"Kein Völkermord" Arabische Liga deckt dasGemetzel
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Eröffnet am: | 29.07.04 16:26 | von: Hungerhahn | Anzahl Beiträge: | 18 |
Neuester Beitrag: | 29.07.04 18:47 | von: Yankee | Leser gesamt: | 1.319 |
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Sicherheitsrat: Kein Völkermord
Nach wochenlangen Verhandlungen hat sich der Weltsicherheitsrat auf eine Resolution verständigt, mit der die Entwaffnung der Milizen im Westen Sudans gefordert wird. Den USA, Deutschland und weiteren westlichen Staaten gelang es aber nicht, die formelle Feststellung eines "Völkermords" in der Region Darfur durchzusetzen. Das verlautete am Donnerstag aus UN-Kreisen.
Sudan werden mit der Resolution, über die am Freitag abgestimmt werden soll, lediglich unbestimmte "Maßnahmen" statt "Sanktionen" angedroht. Die Arabische Liga, zu der auch Sudan gehört, hatte bereits zuvor keinen Zweifel daran gelassen, Sanktionsandrohungen zu blockieren. Die internationale Besorgnis um die Lage im Sudan wird in vielen arabischen Staaten mit Argwohn betrachtet. Dort wird spekuliert, dass die USA und Großbritannien sowie deren Verbündete anderweitige Interessen verfolgen.
Erst dieser Tage waren aus der Krisenregion Darfur neue Gräueltaten bekannt geworden. Bei einem Überfall auf ein Dorf seien die Einwohner in Reihen aufgestellt und dann bei lebendigem Leib angezündet worden, berichteten Militärbeobachter der Afrikanische Union (AU). Nach US-Angaben sind in Darfur seit Ausbruch einer bewaffneten Rebellion im Februar 2003 etwa 30.000 Menschen getötet und mehr als eine Million vertrieben worden. Die UNO geht sogar von bis zu 50.000 Toten aus.
Unter dem Eindruck der dramatischen Lage in dem afrikanischen Land stockte die Bundesregierung in Berlin in einer Sofortmaßnahme die Hilfe für die vom Bürgerkrieg betroffenen Flüchtlinge um 20 Mio.Euro auf 33,5 Mio. Euro auf. Außenminister Joschka Fischer forderte im Sommerinterview bei n-tv, die Regierung in Khartum dürfe nicht aus der Verantwortung entlassen werden.
UN-Generalsekretär Kafi Annan hatte die Staatengemeinschaft aufgefordert, die Hilfe aufzustocken. Bislang seien die Staaten zu zurückhaltend gewesen. Von den erbetenen 349 Mio. Dollar sind nach UN-Angaben bisher erst 158 Mio. Dollar gespendet worden. Davon stammten 70 Prozent von den USA, den Niederlanden, Großbritannien und der EU.
Die USA hatten am Dienstagabend ihren jüngsten Entwurf für eine UN-Resolution zu der Krise in Darfur offiziell im Weltsicherheitsrat eingebracht. Danach sollten dem Sudan 30 Tage Zeit gegeben werden, um die mordenden und plündernden arabnischen Dschandschawid-Milizen zu entwaffenen.
Wir brauchen uns überhaupt nicht zu wundern, dass Massnahmen und Sanktionen gegen Mord und Vertreibung nicht zustande kommen, wenn ständig Partikularinteressen dies verhindern.
Das war schon zu Zeiten der Schoah so und wird auch leider Gottes immer so bleiben.
Das Veto der arabischen Staaten lässt meiner Ansicht nach das Vorgehen der Israelis und die arabische Kritik hieran in etwas anderem Lichte erscheinen.
Außerdem haben die arabischen Staaten im Gegensatz zur Schutzmacht Israels im
Sicherheitsrat kein Vetorecht.
Das Misstrauen der arabischen Staaten scheint mir auch nicht völlig unbegründet.
