Kanzler gibt deutsche Ölreserve frei
Die Bundesregierung wird im Rahmen einer international koordinierten Aktion Deutschlands strategische Ölreserven anzapfen. Man werde einen entsprechenden Antrag der USA bei der Internationalen Energie-Agentur unterstützen, kündigte Bundeskanzler Gerhard Schröder heute in Berlin an.
Quelle: spiegel.de
Hamburg - In die Chefetagen der deutschen Ölunternehmen zieht langsam Panik ein. Seit Monaten verfolgen die Preisstrategen bei ExxonMobil, BP, Total und Shell schon ungläubig immer neue Rekordstände beim Rohölpreis. Doch die einzigartige Preisexplosion am europäischen Ölmarkt in Rotterdam, wo sich die Tonne Benzin an einem einzigen Tag um 20 Prozent verteuerte, macht alle sprachlos. Von "völlig abgedreht" bis "heller Wahnsinn" reichen die Kommentare. Weil in den USA nach dem Hurrikan "Katrina" zahlreiche Raffinerien stillstehen, kaufen amerikanische Händler alle verfügbaren europäischen Benzinvorräte auf. Die Preise explodierten auf nie zuvor gesehene 850 Dollar je Tonne.
Eine Preisrunde von acht Cent je Liter hatte es in Deutschland noch nicht gegeben. Der deutsche Marktführer Aral wagte am Mittwoch diesen Schritt zunächst nicht, obwohl die Zahlen aus Rotterdam eindeutige Signale gaben: Das gesamte deutsche Tankstellennetz arbeitete in den roten Zahlen. Zaghaft erhöhte Aral die Preise zunächst um vier Cent je Liter. "Der Autofahrer ist doch schon genug gebeutelt", sagte ein Aral-Sprecher. Erst als zunächst Esso und dann Shell ihrer Preise um acht Cent heraufsetzten, kam Aral abends mit einer zweiten Runde hinterher.
Diese merkwürdige Dramaturgie zeigt: Die Ölkonzerne befürchten, dass der seit Jahren rückläufige Benzinabsatz nochmals einbricht. Bei Preisen von mehr als 1,40 Euro für den Liter Superbenzin verzichten Autofahrer auf Fahrten oder steigen auf andere Verkehrsmittel um. Schon längst hat sich ein beträchtlicher Teil der Kunden angewöhnt, im preisgünstigeren Ausland zu tanken. Dort sind die Steuern und damit die Endverbraucher-Preise oft deutlich niedriger.
Die Ölfirmen haben ihren Einfluss auf die Preisbildung weitgehend verloren und müssen ohnmächtig ansehen, wie die Finanzmärkte mit ihnen Schlitten fahren und den Ölpreis auf unrealistische Höhen treiben. Das spült den grossen multinationalen Firmen zwar einerseits Milliardengewinne in die Kassen, die sie bei der Förderung verdienen. Andererseits verschlechtert es die Konkurrenzfähigkeit des Öls gegenüber anderen Energieträgern, die sich allerdings auch verteuerten. Die Grünen werben im Bundestagswahlkampf schon offensiv mit der Parole "Weg vom Öl". Das ist nicht im Interesse der Branche.
"Wir würden es vorziehen, wenn der Ölpreis weniger stark schwanken würde", sagt Klaus Picard, der Hauptgeschäftsführer des mächtigen Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), der die Interessen der Branche bündelt. Der jüngste Preisschock an der Tankstelle geht allerdings mehr auf Kosten des Wetters als der Spekulanten. Während sich die Preise für Rohöl nur geringfügig erhöhten, explodierten die Benzinpreise. "Die Amerikaner leben auf Kosten der Europäer", sagt Heino Elfert vom Hamburger Energie-Informationsdienst EID. "Wenn ihnen Benzin fehlt, kaufen sie in Rotterdam. Der Benzinpreis hat sich vom Ölpreis abgekoppelt."
