Hypoport HV 2022 Fragen und Anregungen
Wann die HV in diesem Jahr stattfindet, ist ist schon klar: Am 3. Juni.
Da die HV wieder an einem Freitag sattfinden wird und die Coronalage im Sommer Kontakte wieder uneingeschränkt zulassen sollte, hoffe ich, dass die verbleibenden Rest-, Neu- und Malwiederkurzdabeiaktionäre in Berlin zusammenkommen werden.
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"Auch aus diesem Grund wurde zum Jahreswechsel 2021/2022 ein Prozess zur
verbesserten strategischen Ausrichtung durch Trennung in die drei Bereiche (Privatversicherung, Industrieversicherung, betriebliche Altersvorsorge) aufgesetzt."
Frage dazu:
Kann der Vorstand die strategische Neuausrichtung näher im Detail erläutern, welche Ziele hat man sich zeitlich für den jeweiligen Teilbereich gesetzt ?
Dazu:
Was ist unter der 100 % Tochter "Future Finance SE", Handelsregister Lübeck zu begreifen ?
Welchem Zweck dient diese Gesellschaft, welches Geschäft betreibt sie ?
Die Beteiligung Hypoport am Schweizer StartUp "Helvengo" findet im GB keine Erwähnung, wahrscheinlich, weil diese Beteiligung Umsatz- und Gewinnmäßig keinen nennenswerten Beitrag zu den Konzernzahlen liefert.
Frage: Wäre es nicht dennoch sinnvoll und transparenter, diese Beteiligung würde im GB aufgeführt ?
Hat der Vorstand vor, dies künftig zu veranlassen ?
Gibt es weitere strategische Beteiligungen des Hypoport Konzerns, vergleichbar der bei Helvengo, von denen nichts im GB zu lesen ist, die der Öffentlichkeit bislang nicht bekannt sind ?
Wenn ja, könnte der Vorstand diese nennen und den jeweiligen Zweck, die Motivation zur Beteiligung erläutern ?
Wie ist insgesamt der Stand in diesem Bereich, Hypoport hatte ja angekündigt, sich kontinuierlich an für sie interessanten Unternehmen und StartUps strategisch beteiligen zu wollen ?
"Der Anstieg der sonstigen Beteiligungen betrifft die Beteiligung an der Helvengo AG, Zürich,
Schweiz (Hypoport-Anteil 5,6 %), in Höhe von 0,6 Mio. €"
Damit erübrigt sich der Punkt oben bzw. wandelt sich in die Frage, ob Hypoport solche Beteiligungen von der Art und dem Charakter der bei Helvengo, künftig der Transparenz und Übersichtlichkeit wegen direkt beim Punkt Tochterunternehmen/ Assoziierte publizieren könnte.
Kann der Vorstand einmal konkret und detailliert die Überlegungen und Pläne des Hypoport Konzerns darlegen, die dem Engagement in Südafrika zugrunde liegen ?
Welche Ziele für den afrikanischen und asiatisch-pazifischen Raum verfolgt man mit diesen Geschäftsaktivitäten ?
Wie groß ist im Moment das Team vor Ort, in welchem Maß und in welchem Tempo möchte man expandieren ? Sind auch weitere Standorte, Büroeröffnungen auf dem afrikanischen Kontinent denkbar oder geplant ?
Nun gibt es den börsennotierten Anbieter JDC, der gerade in den letzten 2 Jahren diversen Versicherungen für sich und seine Plattform gewinnen konnte. JDC hat große Visionen und will zur
"führenden Versicherungsplattform Europas" werden.
Können Sie bitte darstellen, wo genau der Unterschied zur Versicherungsplattform Hypoports liegt und wo es Überschneidungen gibt? Mit anderen Worten- stellt sich für einen Kunden aus der Versicherungsbranche (Versicherung oder Makler) die Frage ENTWEDER die JDC- ODER die Hypoportplattform oder gibt es da auch ein UND?
Jetzt besagt folgende Quelle,
https://paymentandbanking.com/...i-vorstaende-weitere-insurtech-news/
dass alle 3 nicht mehr in der Firma tätig sind.
Können Sie die Hintergründe dieser stillen Abgänge erläutern? Welche Konsequenzen haben die Abgänge für Smartinsurtech und deren Weiterentwicklung- sowohl technisch als auch für die Kundenakquisition?
