Iran-Sanktionen: Ob das wirklich schlau war?


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Neuester Beitrag: 03.07.08 17:13
Eröffnet am:23.06.08 16:02von: BRAD P007Anzahl Beiträge:80
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29411 Postings, 6479 Tage 14051948KibbuzimDie Drohungen aus dem Iran sind beinahe

 
  
    #51
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23.06.08 22:15

alltäglich,wie gesagt,seit Khomeinis Sieg gehört dies zum Ton. Wie man da irgendetwas verharmlosen kann ist mir unverständlichj,wer es tut,muß seine guten Gründe haben....

Ich beschränke mich mit einem Text von Matthias Küntzel,weil der so oder so lesenswert ist und stelle nicht mein ganzes Archiv rein.  

 

Jüdisches Leben in Bayern, 20. Jahrgang Nr. 100, April 2006

Was will Ahmadinejad?  

Von Matthias Küntzel  

Vortrag von Matthias Küntzel aus Anlass der Veranstaltung Holocaust-Leugnung, Israel-Vernichtung und Judenhass:

Ahmadinejad und Reaktionen in Deutschland der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft am 27. Februar 2005 in Berlin

 

Im Oktober 2005 forderte der neue iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad die Auslöschung Israels.

In den Folgemonaten milderte er seine Angriffe auf Israel und die Welt nicht ab, sondern verschärfte sie.

Hierbei wurde er von den obersten Autoritäten des Iran unterstützt und von Teilen der iranischen Gesellschaft gefeiert.

So brachte die Massenbewegung der Bassitschi („Mobilisierung der Unterdrückten“), die Ahmadinejads Wahlkampagne im Sommer 2005 maßgeblich getragen hatte, im November 2005 neun Millionen Menschen zur Unterstützung ihres Präsidenten auf die Straße.[1]

Es gibt keinen Anhaltspunkt für die Hoffnung, dass Ahmadinejad bald wieder von der Bildfläche verschwunden ist. Wir sollten uns darauf einstellen und seine Ansprachen wörtlich nehmen:

Er sagt, was er tun will und er wird versuchen zu tun, was er sagt.  I

ch beginne mit der bekannten Kernaussage seiner Rede von Ende Oktober 2005:

„Der Imam [Khomeini] sagte: Das Regime, das Jerusalem besetzt hält, muss aus den Geschichtsbüchern eliminiert werden. ... Wenn wir die gegenwärtige Phase erfolgreich hinter uns gebracht haben, wird die Eliminierung des zionistischen Regimes glatt und einfach sein.“  

Diese Worte gingen um die Welt. Sie sind im Kontext der gesamten Rede zu interpretieren, was in deutschen Medien nur unzureichend geschah. Lassen Sie mich deshalb einige weitere Schlüsselsätze aus dieser Rede zitieren:

„Wir stehen inmitten eines historischen Krieges, der seit Hunderten von Jahren andauert.“  

Diese Worte machen klar, dass jener Krieg mit dem Nahostkonflikt ursprünglich nichts zu tun hat. Der Redner bezeichnet die Auslöschung Israels als die Etappe eines Krieges, der lange vor Israels Gründung begann.

„Der gegenwärtig in Palästina stattfindende Krieg ist die vorderste Front der islamischen Welt gegen die Welt der Arroganz.“  

Mit dem Feindbild „Welt der Arroganz“ ist ohne Zweifel der Westen insgesamt gemeint, sowie all diejenigen Muslime, die sich „arrogant“ über angeblich „göttliche Gebote“ hinwegsetzen, weil sie die individuelle Selbstbestimmung und das Streben nach einem gutem Leben schätzen.

Der gesamte Duktus dieser Rede ist geprägt von der Überzeugung, dass der Islamismus den Krieg gegen die „Welt der Arroganz“ letztendlich gewinnt.

„Ich zweifle nicht, dass die neue Welle, die im geliebten Palästina begonnen hat, sich in der gesamten islamischen Welt ausbreiten wird. Es handelt sich um eine Bewegung, die als Welle der Moral sehr bald den Schandfleck Israel aus der Mitte der islamischen Welt beseitigen wird – das ist machbar.“  

Unter „Welle der Moral“ versteht die iranische Führung die Unterdrückung von Sinnlichkeit und Sexualität, wie sie in seinem Land und unter den Bedingungen des Islamismus generell üblich ist. Israel hingegen gilt als „Schandfleck“, weil dort z.B. die homosexuelle Liebe erlaubt ist, während sie im Iran mit dem Tod durch Erhängen geahndet wird. Erneut wird deutlich, dass die Muslime die ersten Opfer dieses Krieges sind.

Doch es werden auch die Staatsführer anderer islamischer Staaten bedroht:

„Wenn jemand … dazu kommt, das zionistische Regime anzuerkennen – sollte er wissen, dass er im Feuer der islamischen Gemeinschaft verbrennen wird.“

Diese Passage verweist auf den spezifischen Kontext seiner Rede. Seit dem Gaza-Abzug der Israelis haben muslimische Länder neue Verbindungen zu Israel geknüpft. So trafen sich erstmals Regierungsvertreter aus Pakistan mit einer israelischen Delegation. Ahmedinejads Rede dient nicht zuletzt dem Zweck, die zarten Anfänge einer Normalisierung zu zerstören und die islamische Welt in Gänze auf den Kriegskurs einzuschwören.

Die Massaker in den Hotels von Amman, die kurz nach seiner Rede Schlagzeilen machten, verfolgten eben dieses Ziel:

Das muslimische Jordanien wurde Angriffsziel des Terrors, weil es Israel anerkannt hatte und weil es laut Kommandoerklärung „die Juden“ beschützt.

„Wir müssen uns die Niedrigkeit unseres Feindes bewusst machen, damit sich unser heiliger Hass wie eine Welle immer weiter ausbreitet.“[2]  

Dieser „heilige Hass“ ist bedingungslos; ein Hass, der sich durch keine Variante jüdischen Verhaltens abmildern lässt. Ahmadinejad will keine verbesserten Lebensverhältnisses für die Palästinenser und fordert auch keine andere Politik von Israel. Er will den jüdischen Staat liquidieren. Doch selbst damit wäre jenem „heiligen Hass“ kein Genüge getan: Dieser soll sich unaufhaltsam wie eine Welle „immer weiter“, letztlich also global, ausbreiten.

Die Tonlage wurde in Amahdinejads zweiter Stellungnahme vom 8. Dezember 2005 in Mekka verschärft.[3]

Jetzt verglich er Juden mit einem Krebsgeschwür, das diverse Mächte der Welt befallen habe und diese fortwährend in Konflikte hineinziehe. Von Mekka aus unterbreitete er erstmals die Idee, Israel nach Europa, zum Beispiel auf deutschen und österreichischen Boden, zu verpflanzen. Dieser Vorschlag stieß auf Empörung und löste gleichzeitig auch eine gewisse Unsicherheit aus.

