Ist Scharpings Entlassung gerechtfertigt?
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 19.07.02 19:08 | ||||
Eröffnet am: | 19.07.02 08:25 | von: 1st_baseman | Anzahl Beiträge: | 26 |
Neuester Beitrag: | 19.07.02 19:08 | von: vega2000 | Leser gesamt: | 2.641 |
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Sowieso finde ich es etwas daneben aus welchem Anlass einige Leute Minister werden. Jede Frisöse lernt 3 Jahre Haare schneiden, aber der Rudi, der wird mal so eben Verteidigungsminister.
Schröder zeigt Nerven. Ich glaube ihm geht ganz schön die Düse, denn wenn unser eiteler BK scheitert, wird ihn das innerlich zerfressen.
Schröder kennt, wenn es um seinen persönlichen Machterhalt geht, keine Freunde und opfert zur Not auch Menschen um auf populistische Art für sich zu werben. (wo bleibt eigentlich die ruhige Hand)
Unser Wirtschaftskanzler hat nun das zweite mal seine Wirtschaftsuntauglichkeit bestätigt (Holzmann, Sommer). Die Wirtschaft will ihn nicht mehr und akzeptiert Stoiber als das kleinere Übel.
Gruss
erdna
Im November bekommt er noch die Hälfte des Geldes. Ab dem Dezember erhält Scharping dann schätzungsweise etwa 8000 Euro Pension. Hier ist allerdings seine Zeit aus Ministerpräsident und Abgeordneter in Rheinland-Pfalz mitberücksichtigt.
Quelle: de.news.yahoo.com
nicht wieder präsentieren zu müssen. Wenn die SPD Scharping so ohne Grund
nicht wieder aufgestellt hätte, käme von der Opposition sofort das Argument:
Die SPD hätte in dieser Legislaturperiode einen offentsichtlich wohl unfähigen
Minister gehabt.
Eine andere Sache: Was diese Regierung durch Ihre Personalpolitik an Steuergelder verschwendet, immerhin der achte Minister und Ron Sommer(Telekom-Geld)und und , zeigt, dass nur der kleine doofe Bürger sparen muß.
flori
Anders betrachtet fehlte Scharping offensichtlich das persönliche Format für diesen Job. Allerdings kann man ihm das nicht erst heute anlasten.
Somit ist er meines erachtens nur ein Bauernopfer für den Wahlkampf
http://www.handelsblatt.com/hbiwwwangebot/fn/.../0/depot/0/index.html
Meinungen zur Scharping-Entlassung
Die Entlassung von Verteidigungsminister Rudolf Scharping durch Bundeskanzler Gerhard Schröder (beide SPD) wird in den unterschiedlichen Lagern verschieden bewertet.
ddp BERLIN. Nach Ansicht von CDU-Außenexperte Wolfgang Schäuble ist der Rauswurf vor allem auf Fehler von Schröder zurückzuführen. Scharping sei von der eigenen Regierung schon lange demontiert worden, sagte Schäuble in Berlin. Alle Zusagen, die Schröder etwa zur finanziellen Ausstattung des Verteidigungshaushalts gemacht habe, hätte der Verteidigungsminister nicht einhalten können.
Bundeskanzler Schröder sieht indes die Vorwürfe des Magazins "Stern" gegen Scharping als "gravierend" an. Durch die Entlassung des Ministers seien seine Chancen auf einen Sieg bei der Bundestagswahl im September aber nicht geschmälert, sagte Schröder. Die SPD werde auch weiter um eine Regierungsmehrheit kämpfen, und er sei "guten Mutes", dass sie dies auch erreichen könne.
"Massive Vorwürfe"
Deutschland konnte sich nach Ansicht von SPD-Generalsekretär Franz Müntefering den Verteidigungsminister wegen der gegen ihn erhobenen "massiven Vorwürfe" nicht mehr leisten. Die SPD wolle auch in Zukunft mit Bundeskanzler Schröder regieren, und da wäre eine solche Sache in den kommenden Wochen "in hohem Maße hinderlich gewesen".
Der Chef der CSU-Landesgruppenchef im Bundestag, Michael Glos, begrüßt die Ablösung von Scharping. Scharpings Rückzug sei nach den zahlreichen Affären bereits seit einem Jahr überfällig, sagte Glos. Die Ablösung ausgerechnet jetzt rieche jedoch nach einer Kampagne.
