Infineon
In dem neuen Antrag heißt es nun lediglich: "Jeder Aktionär ist kraft seiner Mitgliedschaft gegenüber seinen Mitaktionären verpflichtet, deren Interessen angemessen zu beachten, auch im Rahmen einer rechtlichen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft." Daneben wird noch darauf hingewiesen, dass Rechtsstreitigkeiten mit dem Unternehmen grundsätzlich in Deutschland zu führen sind.
Seit Jahren beklagen viele Unternehmen, dass einzelne Kleinanleger wichtige Entscheidungen blockieren können. "Wir halten das für eine bedenkliche Entwicklung", sagte Kaum. Daher will Infineon die Treuepflicht der Aktionäre in der Satzung festschreiben. Aktionärsschützer hatten auf den ursprünglichen Vorschlag mit dem Hinweis auf mögliche Schadenersatzforderungen mit heftiger Kritik reagiert. "Das bedeutet Handschellen für die Anleger", sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Infineon entgegnete, dass man nur auf die geltende Rechtslage hinweisen wollte.
Mit der großen öffentlichen Kritik hatte Infineon nicht gerechnet. "Wir haben ein Echo erlebt, das uns überrascht hat", sagte Kaum. Anleger hätten den Antrag als Drohung empfunden. Es sei wohl nicht gelungen, die eigenen Absichten richtig zu vermitteln. "Es geht uns um die Interessen der Eigentümer." In den Gesprächen mit den Schutzvereinigungen habe man sich nun auf einen gemeinsame Linie einigen können. "Das ist auf keinen Fall ein Gesichtsverlust. Wir sind sehr zufrieden, dass wir die Bedenken unserer Aktionäre entkräften und unsere Beweggründe besser vermitteln konnten."
Kaum sagte, Infineon sei nicht bekannt, ob andere Unternehmen die Treuepflicht in ihre Satzungen aufnehmen wollten. Bisher folgte kein Konzern der Initiative. "Am besten wäre, der Gesetzgeber würde das klarstellen", sagte Kaum. (dpa) / (tol/c't)
Gruß slash
Infineon sieht Umsatz und EBIT in Q1 2005 unter Markterwartungen
Infineon sieht Umsatz und EBIT in Q1 2005 unter Markterwartungen (ergänzte Fassung)
MÜNCHEN (Dow Jones-VWD)--Die Infineon Technologies AG, München, erwartet im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2005 nach den bislang vorliegenden vorläufigen Zahlen einen Umsatz und ein EBIT, die unter den Markterwartungen liegen. Dies teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend ad hoc mit. Infineon erwartet für das erste Quartal einen Umsatz von rund 1,82 Mrd EUR und ein EBIT von etwa 211 Mio EUR. Diese Zahlen enthalten einmalige Lizenzeinnnahmen von rund 118 Mio EUR aus der Einigung mit ProMOS, hieß es in der Pflichtmitteilung weiter.
Für den Bereich Automobil- und Industrieelektronik erwartet Infineon im ersten Quartal einen Umsatz von etwa 452 Mio EUR und ein EBIT von rund 50 Mio EUR. Ein geringerer Umsatz und ein aktiver Abbau von Lagerbeständen hätten zu einem Rückgang von Fabrikauslastung und EBIT-Marge geführt, teilte Infineon weiter mit.
Der Bereich Drahtgebundene Kommunikation werde vorrausichtlich einen Umsatz von rund 106 Mio EUR und ein EBIT von etwa minus 29 Mio EUR verzeichnen. Infineon erwartet für das erste Quartal keine finanziellen Auswirkungen auf Grund der Kündigung des Vertrags mit Finisar und der daraus resultierenden Restrukturierung des Geschäfts mit Glasfaserkomponenten.
Im Bereich Sichere Mobile Lösungen soll der Umsatz bei 439 Mio und das EBIT bei 2 Mio EUR liegen. Wie angekündigt seien die Ergebnisse durch niedrigere Absatzzahlen aufgrund von Anpassungen der Lagerbestände bei den Kunden und einer niedrigeren Auslastung als erwartete beeinträchtigt worden. Alle Logiksegmente seien durch den starken Verfall des Dollar-Kurses negativ beeinflusst worden.
Für den Bereich Speicherprodukte erwartet das Unternehmen einen Umsatz von rund 766 Mio EUR und ein EBIT von etwa 196 Mio EUR. Darin enthalten sind einmalige Lizenzeinnahmen von etwa 118 Mio EUR im Zusammenhang mit der Einigung mit ProMOS. Während die Bit-Produktion leicht gestiegen sei, hätten die Auslieferungen leicht abgenommen, weil die Lagerbestände bewusst erhöht worden seien. Umsatz und EBIT seien durch den starken Verfall des Dollar-Kurses negativ beeinflusst worden. Details der Ergebnisse des ersten Quartals 2005 sowie einen Ausblick für das laufende Quartal will Infineon am 24. Januar mitteilen.
(ENDE) Dow Jones Newswires/13.1.2005/12/jhe/chr
Gruß slash
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Allerdings am nächsten Tag hatte Epcos die eigenen schlechten Zahlen herausgebracht (sind ja beides ehemalige Siemenstochter). Schon der Verdacht auf ein ähnlich schlechtes Ergebnis hätte den Kurs von Infineon viel steiler nach unten gezogen. So war die Luft schon raus.
Hatte spekulativ auf einen kurzfristigen Auffwärtstrend getippt. Dieser ist aber jetzt wieder mal ziemlich nach unten durchbrochen.