Was die Interessen der USA eine Intervention im Sudan betreffend angeht, scheint
doch zweifelhaft, ob man sich nur um das Wohl der Schwarzen in Dafur bemühen will.
Die Suche nach Massenvernichtungswaffen jedenfalls kann dort wohl kaum als Begründung herhalten, sich auch diese Gegend unter den Nagel zu reissen.
Ein Mißtrauen der Araber kann ich insofern nicht verdenken, aber den Menschen dort muss geholfen werden. Am besten die Araber würden ihre Mörderbanden selbst in den Griff kriegen. Aber wenn sie es nicht tun, dann darf man auf Dauer nicht nur zuschauen.
Grüße
ecki
Was würden die Moslems wohl sagen, wenn wir dem Treiben der Serben im Kosovo und in Bosnien 30 Jahre lang tatenlos zugesehen hätten?
Hätte man den "richtigen" Unterdrücker, würde sich alles ändern. Alternativ hierzu stelle man sich den "falschen" Unterdrücker vor, wenn also Araber, und nicht Juden, die Palästinenser in Revolten niederschießen würden. Im Jahr 1970 ("Schwarzer September") wurden in zwei Tagen zehntausende Palästinenser von Jordanien ermordet (ein infernalisches Massaker). Wir sahen damals keine Kampagnen dagegen und wir würden auch heute keine sehen.
Der "richtige" Unterdrücker ist nun einmal Israel, die "falschen Unterdrücker" sind heute die mordenden und plündernden arabischen Dschandschawid-Milizen und damals waren die "falschen Unterdrücker" die Jordanier, resp. der jordanische König. Da können "wir" doch alle froh sein, dass "wir" in Israel den "richtigen" Unterdrücker ausgemacht haben. Ein "Hoch" auf die UN-Menschenrechtskommission und den UN-Sicherheitsrat und alle anderen UN-Organisationen.
PS Sudan: Über die Zahl der Opfer existieren nur grobe Schätzungen. Seit 1983 sollen mehr als zwei Millionen Menschen im Krieg oder an dessen direkten Folgen gestorben sein. Hinzu kommt das ungewisse Schicksal von mehr als vier Millionen vertriebenen und entführten Sudanesen sowie das von Hunderttausenden von Flüchtlingen, die im Sudan Zuflucht vor Kriegen in den Nachbarstaaten suchten. Massenmorde, Massenvergewaltigungen und weitere furchtbare Verbrechen an der Zivilbevölkerung sind an der Tagesordnung.
27. Juli 2004 Die Frage kam unerwartet. „Sag' mal, wollt ihr eigentlich kein Geld verdienen?“ raunzte Mamoun Sulieman in Richtung des deutschen Journalisten und zeigte auf das Foyer des Hilton-Hotels in Khartum: „Schau' dich um, die ganze Welt ist hier."
Tatsächlich war die Lobby des Hotels trotz fortgeschrittener Stunde voll von Geschäftsleuten, die Kellner kamen mit den Bestellungen des alkoholfreien Biers kaum hinterher, und Mamoun, der Wirtschaftsanwalt, war sehr sauer. Sauer auf deutsche Unternehmer und die Abfuhren, die er sich dort eingeholt hatte. „Ihr spinnt", sagte er, „jetzt machen die Inder das Rennen", dann warf er theatralisch die Arme in die Luft und rief: „Kannst du dir das vorstellen: indische Produkte!"
Der Rest der Welt verkauft munter weiter
Was er meinte, war sein vergeblicher Versuch, deutsche Unternehmen für den boomenden sudanesischen Kommunikationsmarkt zu begeistern. Dabei tat Mamoun "den Deutschen" ein wenig unrecht. Denn viele Ausrüstungsgegenstände, speziell für die Kommunikationsbranche, dürfen nicht nach Sudan geliefert werden, weil die amerikanischen Sanktionen das so wollen, die im Gegensatz zu den Sanktionen der Vereinten Nationen nicht aufgehoben wurden.