Sind Ahmadinejads Überlegungen nicht im Prinzip korrekt?

Zahlen die Palästinenser nicht tatsächlich die Zeche für die Sünden der Europäer?

Ich halte solche Abwägungen für absurd. Ahmadinejads Vorschlag ist schiere Propaganda. Er hätte genauso gut die Umpflanzung von Pakistan in den US-Bundesstaat New Jersey vorschlagen können. Es geht ihm nicht um Realpolitik, sondern um Kriegsvorbereitung.

Sein Einfall, Israel nach Europa zu verlegen, degradiert erstens die Juden zu einem Objekt, ohne historische Wurzeln in Jerusalem und ohne ein Recht auf Selbstbestimmung. Ahmadinejad spricht von ihnen wie von Ghettobewohnern, die man beliebig verschieben kann.

Zweitens will er vergessen machen, dass Araber aller Konfessionen nirgendwo so frei sind, wie in Israel.

Sein Bild von Israel als dem Fremdkörper, der eigentlich nach Europa gehöre, ignoriert, dass fast die Hälfte der Juden in Israel arabischer Herkunft sind. Er will mit Israel das Hindernis beseitigen, das der islamistisch motivierten Versklavung der Araber stärker als alles andere im Wege steht.

Drittens dient seine Rhetorik der diplomatischen Abfederung des Kriegs nach dem Motto: Ich habe euch einen konstruktiven Vorschlag gemacht. Wenn wir Israel nunmehr, wie angekündigt, zerstören, tragt ihr selbst mit eure „arroganten“ Weigerung, meinem Vorschlag zu folgen, die Schuld.

In seinem Statement vom 8. Dezember in Mekka verknüpfte Ahmadinejad erstmals die Deportationsidee mit dem laut artikulierten Zweifel, ob es die Shoa tatsächlich gegeben habe.

Er hat diesen Aspekt seiner Agitation seither nicht nur fortlaufend verschärft, sondern mit der Organisierung diverser „Konferenzen“, „Wahrheitskommissionen“ und einem „Karikaturenwettbewerb“ in das Zentrum seiner Angriffe gerückt.

Ich möchte mich auf dieses Element seiner Propaganda konzentrieren, das mir das am meisten Alptraumhafte und das am wenigsten Verstandene zu sein scheint: Auf die Tatsache, dass erstmals die Regierung eines großen und wichtigen Landes die Leugnung der Shoa zur Regierungspolitik und das jüdische Leid im Zweiten Weltkrieg zu einem Hirngespinst erklärt.

Manche Journalisten versuchen sich selbst und ihren Lesern einzureden, dass daran nichts Besonders sei. Ich zitierte beispielhaft den renommierten Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Günter Bannas.

Bannas schlug in einem Kommentar unter der Überschrift „Wie reagieren?“ Folgendes vor:

„Zu unterscheiden ist bei der Reaktion [auf Ahmadinejad] zwischen Existenzrechtbestreitung und Holocaustbestreitung. Erstere verlangt unbedingt nach Ächtung. Leugnung oder Verharmlosung historischer Verbrechen aber kommt oft vor, so in der Türkei gegenüber den Armeniermorden und wird, missbilligend zwar, hingenommen.“[4]

Bannas ignoriert, dass die Holocaust-Leugung und der Wunsch, Israel zu vernichten untrennbar verbunden sind. Er verkennt, dass beiden Wunschvorstellungen ein- und derselbe genozidale Antisemitismus zugrunde liegt.

Wer Auschwitz zum „Mythos“ erklärt, zeichnet Juden als einen universellen Feind, der die Menschheit um des schnöden Mammons willen seit 60 Jahren fortlaufend betrügt. Wer vom „sogenannten“ Holocaust spricht, unterstellt, dass über 90 Prozent der Lehrstühle und Medien der Welt von Juden kontrolliert und hermetisch gegen die „eigentliche“ Wahrheit abgeschottet werden.

Wer den Holocaust leugnet, kann Israel schlecht anerkennen.

Wer Israel zu vernichten sucht, muss den Holocaust leugnen.

Dämonisierung der Juden, Leugnung des Holocaust und der Wille, Israel zu liquidieren – dies sind die Seiten eines ideologischen Dreiecks, dass sich nicht hält, wenn auch nur eine der drei Seiten fehlt.[5]

Worauf dieses ideologische Gebräu hinausläuft, zeigt die Aufschrift eines Plakats, das eine in die Burka gehüllte Muslima anlässlich einer Londoner Kundgebung gegen die Karikaturen in die Kamera hielt:  „BE PREPARED FOR THE REAL HOLOCAUST!“

Hier wird erstens im antisemitischen Affekt die Shoa geleugnet.

Zweitens wird dem von Ahmadinejad propagierten „heiligen Hass“ mit der Ankündigung des „echten“ Holocaust Ausdruck verliehen. Die Drohung richtet sich gegen die „Ungläubigen“ und akzentuiert, wie von Ahmadinejad gefordert, deren „Niedrigkeit“. Drittens aber zeugt diese Parole von einer wahnhaften Selbstbildphantasie: Der Moslem als der apokalyptische Reiter, die der „gottlosen“ Welt mit Vernichtung droht.

Doch Moment. – Lebt nicht auch heute noch die größte jüdische Gemeinde des Nahen und Mittleren Ostens außerhalb Israels in Teheran?

Stellen nicht die iranischen Juden, Christen und Zoroastrer im iranischen Parlament jeweils mindestens einen Abgeordneten? Und ist es nicht so, dass Ahmadinejad ausdrücklich zwischen Juden und Zionisten zu unterscheiden pflegt?

Dies alles ist wahr.

Er sagt: „Die Zionisten“ haben in den letzten 60 Jahren „alle westlichen Regierungen“ erpresst.[6]

Er sagt: „Die Zionisten“ haben die dänischen Karikaturen fabriziert, um sich am Wahlsieg der Hamas zu rächen.[7]

Er sagt: „Die Zionisten“ haben letzte Woche die schiitische Kuppelmoschee im Irak zerstört.“  Man erkennt das Muster. Ahmadinejad ist kein rassistischer Sozialdarwinist, der noch das letzte „jüdische Blut“ vernichten will. Das Wort vom „Halbjuden“ kommt im Islamismus nicht vor. Und doch benutzt er die Vokabel „Zionist“ genau in dem Sinn, in dem einst Hitler die Vokabel „Jude“ benutzte: Als die Inkarnation alles Bösen auf dieser Welt.  Dies aber ist Antisemitismus pur. Keine Lüge scheint der iranischen Führung zu waghalsig.

