Investorenreise Kap Verden
bea
26.02.2000......jetzt steht es fest, am Mittwoch, dem 1. März um 14:30 geht es los. Ab Aeropuerto Las Palmas mit der portugiesischen Airline TACV auf die Insel Sal in die Republik Cabo Verde, 460 km vor Afrika im Atlantik...........
Im Herbst hatte ich von günstigen Investitionsanlagen dort gelesen und es ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Was macht man dann, man orientiert sich vor Ort. So kam es, dass ich einen Reisevertrag unterschrieben habe, nicht gerade billig; 250.000 ptas für eine Woche. Mal sehen, was kommt.
Vorab........... Landbesitzer auf den Kap Verden bin ich nicht geworden..........
Morgen ist es also soweit, also Tasche packen...... . aber welche? Ich hab gar keine passende, also los und eine kaufen. Noch sind es 27 Stunden bis zur Abreise.
15 Uhr, die Reiseflughöhe erreicht. Die Boing 757 der TACV aus Amsterdam mit Zwischenstop in Las Palmas hat fast pünktlich abgehoben. 185 Plätze, fast ausgebucht von Kapverdianern, eine bunte Mischung aus weiß- und dunkelhäutigen Passagieren.
Die Bordverpflegung ist karg, aber es sind ja nur 2 Stunden Flug. Mir fällt auf, dass ich schon lange nicht mehr so viele freundliche Gesichter gesehen habe, doch damals in Sri Lanka. Die Kommunikation aus dem Cockpit portugiesisch und englisch, na wenigstens kann ich was verstehen. Die gesamte Crew besteht aus Männern............. tollen Männern.
Dort sollte unsere erste Übernachtung sein........... im besten Hotel am Platze, wie auch auf den anderen Inseln....... so erklärt sich auch der Preis. Aber jede Peseta hat sich gelohnt. Es wurde eine Reise in eine andere Welt........ Die Boing war mit 45 Minuten Verspätung auf Sal gelandet...... so sanft, dass wir den Touch-Down nicht gemerkt haben.
Der bestellte Kleinbus war nirgends zu finden, also rein in Taxis............ wir wollten die Zeit auf der Insel SAL ja nutzen und den Traumstrand und die Hotels genießen.
In brausender Fahrt auf der Asphaltstrasse gen Süden, neugierig die Gegend betrachtend. Die Insel ist platt wie eine Flunder, Sal bedeutet Salz und Salzfelder haben wir reichlich gesehen, weiß und glitzernd in der Sonne, der ehemalige Reichtum der Insel.
Aber nach 20 Minuten Fahrt in klapprigen Autos waren wir ja im Süden und wir fanden was zu trinken, denn die mitgebrachten Vorräte waren lange weg.
Da jeder was anderes besuchen wollte, trennten wir uns für 2 Stunden. Mich interessierte der Traumstrand und er war ............ traumhaft. So weiß, so feinkörnig und so leer, und die Wellen, genau richtig für Surfer....... und die wenigen dort gelegenen Hotelanlagen waren individuell gebaut, keine Klötze, sondern kleine Bungalows mit sehr viel grün dazwischen, wie ich es von GC kenne, nichts Aufregendes, nur nett und direkt am Strand. Aber Urlaub kann ich mir dort nicht vorstellen, die einzige Einkaufsmöglichkeit fand ich in einer Garage, sollte wohl eine Boutique sein............. na ja
Gegen späten Abend trafen wir am Flughafen wieder zusammen, ziemlich kaputt waren wir alle und nun in den Flieger nach Praia, der Hauptstadt der Kapverdischen Inseln auf Santiago.....
Gegen späten Abend trafen wir am Flughafen wieder zusammen, ziemlich kaputt waren wir alle und nun in den Flieger nach Praia, der Hauptstadt der Kapverdischen Inseln auf Santiago.....
.....immer noch der 1. März....... der Flug nach Praia war normal in einer kleinen Maschine mit nur 49 Sitzplätzen.
Schon am Flughafen Praia merkte man die Quirligkeit einer Hauptstadt, alle Hautfarben waren vertreten und viele Sprachen hörte man. ....... Befremdet war ich von den Gepäck-Kontrollen, denn man darf auf die Kap Verden nichts einführen, wenn man dort keinen Wohnsitz hat. Jeder Winkel meiner nicht mehr zu großen Tasche wurde von einem freundlichen, aber energischen uniformierten Zöllner kontrolliert.
Na ja, nach einiger Zeit fanden wir uns alle vor dem Flughafengebäude wieder.
Und nu ab ins erste Haus am Platze, das war es auch, das Tropico.
So konnte es weitergehen.........
0:10........wieder im Hotel angekommen. Ich wohnte direkt am Meer, 10 Meter entfernt von meiner Terrasse die Wellen des Atlantiks, Temperatur 22 Grad, im Fernsehen ein Fußballbericht in französisch.
Das Frühstück war hervorragend. Geschlafen habe ich nur 2 Stunden, ob es das späte Essen oder die Spannung war? Den Rest der Nacht mit dem Inhalt der Zimmerbar auf der Terrasse verbracht und den Wellen zugeschaut.
