Culture Club

Mein persönlicher Lebensentwurf fusst ja auf einigen wenigen Variablen. Beispielsweise das postheroische: 'Deine Aufgabe besteht darin, ein angekündigtes Schicksal umzukehren'. Eine andere Variable ist 'you take your time'. Das deshalb weil ich glaube, dass es immer nur ein relativ kurzer Zeitabschnitt in einem Leben ist, der entscheidend wird, während der Rest mehr oder weniger Füllstoff bleibt. Die 'drei kausalen Jahre', die regelmässig ungeplant dann eintreten, wenn innere und äussere Kräfteverhältnisse dies zulassen. Bei dem einen vielleicht mit 17, bei einem anderen mit 77. Wie auch immer, es kommt darauf an, diesen Lebensabschnitt zu erkennen und schöpferisch zu nutzen. Auch mit einer gebotenen gewissen Rücksichtslosigkeit überkommenen Verhältnissen gegenüber - wenn's denn sein muss, was allerdings häufig der Fall ist.  

Ein Beispiel aus der Praxis: In unserer Einrichtung lebt seit ca 20 Jahren eine heute 65 jährige Frau mit einem sehr schweren MS Verlauf. Ihr Bett hat sie seit ca 5 Jahren nicht mehr verlassen, aufgrund der extremen Spastik, aber auch weil frühere Versuche zu Kreislaufzusammenbrüchen führten, sobald sie aus  liegenden Lage gebracht wurde. Ihr ganzes Leben hing unter partiellen Leugnung ihrer Grunderkrankung dennoch an der Hoffnung, wieder 'raus' zu können, ihr Pflegerollstuhl stand deshalb auch immer im Zimmer.

Persönlich hatte ich ihr einen Versuch versprochen. Weil ich jedoch auf einer anderen Station arbeite, konnte ich mich bislang davor drücken. Auch Corona galt als Ausrede. Tatsächlich hatte ich Angst, sie mit einem vernichtenden Ergebnis bitter enttäuschen zu müssen. Den anderen hingegen war klar, dass sie nie wieder aufstehen würde. Aber gestern hat es eine relativ neue und noch sehr junge Pflegerin einfach gemacht. Alles ging gut, unsere Patientin lebte auf: Sie wurde in den Tagesraum geschoben, wo sie wieder mit anderen zusammensitzen und gemeinsame Mahlzeiten einnehmen konnte. Die Kolleginnen standen mit offenem Mund um das 'Wunder', manche hatten Tränen in den Augen.

keine guten Nachrichten...  

Ehrlich? Ich hör nix...Dann schon eher ´n paar Daddelsequenzen von New Order...( aber was weiß ich schon...)

 

The Sound of Music is a 1965 American musical drama film produced and directed by Robert Wise, and starring Julie Andrews and Christopher Plummer, with Richard Haydn, Peggy Wood, Charmian Carr, and Eleanor Parker. The film is an adaptation of the 1959 stage musical of the same name, composed by Richard Rodgers with lyrics by Oscar Hammerstein II. The film's screenplay was written by Ernest Lehman, adapted from the stage musical's book by Lindsay and Crouse. Based on the 1949 memoir The Story of the Trapp Family Singers by Maria von Trapp, the film is about a young Austrian postulant in Salzburg, Austria, in 1938 who is sent to the villa of a retired naval officer and widower to be governess to his seven children.[4] After bringing love and music into the lives of the family, she marries the officer and, together with the children, finds a way to survive the loss of their homeland to the Nazis.

Where will it end? Where will it end?
Where will it end? Where will it end?

 

die unnachahmlichen Bewegungen von Curtis auf der Bühne, läuft's mir wieder mal kalt über den Rücken. Bin ja Joy Div Fan der ersten Stunde, ist meine lifte time favorite band, obwohl ich sie schon lange kaum noch höre. Aber es steckt alles in meinen Epigenen. Bin 'under influence'. In dem Zimmer, in dem ich gerade schreibe, hängen seit Jahrzehnten 2 grosse Curtis Fotographien, eine davon der 'Jesus':  

" weil ich glaube, dass es immer nur ein relativ kurzer Zeitabschnitt in einem Leben ist, der entscheidend wird, während der Rest mehr oder weniger Füllstoff bleibt."

Ich denke, dass man neben den großen Schlüsselstellen im Leben aber die Bedeutung von Gewohnheiten und Routinen nicht unterschätzen sollte. (den Füllstoff, wenn man so möchte)

Ich glaube sogar, dass unsere Gewohnheiten und Routinen am Ende  sogar mehr ausmachen können, als die einzelnen großen Entscheidungen und Ereignisse.
Vieles entsteht zudem auch gar nicht über ein einzelnes Ereignis sondern über eine lange Kette von vielen kleinen konstanten Schritten. Und vieles wird auch nicht durch einzelne Ereignisse oder Anstrengungen erhalten, sondern ebenfalls durch eine lange Kette von vielen kleinen konstanten Schritten.

Beziehungen, Freundschaften, Liebe, Karriere, besondere  Fähigkeiten, Gesundheit, Fitness, all das entsteht niemals (oder äußerst selten) an einem einzelnen Tag oder durch ein einzelnes Ereignis, sondern über eine lange und dauerhafte Kette von vielen kleinen Ereignissen, darüber, dass und wie wir diese Dinge dauerhaft pflegen.

Insofern findet dann auch immer Entscheidendes statt, auch wenn wir das im Einzelnen vielleicht gar nicht so bemerken.

Gutta cavat lapidem non vi, sed saepe cadendo
Der Tropfen höhlt den Stein, nicht durch Kraft, sondern durch  sein häufiges Fallen.

 

nachvollziehen, wobei es Leidenschaft vermutlich etwas besser trifft. Musikalisch ein unglaublicher Meilenstein und die leider tragische Geschichte verleiht dem natürlich noch eine zusätzliche Tiefe.

Aber auch ohne diesen beiden Aspekten, ...ihr Sound hat schon etwas ganz besonderes, das analytisch kaum wirklich einzufangen ist. Es ist dieses besondere etwas, das sich auch sicher nicht planen lässt, sondern sich einfach nur ergeben kann.