Wer besetzt die Positionen der drei Ex-Mitarbeiter aktuell ? Haben weitere Mitarbeiter in diesem Zusammenhang Smartinsurtech verlassen?
Vielen Dank
Hier sind also die ungekürzten und unkommentierten Antworten von Herrn Slabke und Herrn Pahl auf unsere Fragen in diesem
Thread. Vielen Dank auch von meiner Seite an die Beteiligten User für die vielen, interessanten Fragen.
Damit Ihr nicht den Überblick verliert, sind die Antworten in mehrere Teile aufgeteilt.
So - nehmt euch jetzt Zeit und ein, zwei Kaffee - es gibt viel zu lesen.
vielen Dank noch einmal für das Einreichen der HV-Fragen. Untenstehend finden Sie unserer Antworten zur Veröffentlichung im Ariva-Forum. Wir haben uns erlaubt die Fragen zur besseren Übersicht in Themenblöcken zusammenzufassen. Vereinzelt haben wir auch Fragen zusammengefasst und dies kenntlich gemacht. Die Fertigstellung und der Upload des HV-Videos stellt uns aufgrund der Filmlänge von zwei Stunden noch vor ein paar Herausforderungen, welche wir aber in den nächsten Tagen lösen werden. Keine Angst es bleibt gebührenfrei trotz Überlänge
Frageblock „REM, fundigport und Corporate Finance / Mittelstandsfinanzierung“
Welchen Personalaufbau plant Hypoport/REM Capital künftig in diesem speziellen Bereich?
Wir haben nach der Akquisition von REM die Anzahl der Mitarbeiter deutlich gesteigert und planen auch für die Zukunft die Vertriebskapazitäten von REM weiter auszubauen. Da es sich jedoch um eine spezialisierte Form der Mittelstandsfinanzierung handelt (siehe Antwort nächste Frage), ist die Gewinnung neuer Mitarbeiter in dieser Nische nicht ganz einfach.
Bei Übernahme sprach das Vorstandsmitglied D'Andreamatteo davon, ein "Powerhouse" im Bereich Unternehmensberatung aufbauen zu wollen, was darf man darunter verstehen. Wie sieht das Ziel, die Vision eines solchen Kraftwerks/Kraftpakets konkret aus?
REM verfügt über eine hervorragende Kompetenz in der Vermittlung von Firmenkrediten an den gehobenen deutschen Mittelstand. Der entscheidende Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Corporate Finance Beratungen liegt jedoch im Angebot der frühzeitigen Strukturierungsberatung der Finanzierung und insbesondere in der Expertise zur Vermittlung von Förderdarlehen und staatlichen Zuschüssen aus den umfangreichen Förderkatalogen der der KfW, Förderbanken der Länder und der EU.
Bereits vor der Übernahme von REM existierte innerhalb der damaligen Dr. Klein Firmenkunden AG ein Team von ca. 10 Corporate Finance Beratern, welches nach der Übernahme in die REM integriert wurde.
Das Geschäftsmodell der REM personell und finanziell unterstützt durch Hypoport bildet das oben benannte „Powerhouse“.
Kann der Vorstand konkrete Prognosen für das zukünftige Wachstum in diesem Bereich abgeben, was sowohl das Transaktionsvolumen als auch Umsatz und Gewinn betrifft?
Die Prognosegenauigkeit für dieses Geschäftsmodell ist mit der der Dr. Klein Wowi Finanz AG (ehemals Dr. Klein Firmenkunden AG bzw. dem ehemaligen Segment Institutionelle Kunden) vergleichbar und daher traditionell schwer. Die Entscheidungen der Kunden zu den großvolumigen Projekten sind stark von der Zinsentwicklung und der Ausgestaltung der staatlichen Förderkataloge /-politik abhängig. Gerade in der aktuellen Situation sind wir aufgrund des Zinsanstieges und der Fördersystematik jedoch sehr optimistisch und rechnen mit prozentual zweistelligen Wachstumsraten für Umsatz und EBIT. Detaillierter Quantifizierungen wären aufgrund der quartalsweisen Volatilität nicht seriös extern zu kommunizieren.