Die Kritik von Bundeskanzlerin Merkel an der neuen iranischen Führung erklärte sich am 8. Februar 2006 das Pressebüro der Iranischen Revolutionären Garden so:

„In ihren kindlichen Vorstellung sieht Frau Merkel sich selbst als Hitler. ... Natürlich kann man von Personen mit zionistischer Vergangenheit nichts anderes erwarten.“

Am 14. Februar beschwerte sich die staatliche iranische Tageszeitung Kayhan:

„Frau Merkel soll bitte die Frage beantworten, warum über 100 Bundestagssitze von nicht-deutschstämmigen Juden besetzt werden, obwohl doch nur 150.000 Juden in Deutschland leben.“

Und sie resümiert: „Die deutsche Regierung hat sich selbst und das deutsche Volk zu Sklaven der Zionisten gemacht.“[8]

Man möchte über soviel Dummheit und Ignoranz lachen. War aber Hitlers Antisemitismus „klüger“?

Wer Juden – ob in der Umschreibung „Judas“ oder in der Umschreibung „Zionist“ – für alles Böse der Welt verantwortlich macht, ist von einem Antisemitimus der genozidalen Natur beherrscht.

Wenn die entsprechende Bewaffnung vorhanden ist, folgt auf das Wort der Mord.  Dennoch ist Ahmadinejads Unterscheidung zwischen „Jude“ und „Zionist“ relevant.  Er ist nicht dumm. Wahnhafte Ziele verfolgt er intelligent. Er agiert als Weltpopulist. Seine Reden sind an die „Unterdrückten“ in aller Welt adressiert. Er kümmert sich um gute Beziehungen zu Fidel Castro und zu Venezuelas Regierungschef Hugo Chávez und kündigt seine Teilnahme am Gipfel der blockfreien Staaten im September 2006 in Havanna an.[9]

Deshalb will er seinen Antisemitismus hinter einem „Antizionismus“ verstecken. Er nutzt das Stichwort „Zionist“ als ein trojanisches Pferd, um seinen Antisemitismus respektabel zu machen, um als Antisemit gleichzeitig auch Sprecher der sogenannten „unterdrückten Völker“ zu sein.

Er tritt auf wie ein Arafat in Mao-Uniform, der mit den Völkern dieser Erde kommuniziert und ihnen einen „gerechten“ Vorschlag nach dem anderen zukommen lässt. Inzwischen hat er auch die Leugnung der Shoa in diese Attitüde integriert. Dies aber ist neu. Die Leugnung der Shoa wurde bis 2006 hauptsächlich mit der Schrulligkeit einzelner Professoren hier und da in der Welt in Verbindung gebracht oder dem versprengten Häuflein der neuen Nazis zugeordnet. Heute aber artikuliert Ahmadinejad dieses moralische und intellektuelle Verbrechen in der Pose eines Menschenrechtlers und eines Freiheitshelden. Er hat die Leugnung des Holocaust in eine Rhetorik der Befreiung integriert.

Natürlich hat sich der Iran seit vielen Jahren als das Zentrum der Holocaust-Leugner aus aller Welt etabliert. Ahmadinejad aber gibt sich die Pose des neutralen Dritten, dem es lediglich um Aufklärung gehe, während der Westen mit seinen Tabus und seinen Verboten sein wahres Gesicht offenbare.

Seine „Logik“ bewegt sich in einer Welt des Wahns, aus der es kein Entrinnen gibt. So „enthüllte“ vor einigen Wochen ein iranischer „Historiker“ im Fernsehen ein Verbrechen der französischen Juden. Diese hätten 1883 150 Christenkinder auf grausamste Weise in den Pariser Vororten ermordet, um deren Blut für das Matzen-Brot am Pessah-Fest zu verwenden. Die eigentliche Sensation sei aber nicht jener Massenmord, sondern die Tatsache, dass dieses Verbrechen zwar in der Seele der Europäer seine Spuren hinterlassen habe, „doch wegen des wachsenden Einflusses der zionistischen Lobby in Europa – oder, um präzise zu sein, des Einflusses der Juden – wird dieser Vorfall, bedauerlicherweise, niemals erwähnt.“[10]

Kann deutlicher zum Ausdruck gebracht werden, wie hilflos dieses Europa den Zionisten und ihre Meinungsmaschine ausgeliefert ist?

Derartige Zirkelschlüsse sind unwiderlegbar. Je lauter die aufgeklärte Welt gegen die Leugnung des Holocaust oder die Absicht, Israel zu vernichten, protestiert, desto eindeutiger ist für die vom Wahn Befallenen der Nachweis zionistischer Vorherrschaft erbracht.  Nur dann, wenn wir endlich begreifen, dass der Holocaust eine jüdische Lüge ist, nur dann, wenn auch wir Israel vernichten wollen, nur dann ist erwiesen, dass der Westen wissenschaftlich glaubwürdig ist und politisch frei. Dies ist das Programm, mit dem der Iran sich als neuer Führer der islamischen Umma und als die neue Avantgarde der „unterdrückten Völker“ empfiehlt.

Wenn Adornos neuer kategorischer Imperativ formuliert gilt, wenn es stimmt, dass „Hitler … den Menschen im Stande ihrer Unfreiheit einen neuen kategorischen Imperativ aufgezwungen (hat): ihr Denken und Handeln so einzurichten, dass Auschwitz sich nicht wiederhole, nichts Ähnliches geschehe“, dann müsste es heute darum gehen, unser Denken und Handeln so einzurichten, dass Ahmadinejads politische Strategie durchkreuzt und das iranischen Atomwaffenprogramm gestoppt wird.

Jüngst fragten iranische „Historiker“ in Polen, ob sie gewisse „Berechnungen“ in Auschwitz unternehmen dürften. Der polnische Außenminister Stefan Meller reagierte angemessene: Es sei „jenseits jeglicher vorstellbaren Norm, das Thema zu hinterfragen, zu diskutieren oder zu verhandeln.“[11]

Ein Land aber, das den Wahnsinn – jenseits jeglicher vorstellbarer Norm – als Regierungspolitik praktiziert, hat sich aus der Gemeinschaft, die man die „Vereinten Nationen“ nennt, herauskatapultiert. Solange die Führung des Iran den Holocaust leugnet, ist ihre Mitgliedschaft in den Vereinten Nationen zu suspendieren. —————————————————————————————-

[1] Wahied Wahdat-Hagh, Bassiji: die revolutionäre Miliz des Iran, in: MEMRI Special Dispatch vom 20.Dezember 2005

[2] Zitiert nach: Middle East Media Research Institute (MEMRI), Special Dispatch vom 2.November 2005.

[3] www.iranpressnews vom 8. Dezember 2005.

[4] Günter Bannas, Wie reagieren?, in: Frankfurter Allgemeine, 15. Dezember 2005.