Unmut über Nominierung von Stiegler
In der nordrhein-westfälischen SPD regt sich indes Unmut über die Nominierung des bayerischen SPD-Politikers Ludwig Stiegler als Nachfolger von Fraktionschef Struck. "Ich hätte mir durchaus eine Lösung vorstellen können, die auf einen Nordrhein-Westfalen zugelaufen wäre", sagte der Vorsitzende der nordrhein-westfälischen SPD-Landesgruppe im Bundestag, Hans-Peter Kemper. Schließlich würden die Bundestagwahlen in Nordhrein-Westfalen entschieden. Scharping sei "der Parteiräson geopfert worden", bedauerte Kemper.
Internationale Presse kommentiert Scharping-Entlassung
dpa HAMBURG. Die internationale Presse kommentiert die Entlassung von Bundesverteidigungsminister Rudolf Scharping wie folgt:
"La Repubblica" (Rom): "Scharping ist der Typ, den man auf Deutsch einen Rechthaber nennt, einer, der niemals auf die Argumente der anderen hört. Die deutsche Literatur ist voll von solchen Charakteren, die nicht in der Lage sind, auch nur einen Millimeter von ihrer Positionen abzuweichen."
>"Corriere della Sera" (Mailand): "Es ist das Kalkül Schröders, dass der Rauswurf Scharpings (...) in der Öffentlichkeit positiv bewertet wird und sogar einen günstigen Effekt für die Regierung mit sich bringt. Aber das muss erst noch bewiesen werden."
"Le Soir" (Brüssel): "Zweieinhalb Monate vor den deutschen Wahlen ist sein (Scharpings) Abgang ein sehr harter Schlag für die Kampagne der SPD, die in den Umfragen bereits hinter der konservativen Opposition (CDU/CSU) zurückliegt."
"De Standaard" (Brüssel): "Letztes Jahr lag "Randy Rudy" - sagen wir mal "Rudy Rokkenjager" (Schürzenjäger) - schwer unter Beschuss, als ein Magazin Fotos von Scharping druckte, der mit seiner Freundin im Schwimmbad auf Mallorca schäkerte."
"Iswestija" (Moskau): "Zwei Monate vor den Wahlen wollte Schröder kein Risiko eingehen und ließ Scharping fallen."
"The Times" (London): "Sein (Schröders) unbeholfenes Agieren in der Krise um die Deutsche Telekom hat ihm sehr geschadet. (...) Und nun, 65 Tage vor der Wahl und in einem kritischen Stadium der politischen Planung für einen Krieg gegen den Irak, hat er seinen Verteidigungsminister verloren."
"The Guardian" (London): "Gerhard Schröders Chancen, Deutschlands Kanzler zu bleiben, haben einen schweren Rückschlag erlitten, als er gezwungen war, einen seiner wichtigsten Minister zehn Wochen vor dem Wahltag wegen einer anrüchigen Affäre zu entlassen."
"El País" (Madrid): "Der Kanzler hat schnell gehandelt in einer harten Woche, in der er sich für die Entlassung des Telekom-Chefs Ron Sommer zu verantworten hatte."
"Algemeen Dagblad" (Rotterdam): "Ein Tollpatsch stolpert über seine eigenen Memoiren. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in letzter Zeit zähneknirschend das Gestümper seines Parteigenossen und Verteidigungsministers verfolgt."
"Die Presse" (Wien): "Basis für die Entscheidung war wohl weniger die definitive Klärung der Frage, ob Rudolf Scharping sich mit Honorarannahmen (...) versündigt hat, sondern vielmehr das Wissen: Dieser Minister ist nicht mehr zu halten, wenn die SPD auch nur den Funken einer Chance bei den Wahlen im Herbst haben will."
"Berner Zeitung" (Bern): "Die Entlassung Scharpings kaum zwei Monate vor der Bundestagswahl ist für die SPD ein Desaster, aber das Verbleiben des Ministers im Amt wäre noch ein größeres gewesen."
Wichtig? Entscheidend?
Die Wirtschafts-und Sozialpolitik als Säule
unserer Gesellschaft hat sich nicht verändert.
Die junge Generation hat wenig Perspektiven,
der Mittelstand als Motor der Wirtschaft hat viele Probleme,
die Arbeitslosen haben weiterhin keinen Job,
der Osten verödet zunehmend
usw.
Lösungen?
Nicht in Sicht,
nur Hoffnung auf einen eventuellen Neubeginn.