Rund 40 Millionen Tonnen Benzin importieren die USA jährlich, davon 25 Millionen Tonnen aus Europa. Das entspricht dem gesamten deutschen Bedarf. Die Ölkonzerne verdienen daran mit, sofern sie Raffinerien betreiben und von der hohen Marge profitieren können. Sie können allerdings nicht ihre hohen Raffineriegewinne verwenden, um die Preise an den Tankstellen zu subventionieren, wo wenig bis gar kein Gewinn anfällt. Das wäre verbotenes Dumping, würde die mittelständischen konzernfreien Tankstellen in den Ruin treiben und das Kartellamt auf den Plan rufen.
dpa-Meldung, 01.09.2005 (15:05
Warum der Ölpreis steigt? Ist doch logisch: Amis kaufen in Europa so viel als möglich auf (die Nachfrage Europas nicht berücksichtig), jetzt kommen also wir noch daher und brauchen auch, der Ami zahlt mehr weil er es "dringend" braucht und schon ist der hohe Preis gerechtfertigt.
Wo ist das Problem?
Gruß BarCode
Kanzler sagt den USA Ölreserven zu
Die Bundesregierung wird im Rahmen einer international koordinierten Aktion die strategischen Ölreserven anzapfen. Man werde einen entsprechenden Antrag der USA bei der Internationalen Energie Agentur unterstützen, kündigte Bundeskanzler Gerhard Schröder an.
Berlin - Deutschland ist nach den Worten von Bundeskanzler Schröder (SPD) bereit, nach der Unwetterkatastrophe in den USA die strategischen Erdölreserven anzugreifen. Die USA hätten bei der Internationalen Energie-Agentur (IEA) den Antrag gestellt, Teile der internationalen Erdölbevorratung in den Markt zu geben, sagte Schröder heute in Berlin. Deutschland werde "selbstverständlich" diesen Antrag unterstützen.
Aus der internationalen strategischen Ölreserve sollen zunächst für 30 Tage etwa zwei Millionen Barrel täglich auf den Markt gebracht werden, so Schröder Die genaue Menge werde vom Verwaltungsrat der IEA festgelegt.
Ziel der Freigabe der Ölreserven sei, nach der Zerstörung von Raffinerieanlagen durch den Hurrikan die Energieversorgung der USA sicherzustellen. Außerdem solle dadurch der Druck auf die Weltmarktpreise für Erdölprodukte gemildert werden. Einen unmittelbaren Zusammenhang zu den Benzinpreisen in Deutschland gebe es nicht.
Kanzler bietet umfassende Hilfe an
Der Kanzler fügte hinzu: "Wir sind in der Lage, große Mengen von Hilfsgütern relativ schnell in die betroffenen Regionen zu bringen." Dies gelte für Medikamente, Notunterkünfte, Pioniertechnik und Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Deutschland könne zudem helfen bei der Suche und der Bergung von Opfern, dem Wiederaufbau der Infrastruktur und der Bekämpfung von Umweltschäden.
Bei der IEA ist noch keine Entscheidung gefallen, ob die Mitgliedstaaten wegen der Engpässe bei der Ölversorgung durch den Hurrikan "Katrina" Teile ihrer Reserven freigeben werden. "Die Konsultationen dauern noch an", sagte eine IEA-Sprecherin in Paris. "Es gibt ständige Kontakte zwischen den 26 Mitgliedstaaten." Die IEA war 1974 während des ersten Ölpreisschocks gegründet worden, um in Krisenzeiten die Versorgung mit Öl zu koordinieren. Bisher hat die IEA ihren Notfallmechanismus erst einmal in Kraft gesetzt; dies war 1991 während des Golfkrieges. Damals konnten die Mitgliedstaaten täglich 2,5 Millionen Barrel aus ihren Reserven auf den Markt pumpen.
Die Entscheidung über den Notfallplan trifft der Verwaltungsrat, in dem Energieexperten aus den Mitgliedstaaten sitzen. Auch heute würde eine tägliche Obergrenze für das zusätzlich zur Verfügung gestellte Öl aus Regierungsbeständen festgelegt, um den Markt nicht in Turbulenzen zu bringen. Nach den Statuten der Organisation müssen Länder, die Öl importieren, strategische Reserven für mindestens 90 Tage vorhalten.
Keine Entwarnung bei Benzinpreisen
Ölexperte Thomas Deser von der Fondsgesellschaft Union Investment bewertete die freigabe von Reserven positiv. Laut Deser könnte mit diesem international koordinierten Schritt den Verbrauchern in den USA das Gefühl der Knappheit genommen und Hamsterkäufe verhindert werden.