Interessant daran ist aber, daß sich anscheinend nur Deutschland darum schert. Der Rest der Welt verkauft munter nach Sudan, was wiederum erklärt, warum die europäische Drohung gegen Khartum, neue Sanktionen zu verhängen, windelweich ausfiel. Darfur hin oder her, in Sudan ist Geld zu verdienen.
Riesige Ölreserven
Grund sind die Ölvorkommen des Landes und damit seine potentielle Zahlungsfähigkeit. Die Ölreserven Sudans belaufen sich nach vorsichtigen Schätzungen auf zwei Milliarden Faß, von denen wiederum 700 Millionen nachgewiesen sind. Die maßgeblichen Akteure im sudanesischen Ölgeschäft sind neben der chinesischen "China National Petroleum Corporation" der malaysische Konzern "Petronas", die kanadische "Talisman Energy Inc.", "Gulf Petroleum Corporation" aus Qatar, "Lundin Oil AB" aus Schweden und die Franzosen von "TotalFinaElf".
Die tägliche Fördermenge in Sudan liegt gegenwärtig bei rund 312.000 Faß Rohöl, Tendenz steigend. Bis Ende 2005 soll die Fördermenge auf 500.000 Faß erhöht werden, wobei die Steigerung alleine einer verstärkten Ausbeute dreier Ölfelder geschuldet ist: Mellut, westlicher oberer Nil und Ost-Kordofan. Die großen Felder im Süden, darunter der sogenannte Block 5, für den die französische TotalFinaElf die Konzession hält, liegen brach.
Aufbau nach 30 Jahren Bürgerkrieg
Mit dem Friedensschluß zwischen Khartum und dem rebellischen Süden Sudans ist der "Anstich" dieser Felder nur noch eine Frage der Zeit, und es gehört nicht viel Phantasie dazu, sich auszumalen, wie die sudanesischen Staatseinnahmen anschließend aussehen werden. Schon heute belaufen sich die Einnahmen aus der Ölförderung auf 1,5 Milliarden Dollar pro Jahr und stellen damit 45 Prozent der Gesamtstaatseinnahmen dar. Alleine im Jahr 2002 betrugen die sudanesischen Importe 2,1 Milliarden Dollar, wobei die wichtigsten Importgüter Maschinen, Ausrüstung und Industrieerzeugnisse waren. Die Direktinvestitionen in Sudan stiegen von 600.000 Dollar im Jahr 2002 auf über eine Milliarde Dollar 2003.
Der Grund ist einfach: Nach 30 Jahren Bürgerkrieg muß das Land regelrecht neu errichtet werden. Banken, Hotels, Verwaltungsgebäude, Straßen, Brücken, Kanalisationen, Kraftwerke, Raffinerien, Telekommunikation; die Liste ist endlos und die Öffnung Sudans in Richtung Westen nach den Terrorangriffen vom 11. September 2001 hat die europäischen Baukonzerne ebenso elektrisiert wie die asiatischen.
Investitionen in Infrastruktur
Der französische Energiekonzern Alstom baut für knapp 260 Millionen Euro einen Staudamm in Meroe, rund 500 Kilometer nördlich von Khartum. Die indische "Oil and Natural Gas Corporation" hat vor wenigen Tagen den Zuschlag für den Bau einer Ölleitung von Khartum nach Al Khair am Roten Meer erhalten. Kostenpunkt: 200 Millionen Dollar. Die deutsche Spezialbaufirma Bauer AG rammt gegenwärtig in Khartum neue Brückenfundamente in den Schlamm des Nils. Der koreanische Autohersteller Hyundai kommt mit den Lieferungen nicht nach, während die Vertreter von Mercedes über hohe Importzölle stöhnen.
Die Konkurrenz von MAN scheint einen Weg gefunden zu haben: Auf nahezu allen der zahlreichen Straßenbaustellen in und um Khartum sind neue Schwerlaster aus Ulm im Einsatz. Der französische Lastwagenhersteller Renault hat sich derweil ein Quasi-Monopol für Fernreisebusse gesichert; bei der Größe des Landes ein Geschäft mit Zukunft.