Aufgrund der unterschiedlichen Produktgruppen (Strukturierungsberatung, Förderdarlehen, Zuschüssen und Darlehensvermittlung) und der innerhalb der Quartale schwankenden Zusammensetzung ist die Ableitung einer zentralen operativen Kennzahl auf Umsatz nicht ganz trivial. Wir erheben bereits im Controlling eine operative Kennzahl, welche wir fortlaufend auf Genauigkeit und Aussagekraft prüfen und im Laufe des Jahres erstmalig veröffentlichen werden. Es sei jedoch bereits jetzt angemerkt, dass diese Kennzahl aufgrund der Zusammensetzung nie die Ableitungsgenauigkeit eines Transaktionsvolumens bei Europace oder Dr. Klein Privatkunden haben wird, sondern eher mit dem Vermittlungsvolumen von Dr. Klein Wowi Finanz (Finanzierungsplattform im Segment Immobilienplattform) vergleichbar sein dürfte.
Welche Marktanalyse legt der Hypoport Vorstand zugrunde und welche Ziele in Bezug auf die Eroberung von Marktanteilen hat Hypoport/REM Capital?
Wir gehen davon aus, dass wir mit REM / fundigport einen Markt von ca. 50 Mrd. Euro jährlich anzusprechen. Das ist das Investitionsvolumen, welches wir dem gehobenen deutschen Mittelstands zuordnen, und das nicht direkt über die Bank bzw. Kapitalmarkt finanziert wird, sondern aufgrund der Struktur (z.B. förderfähig oder grundsätzlich komplex), eine Beratung benötigt.
Gibt es Pläne, strategische Überlegungen, das Geschäftsfeld von REM Capital zu erweitern?
Derzeit sehen wir das Angebot der REM mit seinen vier Bereichen (siehe oben) als umfassend an und haben in Gesprächen mit aktuellen und potenziellen Kunden nicht den Eindruck, dass ein Angebot fehlt. Die Prüfung durch die Vorstände der REM Capital AG erfolgt jedoch (genauso wie bei allen Hypoport-Unternehmen) fortlaufend.
Hat die REM Capital vor, in diesem fragmentierten Markt auch anorganisch zu wachsen, gibt es konkrete Übernahmeziele, nach welchen Kriterien werden Übernahmen geplant und entschieden?
Grundsätzlich ist das anorganische Wachstum hier möglich, da es Konkurrenz in dem Geschäft und somit theoretisch Übernahmekandidaten gibt. Entscheidungen zur Übernahme machen wir abhängig von Anzahl der Berater, Bekanntheit des Unternehmens beim deutschen Mittelstand und zur Hypoport-Kultur passendem Mindset der Geschäftsführung.
Mit welchen anderen Unternehmensteilen von Hypoport verfügt REM Capital über die intensivsten Beziehungen und Synergien?
Aufgrund der Ähnlichkeit der Geschäftsmodelle existieren die engsten Beziehungen zur Dr. Klein Wowi Finanz AG (siehe Ausführungen oben).
Wie eng ist die Kooperation des REM Capital Teams mit fundingport. Kann der Vorstand die Art der Zusammenarbeit konkretisieren?
REM Capital ist natürlich ein naheliegender potenzieller Kunde nutzt derzeit fundigport noch nicht (siehe auch nächste Antwort). Es war und ist uns bei der (Weiter-)Entwicklung von fundigport jedoch wichtig eine Plattform für den Gesamtmarkt zu bauen und nicht für die einzelnen Bedürfnisse anderer Hypoport Unternehmen. Hier gilt unser Grundsatz: Unserer Plattformen behandeln jeden Kunden gleich, egal ob es sich um ein Hypoport Unternehmen oder ein externes handelt; siehe Dr. Klein Privatkunden und Europace. Hätten wir Europace von Anfang an vordergründig auf die Bedürfnisse von Dr. Klein Privatkunden ausgerichtet, wäre es heute halt „nur“ die Software von Dr. Klein PK und nicht die führende Plattform für Baufinanzierungen in Deutschland.
Könnte der Hypoport Vorstand konkret skizzieren und erläutern, wie weit die neue Plattform Fundingport mittlerweile ist?
Die Corporate Finance Plattform fundigport befand sich in den letzten Jahren im Aufbau und wurde in 2021 mit ersten Applikationen live gestellt. Wir rechnen mit den ersten Transaktionen in 2022.
Welchen Anteil an Umsatz und Gewinn steuert Fundingport bereits bei?
In 2021 noch kein Umsatz. Anlaufinvestitionen zur (Weiter-)Entwicklung der Plattform lagen bei ca. 1 Mio. Euro.