Die Freigabe der Ölreserve erhöhe zudem die Versorgungssicherheit, weil Schwankung bei der Ölversorgung ausgeglichen würden. Benzin wird nach Einschätzung von Thomas Deser vermutlich kurzfristig dennoch nicht billiger werden. Der Preis dürfte aber auch nicht mehr so stark steigen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,372761,00.html
1. Der Rohölpreis ist niedrig, weil ein Überangebot an Rohöl besteht, welches aufgrund zu geringer Raffineriekapazitäten nicht destilliert werden kann.
2. Der Preis der Destillate müßte dafür entsprechend hoch sein, weil aufgrund der begrenzten Kapazitäten und der erhöhten Nachfrage der letzten Jahre ein Mangel bestehen müßte.
Wenn UNSERE Reserven auf den Markt geworfen werden....dann isses sofort in US-Öltonnen....
Ja, geht´s noch ????
Denke, der sollte UNSER ÖL doch auf UNSEREN MARKT fliessen lassen........
D.h. also, der Preis wird weiter steigen, da wir weiterhin teueres Öl am freien Markt kaufen müssen...selbstverständlich ert NACH den USA......
Ja geht´s noch ???
meine V8 schreien nach billigerem Sprit !
Nach dem Durchzug des Wirbelsturms "Katrina" werden im Golf von Mexiko mindestens 20 Öl-Plattformen vermisst. "Sie sind entweder gesunken oder losgerissen worden", sagte Robert Reed von der Küstenwache im US-Bundesstaat Louisiana am Mittwoch. Eine brennende Gas-Pipeline dürfte von selbst wieder verlöschen, meinte Reed weiter.
Der Hurrikan "Katrina" hat im Golf von Mexiko mindestens 58 Ölplattformen und Bohrinseln losgerissen. Das teilte das Amerikanische Erdöl-Institut (API) in Washington mit. 30 dieser Plattformen und Bohrinseln seien vermisst gemeldet, sagte API-Sprecher Tim Sampson. Das volle Ausmaß der Hurrikan-Schäden für die Ölindustrie werde wahrscheinlich erst Ende nächster Woche feststehen. So müssten die Pipelines im Katastrophengebiet umfangreichen Sicherheitstests unterzogen werden.Der Hurrikan hatte die Rohölförderung des Landes zu 25 Prozent und die Raffinerienkapazitäten zu zehn Prozent lahm gelegt.
Der Hurrikan «Katrina» hat die Erdöl-Gewinnung im Golf von Mexiko zu 86 Prozent und die Erdgas-Gewinnung zu 59 Prozent lahm gelegt. Das haben US-amerikanische Forscher anhand der Sturmstärke berechnet. Mehr als die Hälfte der Öl-Produktion fällt längerfristig aus.
Mark Johnson von der University of Central Florida (UCF) in Orlando hat mit einem Kollegen Messungen des tropischen Wirbelsturms ausgewertet. Dazu gehörten die Windgeschwindigkeiten und die Wellenbildung. Anhand dieser Daten kalkulierten die Statisker die wahrscheinlichen Schäden an sämtlichen Gas- und Öl-Fördereinrichtungen im Golf von Mexiko.
Wie sie jetzt bekannt gaben, wird die Fördermenge von Öl mehr als zehn Tage bei etwa 50 Prozent der normalen Menge liegen. Beim Erdgas sind es 28,5 Prozent, prognostizieren die Forscher. Die Aussagekraft ihres Berechnungsmodells sei noch nicht ausreichend belegt, teilen die Forscher auf der Website mit. Beim Hurrikan «Ivan» und anderen Stürmen habe es jedoch gute Werte geliefert. (nz)
die Kurse der Futures für Öl der Sorte Light Crude (leichtes US-Öl), für Heating Oil und die führende Nordsee-Sorte Brend Crude legten im New Yorker Terminhandel (NYMEX) zu.
Hintergrund dieses anhaltenden Aufwärtstrends sind die Sorgen vor einem Versorgungsengpass im weiteren Jahresverlauf, nachdem zahlreiche Ölplattformen, Häfen, Raffinerien und petrochemische Werke am Golf von Mexiko infolge des Hurrikans Katrina geschlossen werden mussten. In dieser Region fördern die USA ein Viertel ihres Erdgases und ein Drittel ihres Öls. Nach Angaben des Amerikanischen Erdöl-Instituts (API) wurden mindestens 58 Ölplattformen und Bohrinseln im Golf von Mexiko losgerissen, davon seien 30 als vermisst gemeldet.
