Culture Club
Seite 1931 von 2479 Neuester Beitrag: 15.03.25 17:03 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 62.96 |
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Wir reden wie so oft ein wenig aneinander vorbei, was auch daran liegt, dass ich auf der Metaebene lebe und argumentiere, also nicht einfach nur Soldat und Propagandist irgendwelcher Ideen bin. Ich beschäftige mich also mehr mit Gründen und Hintergründen als mit der skandalisierenden Feststellung, dass da einer einen nichtindentischen Standpunkt vertritt. Der Coronadiskurs ist insofern ein Sonderfall, weil ich hier mit einem Bein in der empirischen Wirklichkeit tätig bin, nämlich als nebenamtliche Pflegekraft in einer stationären Einrichtung. Corona ist für mich deshalb nicht nur Theorie, sondern ein Ding mit lebenspraktischem Impact.
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Pech
Das hat auch einen kulturellen Hintergrund. Der Freiheitsbegriff (und Demokratie) ist halt in der Schweiz wohl ein anderer als in Deutschland.
Was ist Freiheit, wie kann sie sich definieren in einer komplexen Welt? Was ist ihr Preis, denn gratis ist Freiheit nicht. Sie geht einher mit einem gewissen Chaos, sie kann keine absoluten Ideale umsetzen, ohne sich selbst ein Stück weit zu opfern. Natürlich ist sie selbst auch nur ein Ideal.
Auch Toleranz gegenüber Dingen, welche man selber eher ablehnt und der Bereitschaft solche zu integrieren im eigenen Denken auch, Kompromisse im eigenen Denken zu schliessen. Das ist Bedingung hier, in einer direkten Demokratie, ohne Staatschef, ohne feste Regierung. Stabilität durch Flexibilität ist das politische Grundmotiv. Das verstehen oft gerade Deutsche kaum, da sie oft von einer absoluten Lösung ausgehen. Deutschland wurde aber die Freiheit aufgezwungen von den Siegermächten. Nicht Ostdeutschland. Daher haben vielleicht gerade viele Ossis da auch noch mal einen anderen Begriff dafür, andere Vorstellungen.
Die Mentalität der Maximalforderungen und der Kompromisslosigkeit gegenüber den "Gegnern" ist hier aus vielen Gründen abgerundet und entspricht weniger der politischen Kultur, als dies in Deutschland zu beobachten ist.
Daher sind viele Missverständnisse vorprogrammiert für mich hier auf ariva.
So leicht gibt man die Freiheit doch nicht her, denke ich manchmal, wie viele das am liebsten morgen tun würden in D, scheint es mir öfter. Dafür sind sehr viele Menschen gestorben auch, junge Amerikaner und Engländer usw...
Nicht Deutsche haben die Freiheit für Deutschland erkämpft. Das ist eine historische Kette und die politische, demokratische Mentalität ist mAn total unterentwickelt in Deutschland. Man lebt noch im heiligen römischen Reich deutscher Nation, jetzt heisst das EU.
Das ist halt eine Sicht von Aussen, die ich da habe. Aber überzeugen tut mich vieles gar nicht und schon gar nicht beeindrucken, eher erschrecken.
Sorry für diese etwas überheblichen Worte.
Freiheit zu verteidigen heisst auch das Recht auf die Meinung von Gegnern zu verteidigen, im Notfall. Es gibt keinen Gleichschritt in einer freiheitlichen Gesellschaft, es gibt Diversität und es sind nicht alles Faschisten, weil sie nicht die gleiche Gutheit heucheln die ganze Zeit, wie der Konsens des schlechten Gewissens.
Ich selbst verfüge hingegen über eine intellektuelle Vorgeschichte und bewege mich im kulturellen Stream, der mir sozusagen auch als Resonanzboden dient. Viele Dinge sind für mich längst abgehakt, die du gerade noch von grundauf durchkauen willst. Oben drauf kommt noch der berühmte Habitus resp der Code, der nicht nur Schnittstellen erzeugt, sondern auch (absichtslos) verschliessen kann. Denke, das hat wesentlich Anteil an unseren Schwierigkeiten. Meine Sympathie hast du dennoch. Weisst du ja.
Sorry fill, aber das sind auch deine Reflexe oder aber auch Projektionen mAn. Etwas herablassend auch.
Da sehe ich nicht nur dich eher an einem Punkt, der einst zementiert wurde, und dann verteidigt werden kann oder kritisiert, das habe ich ja erklärt, hier funktioniert das nicht so. Alles bleibt immer etwas wage, ist im Fluss.