Auch hier: Wie beurteilt der Vorstand das Marktumfeld, wie bewertet er die Chancen, speziell auch im Bereich Erneuerbare Energien und ambitionierte Klimaziele der neuen Regierung, aber auch der EU im Ganzen?
Gerade im Bereich der Erneuerbaren Energie ist die Fördersystematik entscheidend, wenn die Politik ihre eigenen Klimaziele erreichen möchte. Wir sind daher sehr optimistisch für diesen Bereich. Siehe auch Ausführungen oben bei REM.
Welche Marktanteile will Fundingport innerhalb der nächsten 3, 5 und 10 Jahre gewinnen?
Entscheidend wird der Zeitpunkt der Initialzündung (erste Transaktion) und Schlagkraft in Anbindung weiterer früher Partner sein. Eine quantitative Prognose zu Marktanteilen von fundingport möchten wir derzeit noch nicht extern kommunizieren.
Die IKB war jüngst in die Schlagzeilen geraten, weil sie ihren frisch gewonnenen Digitalchef Ralph Müller gleich wieder an die ING Diba verloren hatte. Dabei hatte Müller die IKB eigentlich zur Plattform-Bank machen sollen. Hat diese Personalrochade Auswirkung auf Fundingport?
Der Personalwechsel beim Partner kam zwar überraschend, aber mit dem Nachfolger Andreas Feustel haben wir bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet und erwarten keine größeren Verzögerungen in der Entwicklung fundingports durch den Personalwechsel bei unserem Joint Venture Partner.
Warum geht der Vorgang der Migration und Validierung der Daten im Vertragsbestand so langsam voran. Gibt es Überlegungen, diesen Prozess zu beschleunigen, welche Möglichkeiten sieht der Vorstand?
Die Migration erfolgt auch in Abhängigkeit der IT-Kapazitäten für den Migrationsprozess seitens der Versicherungsvertrieben und Versicherungen. Daher können wir hier nur bedingt den Prozess vorantreiben. Aus Sicht der traditionellen Versicherungswirtschaft sind Migrationsgeschwindigkeiten von 20-25% auch schon recht hoch. Aus Hypoport-Sicht nicht, wir sind daher weiterhin bemüht Wege zu finden, die hunderten Partner bei der Migration zu unterstützen.
Welche Potentiale konkret sieht der Hypoport Vorstand im mit übernommenen Bestand an Geschäftsbeziehungen im Teilbereich Industrieversicherungen? Wie soll dieser Bereich weiterentwickelt werden, plant Hypoport eine neue Plattform? UND
Kann der Vorstand die strategische Neuausrichtung näher im Detail erläutern, welche Ziele hat man sich zeitlich für den jeweiligen Teilbereich gesetzt?
Wir haben zum Jahreswechsel 2021/2022 mit einem Evaluierungsprozess zur Industrieversicherung begonnen. Ziel ist eine eigenständige Strategie inkl. Produktlandschaft für diesen Versicherungssektor. Details werden nach Abschluss dieses Evaluierungsprozesses - voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2022 - bekanntgegeben.
Kann der Hypoport Vorstand neben Edeka und freenet weitere Unternehmen nennen, die als Kunden für die betriebliche Altersvorsorge und/oder Krankenversicherung gewonnen werden konnten?
Ja, brandaktuell im 1. Quartal 2022 sind beispielsweise die Generali als Produktpartner (Manager von Pensionsfonds) und die Debeka als Vertrieb hinzugekommen.
Bzw. wie groß ist das diesbezügliche Interesse aus diesem Kundensegment an den Produkten und Leistungen der Hypoport Gruppe?
[Nicht ganz sicher, ob wir Frage richtig interpretiert haben, aber wir versuchen es mal:] Die Synergien für die Kunden der ePension (z.B. Edeka, freenet) sind im Segment Versicherungsplattform (SmIT, Industrieversicherung) für den Bereich Industrieversicherung natürlich gegeben. überschaubar.
Vorstandswechsel Smit: Können Sie die Hintergründe dieser stillen Abgänge erläutern? Welche Konsequenzen haben die Abgänge für Smartinsurtech und deren Weiterentwicklung- sowohl technisch als auch für die Kundenakquisition? Wer besetzt die Positionen der drei Ex-Mitarbeiter aktuell? Haben weitere Mitarbeiter in diesem Zusammenhang Smartinsurtech verlassen?