9:10..........es geht wieder zum Flughafen, 10 Minuten Flug zur Insel Maio, unserem nächsten Ziel.... an der Hotelrezeption beim Auschecken machte sich bei den Geschäftsleuten mit den typischen kleinen Köfferchen Unruhe bemerkbar, aber den Grund erfuhr ich erst später, mich interessierte es eigentlich nicht.............
Es war das Wetter, wie ich später erfuhr. 10:30 geplante Abflugzeit, wir warten auf 2 weitere Gäste von der Insel Boavista, sie wollen Land auf Maio kaufen für eine Tauchschule. Aber ihr Flieger kann wegen schlechter Sicht dort nicht starten. Aber unser Vögelchen auch nicht wegen Calima (Sandsturm) auf Maio, na das kann ja heiter werden, denn der kleine Flughafen füllt sich zusehends und die Sicht wird immer schlechter. Man sollte wissen, dass auf den Kapverden nur nach Sicht geflogen wird.
Kurz vor 12 kommt die erwartete Durchsage, es geht los....... Ach du Schreck, nur 19 Personen haben Platz, und dank seiner guten Verbindungen zum Leiter der TACV sind wir dabei........ Nu zu Fuß zu unserem Flieger(chen), wir betrachten das Ding argwöhnisch, da fehlt doch Luft in den Reifen des Fahrwerks. Wir sind uns da alle einig. Aber die weltbesten Piloten werden wissen, was sie tun.
Endlich in gebückter Haltung eingestiegen, der Reiseleiter sitzt neben mir, nee, eigentlich kauert er, denn er ist ein stattlicher Herr mit fast 2 Meter Größe. Für 10 Minuten wird es schon gehen. Und ab auf die Rollbahn, der Vogel nimmt Fahrt auf und erhebt sich mit einigen seitlichen Schlingerern....... aber er fliegt.
Im Anflug auf Maio sieht man traumhafte Strände und das Stück Land, das derzeit zum Kauf angeboten wird. Sieht toll aus von hier oben, ich bin gespannt.
19:40 ......unser Hotel liegt in der Ortsmitte von Vila do Maio, der Hauptstadt........der Insel...... lach.........langsam wird es dunkel. Hunderte von schoko-braunen Kindern umlagern unser Hotel, denn gegen Mittag hat der Reiseleiter, er heißt Manfred, an einige Kinder die Devise ausgegeben, wer bei der Stadtreinigung hilft, bekommt danach ein kleines Geschenk........Sofort wuselten sie los und sammelten mit ihren mitgebrachten Pappdeckeln den Unrat zusammen und füllten die blauen Abfallsäcke. Es wurden immer mehr Sammler. ......Dieses Ritual kennen die Kinder schon, denn im 4-Wochenrhythmus ist so eine Reisetruppe hier. An der Reinigung haben sich etwa 10 Kinder beteiligt, bei der Geschenkverteilung hatte sich die Menge vervielfacht.... auf wundersame Weise.....es gab kleine Plastikautos ..... glücklich zogen sie von dannen.
Es ist immer noch diesig und 24 Grad warm.
Morgen soll es auf eine kleine Reise im Bus über die Insel nach Norden gehen..........
Um 12 Uhr geht es los auf eine Inselrundfahrt in den Norden. Erstaunlich, was hier so alles klappt, weil unser Häuptling perfekt portugiesisch und hier besonders wichtig kreol spricht. Noch habe ich keine Sekunde bereut, mich auf dieses Abenteuer eingelassen zu haben. Es ist eine andere Welt....... Um 12 Uhr kommt unser Klapperbus........ pünktlich, oh Wunder. Und ab geht´s nach Norden, alles über Kopfsteinpflaster, rechts und links der Straße afrikanische Steppe, ab und zu ein Baum oder Strauch. Ziegen, Hunde und Hühner querten in aller Ruhe unseren Weg. Einige Dörfer lagen rechts und links der Strasse, afrikanische Häuser, etwa 30 qm groß, dicht an einander gelehnt, die Türen standen immer offen, Fenster gab es nicht..... aber die Hütten waren in Bonbonfarben gestrichen....... das gab der tristen Langschaft etwas Charme
In rasender Fahrt wieder gen Süden, da gab es ja auch Land zu kaufen....... Was war das? Ein riesiger Akazienwald links der Straße, alle Bäume in Reih und Glied, passte eigentlich nicht in die Gegend .........dort hatten Deutsche vor 15 Jahren eine Probepflanzung angelegt und er sah wirklich deutsch aus, dieser Wald, die Bäume standen wie Soldaten bei einer Parade..........
Kurz und knapp.........ich hatte mir 2 mal 375 qm Land auf dem Plan im Süden der Insel ausgesucht....... kein großes Risiko..........
Familie H. sucht nach einem geeigneten Fleck für einen Golfplatz mit Hotel, Familie H. aus Hamburg will noch größer einsteigen. Und dann noch die Tauchschule......