[5] Ausführlich hierzu: Matthias Küntzel, Von Zeesen bis Beirut. Nationalsozialismus und Antisemitismus in der arabischen Welt, in: D. Rabinovici, U. Speck und N. Sznaider (Hg.), Neuer Antisemitismus?, Frankfurt/M. 2004, S. 285f.

[6] MEMRI, Special Dispatch Series, No. 1091, February 14, 2006

.  [7] WorldNetDaily, 11. Februar 2006.

[8] Iranische Stellen über Angela Merkel, in: MEMRI – Special Dispatch, 15. Februar 2006.

[9] Ahmadinedschad reist nach Kuba, in: Junge Welt, 9. 2. 2006.

[10] Iranian TV Blood Libel: Jewish Rabbis killed Hundreds of European Children to use Their Blood for Passover Holiday, in: Memri, Special Dispatch Series, No. 1053, December 22, 2005.

[11] Spiegel-Online, 17. Februar 2006.

www.matthiaskuentzel.de/contents/was-will-ahmadinejad

29411 Postings, 6479 Tage 14051948KibbuzimSuicidal Tendendies depothalbierer

 
  
    #52
1
23.06.08 22:19
mehr fällt mir nu auch nicht mehr dazu ein.....

Es bleibt mir unbegreiflich,nach wie vor,wie jemand im Westen,in Freiheit aufgewachsen und erwachsen geworden ist,in Bezug auf den Iran oder andere dessen Kalibers,oder auch Nordkorea die Augen weit geschlossen noch immer lieber im Dunkeln tappsend die USA und ausschließlich auf der Anklagebank sehen will,statt sich des Totalitarismus eines Nordkoreas,eines Irans bewußt zu machen.

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererja und wennschon.

 
  
    #53
23.06.08 22:22
selbst wenn es stimmen sollte.

zwischen wollen und können gibts einen gewaltigen unterschied.

was also passiert deiner meinung nach,falls iran wirklich mal 3-6 atombomben gen israel abfeuert?

bisher sind alle dieser frage ausgewichen, auch du kibbuzim?
 

14559 Postings, 6674 Tage NurmalsoKibbuzim, was soll die dreiste Lüge?

 
  
    #54
5
23.06.08 22:27

Was soll der Vortrag von K (#51), der mit einer Lüge beginnt? Im Oktober 2005 forderte der neue iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad die Auslöschung Israels. Eine Lüge bleibt eine Lüge, selbst, wenn man sie ein Dutzend mal wiederholt. 

Im ARIVA-Jargon ist das eine unbewiesene Tatsachenbehauptung. Die Wahrheit hier noch einmal für alle Anti-Iran-Hetzer:

http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/858/165387/

 

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererauch auf 52 die frage:

 
  
    #55
4
23.06.08 22:30
warum glaubst du an diese absolute absurdität, daß iran jemals atomwaffen (insbesondere gegen europa) einsetzen wird???

du wirfst mir vor, die augen geschlossen zu halten?

lies mal ein gutes buch, kollege.

wer bricht denn in aller welt unnütze kriege vom zaun, die regelmäßig in anarchie und chaos enden?

ich wäre dafür, daß die usa mal eine sache mit eigenen leuten zuende bringen.

die sind doch inzwischen so abgehalftert, daß die trotz allerlei high-tech-waffeln nichtmal irak in den griff bekommen.

wo soll dieser ganze größenwahn denn noch hinführen??

müssen wirklich erst große ölfelder atomar verseucht sein?


 

647 Postings, 6271 Tage Jäger u Sammlerman man ..

 
  
    #56
5
23.06.08 22:53
Manche leute sind einfach nur Opfer ihrer eigenen Bildungspolitik...too much

TagesShow läßt grüßen !

Lach mit lach nach lach besser.....

17924 Postings, 6278 Tage BRAD P007Depothalbierer

 
  
    #57
1
23.06.08 22:59
Ich glaube z.B. niemals dass Iran Europa mit Atomwaffen angreifenwürde. Andererseits könnte es sein, dass Iran damit mal "droht"

Und dann heißt es "Nerven bewahren"  :-)  

647 Postings, 6271 Tage Jäger u SammlerLöschung

 
  
    #58
23.06.08 23:15

Moderation
Zeitpunkt: 24.06.08 00:13
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29411 Postings, 6479 Tage 14051948KibbuzimDie Deutsche Wirtschaft: 2005 dieselbe Angst

 
  
    #59
1
24.06.08 04:19

Nein nicht vor dem Mullah Regime im Iran, sondern Angst um die guten Geschäfte... Nun die Geschäfte gingen aber allen Widrigkeiten zum Trotz weiter.  Das man sich ernsthaft dazu äußern muß,im Sinne von "überzeugen",ob der Iran anderer bedroht,eine akute Bedrohung darstellt ??

Nicht zu faßen,es wird bestritten,daß seit Khomeinis Anfängen die Drohungen gegen Israel zum Repertoire der führenden Mullahs wie der Freitagsbebete gehört.  Und auch den Gefahrenherd Iran,der an Raketen mit immer größeren Reichweiten bastelt und lieber die Bevölkerung darben läßt,als sich vom Verständnis der permanenten Bedrohung  zu lösen, alleine als eine Gefahr für Israel darzustellen ist blanker Unfug.

Im Falle Israels spielt lediglich der zu Grunde liegende Antisemitismus als Ideologie eine bedeutende Rolle, wenn auch dies in Bezug auf die arabischen Nachbarstaaten anders ist, so ist dennoch die Bedrohung eine reelle,denn wohin Raketen noch nicht reichen mögen,droht der Iran mit der Option der weltweit aktiven Terrorgruppen,die er unterstützt und den eigenen Terrorkommandos.

Man scheint sich entweder wie die deutsche Wirtschaft um ökonomischen Schaden sorgen, schlimm genug,aber den Postings einiger nach zu urteilen war die noch nicht mal ein Punkt sondern eben diese seltsame Verharmlosung des Irans.

Keine gemeinsame Grundlage einer Diskussion also,das bleibt fest zu halten.  **************************************************

Die deutsche Wirtschaft fürchtet nach dem iranischen Aufruf zur Zerstörung Israels negativen Folgen auf die ökonomischen Beziehungen.

ZUM THEMA Israel-Hass:

Ahmadinedschad legt nach Gegen Israel:

 Die Äußerungen des iranischen Präsidenten seien „nicht dazu geeignet, drohende UN-Sanktionen abzuwenden", sagte der Nahost-Experte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Jochen Clausnitzer, am Freitag in Berlin.

„Es liegt auf der Hand, dass dies nicht ohne Auswirkungen auf die Wirtschaft bleibt", betonte auch Jens Nagel vom Außenhandelsverband BGA.

Sollte es zu Sanktionen kommen, würde dies deutsche Unternehmen empfindlich treffen.