Viel Geld also, das in Sudan zu verdienen ist. Bislang wird zwar ein großer Teil der Öleinnahmen in Waffengeschäfte und Kriegsanstrengungen investiert. So soll Sudan mehrere moderne Kampfflugzeuge vom Typ MIG 29 bestellt haben, wobei nicht klar ist, ob die Flugzeuge schon geliefert wurden. Gleichzeitig aber muß das Regime in Khartum in die Infrastruktur investieren, um dem wirtschaftlichen Aufschwung, der sich vor allem in Khartum zeigt, Nachhaltigkeit zu sichern. Das ist schon deshalb geboten, weil der politische Fundamentalismus der Vergangenheit massive Unzufriedenheit in der Bevölkerung hervorgerufen hat und die Regierung nun versucht, sich als Garant bescheidener Prosperität anzudienen.
Wer partizipiert an den Ölvorkommen?
Vor dem Hintergrund immer neuer Ölfunde, die sich von den bekannten Feldern in Zentralsudan in Richtung Westen verschieben, bekommt auch die Darfur-Krise eine zusätzliche Dramatik. Die UN schätzen, daß dort bis zu 50.000 Menschen wegen der Folgen des Konfliktes ums Leben gekommen sind. Zudem haben nach diesen Angaben Milizen wohl mehr als eine Million Angehörige der schwarzafrikanischen Bevölkerungsgruppe vertrieben.
Die Felder des sogenannten Block 6 erstrecken sich mittlerweile von West-Kordofan durch den Süden Darfurs bis knapp an die Grenze zur Zentralafrikanischen Republik. Den Zuschlag für Block 6 erhielt die chinesische China National Petroleum Corporation. Vor einigen Monaten waren für kurze Zeit zwei ihrer Ingenieure in Darfur von Djandjawid entführt worden. Nach Intervention aus Khartum kamen sie nach wenigen Tagen unbeschädigt wieder frei.
Ob in Darfur ähnlich große Ölvorkommen liegen wie in Zentralsudan, ist dabei ein ebenso heiß diskutiertes Thema, wie die Angaben darüber schwammig sind. Indes zeigen sich zwischen den Vorkommnissen in Zentralsudan und denen in Darfur auffällige Parallelen. In Zentralsudan wurde die einheimische Bevölkerung brutal vertrieben, um eventuelle Forderungen nach Partizipation an den Öleinnahmen von vorneherein auszuschließen. Aufschlußreich in diesem Zusammenhang ist eine der Forderungen der Rebellen in Darfur: Neben der Entwaffnung der Djandjawid und der Schaffung eines Rechtsstaates verlangen sie dreizehn Prozent der künftigen Öleinnahmen.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.07.2004, Nr. 172 / Seite 2
Mich erinnert das ganze an die Kosovo-Geschichte. Da sollte es auch Flüchtlingsströme gegeben haben. Gab es dann auch - aber erst, als die Nato angegriffen hatte. Und angeblich sollte es dort auch Massenmord gegeben haben - bloß die Gräber wurden nie gefunden.
Also vorsichtig mit Urteilen. Kann ja sein, dass die Meldungen über den Sudan stimmen - aber wer von uns weiß das schon?
25. Juli 2004 An starken Worten fehlt es im Umgang mit der Flüchtlingskatastrophe in Darfur nicht. Das jüngste Beispiel bot der amerikanische Kongreß, der die massenhafte Vertreibung von Schwarzafrikanern in Westsudan als "Genozid" bezeichnete, obwohl sich UN-Generalsekretär Kofi Annan wohlweislich versagt, dieses fatale Wort zu gebrauchen. Zur Logik des verbalen Drucks paßte auch die zunächst gestreute, dann dementierte und schließlich unter massiver Verwendung des Konjunktivs am Leben erhaltene Meldung aus Großbritannien, man bereite die mögliche Entsendung einer Brigade mit fünftausend Soldaten vor.