Also außer Sonne , ganz gleichmäßigem Klima, Strand und Meer gibt es hier nichts. Der einzige Supermarkt in der Hauptstadt der Insel Vila do Maio, den ich gefunden habe, war in einer Garage versteckt und nur nach lautem energischem Klopfen öffnete mir ein älterer Kapverdianer mit nem schäbigen Hut auf dem Kopf. Er schlurfte missmutig daher. Auch das Sortiment war sehr überschaubar.
Als ich im Bett lag, kamen mir doch erhebliche Bedenken, ob diese 750 qm mir gehören sollten. Na ja, morgen geht es mit dem Flieger auf die Insel Santiago zurück, in unser Traumhotel am Meer, Schluss mit nassen Füssen im Bad.......... und zu einem Abendessen mit dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland........der uns die Investitionsmöglichkeiten erläutern wollte........ aber es wurde eine unruhige Nacht, denn in der Stille der Nacht jagten plötzlich wilde Esel mit lautem Gewieher durch den Ort, Hähne krähten und dann kamen Wildschweine mit wildem Getrappel angesaust..........von der Mücke, die mich auf Trab hielt gar nicht zu reden..........
Angekommen im Traum-Hotel hieß es, in einer halben Stunde Treffen zum Stadtbummel........Mensch war das dann ein Kontrast...... Maio, dort ist die Zeit stehen geblieben und nun Praia, die lebendige Hauptstadt, alle Sprachen, alle Hautfarben...... sogar mein Spanisch verstanden sie in der Bank, denn meine Escudos waren verbraucht. Nach einem Gang über den Markt wurde es Zeit, schließlich mussten wir uns alle noch aufbrezeln für den hohen Anlass heute Abend.
Das Lokal war vom Feinsten, das der Botschafter vorgeschlagen hatte, wird wohl für jede Reisegruppe immer das gleiche sein, ........ und pünktlich kam das Ehepaar Sch......, erstaunlich jung, fand ich, vielleicht Mitte dreißig und sehr sympathisch, gar nicht unnahbar....... warum auch........
Der Botschafter hat uns allen sehr ehrlich erklärt, dass es noch lange dauern wird, bis sich was ändert, vielleicht sogar eine Generation........ somit waren an diesem Abend einige Träume vom Investieren in Schall und Rauch aufgegangen. Aber trotzdem ein sehr schöner Abend ..........
Und Kondition hatten die Vertreter der Bundesrepublik, einige von uns gingen mit ihnen danach noch in eine Edeldisco bis zum frühen Morgen, aber ohne mich, ich wollte in Ruhe nachdenken und etwas Schlaf nachholen und mein Badezimmer ohne nasse Füße genießen, samt TV und Air Condition.............
Tapfer lächelte ich sie an, der Druck ließ etwas nach, sie hielt sich aber während des 10 Minuten Fluges an meinem Oberschenkel fest, so sah er nun auch aus. …..Die würden wieder vergehen, die blauen Flecken..........
Sonntag, 9:45 Uhr diesiges Wetter, ein super Frühstück in launiger Runde. Heute geht es nach Norden, die Insel Santiago kennen lernen.... also rein in den Klapperbus, Kopfsteinpflaster ruiniert auf Dauer jeden Bus ...... Es ging also los über die lang gestreckte Insel, die Orientierung hatten wir völlig verloren, es ging durch sehr fruchtbare Täler, über steinige Bergkuppen, wir erwarteten den ersten Haltepunkt an der linken Küste, aber da war kein Wasser, so sehr wir auch guckten. Plötzlich tauchte die Küste rechts auf, wie das?.............. egal, raus dem Bus......... Wir waren nach Nord-Ost gefahren und befanden uns in Calheta de San Miguel.
"Die Arbeitslosikeit und Armut auf den Kapverden ist enorm und führt bei den Betroffenen in tiefe Hoffnungslosikeit. Dies ist auch für jeden Besucher der Kapverdischen Inseln stark zu spüren, da die Agressionen oft auf Touristen losgelassen werden, wie zb. Steine werfen oder rassistische Sprüche."
Habe alle Postings bis #18 überflogen ( habe nichts zu Investoren gelesen ? ).
Für Reisetagebücher gibt es doch andere Foren als ARIVA.
deshalb das touristische Interesse der Investoren,
frau taucht nach Öl vor der Küste,begleitet von tollen Männern und gräbt mitr den Fingerchen nach Öl,umgeben von fröhlich lachenden Kindern....
@ Maxgreen......... niemand soll das lesen........... aber, wer lesen kann, ist klar im Vorteil......... Teile meines Tagebuchs...
Tourismus in gewißem Sinne gehört glatt verboten,wenn auch die Kapverden ausschließlich davon halbwegs existieren können, wer aber kann,haut ab.
Nix mitgekriegt ?
Das beweist einmal mehr,daß eben nicht jemand etwas zu erzählen hat,nur weil er gereist ist !
@ Kibbu
Feindseligkeiten sind mir nicht aufgefallen, eher Neugier der Bevölkerung, das mag sich geändert haben. Die Exploration von Bodenschätzen würde eine touristische Nutzung der Inseln ausschliessen, denke ich.
@ an alle anderen, bitte lest nur weiter, wenn es euch interessiert.
bea aus GC