„Bei einem Wirtschaftsembargo würde für deutsche Unternehmen der wichtigste Markt im Mittleren und Nahen Osten wegbrechen", sagte Clausnitzer.

Aber auch gezielte Sanktionen, wie eine Unterbrechung der Benzinlieferungen in das Land, das trotz hoher Ölvorkommen keine Raffinerien hat, könnte sich negativ auf deutsche Projekte auswirken.

Handelsbeziehungen im Aufwärtstrend  

Die USA und die EU verdächtigen die Islamische Republik seit längerem, Atomwaffen bauen zu wollen. Nach der jüngsten Drohung des neuen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad gegen Israel drängen die USA und andere Länder verstärkt darauf, den Fall an den UN-Sicherheitsrat zu überweisen.Dieser könnte den Iran mit Wirtschaftssanktionen belegen.

Waren für 3,5 Milliarden Euro

Die deutschen-iranischen Handelsbeziehungen befanden sich in den vergangenen Jahren in einem steten Aufwärtstrend.

Für die deutsche Wirtschaft ist der Iran der wichtigste Markt im gesamten Nahen und Mittleren Osten.

2004 lieferte Deutschland in das Öl produzierende Land Waren für über 3,5 Milliarden Euro.  Im Vergleich zu 2000 war dies eine Verdoppelung und verglichen mit dem Vorjahr ein Zuwachs um ein Drittel. Für 2005 hat der DIHK erneut einen deutlichen Anstieg deutscher Exporte in den Iran auf einen Wert von bis zu 4,5 Milliarden Euro prognostiziert, sofern keine Sanktionen verhängt werden.

MAN und Siemens sind engagiert

Auch die iranischen Lieferungen nach Deutschland nahmen im vergangenen Jahr um 35 Prozent zu

. Deutschland ist traditionell einer der wichtigsten Wirtschaftspartner des Landes im westlichen Ausland.  Zu den großen deutschen Unternehmen, die sich im Iran engagieren, gehören der Industriegase-Spezialist Linde, der Nutzfahrzeughersteller MAN und der Technologiekonzern Siemens, ......

 

www.focus.de/finanzen/news/wirtschaft-in-sorge_aid_100851.html

29411 Postings, 6479 Tage 14051948KibbuzimMerkel fordert die deutsche Wirtschaft

 
  
    #60
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24.06.08 04:42

Deutsch-iranische Wirtschaftsbeziehungen  

Geschrieben von Avi Efroni    

Friday, 13. June 2008    

Hintergrundinformation – UPDATE vom 13.03.08

Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Iran weiter einschränken.

 

Dazu kündigte sie Gespräche mit der deutschen Wirtschaft an.

"Die Zeichen sind, wenn die Entwicklung weiter so negativ verläuft, darauf gestellt, dass wir unsere Handelsaktivitäten auch einschränken", sagte Merkel am 11.11.07 in Hinblick auf das Nuklear-Programm Teherans. Dies könne sich auch auf den Export solcher Technologien beziehen, die Iran nur mittelbar beim Bau der Atombomben helfen könnten.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier forderte Teheran am 22.01.08 auf, im Atomstreit einzulenken und den Forderungen des Sicherheitsrats und der internationalen Atomenergiebehörde nachzukommen. Die Resolution des UN-Sicherheitsrates (Nr. 1803) vom 3.03.08 begrüßte er als Zeichen "unverminderter Sorge". "Iran muss beweisen, dass seine Aktivitäten nicht auf die Entwicklung eines nuklearen Waffenprogramms gerichtet sind", sagte Steinmeier. 

Die Bundesregierung setzt auf eine "freiwilligen Selbstbeschränkung" deutscher Unternehmen. "Die Firmenchefs sollen darüber nachdenken, ob neue Geschäfte mit Iran wirklich opportun sind", beschreibt ein Mitarbeiter die Taktik. So riet die Bundesregierung der Deutschen Bahn und E.on-Ruhrgas von Großprojekten in der Islamischen Republik ab. Demgegenüber versicherte der deutsche Botschafter in Teheran, Herbert Honsowitz, dem iranischen Sender Press TV, dass "die deutsche Botschaft versucht, die Verbindungen privater Firmen zwischen beiden Ländern zu erhalten und zu verbessern".

Honsowitz fügte hinzu, dass deutsche Exporte bisher nicht beeinträchtigt wurden, weil sie Iran über die Freihandelsstaaten am Golf, etwa Dubai, erreichten.

Deutsche Investitionen in Iran:  Die Bundesrepublik zählt traditionell zu den wichtigsten Handelspartnern des Iran. Mit über 1.900 Mitgliedern gehört die Handelskammer in Teheran zu den größten Außenhandelskammern Deutschlands.

2008 wird sich die Bundesrepublik an sechs Handelsmessen in Teheran beteiligen. Iran liegt auf Platz 40 in der Liste der wichtigsten Abnehmer deutscher Produkte. Die Bundesregierung unterstützt diese Investitionen durch öffentliche Subventionen (Hermes-Bürgschaften).

Seit zwei Jahren reduziert Deutschland den Handel mit der Islamischen Republik schrittweise.

2005 hat der Umfang der Exporte noch 4,3 Mrd. Euro betragen.

2006 gingen die Umsätze um 5,7 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro zurück.

In den ersten sechs Monaten 2007 schrumpften sie noch einmal um 17,9 Prozent. Zwischen Januar und November 2007 seien nur noch Waren im Wert von 3,2 Mrd. Euro aus Deutschland nach Iran ausgeführt worden.

Deutsche Exoprtkreise erwarten, dass als Folge der Finanzsanktionen 2008 die deutsche Ausfuhr nach Iran auf unter 1 Mrd. Euro fallen wird. Gleichzeitig identifizierte ein neuer Länderreport der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) „erhebliche wirtschaftliche Chancen“ in Iran. „Trotz der auch 2008 anhaltenden Unsicherheiten besteht ein vielversprechendes Potenzial für Kooperationen und Liefergeschäfte mit Iran“, zitierte das Handelsblatteine unveröffentlichte Studie.Größte Chancen hätten ausländische Lieferanten in den Bereichen Automobil, Elektronik und Informationstechnologie. Direktinvestitionen seien dagegen kaum noch zu verzeichnen. 

Steigende Importe  Bei den Importen zeichnete sich nach Schätzung von bfai anscheinend eine Trendumkehr ab. Nachdem die Importe im Jahr 2006 gefallen waren, seien die Einfuhren aus Iran nach Deutschland 2007 um fast 50 Prozent auf rund 580 Mio. Euro gestiegen.

Der Anstieg gehe vor allem auf Steigerungen bei Ölprodukten und landwirtschaftlichen Produkten zurück, sagten bfai-Experte Martin Karlhöfer und der Geschäftsführer des Bundesverbands Groß- und Außenhandel (BGA), Jens Nagel.