Der sudanesische Außenminister reagierte planmäßig: Er prophezeite den Interventionstruppen einen ähnlich "herzlichen" Empfang wie den Amerikanern im Irak. Und Präsident Bashir sagte, der Druck des Auslands auf Sudan richte sich gegen den Islam - ganz so, als seien die aus Darfur vertriebenen Schwarzafrikaner keine Muslime. Dabei war die Anspielung beider Politiker auf den Irak ein unfreiwilliges Eingeständnis der blanken Angst vor einem militärischen Eingreifen, die sich seit dem Sturz des Raïs und seines schmählichen Wiederauftauchens aus einem Erdloch aller despotischen Regime im arabischen Raum bemächtigt hat.
Dauer und Resultat des Einsatzes
Seit dem Irak-Krieg ist alles anders. So ungewiß der Ausgang des amerikanischen Versuches auch ist, den Irak politisch neu zu erfinden, den Akteuren totalitärer Regime ist wohl seither klargeworden, daß es ihnen buchstäblich persönlich an den Kragen gehen kann. Nicht wenige in Sudan, darunter der bekannte Menschenrechtsaktivist und Anwalt Ghazi Suleiman, preisen die Amerikaner für diese Politik. Was Suleiman, der sich als "arabischer Nationalist" bezeichnet, übrigens nicht daran hindert, die Vereinigten Staaten für die Bombardierung der vermeintlichen Giftgasfabrik nahe Khartum 1998 zu verklagen.
Dennoch sind Drohungen nur dann sinnvoll, wenn der Wille, sie in die Tat umzusetzen, tatsächlich vorhanden ist. Daran aber darf man zweifeln, wenn von fünftausend Soldaten zur Sicherung einer Region von der Größe Frankreichs die Rede ist. Zur Erinnerung: Als die europäische Eingreiftruppe Artémis im vergangenen Jahr in der ostkongolesischen Region Ituri eingriff, weil die Kindersoldaten der unterschiedlichen Totschlägerbanden den Blauhelmsoldaten aus Uruguay auf der Nase herumtanzten, waren knapp tausend Soldaten aus Frankreich, Großbritannien, Schweden und Belgien erforderlich, um ein Gebiet von einhundert Quadratkilometern um die Regionalstadt Bunia zu sichern. Wie viele wären da für Darfur nötig?
Zudem stellt sich die Frage nach der Dauer und dem angestrebten Resultat eines solchen Einsatzes - und damit wieder die Frage nach der Glaubwürdigkeit von Drohungen. Die in Darfur tätigen Rebellen der Sudan Liberation Army zeigen jedem Journalisten gerne Dokumente aus den achtziger Jahren, in denen Khartum bereits eine "Umverteilung" Darfurs nach der Vertreibung der Schwarzafrikaner skizziert. Insofern ist Khartums Politik der verbrannten Erde in Darfur eine langfristige, und genauso langatmig müßte das militärische Engagement dort sein, dessen Ergebnis logischerweise der Sturz der jetzigen Regierung in Khartum wäre. Will das jemand ernsthaft?
„Tanz mit dem Teufel“
Es ist ein offenes Geheimnis, daß vor allem die Amerikaner den sudanesischen Präsidenten Bashir zwar nicht ins Herz geschlossen haben, ihn aber dennoch für gegenwärtig "unverzichtbar" halten. Der Hintergrund für diese Einschätzung ist der brüchige Frieden mit dem Süden Sudans. Omar al Bashir hatte Kontakten zu den Rebellen im Süden zugestimmt, er traf sich mit Rebellenführer John Garang, er schaffte es, den Islamistenführer Hassan al Turabi kaltzustellen, er knüpfte neue Bande sowohl zu Ägypten als auch zu Äthiopien.
