Intershop - Meldung vom 04.04.2001 ! !


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04.04.01 18:14
Intershop-Chef Schambach tritt auf die Kostenbremse

Intershop[1] reagiert auf die sich verschärfende Krise in der
Internet-Softwarebranche mit Korrekturen beim Vertrieb und tritt auf die
Kostenbremse. "Wir können angesichts des veränderten Marktumfelds die
massive Expansion von Vertrieb und Marketing nicht mehr selbst machen,
sondern setzen auf Partner", sagte Vorstandschef Stephan Schambach am
Mittwoch in einem dpa- Gespräch. Die Mitarbeiterzahl, derzeit weltweit rund
1000, solle vorerst eingefroren werden.

Nach einer Umsatzwarnung[2] für das erste Quartal, in dem statt 30
Millionen Euro (59 Mio DM) nur Erlöse von 18 bis 20 Millionen Euro erwartet
werden, ist Intershop weiter unter Druck. US-Wettbewerber wie Ariba und
Broadvision korrigierten in dieser Woche ihre Prognosen ebenfalls und
beschleunigten damit den Crash an den High-Tech-Börsen.

"Wir werden weiter vom Direkt- zum Partnervertrieb übergehen. Das ist die
wirtschaftlich bessere Strategie für uns", sagte der 30-jährige Gründer der
Jenaer Intershop AG, die lange als einer der Stars der deutschen
Internet-Wirtschaft galt. "Das ist kein Rückzug, sondern Angriff mit
anderen Mitteln", verteidigte er den Kurs. Den Verkauf, die Umsetzung von
Kunden-Projekten mit Intershop-Technologie und den Service sollen zunehmend
andere Firmen übernehmen. Strategische Partner seien Hewlett Packard und
Commerce One.

"Wir können und werden uns nicht darauf verlassen, dass uns jemand rettet",
sagte Schambach zu Übernahmespekulationen nach dem drastischen Kursverfall.
"Dazu ist es nötig, dass sich der Chef persönlich um Produktstrategie und
Partnerschaften kümmert." Das sei auch der Grund für die Übertragung der
Verantwortung für das operative Geschäft an Finanzvorstand Wilfried Beeck.

Das seit Gründung 1992 rasant gewachsene Softwareunternehmen werde sich
wieder stärker auf seine Kernkompetenz bei der Entwicklung von Programmen
für den elektronischen Handel (E-Commerce) konzentrieren. "Wir müssen uns
auf unsere Stärken besinnen", kündigte Schambach an. Der Umsatzanteil aus
dem Verkauf von Softwarelizenzen solle wachsen. Im Vorjahr wurden mit
Lizenzen rund 74,1 Millionen Euro umgesetzt. Das Servicegeschäft machte
48,9 Millionen Euro am Konzernumsatz von 123 Millionen Euro aus.

Der Vorstandschef ließ offen, ob die Strategie zu einem weiteren Abbau von
Jobs in den weltweit über 20 Niederlassungen des Konzerns führt. 200
Stellen wurden in diesem Jahr bereits gestrichen. "Bis wir wieder
profitabel sind, wird das Personal definitiv nicht wachsen. Effizienz hat
Vorrang vor Expansion." Dazu gehöre, dass die Verantwortung für den
operativen Bereich in Hamburg und für Produktstrategie, Softwareentwicklung
sowie Technik in Jena konzentriert werde. "Etliche Leute aus den USA sind
nach Jena umgezogen", sagte Schambach, der weiter zwischen San Francisco
und den deutschen Standorten pendeln wird.

In diesem Jahr geht Intershop von einem Umsatz von 140 bis 160 Millionen
Euro bei einem Verlust auf Vorjahresniveau (39,3 Mio Euro) aus. Frühestens
im vierten Quartal sollen schwarze Zahlen geschrieben werden. (dpa) /
(wst[3]/c't)

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