Zudem machen die in den Küstengebieten liegenden Raffinerien fast 50 Prozent der US-Kapazität aus. Die Unsicherheit über das Ausmaß der kurz- und langfristigen Sturmschäden ist groß.
Hinzu kommt, dass Mehrere große Pipelines, die unter anderem auch Washington, New York und Chicago versorgen außer Betrieb sind. Sie sind aufgrund des Stromausfalls und mangelnder Zufuhr von Mineralölprodukten ausgefallen. Das volle Ausmaß der Schäden wird voraussichtlich erst Ende nächster Woche feststehen, da die Pipelines im Katastrophengebiet noch umfangreichen Sicherheitstests unterzogen werden müssen.
http://www.aktiencheck.de/news/...?sub=6&pagetype=5&AnalysenID=998407
(sorry für doppeltes Posting,aber ich denke es relativiert die übertriebene Reaktion)
;-) aktuell siehe Ariva-Chart 68,05 -1,63%
Bush to Release Crude From Reserve Stocks
Friday September 2, 10:03 am ET
By H. Josef Hebert, Associated Press Writer
WASHINGTON (AP) -- The Bush administration, in conjunction with other oil consuming nations, expects to release 2 million barrels a day of crude oil and refined gasoline from U.S. and international emergency government reserves to counter supply disruptions caused by Hurricane Katrina, administration officials said Friday. The move reflects a much broader use of the U.S. strategic petroleum reserves and opens the way for millions of gallons of gasoline imports from European government stockpiles to try to stem soaring gasoline prices at home.
A decision was expected to be announced by the Paris-based International Energy Agency later Friday about the coordinated release of crude and refined products by agency members, said an administration source speaking on condition of anonymity because of the discussions on procedures for the release were still under way.
The release would total 2 million barrels a day, with the U.S. contributing 44 percent of that amount in crude from the Strategic Petroleum Reserve. Administration officials hope the other 56 percent would be in the form of gasoline now in European government stockpiles.
Fears of escalating fuel prices spread across the country this week as damaged Gulf Coast refineries and fuel lines shut down. Gas prices on jumped 35 to 50 cents a gallon overnight in many places, pushing the pump costs to well over $3 a gallon in some areas.
On Thursday, President Bush urged Americans to be prudent in their consumption of energy, but called the hurricane a "temporary disruption" to gasoline supplies.
The IEA, an oil market watchdog formed under the auspices of the Organization for Economic Cooperation and Development, is in consultations with its members on the release of some of their oil products inventories after Katrina shut down some 90 percent of production facilities on the U.S. coast of the Gulf of Mexico.
Energy Department spokesman Craig Stevens said he could not comment about any discussions with the IEA on supplies.
But he added that the administration has made it clear that government oil reserves can be used for significant supply disruptions including natural disasters such as Hurricane Katrina.
Up until now the administration has loaned oil from the SPR to several refineries, but has not had a general release of crude to counter supply problems. Under international agreement, such a release must be coordinated with other IEA members.
------------
Mir gefällt das ganz und gar nicht. Die Ölreserven sind für den richtig ernsten Fall da. Eine Preiserhöhung von 15 oder 20 cent ist kein ernster Fall. Da muß man durch, indem man entweder weniger verbraucht oder eben mehr ausgibt. So ist das in einer Marktwirtschaft.
Wenn es tatsächlich so wäre, wie hier einige Poster meinen, daß nämlich Schröder den USA das Öl (oder das Benzin) einfach so schenkt, dann wäre das besonders schlimm, weil verschwenderisch und marktwidrig. Aber ich vermute, so wird das nicht geschehen. Ich vermute, daß mehrere Staaten gleiche Anteile ihrer Reserven zu marktgängigen Preisen auf den Markt werfen. Das erhöhte Angebot wird dann zu gewissen Preisrückgängen führen. Wichtig ist dabei allerdings, daß sich tatsächlich alle beteiligten Länder, zwischen denen ein Handelsaustausch in Öl und Benzin stattfindet, an der Geschichte zu einigermaßen gleichen (=entsprechenden) Anteilen beteiligen. - Alles andere wäre schlimm, weil es zu Marktverzerrungen und damit zu Verschwendung führen würde.
Aber auch wenn sich diese Unkenrufe hier im Board nicht bewahrheiten: Ich halte die Freigabe der Reserven nicht für gut (s.o.).