Handelsvolumen Deutschland – Iran 2003–07 

2003 Exporte nach Iran 2.678 Millionen Euro (+20 %)   Importe aus Iran 290 Millionen Euro (-9 %)

2004 Exporte nach Iran 3.574 Millionen Euro (+33 %)   Importe aus Iran 391 Millionen Euro (+35 %)

2005 Exporte nach Iran 4.429 Millionen Euro (+24 %)   Importe aus Iran 462 Millionen Euro (+18 %)

2006 Exporte nach Iran 4.110 Millionen Euro (-6 %)   Importe aus Iran 410 Millionen Euro (-10 %)

2007 Exporte nach Iran 3.200 Millionen Euro (Jan.-Nov.)   Importe aus Iran 580 Millionen Euro (+50 %)

Kreditgarantien der Bundesregierung:  

Nach wie vor gewährt die Bundesregierung Hermes-Bürgschaften für Iran-Geschäfte. Die Kreditgarantien wurden in den vergangenen zwei Jahren jedoch erheblich reduziert. 2007 stuften europäische Exportversicherer Iran in die vorletzte und damit teuerste Kategorie herab, was die Kosten um 20 Prozent steigerte.

Während deutschen Unternehmen 2005 1,4 Mrd. Euro für die Absicherung ihrer Exporte nach Iran zur Verfügung standen, sanken die Hermes-Bürgschaften im Jahr 2006 auf 1,16 Mrd. Euro und in 2007 um mehr als 50 Prozent auf rund 503,4 Mio. Euro (davon nur 120 Mio. im zweiten Halbjahr). Parallel dazu sank der Gesamtumfang der bestehenden Forderungen durch bereits gleistete Hermes-Bürgschaften im Iran-Geschäft auf 5,2 Mrd. Euro (2006: 5,6 Mrd. Euro). Ausfuhrbescheide des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) dauert Monate. Die UN-Sanktionen gegen Iran hätten zu einer besonders strengen Prüfung von Anträgen für Exportgenehmigungen geführt, schrieb Walther Otremba, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, laut Financial Times am 6.02.08 in einer Antwort auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Gleichzeitig betont er, dass die Bundesregierung weiter „eingeschränkte“ Ausfuhrgenehmigungen und Bürgschaftsübernahmen erteilen wird.

Beispiele für deutsche Großkonzerne, die in Iran investieren: Maschinenbau

Das größte Handelsvolumen mit Iran erwirtschaften die deutschen Maschinenbauer. Jede dritte Maschine, die das Land importiert, kommt aus Deutschland. 2006 verkauften Mittelständler Maschinen im Wert von rund 1,6 Mrd. Euro nach Iran. Im ersten Halbjahr 2007 erreichte die Maschinenausfuhr nur noch einen Wert von rund 500 Mio. Euro. "Grund dafür sind einerseits die strengen Exportkontrollen und andererseits die restriktive Bürgschaftspolitik der Banken", sagt Hannes Hesse, Hauptgeschäftsführer des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau). Geht man von einem weiteren Rückgang bis Jahresende aus, hätte sich das Volumen binnen eines Jahres halbiert.

Der Rückzug von Banken aus Iran hat große Anlagenbauer wie MAN Ferrostaal besonders getroffen.

MAN Ferrostaal in Essen arbeitet an drei Großprojekten in Iran: einem Kraftwerk und zwei Anlagen für die Erdölindustrie.

Die erschwerte Lage zeige sich nicht nur bei Neugeschäften, sondern auch bei der Abwicklung laufender Aufträge, sagte ein Sprecher. MAN greife inzwischen auf die Dienste der Europäisch-Iranischen Handelsbank zurück.

Stahl   Der größte deutsche Stahlhersteller ThyssenKrupp ist mit weniger als 100 Mio. Euro Umsatz in Iran beteiligt, teilte ein Sprecher des Branchenprimus mit. Der iranische Staat hält nach Informationen des Nachrichtenmagazins Spiegel noch immer ein großes Aktienpaket an ThyssenKrupp. Die Papiere lagern in den Depots der Beteiligungsgesellschaft Iran Foreign Investment Company IFIC. Mit dieser Holding investieren die Mullahs rund um die Welt ihre Petrodollar.

Teheran musste vor vier Jahren seinen Sitz im Aufsichtsrat von ThyssenKrupp abgeben und die Beteiligung abbauen. Iran war damals mit 7,8 Prozent an ThyssenKrupp beteiligt und verringerte seinen Anteil in den Folgejahren.

Ausgestiegen sind die Iraner aber bis heute nicht, stellt der Spiegel mit Verweis auf den Geschäftsbericht der IFIC in Düsseldorf für das Jahr 2006 fest.  Für den Anteil von 4,5 Prozent kassierte der iranische Staat 2007 Dividenden in Höhe von 18,5 Mio. Euro. Das Geld fließt unter anderem in Kreditgeschäfte mit Firmen, die mit Iran zu tun haben. So erhielt eine deutsche Charterfluggesellschaft im Jahr 2005 ein Darlehen über 55 Mio. Dollar. Der britische Finanzkonzern HSBC ließ sich über seine deutsche Tochter Trinkaus&Burkhardt einen Teil der ThyssenKrupp-Aktien als Sicherheiten verpfänden. Dafür dürfen die Iraner mit Termingeschäften spekulieren.

"Kein Kommentar", heißt es dazu bei HSBC. 

Autos   Iran hat in den vergangenen Jahren seine Beteiligungen an deutschen Autokonzernen verkauft oder reduziert, so etwa am Daimler- oder am VW-Konzern. Nach wie vor verkauft Daimler pro Jahr knapp 100 Mercedes-Benz-Fahrzeuge nach Iran. Außerdem werden noch Lkw produziert.

MAN in München liefert nach eigenen Angaben derzeit keine Lkw oder Anlagen mehr in die Region. MAN ist jedoch noch im Servicegeschäft in Iran tätig und wartet zum Beispiel Gasturbinen. Handelsbeschränkungen würden den Konzern kaum treffen, so ein Sprecher. 

Energie   Am 5.02.08 beteiligte sich der zweitgrößte deutsche Energiekonzern RWE als sechster Partner am internationalen Nabucco-Projekt. Die Pipeline soll die Importabhängigkeit von Russland reduzieren. Die Nabucco-Pipeline soll ab 2009 gebaut werden und ab 2013 Gas vom Kaspischen Meer, dem Nahen und Mittleren Osten nach Europa bringen. Unklar ist bislang, ob auch Iran als Gas-Lieferant beteiligt werden soll.

Der Münchener Mischkonzern Siemens erzielt nach eigenen Angaben weniger als ein Prozent seines Gesamtumsatzes mit Iran. 2006 waren es 700.000 Euro, vor allem in den Bereichen Energie und Infrastruktur. Siemens lieferte Gaskraftwerke in die Islamische Republik. Man halte sich strikt an alle nationalen und internationalen Vorgaben, sagte ein Konzern-Sprecher.