Der Aktie kann höchstens wiederentdeckt werden, wenn der Umbruch durch Ziehbart Wirkun zeigt.
und dann besteht die gefahr das infineon, nachdem siemens seine anteile veräussert hat, übernomen oder geschluckt wird.
bin wahrlich heillfroh, dass ich aus diesem teil noch mit minimalem gewinn rausgegangen bin. infineon ist ein absoluter verlierer für seine aktionäre, verunsicherung pur und das über 2 jahre schon. ich denke, dass dieses teil bis auf 6 euro runtergehen wird.
und dann besteht die gefahr das infineon, nachdem siemens seine anteile veräussert hat, übernomen oder geschluckt wird. - nur dann steigt kurz der wert nochmals!!!
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Gruss, Kralle
Trübe Aussichten
Denn die Aussichten für die Branche sind eher trüb: Ziebart selbst erwartet einen Marktrückgang in mehreren Segmenten. Branchenexperten prognostizierten für 2005 weltweit einen Wachstumsrückgang um fast 30 Prozent auf ein einstelliges Wachstum. "Nun müssen wir uns auf einen abflauenden Markt einstellen", fasst Ziebart die Situation in der Chipbranche zusammen.
Helfen soll ein Sparprogramm. Dabei stehen alle Aktivitäten zur Disposition, die nicht zum Kerngeschäft zählen. Einzelheiten wollte Ziebart mit Verweis auf seine bisherige Einarbeitungszeit noch nicht machen. Branchenexperten erwarten jedoch Stellenstreichungen und Korrekturen an der strategischen Ausrichtung.
Fest steht bereits, dass Infineon die Anzahl seiner Geschäftsbereiche um einen auf drei verringern wird und ab Januar die Verteilung der Aufgaben im Vorstand neu geregelt werden. "Wir wollen die unternehmerischen Kräfte bei uns stärker freisetzen", so Ziebart. Das Unternehmen erhoffe sich durch die neue Struktur kürzere und schnellere Entscheidungswege, stärkere Kundenorientierung sowie mehr Effizienz und Flexibilität.
manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,332054,00.html
Viele Infineon-Aktionäre sind mit ihrer Geduld am Ende. Die Aktie hat seit ihrem Höchststand weit über 90 Prozent ihres Wertes verloren, im Boomjahr 2004 wurde kaum Geld verdient und für das abgelaufene Quartal musste der viertgrößte Chipkonzern der Welt eine Gewinnwarnung herausgeben. "Ich habe das Gefühl, dass man in diesem Unternehmen der Marktentwicklung immer etwas hinterherhinkt. Das Management reagiert, aber es agiert nicht", kritisierte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) am Dienstag auf der Hauptversammlung in München. Henning Gebhardt von Deutschlands größter Fondsgesellschaft DWS haut in dieselbe Kerbe: "Infineon ist im Wettbewerb eher Schlusslicht." Es sei nicht erkennbar, wie das Unternehmen den Gewinn nachhaltig steigern wolle.
Die Aktionäre nutzten die Gelegenheit zu einer Generalabrechnung mit der Ära Ulrich Schumacher. "Gott sei Dank sind wir endlich diesen unsäglichen Schumacher los", sagte ein Kleinaktionär. Der im März abgelöste Vorstandschef Schumacher hatte das Unternehmen im März 2000 zum Höhepunkt der New-Economy-Euphorie an die Börse gebracht. An der Wall Street fuhr er zur Aktieneinführung mit dem Porsche vor. Die Anleger, die vielfach nichts über das riskante Chipgeschäft wussten, rissen sich um die Papiere. Der Ausgabepreis lag bei 35 Euro, in der Spitze kosteten die Infineon-Aktien mehr als 90 Euro.
Inzwischen ist längst Katerstimmung eingekehrt. Die Geschichte von Infineon sei "Kapitalvernichtung de luxe", sagte ein Aktionär. "Mein Geld arbeitet seit Jahren ehrenamtlich bei Infineon." Er und andere Anteilseigner forderten, Schumacher für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht zu entlasten. Trotz der Neugier der Aktionäre blieben die Hintergründe der Trennung von Schumacher auch auf der Hauptversammlung weitgehend im Dunklen. Es habe sowohl persönliche Gründe gegeben als auch unterschiedliche Ansichten über die Ausrichtung des Unternehmens, sagte Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley. Schumacher habe für die Auflösung seines Vertrags im Dezember eine Abfindung von 5,25 Millionen Euro erhalten.
Der neue Vorstands-Chef, der frühere Conti-Vize Wolfgang Ziebart, ist seit September im Amt. Er bekam durchaus einen Vertrauensvorschuss von den Aktionären. "Lieber wird Infineon von einem echten Vollblutmanager geführt als von einem Amateur-Rennfahrer", sagte DSW-Sprecherin Bergdolt. Allerdings sei die Geduld der Aktionäre endlich. Allein mit Kostensenkungen könne das Unternehmen nicht in eine profitable Zukunft geführt werden.
Im vergangenen Jahr hatte Infineon mitten im Halbleiter-Boom einen mageren Gewinn von 61 Millionen Euro gemacht. Inzwischen befindet sich die schwankungsanfällige Branche schon wieder im Abschwung. Allerdings wiesen Anteilseigner darauf hin, dass andere Unternehmen trotz des schwierigen Branchenumfelds ordentlich Geld verdienen. "Wie kann die Lücke zu Unternehmen wie Samsung oder Micron geschlossen werden?", fragte Gebhardt von der DWS. Ziebart bat um Geduld. Er ist sicher: "Wir sind auf einem guten Weg und haben viel Potenzial."
Quelle: dpa
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Der Einsame Samariter