Infomatec
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 17.09.00 23:08 | ||||
Eröffnet am: | 15.09.00 12:07 | von: Papa | Anzahl Beiträge: | 13 |
Neuester Beitrag: | 17.09.00 23:08 | von: Hans Dampf | Leser gesamt: | 3.007 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 3 | |
Bewertet mit: | ||||
Fundamental hat sich an der Aktie nichts geändert und der ruf ist
vorerst ruiniert, egal an welchem Segment das Papier gehandelt
wird.
Nur für Zocker geeignet.
Timchen
Haben die beiden ausscheidenden Vorstände eigentlich noch Aktien? Einiges an ihrem Bestand haben sie ja zugegebenermaßen schon umgerubelt. Ist da noch ein Rest, der demnächst auf den Markt kommt?
Die verbleibenden ca. 600 !!! Mitarbeiter sind angehalten , den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Trotz der Miesen kann ich mir nicht vorstellen, dass es noch schlimmer kommt. Ich halte den Wert für eine extrem-Long- Wert.
Abwarten bis zur Rente? Vielleicht verkaufen sich dann die Set-top-boxen besser! Ich weiß es nicht . Demnächst werde ich mir das Unternehmen höchstpersönlich in Augenschein nehmen. Meine Eindrücke werde ich Euch posten. Bis denne!!
www.vwd.de
Ich glaube, wenn sich deren Hoffnung auf neue Geldgeber nicht erfüllt, dann springen sie rasch nach Gigapleite in die Grube.
Der Wert gehört voll den Zockern. Die sind Freitag alle bei 6 - 7
raus, und dann wieder bei unter 5 rein.
Software: Infomatec kann sich nur noch
durch Verkauf von Unternehmensteilen
finanzieren
Von Gerhard Hegmann, München
Der am Neuen Markt notierte Hersteller von
Internet-Software Infomatec will sich von großen
Geschäftsbereichen und Tochterfirmen trennen. Infomatec
benötigt die Mittel aus dem Verkauf, weil die Banken dem
Unternehmen die Kredite und Darlehen gekündigt haben.
Das Augsburger Unternehmen war unter Druck geraten, weil
es Pflichtveröffentlichungen über angebliche Großaufträge -
unter anderem von Mobilcom - korrigieren musste. Am Freitag
sicherte es kurz vor dem Abstieg in den geregelten Markt die
Börsennotierung und präsentierte zwei Banken als
Börsenbetreuer (Designated Sponsor).
Nach wie vor ermittelt die Staatsanwaltschaft und das
Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel wegen
möglicher Verstöße gegen das Unternehmen. Infomatec drohte
als erstem Unternehmen am Neuen Markt der Ausschluss aus
diesem Börsensegment, weil die Westdeutsche Landesbank
und Sal. Oppenheim ihre Betreuung zurückgezogen hatten.
Neue Begleiter sind nun Lang & Schwarz Financial Services und
die Future Securities.
Gründer machen Weg zum Neuanfang frei
Um den Weg für einen Neuanfang zu ebnen, kündigten die
Unternehmensgründer Gerhard Harlos und Alexander Häfele
an, bis spätestens zum Jahresende aus dem Vorstand
auszuscheiden und nicht in den Aufsichtsrat zu wechseln. Auch
der Vorsitz des Kontrollgremiums soll neu besetzt werden.
Harlos und Häfele hatten sich dreimal von Infomatec-Aktien
getrennt und halten jetzt noch jeweils gut 30 Prozent. Auf
einer Pressekonferenz in München wiesen die Vorstände den
Vorwurf des Insiderhandels zurück. Zur Firmenentwicklung
sagte Harlos: "Wir waren mit unserer Technik der Zeit vielleicht
immer etwas voraus." Es sei über die Börse nicht gelungen,
genügend Kapital zur Expansion und für den Wettbewerb mit
den Großkonzernen zu bekommen.
Infomatec will auch prüfen, ob rechtliche Schritte gegen
Mobilcom möglich sind. Das Augsburger Unternehmen hatte
1999 in einer Ad-hoc-Mitteilung die Lieferung von 100.000
Internet-Surfstationen an Mobilcom angekündigt. Tatsächlich
wurden aber nur 14.000 Stück abgenommen.
Tochter-Unternehmen macht zwei Drittel des Umsatzes
An diesem Wochenende gab es weitere Gespräche über neue
Partner für Infomatec-Bereiche. Im Mittelpunkt steht dabei die
Tochter Infomatec IAS mit rund 100 Beschäftigten. IAS steuerte
im ersten Halbjahr zwei Drittel zum Gesamtumsatz von 28,6
Mio. Euro bei und ist auf Internet-Endgeräte und Software mit
dem Betriebssystem Linux spezialisiert. Zur
Unternehmensneuausrichtung werden 120 der rund 740
Arbeitsplätze abgebaut. Gespräche über eine Fusion oder
einen Verkauf des Gesamtunternehmens gebe es nicht. Nach
den Planungen erwarte Infomatec in diesem Jahr weiter rund
50 Mio. Euro Umsatz, 2001 rund 65 Mio. Euro und 2002 knapp
100 Mio. Euro. Der Betriebsverlust (Ebitda) wird mit rund 26
Mio. Euro veranschlagt.
Wie Finanzvorstand Karl Gruns sagte, haben die Banken die
Kreditlinien von rund 3 Mio. Euro gekündigt und fordern die
gesamten Darlehen über 13 Mio. Euro zurück. Dennoch verfüge
das Unternehmen mit einem Wertpapierbesitz von 38 Mio. Euro
über genügend finanzielle Mittel auch im ungünstigsten Fall. Bis
Jahresende benötige die Infomatec rund 37 Mio. Euro. Dabei
wird mit einem Verlust im operativen Bereich von 11 Mio. Euro
gerechnet. Der Finanzchef hofft auf neue Investoren, sodass
am Jahresende 10 bis 15 Mio. Euro liquide Mittel vorhanden
sind.
Chinageschäft spielt Schlüsselrolle
Das Unternehmen hat mit über 39 Mio. Euro hohe
Außenstände, verglichen mit dem Gesamtumsatz von 50,5 Mio.
Euro im vergangenen Jahr. Von diesen Außenständen entfallen
allein rund 10 Mio. Euro auf ein Software-Geschäft mit China,
das nicht über Hermes abgesichert ist. Gruns räumte auf
Nachfrage ein, dass dieses Chinageschäft eine Schlüsselrolle
im Jahresabschluss 1999 spielte.
Für Verwirrung sorgte die Ankündigung von Infomatec auf der
Pressekonferenz, dass mit der Schutzgemeinschaft der
Kleinaktionäre (SDK) eine Vereinbarung über ein unabhängiges
Wirtschaftspüfergutachten getroffen wurde. Die SDK hatte
gegen die beiden Vorstände Häfele und Harlos wegen des
Verdachtes des Insiderhandels vor zwei Wochen Strafanzeige
gestellt. Mit dem Gutachten sollte dieser Vorwurf widerlegt
werden. Die SDK dementierte im Anschluss an die
Pressekonferenz auf Anfrage die Vereinbarung. Wie ein
Infomatec-Sprecher am Samstag auf Anfrage sagte, wird das
Unternehmen jetzt auch ohne Vereinbarung mit der SDK ein
Wirtschaftsprüfergutachten in Auftrag geben. Damit soll vor
allem der Vorwurf widerlegt werden, dass der Vorstand durch
bestimmte Ad-hoc-Mitteilungen die Anleger wissentlich
getäuscht hat.
© 2000 Financial Times Deutschland
Gruß Dampf