Im Zuge des Starts des Evaluierungsprozesses zur Industrieversicherung (siehe Erläuterungen oben) kam es auch zu einer Diskussion mit dem bisherigen Vorstand der SmIT. Hierbei wurden unterschiedliche Auffassungen zur Priorität deutlich. Eine längere Diskussion und ein Schwebezustand des Veränderungsprozesses hätte recht viel Zeit in Anspruch genommen, sodass wir uns im besten Einvernehmen getrennt haben. Diese Trennung war so nicht geplant. Es zeigt sich aber durch die nun gewonnen Struktur eines übergeordneten Marktkreises Insurance, der alle Hypoport-Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Insurance (Hypoport Versicherungssegment) umfasst, dass wir an Schlagkraft gewonnen haben. Die SmIT wird nun erneut vom Gründungsvorstand André Männicke geführt. Weitere Mitarbeiter bzw. Führungskräfte haben die SmIT nicht verlassen.
Hypoport sagt von sich, dass sie bei ihrer Versicherungsplattform keine relevanten Mitbewerber in Deutschland sehen, die bei der Digitalisierung der Versicherungswirtschaft mithalten können. Nun gibt es den börsennotierten Anbieter JDC, der gerade in den letzten 2 Jahren diversen Versicherungen für sich und seine Plattform gewinnen konnte. JDC hat große Visionen und will zur "führenden Versicherungsplattform Europas" werden.
Können Sie bitte darstellen, wo genau der Unterschied zur Versicherungsplattform Hypoports liegt und wo es Überschneidungen gibt? Mit anderen Worten- stellt sich für einen Kunden aus der Versicherungsbranche (Versicherung oder Makler) die Frage ENTWEDER die JDC- ODER die Hypoportplattform oder gibt es da auch ein UND?
Bei unserer Plattformlösung handelt es sich um eine voll-digitale Lösung zur Automatisierung aller Prozesse eines Versicherungsvertriebs bzw. -bestandsverwalters. Diese Charakteristik unterscheidet unser Produkt von vielen anderen IT-Lösungen im Markt, welche oft nur einen Teil der Prozessstrecke digitalisieren oder nur einen Teil der Geschäftsvorfälle (Vertrieb, Vergleich, Schadensregulierung etc.) voll-digitalisieren. Auch handelt es sich im Gegensatz zu vielen anderen rudimentären IT-Lösungen bei SMART INSUR um eine komplette in-house Lösung, welche ohne externe Dienstleister und externe Kooperationspartner programmiert wurde und betrieben wird.
Wir äußern uns im Detail natürlich nicht zu Geschäftsmodellen anderer Unternehmen, aber weisen aus den oben genannten technischen Gründen darauf hin, dass der Verglich mit einem Unternehmen wie beispielsweise JDC hinkt. In der GuV von JDC wird die starke Stellung als Pooler und nicht als Plattform-Anbieter auch deutlich. Ein Blick auf die Karriere-Homepage zeigt die geringe Anzahl der ausgeschriebene IT-Jobs und bestätigt die Ausrichtung des Unternehmens. Wir nehmen JDC sowie anderer Pooler wie beispielsweise Fonds Finanz daher auch nicht als Wettbewerber für die Digitalisierung der Versicherungswirtschaft in Deutschland wahr. Es handelt sich bei Poolern um potenzielle Kunden für unsere Plattformen in der Versicherungswirtschaft und nicht um Wettbewerber.
Ist ein Spinn Off einer einzelnen Sparte ein Thema? Gerade im Hinblick auf Bewertungsmultiple in Finanzierungsrunden von non Public Unternehmen in vergleichbaren Branchenumfeld.
Klares „Nein“. Hypoport funktioniert nur so gut, weil wir als Netzwerkunternehmen die Synergien zwischen den einzelnen Segmenten nutzen. Eine eigenständige Börsennotierung oder gar ein Verkauf eines Segmentes würde diese Synergievorteile zunichtemachen.
Man liest in letzter Zeit, dass viele auch große Fintech-Startups ihr Personal deutlich abbauen, gerade auch in Berlin. Kann Hypoport dadurch bei seiner Personalakquise merklich profitieren oder sind die Entlassenen dieser Fintechs für Hypoport nicht die geeigneten Mitarbeiter?
