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Seite 1841 von 2524 Neuester Beitrag: 26.07.25 12:57 | ||||
Eröffnet am: | 22.09.12 21:13 | von: Fillorkill | Anzahl Beiträge: | 64.082 |
Neuester Beitrag: | 26.07.25 12:57 | von: Fillorkill | Leser gesamt: | 7.692.641 |
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Gerade das macht seine Verwendung dieser Motive in "the end" dann allerdings in meinen Augen umso glaubhafter.
Seine Ablehnung des väterlichen Prinzips, dessen Natur und Aufgabe es u.A. ist, einen zu ertüchtigen, den behütenden Schoß des allumsorgenden mütterlichen Prinzips zu verlassen, und dann ggf. auch hinauszuschubsen, sowie seine Sehnsucht, eben jenen Schoß niemals verlassen zu müssen, und ihn dann sogar derart zu glorifizieren, scheint mir dabei durchaus "echt" gewesen zu sein.
Man könnte Morrison dabei vielleicht auch unter Gesichtspunkten eines jungianischen Puer Aeternus (des ewigen Jünglings) betrachten, bei dem dieser oben angerissenen Problematik dann auch keine unwesentliche Bedeutung zukommt.
Ich bin dann auch schon der Auffassung, dass sich aus der Ödipusmythologie tatsächlich einige relevante zeitlose Einsichten und Wahrheiten gewinnen lassen. Jung und ebenso auch Erich Fromm kommen dabei dann m.E. allerdings zu viel plausibleren und auch sinnvolleren Überlegungen als Freud, der sich da im vordergründig sexuellen m.E. eher verritten hat.
Ein äußerst interessantes und reichhaltiges Thema. So wird die Ödipusgeschichte dann auch vielleicht nicht ganz ohne Grund so oft als eine der besten Tragödien, die jemals geschrieben wurden, gepriesen, und ist dann auch sicher nicht ohne Grund ein weitreichender Gegenstand psychologischer und philosophischer Betrachtung gewesen.
Allerdings gibt es hier einen positiven Ausgang, bei dem der ödipale Puer Aeternus aus seinem Dilemma am Ende herausfinden und sich mit seinem Vater bzw. mit dem darin zum Asudruck kommenden väterlichen Prinzip versöhnen kann.