonien. Dann kam Afghanistan....

Tage später ist Jäger zurück in Deutschland, er bekommt eine förmliche Anerkennung seiner Leistung und zwei Tage Sonderurlaub. Nach ein paar Wochen fängt es an. Jäger zieht freiwillig in den Keller seines Hauses, weil er den Geruch von Fleisch und Haut oben nicht mehr ertragen kann. «Ich hatte einen Ekel vor allem, selbst vor meiner Frau.» Beim Geruch von Verbranntem muss er sich übergeben. «Ich konnte das eigenen Kind nicht mehr kuscheln, das ging alles nicht mehr.»

Psychologische Vorbereitung gab es damals nicht

Monate später geht er erstmals zur psychologischen Beratung. Die Diagnose: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). «Und ich kannte das gar nicht, ich dachte immer, das wäre eine Hautentzündung», sagt Jäger. Eine psychologische Vorbereitung auf seine Einsätze habe er nie bekommen: «So was gab es damals noch nicht.»

Er kann seine Familie nicht mehr ernähren, verliert erst sie, dann Haus und Hund. Er verfällt dem Alkohol, verprügelt wahllos fremde Menschen. «Egal, wer hier in Kiel rumschlurfte, den habe ich mir gegriffen. Die haben eins auf die Nuss gekriegt und dann war gut, das war für mich eine innere Befriedigung.» Er sucht einen Ausweg, joggt zehn Kilometer mit 50 Kilogramm Gepäck auf dem Rücken.

Weil er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr joggen darf, fährt er Fahrrad, 250 Kilometer am Wochenende. Er geht spät ins Bett und steht um drei Uhr wieder auf. Die Knochen in seinem Kiefer bilden sich zurück, die Zähne werden ihm ausfallen. «Der Körper will was rauslassen.»

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