Nach Informationen desSpiegel spielt Siemens die Bedeutung des Iran-Geschäfts jedoch demonstrativ herunter. Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRNA unterzeichneten Siemens und die iranische Power Plant Projects Management Company (Mapna) am 14.11.06 ein Geschäft im Wert von 450 Mio. Euro für den Bau von 150 Lokomotiven für das iranische Eisenbahnnetzwerk. Das Geschäft sieht den Import von 30 komplett fertig gestellten Lokomotiven nach Iran in der ersten Phase und den Bau von 120 weiteren Lokomotiven in Iran im Laufe von sechs Jahren vor. Im Rahmen des Vertrags muss Siemens außerdem in zehn Jahren technisches Know-how nach Iran transferieren.

Im August 2003 hatte Siemens, ein Unternehmen mit Expertenwissen im Bau von Atomanlagen, einen Vertrag über die Lieferung von 24 Kraftwerken unterzeichnet. Um das Geschäft perfekt zu machen, musste sich Siemens zu einem „Technologietransfer bei kleinen und mittleren Kraftwerken” verpflichten.

Pharma/Chemie   In Iran aktiv sind noch die deutschen Pharma- und Chemiegiganten BASF und Bayer. Der Leverkusener Konzern Bayer ist mit einem zweistelligen Millionen-Betrag in Iran beteiligt, der vor allem mit Agrochemikalien und Pharmaprodukten erzielt wird..BASF Iran ist seit 1959 aktiv und repräsentiert das gesamte BASF-Portfolio, mit besonderem Schwerpunkt auf stark wachsenden Branchen wie Autos, Petrochemikalien (Katalysatoren) und Fasern. BASF Iran erzielte 2005 Umsätze in Höhe von etwa 70 Mio. Euro. 2006 waren es 42 Mio. Euro. 

Banken   2007 stellten drei große deutsche Banken ihre Iran-Geschäfte ein und wickeln nur noch alte Aufträge ab:

Die Dresdner Bank begründete ihren Rückzug im August mit dem erhöhten "bürokratischen Aufwand“.Financial Times Deutschland berichtete, die Kreditlinie für Iran-Geschäfte umfasste bei der Dresdner in 2006 einen dreistelligen und 2007 einen zweistelligen Millionen-Betrag.  Im Juli stellte die Deutsche Bank ihre Aktivitäten ein und folgte damit dem Beispiel der Commerzbank.   Auch die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat das Geschäft massiv zurückgefahren. "In den Jahren 2006 und 2007 hat die KfW in Iran kein Neugeschäft abgeschlossen", sagte ein Sprecher. Man halte lediglich alte Exportfinanzierungen von rund 350 Mio. Euro.   Seit dem Ausstieg der deutschen Großbanken aus dem Iran-Geschäft geht es der Europäisch-Iranischen Handelsbank so gut wie nie.

Nach Informationen des Magazins Spiegel wechseln reihenweise Maschinenexporteure und Handelsgesellschaften von ihrer deutschen Hausbank zur Europäisch-Iranischen Handelsbank. Das Institut steht zusammen mit den Banken Melli und Saderat auf der schwarzen Liste des US-Finanzministeriums. Am 14.11.07 besuchte eine Delegation iranischer Staatsbanker die Aufsichtsratssitzung der Handelsbank in Hamburg. An dem Treffen nahm auch ein Vertreter der BonnerBundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht teil. Das Management stellte die besten Geschäftszahlen der Firmengeschichte vor. Der Bestand an Handelsfinanzierungen liege mit etwa drei Mrd. Euro doppelt so hoch wie 2006.  Nach einem EU-Gesetz muss zuerst eine Uno-Resolution feststellen, dass iranische Banken die iranische Atomrüstung finanzieren. Nur dann darf ein Mitgliedsland gegen das entsprechende iranische Unternehmen vorgehen. Anfang März berichtete der Spiegel, dass eventuell auch die Konten der in Deutschland tätigen Bank Melli sowie die Konten weiterer Einzelpersonen und Firmen mit Verbindungen zum Atomprogramm eingefroren werden sollen. Die Banken Melli und Saderat werden in der jüngsten Uno-Resolution 1803 lediglich unter Beobachtung gestellt. Die EU will nun offenbar einen Schritt weiter gehen. 

Widerstand der deutschen Wirtschaft:

Die deutsche Wirtschaft reagiert zurückhaltend auf mögliche Verschärfungen der Wirtschaftssanktionen gegen Iran. Teheran hätte keinen Grund mehr, seine Schulden zu begleichen, wenn die Hermes-Bürgschaften für Iran noch weiter reduziert oder ganz eingestellt würden. Dabei gehe es um Forderungen von rund 5,2 Mrd. Euro, bei deren Ausbleiben die Staatskasse einspringen müsste. 

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) warnte vor "einseitigen Maßnahmen" der EU oder der Bundesregierung.

Die gesamte Staatengemeinschaft müsse sich an Sanktionen beteiligen, sonst seien sie unwirksam und verzerrten den Wettbewerb, sagte BDI-Referent Heiko Willems.   "Die deutsche Wirtschaft wird sich an Sanktionen halten, wenn sie von den Vereinten Nationen beschlossen werden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Außenhandelsverbands BGA, Gerhard Handke. "Von deutschen Sonderopfern halten wir aber nichts." Das Geschäft würde auch bei völlig unbedenklichen Gütern immer stärker in die Hände asiatischer Konkurrenten fallen, bestätigte BGA-Geschäftsführer Jens Nagel dem Handelsblatt.

Die FDP-Bundestagsfraktion kritisierte, dass deutsche Firmen durch “informelle Sanktionen” von legalen Geschäften abgehalten werden sollten. Für die Unternehmen müsse Rechtssicherheit geschaffen werden, forderte die Bundestagsabgeordnete der Liberalen, Elke Hoff.

Der Spiegel weist darauf hin, dass deutsche Firmen, die sich zu einem ausländischen Boykott verpflichten, seit 1993 gegen das Außenwirtschaftsrecht verstoßen. Die Regel wurde eingeführt, weil mehrere arabische Staaten von ihren Handelspartnern verlangt hatten, auf alle Geschäfte mit Israel zu verzichten. Aus Angst um ihre Umsätze in arabischen Ländern gaben viele Firmen nach - und unterschrieben entsprechende Erklärungen. Um dies zu verhindern, droht die Verordnung mit Bußgeldern von bis zu 500.000 Euro.