Ich vermute, Schröder hatte keine andere Wahl. Nach den Äußerungen von Trittin war der Ruf seiner Regierung in den USA derart lädiert, daß er irgendetwas nettes tun mußte, um drüben nicht als der ganz Böse dazustehen. Und anstatt den Trittin aus dem Amt zu jagen, öffnet er nun eben die Ölreserven. Das ist Politik, genauer, Politik vor einer Wahl, bei der man sich einen Streit mit seinem Koalitionspartner nicht leisten kann oder will.
Ich verstehe schon, Schröder will allenfalls hier
einen weiteren Strohhalm ergreifen.
Inzwischen habe ich aber erfahren, dass sich in diesem, von Dir angesprochenen
Pool mit strategischen Resrven 15 Staaten befinden, darunter
auch die Schweiz.
Die Schweiz wird sich im Rahmen ihrer strategischen Reserven ebenfalls
beteiligen, dies erklärte heute der Schweizer Bundespräsident Samuel Schmid.
Dies ist scheinbar ein offizielles Anliegen der USA, dem sich weder die Schweiz noch Deutschland entziehen kann.
Ich muss mal weiterschauen und sobald ich etwas gefunden habe stelle ich es hier rein. Schröder wird mit dieser vermeintlichen Grosszügikeit keinen Wahlkampf betreiben können.
Für mich und wohl auch für den Grossteil der deutschen Bevölkerung ist er mit Sicherheit Auslaufmodell.
Herzlichen Gruss
quantas
Auch die Schweiz hilft US-Engpass bei Ölversorgung zu beheben
Die Schweiz beteiligt sich am internationalen Notstandsplan zur Behebung der Erdöl-Versorgungsengpässe in den USA. Sie will dazu entweder eigene Ölreserven freigeben oder die Nachfrage im Inland eindämmen, etwa mit Tempobeschränkungen.[sda] - Welche Massnahme angewendet werde, entscheide Volkswirtschaftsminister Joseph Deiss nächste Woche, sagte Gerold Lötscher, Vize-Direktor des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL), am Abend auf Anfrage der sda.
Die Nachfrage in der Schweiz könne neben Tempolimiten auf Autobahnen beispielsweise durch Fahrverbote für gewisse Kategorien oder Gebiete eingedämmt werden. Eine Möglichkeit wären auch autofreie Sonntage, sagte Lötscher. Benzinrationierungen schloss er hingegen aus.
Walter Steinmann, Direktor des Bundesamts für Energie, rechnet indes damit, dass die Schweiz einen Teil ihrer Ölreserven zur Verfügung stellt.
Es wären dies nach seinen Angaben 0,6 Prozent der 60 Millionen Fass, welche die Mitgliedsländer der Internationalen Energieagentur (IEA) binnen eines Monats auf den Markt bringen wollen. Das würde 360 000 Fass aus den Schweizer Reserven entsprechen.
Als Mitglied der IEA stimme man dem vorgeschlagenen Notstandsplan zu und beteilige sich solidarisch an der Schliessung des Versorgungsengpasses in den USA, hiess es in einer Mitteilung des Volkswirtschaftsdepartements (EVD) und des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) weiter.
Als IEA-Mitglied ist die Schweiz verpflichtet, für mindestens 90 Tage Erdöl an Lager zu halten. Die Pflichtlager (für Energieträger, Nahrungsmittel, Medikamente) unterstehen dem BWL im Departement Deiss. Dieses kann mit den Lagern in Krisen das Angebot bestimmter Güter lenken.
Die IEA-Mitgliedsländer werfen unter anderem in den nächsten 30 Tagen zusätzlich 60 Millionen Fass Erdöl auf den Markt.
Wie die IEA auf ihrer Internetseite mitteilte, wird der Notstandsplan von allen Mitgliedsländern und der EU-Kommission unterstützt.
Rohölreserven haben die Amis selber genug. Was denen fehlt sind Raffineriekapazitäten. Die Engpässe sind zum Teil selbstgemacht (Betrieb der Raffinerien aus Kostengründen an der Kapazitätsgrenze), und durch Ausfall von Raffinerien in den Katastrophengebieten.
MfG/Johannah
Die $§"$§"% Ami's bekommen unsere Ölreserven???