Alle paar Wochen muss man sich neu finden bei vielen Themen und sie abhacken, sie sind dann entscheiden, nicht von der Regierung, diese muss sie umsetzen. Aber auch dies immer mit der Offenheit, dass nix absolut entschieden wird für immer, alles kann wieder umgestossen werden.
Das ist eine andere Prägung. Damit bin ich etwas isoliert hier auf ariva wohl, das ist auch Ausland für mich, ich nutze dies halt als Form der anonymen Formulierung gewisser Gedanken in schriftlicher Form, eine Suche, Entwicklung natürlich auch intellektueller, sprachlicher Klarheit aber auch vielleicht mit einem gewissen missionarischen Tick......( in einem demokratischen Entwicklungsland mAn ...)
Es gibt überhaupt keinen Grund mAn weshalb viele Deutsche gerne von oben herab auf die Schweiz schauen, trotzdem ist das verbreitet, auch bei Deutschen welche in die Schweiz emigrierten. Das ist hier ein ständiges Ärgernis für sehr viele Leute, da auch in höheren Positionen nun Deutsche sitzen mit ihrer Befehlsmentalität. Hier bittet man eher, auch die Untergeben.
Sie sind das grösste Integrations-problem in der Deutschschweiz. Gerade heute darüber diskutiert am Telefon.
Alle anderen Nationalitäten die finden sich eher damit ab, hier in einem anderen Land zu leben, sich anpassen zu müssen und nicht umgekehrt.
Da kann niemand was persönlich dafür. Das sind eben auch Prägungen. Hat auch mit der Sprache zu tun. Schweizer sprechen auch oft Hochdeutsch mit Deutschen und weil sie es nicht so schön und gut können, haben dann öfter die Deutschen das Gefühl einer intellektuellen Überlegenheit. Aber auch das hat eine sehr lange Tradition, das geht auch zurück auf die Zeiten des heiligen römischen Reiches Deutscher Nation, das ein Erzfeind war, nicht ein Verbündeter, selbst die deutschen Kaiser verfassten arrogante Pamphlete gegen die gottlosen Eidgenossen. Die Orientierung war immer eher Frankreich und so ist zB. dann die französische Revolution auch hier radikal umgesetzt worden, nicht in Frankreich selbst, ironischer Weise auch mit Hilfe Napoleons, der sich aber in Frankreich selbst zum Kaiser krönen lies, was bis heute Folgen hat.
Europa ignoriert das einfach gerne, dass die Schweiz auch intellektuell und politisch ein unterentwickelter Schwamm Europas war im Herzen Europas, der vieles aufgesaugt und verdaut hat. Aber nicht so das Totalitäre, Monarchistische, Zentralistische, Kolonialistische und Grössenwahnsinnige. Die EU könnte mehr von der Schweiz abschauen, als umgekehrt, schliesslich steckt eine lange europäische Intergrationsgeschichte dahinter, aber das tut und will sie nicht, sie will in europäischer, monarchistischer Tradition eher befehlen.
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Kontext -Quelle est la part de l'acquis et de l'inné chez l'homme
Der Film ist zwischen Rachethriller, Filmdrama und Komödie angesiedelt.[25] Gregory Ellwood von The Playlist meint, Martin McDonagh habe diesen fast unmöglichen Film als brutale und dunkle Komödie choreografiert, wobei durch das Schauspiel von McDormand und Rockwell eine emotionale Resonanz ausgelöst werde, die man einfach nicht kommen sehe.[26] Auch Steve Pond von The Wrap spricht von einem dunklen und blutigen, aber zugleich lustigen Film, was für McDonagh klassisch sei.[13]
In Deutschland ist der Film FSK 12. In der Freigabebegründung heißt es: „Der insgesamt eher ruhige Film erzählt trotz seiner Anflüge schwarzen Humors eine ernste Geschichte. Dabei werden Themen wie Schuld, Sühne, Gerechtigkeit und Selbstjustiz behandelt. Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren sind auf Grund ihres kognitiven und psychosozialen Entwicklungsstands fähig, diese Themen zu verstehen und angemessen zu verarbeiten. Auch vereinzelte Szenen mit heftigerer Gewalt (z. B. zwei massive Schlägereien) sind schlüssig in die Geschichte eingebunden.“[27]
Martin Wolf verweist im Spiegel auf die irische Abstammung des Drehbuchautors und Regisseurs Martin McDonagh und urteilt, es sei ein „durch und durch amerikanischer Film über die amerikanische Provinz, wie ihn die Amerikaner allein offenbar nicht mehr hinkriegen“.[35]
Traurig genug.
Religionen und Kulturen und auch Diktaturen sind dann ja auch nur angebliche Deternationskraft des Kollektivcharackters.
Soll ich dir das glauben, was du schreibst? Glaubst du es selbst?