"Wir tanzen mit dem Teufel", soll ein amerikanischer Diplomat die jahrelangen Bemühungen der Vereinigten Staaten beschrieben haben, Nord und Süd an einen Verhandlungstisch zu bringen. Der Preis scheint alle Mühen wert zu sein: ein Ende des brutalsten und längsten Bürgerkrieges Afrikas, neue Ölkonzessionen und nicht zuletzt die Kontrolle über den strategisch wichtigen Nil und damit ein potentielles Druckmittel gegen Ägypten, sollte dieses Land nach Mubaraks Tod in den Fundamentalismus abgleiten. Anders als Saddam wird Bashir noch gebraucht, und leider weiß er das.
Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26.07.2004, Nr. 171 / Seite 10
Bringen wir es auf einen gemeinsamen Nenner: Gewalt von bewaffneten Palästinensern gegen palästinensische Minister, Gewalt von bewaffneten Palästinensern gegen Palästinenser, Gewalt von Hamas-Mitgliedern gegen palästinensische Familien, Gewalt von Jordaniern gegen Palästinenser, Gewalt von arabischen Dschandschawid-Milizen gegen Schwarzafrikaner (Terror gegen die Schwarzafrikaner der Zagawa, Fur und Masalit) = "falsche" Unterdrücker = berechtigtes Misstrauen der arabischen Staaten gegenüber Kritik.
Gewalt der Amerikaner und Israelis gegen wen auch immer = "richtige" Unterdrücker = frei von Zweifeln und einem Hinterfragen, ergo berechtigte Kritik.
Es geht noch einfacher: Amerika und Israel = Tyrannei, böse, schlecht, verderbt. Arabische Staaten = Notwehr, gut, human und freiheitlich demokratisch orientiert. Rheumax dürfte es gefallen!
*sick*
Man könnte auch sagen: billig.
Aber damit wirst Du nicht von den Verbrechen ablenken, die Scharon mit Rückendeckung seiner Freunde in USA begeht.
Die Verbrechen an den Palästinenser bleiben Verbrechen, auch wenn es andernorts auch welche gibt.
Und Deine amerikanischen Freunde sind stets zur Stelle, wenn es irgendwo nach Öl riecht.
Ach nein, denen gehts es ja um die arme Bevölkerung in Dafur, um Massenvernichtungswaffen im Irak und um die Verbreitung von Frieden und Freiheit..
und Marx sagte ja auch: "An allem ist zu zweifeln." Aber wenn die UNO und die Afrikanische Union (AU), AU-Militärbeobachter, Menschenrechtskommissionen usw. über Gräueltaten und den Genozid berichten, dann kann man durchaus davon ausgehen, dass diese Meldungen in weiten Teilen zutreffend sind.
Vielleicht ist ja alles nur ein "Angriff auf den Islam": :->
Beschir sieht Druck auf Sudan als Angriff auf Islam
24.07.2004 22:51
KHARTUM - Sudans Präsident Omar Beschir hat den internationalen Druck auf sein Land wegen der Flüchtlingskrise in Darfur als Angriff auf den Islam dargestellt. Die "internationale Kampagne" wolle die Ausbreitung des Islam in Sudan verhindern.
Dies sei das wahre Ziel und nicht die Verbesserung der Lage in der westlichen Region des Landes, zitierte die regierungsnahe Tageszeitung "El Anbaa" aus einer Ansprache Beschirs.
Seine Regierung werde sich weiterhin an die islamische Rechtsprechung halten, ein Beispiel für sozialen Zusammenhalt geben und "die Menschen aus der Dunkelheit zum Licht des Islam bringen", sagte Beschir demnach nach dem Freitagsgebet in der zentralen Region El Gesira.
...
Sorry dafür, dass ich so dumm und billig bin. :-O
Dortn shteyt er, ze,
Pinye Shtroykop, fe!
Di negl zayne shnaydn
Geyt im ayn oysmaydn
Take shoyn kimat a yor,
Un er kamt oykh nit di hor.
M’kukt oyf im arop -
Dem Pinye Shtroykop.