Wir haben schon immer von Personalwechsel aus der Startup-Szene profitiert. Hypoport wird aufgrund seiner Größe von Hochschulabsolventen nicht mehr als klassisches Startup wahrgenommen, obwohl wir mit unserer Unternehmenskultur hinsichtlich Mitarbeiterführung durchaus erkennbare Startup-Charakterzüge besitzen. Wenn Mitarbeiter nach einigen Jahren bei Startups unzufrieden werden, weil entwickelte Produkte keine Marktreife erlangen oder Finanzierungsrunden platzen und Neuprojekte verschoben werden, bewerben sie sich bei uns. Die derzeitige Jobunsicherheit bei vielen Startups verbessert Hypoports Situation im Wettbewerb um IT-ler.
Wie beurteilen Sie bei rückläufiger Nachfrage die Fähigkeiten von Hypoport beim Abbau von Fixkosten?
[Ist zwar eine Suggestivfrage, aber nach den Regeln des HV-Forums zulässig. Daher die gewünschte Antwort:] Fixkosten definieren sich ja gerade durch die hohe Unabhängigkeit vom operativen Geschäft und lassen sich nicht einfach kurzfristig senken.
Auch in einem rückläufigen Gesamtmarkt der Immobilienfinanzierung in Deutschland, wie 2010 (-7%), 2016 (-4%) oder 2017 (-2%) sind aufgrund des technologischen Wettbewerbsvorteils weder Hypoports Umsatz noch EBIT oder Konzernergebnis gesunken.
Wie ist die aktuelle Situation beim Bauvorhaben Lübeck?
Es handelt sich um eine komplexes Bauvorhaben in zentraler Lage nahe dem historischen Holstentor. Aufgrund von Größe und Lage haben solche Bauvorhaben naturgemäß einen langen öffentlichen Planungsvorlauf. Der Abstimmungsprozess mit der Stadt Lübeck und der Architektenausschreibungsprozess zogen sich daher, auch Corona-bedingt, etwas hin.
Jan Pahl war gestern bereits in die Vorbereitung der HV eingebunden, da kommt die Antwort also wohl erst nach der HV.
Korrekte Einschätzung. Wie angekündigt und analog zu den beiden Vorjahren folgen die Antworten nach der HV.
Frageblock „Beteiligungen“
Wann genau und mit welcher Intention hat sich der Hypoport Konzern am Unternehmen "ESG Screen 17 GmbH" in Frankfurt beteiligt? Was genau verspricht sich der Vorstand von dieser Beteiligung, welche Teile des Hypoport Konzerns könnten in besonderer Weise von dieser Beteiligung profitieren?
Es handelt sich um ein Minderheitsbeteiligung an einem kleineren Unternehmen im Bereich der Messung von Nachhaltigkeitszielen der UN („17 United Nation´s Sustainable Development Goals“; SDGs). Eines dieser 17 Ziele (Nr. 11) bezieht sich auf das Thema Wohnen bzw. Immobilien. Da Nachhaltigkeit beim Neubau aber auch Sanierung immer wichtiger wird, möchten wir uns mit den Experten in diesem Bereich austauschen.
Was ist unter der 100 % Tochter "Future Finance SE", Handelsregister Lübeck zu begreifen? Welchem Zweck dient diese Gesellschaft, welches Geschäft betreibt sie?
Derzeit betreibt die Gesellschaft kein operatives Geschäft. Ob sie irgendwann mit einer neuen Geschäftsidee befüllt wird oder für steuerliche oder gesellschaftsrechtliche Zwecke genutzt werden wird, steht noch nicht fest.
[Freie Zusammenfassung der zwei Forumsfragen 8. und 9.] Die Beteiligung Hypoport am Schweizer Startup "Helvengo" findet im GB nur eine kurze Erwähnung. Wird Hypoport solche Beteiligungen von der Art und dem Charakter der bei Helvengo, künftig der Transparenz und Übersichtlichkeit wegen direkt beim Punkt Tochterunternehmen/ Assoziierte publizieren?
Für die Einordnung einer Beteiligung gibt es klare Regeln bei der Aufstellung einer Konzernbilanz nach IFRS (z.B. Vollkonsolidierung, Quotenkonsolidierung, at equity, Finanzanlage). Bei Helvengo handelt es sich um eine Finanzanlage, welche aufgrund der geringen Größe nicht einzeln in der Beteiligungsliste im Geschäftsbericht gezeigt werden (dürfen), sondern als Sammelposition unter sonstige Beteiligungen (siehe Seite 103 im Geschäftsbericht) zusammengefasst werden.