Erstellt am: 17. September 2007

 

derberliton.de/de/politik/politische-meinung/deutsch-iranische-wirtschaftsbeziehungen-2.html

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25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererso, kibbuzim, du bist immer noch der meinung, daß

 
  
    #61
1
24.06.08 09:49
iran israel atomar angreifen wird, wenn die bomben erstmal im silo stehen.

deswegen erneut die frage (es ist keine fangfrage):

was passiert d.e.  danach mit iran?  

23965 Postings, 8411 Tage lehna#53, jaja DH...

 
  
    #62
6
24.06.08 10:07
du wohnst net in Reichweite der Atomraketen und kannst deswegen edel über die Drohungen von dem Irren wegsehn, gell.
Aber wenn in deiner Nachbarschaft ein Durchgeknallter ankündigt dich auszurotten wär dein Kommentar anders, wetten dass...  

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererwohnst du in reichweite?

 
  
    #63
3
24.06.08 10:14
die usa erst recht nicht, also sollten die das mal ein problem der nachbarstaaten sein lassen.

nach den ganzen us-lügen der vergangenheit müssen die sich zukünftig mehr mühe geben,um ein feindbild in meinem kopf zu installieren, bei einfach gestrickten naturen ist dies natürlich leichter.

und was passiert deiner meinung nach, wenn iran israel atomar angreift?  

23965 Postings, 8411 Tage lehna#63 der Iran Israel atomar angreift???

 
  
    #64
7
24.06.08 10:21
vollkommen ausgeschlossen gell...
der Holocaust war ja auch bei einigen ne Lüge...



 

17924 Postings, 6278 Tage BRAD P007lehna. In Israel leben auch Palästinenser, weitere

 
  
    #65
1
24.06.08 10:23
Muslime und sogar Christen.

Wieso sollte der Iran so einen Kollateralschaden riskieren wollen?  

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererist es wirklich so schwer, einfache fragen zu

 
  
    #66
24.06.08 10:25
beantworten?

was passiert mit iran, wenn israel atomar angegriffen wird?  

23965 Postings, 8411 Tage lehna#65 du gehst davon aus...

 
  
    #67
6
24.06.08 10:30
das alles mit Logik abläuft, ok, kann man so sehn.
Aber gabs da net schon jahrelange radikale mörderische Bruderkriege zwischen Irak/Iran, wurden net die Kurden im eigenen Land von Gas-Ali erstickt.
Zum Glück hatten die da noch keine Bombe...  

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererwenn iran damals schon die bombe gehabt hätte.

 
  
    #68
2
24.06.08 10:36
hätte niemand onkel saddam dazu aufstacheln können,iran anzugreifen.

lehna, auch du solltest mal gute bücher lesen, und dich etwas mehr über die geschichte des irak-iran krieges schlau machen.

ist eine der ursachen, warum das bömbchen hermuß und das vertrauen ggü usa im minus-bereich ist.
 

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererdie chemie-alis aus usa sind auch nicht ohne

 
  
    #69
2
24.06.08 10:39
lies mal nach,was die so schönes in vietnam veranstaltet haben.

dagegen ist das, was der kurden-gas-ali gemacht hat, peanuts.

gehe mal davon aus, daß du davon noch nie was gehört hast...  

23965 Postings, 8411 Tage lehna#69 ja...

 
  
    #70
6
24.06.08 10:44
ich leb aufm Land und du klärst mich jetz uff, gelle...
Es geht doch nix über eine IQ-Bestie die einem hilft, aufrecht gehn zu lernen, hehehe...  

978 Postings, 6508 Tage StockEXchangerDie willigen der USA

 
  
    #71
4
24.06.08 10:52
Es ist schon erstaunlich welch Diskussionen hier gefuerhrt werde. Abgesehen von Unwissenheit und Vermutungungen fehlt jegliche Substanz.

Seit dem II. Weltkrieg ist die USA der groesste Agressor weltweit aber niemand zerrt dieses Nation vor ein Gerichtstribunal. Die USA luegen luegen luegen und die dumme Gemeinschaft der EU glaubtund glaubt immerwieder.

Alles was die USA heute als Terror oder die Achse des Boesen bezeichnet wurde ja durch die USA und ihrer Agressions Politik gefoerdert und unterstuezt!

Es gibt ein altes aber weises Sprichwort...wer einmal luegt dem laubt man nicht...


Der Iran ist ein autonomer Staat und natuerlich hat er jegliches Recht zur Nutzung de Atomenergie ode anderes. Die USA haben nicht das Monopol.
Und mit unterstellungen oder Vemutungen nunja....wir erinnern und an den Irak Krieg..nicht wahr Frau Merkel, wo sie doch bereitwillig mit Bush marschiert waeren!!!!

Die EU darf sich nicht wundern, wenn der Iran in der selben weise verfahren wird...naemlich durch Agression,wirtschaftlicher Boykott ohne Beweise ist Aggresion!!

Das Merkel nach Buschs Pfreiffe tanzt ist hinlaenglich bekannt, nur zu hoffen das diese Person nicht wiedergewaehlt wird.

Selbst Deutschland, dass ja nachweislich zwei Weltkriege angezettelt hat nutzt Atomenergie!! Nur mal so als Hinweis fuer alle unmuendigen.



 

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiererja irgendwann muß es einfach mal sein.

 
  
    #72
1
24.06.08 10:52
leute, wie du kommen immer mit den verbrechen der bösen islamskis ,kommunisten usw. die es zweifellos ja auch massenweise gab.

aber wenigstens ein paar der großen us-verbrechen solltet ihr auch mal abspeichern, kann bei der bewertung diverser kriege und ereignisse weiterhelfen, erlitsch.  

17924 Postings, 6278 Tage BRAD P007@stockexchange. Siehe dazu mein posting #2

 
  
    #73
24.06.08 11:04

17924 Postings, 6278 Tage BRAD P007Jetzt wird bereits der Termin genannt

 
  
    #74
1
24.06.08 11:22

JOHN BOLTONIran-Überfall vermutlich zu WeihnachtenEin befürchteter Überfall auf den Iran könnte um die kommende Weihnachtszeit herum erfolgen. Das zumindest meint der frühere US-Botschafter bei der UNO und Bush-Vertraute John Bolton. Demnach dürfte ein Angriffstermin auch vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen abhängen. Im Iran selbst sorgen derweil ungeklärte Korruptionsvorwürfe für Unruhe.

» Lesen Sie weiter auf berlinerumschau.com

 

25551 Postings, 8593 Tage Depothalbiereralso der termin paßt mit überhaupt nicht.

 
  
    #75
24.06.08 13:33
da sitzt du gemütlich unterm weinaxbaum und dann grinst dich die slomka an und erzählt dir, daß gerade iran bombardiert wird weil der achma (zum 30. mal ) mit der vernichtung israels gedroht hat.

können die das nicht auf silvester 2009 verschieben, da knallts so laut, das bekommt dann keiner mit.  

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