Die rauben überall auf der Welt das Öl und zum dank "schenken" wir Ihnen auch
noch unseres?
Wie soll man denn das begründen? Was springt für uns raus?
Nicht einen Tropfen würde ich geben!
Die sind unfähig genügend Raffinerien zu bauen(um auch in Notsituationen ein Backup
zu haben) und ganz zu schweigen von der Unfähigkeit das Öl im Iraq
sprudeln zu lassen... Schwachköpfe! Naja was soll man auch bei diesen
Oberschwachkopf von Präsidenten erwarten...
PS: Achja Dank an Busch, durch Ihm wurde der Zerfall der USA nochmal um Lichtjahre beschleunigt!
Berlin · Um 14 Uhr wurde am Freitag in Berlin etwas verkündet, was 90 Minuten zuvor als abwegig verworfen worden war. Deutschland werde Teile der strategischen Erdölreserven freigeben, stellte Bundeskanzler Gerhard Schröder in Aussicht; einen solchen Antrag hätten die USA gegenüber der Internationalen Energie-Agentur in Paris (IEA) gestellt, und die Bundesregierung werde ihn "selbstverständlich" unterstützen.
Schröders Ankündigung kam insofern überraschend, als sich noch am späten Vormittag mehrere Berliner Ministeriumssprecher darin überboten hatten, das Anzapfen der heimischen Ölreserven als grundfalsch zu bezeichnen. Diese zuvor von Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel und FDP-Chef Guido Westerwelle zur Entlastung der deutschen Verbraucher befürwortete Idee sei "Unsinn" und zeuge von Unkenntnis sowie Verantwortungslosigkeit, rügte Schröders Sprecher Thomas Steg.
Das Wirtschaftsministerium ließ verlauten, "alle Experten" seien sich sicher, dass eine Freigabe nationaler Notvorräte keine nennenswerten Auswirkungen auf die Benzinpreise haben werde. "Es muss eine Störung der internationalen Ölversorgung vorliegen", zitierte eine Sprecherin aus den entsprechenden Richtlinien zur "Erdölbevorratung für Krisenfälle".Mit den jüngsten Forderungen der Opposition habe die jetzt getroffene Entscheidung nichts zu tun, betonte Schröder. Vielmehr sei es durch die Hurrikan-Katastrophe in den USA und dem Ausfall der dortigen Förderkapazitäten zu einer "physischen" Störung der weltweiten Erdölversorgung gekommen. Daher sollten die IEA-Mitglieder nun "abgestimmt" Teile ihrer strategischen Reserven auf den Markt bringen.
Nach Angaben Schröders sollen im Rahmen der IEA-Koordinierung demnächst über einen Zeitraum von 30 Tagen täglich etwa zwei Millionen Barrel Öl (à 159 Liter) aus nationalen Lagerbeständen freigegeben werden. Er gehe davon aus, dass der Antrag der Regierung in Washington weltweit auf Zustimmung stoße. Deutschland werde sich an der Freigabe "mit einer bestimmten Menge beteiligen".
"physische Störung" LOL wie war das noch?im Golf von Mexiko beträt die Förderrate 600000 Barrel,die tägliche weltweite Menge aber 84 Millionen Barrel.Das sind nach Adam Riese noch nicht mal 1% der Weltproduktion die zu 50% lahm gelegt sind!
Ach Gott die armen Amerikaner!
Wann macht man endlich was gegen die masslose Futures Spekulation?
Benzin aus der Schweiz für die USA
«Katrina» rückt Europas Reserven ins Blickfeld
Der Hurrikan «Katrina» hat nicht nur die US-Rohölproduktion beeinträchtigt, sondern vor allem auch deren Verarbeitung. Die International Energy Agency hat angekündigt, den USA, die selber nur über Rohöl-Notreserven verfügen, mit Pflichtlager- Beständen auszuhelfen. Auch die Schweiz beteiligt sich an dem Plan.
http://www.nzz.ch/2005/09/03/wi/articleD4089.print.html
Bei uns wird erwogen, autofreie Sonntage einzuführen, oder allenfalls das Benzin zu rationieren. Ich bin immer für Solidarität. Aber nicht auf diese Art. Da sollen sich einmal die Amis ein wenig einschränken. Solange die noch für 1 US-Dollar pro Liter fahren können, bin ich nicht dafür, dass die Europäer für die Spritfresser bluten sollen.
salute quantas