Gibt es weitere strategische Beteiligungen des Hypoport Konzerns, vergleichbar der bei Helvengo, von denen nichts im GB zu lesen ist, die der Öffentlichkeit bislang nicht bekannt sind? Wenn ja, könnte der Vorstand diese nennen und den jeweiligen Zweck, die Motivation zur Beteiligung erläutern?
Nein. Siehe Seite 103. Die 0,6 Mio. Euro Beteiligungssumme entfallen auf Helvengo.
Wie ist insgesamt der Stand in diesem Bereich, Hypoport hatte ja angekündigt, sich kontinuierlich an für sie interessanten Unternehmen und Startups strategisch beteiligen zu wollen?
Nicht ganz korrekt. Wir haben angekündigt mit Startups strategische Partnerschaften einzugehen. D.h. wir vernetzen uns mit Startups, vorwiegend aus dem B2C Bereich, welche potenzielle Nutzer unserer B2B-Plattformen werden können. Dafür profitieren die jungen Unternehmen von der Anbindung und den Know-how eines etablierten Plattform-Betreibers. Finanzielle Beteiligungen an den Startups sind denkbar, aber nicht die Priorität (vgl. Pressemitteilung 3. März 2021). Weitere Beteiligungen außer der Helvengo existieren daher aktuell nicht.
Kann der Vorstand kurz darüber informieren, was mit der Gründung der "Ampr Software GmbH" beabsichtigt wird, welches Geschäftsfeld mit diesem Tochterunternehmen erschlossen werden soll und wie der aktuelle Stand des Projektes ist?
Es handelt sich um ein kleines Team von drei Personen, welches sich mit Schnittstellenprogrammierung und deren Weiterentwicklung beschäftigt. Aktuell wird dieser Service den Hypoport-Unternehmen inhouse angeboten. Es existieren derzeit keine externen Umsätze.
Über die niederländische Tochter Hypoport B.V. verfügt der Hypoport Konzern schon länger über eine Niederlassung in Südafrika, die dort Dienstleistungen für Banken anbietet. Im letzten Jahr wurde, auch seitens der Hypoport Tochter REM Capital, ein Büro in Johannesburg eröffnet, in dem ein kleines Team arbeitet. Kann der Vorstand einmal konkret und detailliert die Überlegungen und Pläne des Hypoport Konzerns darlegen, die dem Engagement in Südafrika zugrunde liegen? Welche Ziele für den afrikanischen und asiatisch-pazifischen Raum verfolgt man mit diesen Geschäftsaktivitäten? Wie groß ist im Moment das Team vor Ort, in welchem Maß und in welchem Tempo möchte man expandieren? Sind auch weitere Standorte, Büroeröffnungen auf dem afrikanischen Kontinent denkbar oder geplant?
In Südafrika ist die niederländische Hypoport B.V. schon länger über eine Handelsvertretung mit einem Mitarbeiter aktiv. REM Capital verfügt über einzelne ausländische Niederlassungen in Wien, Johannesburg und Amsterdam. Diese Standortpolitik folgt der Logik unserer dezentralen Konzernstrategie. D.h. sofern es aus Sicht eines Hypoport Unternehmens Sinn macht, einen ausländischen Standort zu eröffnen, versuchen wir dies in Zusammenarbeit mit dem Tochterunternehmen zu ermöglichen. Darüber hinaus gibt es keine zentrale Internationalisierungsstrategie des Konzerns. Dies wurde auf der Hauptversammlung erneut auf Aktionärsnachfrage betont. D.h. es existieren im Konzernvorstand auch keine konkreten Pläne zur Eröffnung neuer ausländischer Standorte. Derzeit sind außerhalb der beiden relevanten ausländischen Standorte Amsterdam und Sofia weniger als zehn Personen fest im Hypoport-Konzern (2.435 Mitarbeitende zum 31.03.2022) angestellt.
Wie beurteilen Sie die neue Situation mit einer Inflation mit über 8 % und wohl auch schnell und stark steigenden Zinsen für den Hypoport Konzern? Ist im Maklergeschäft und in der Baufinanzierung ab 2023 auch eine Stagnation oder gar ein Rückgang des Geschäftes bei Hypoport zu erwarten?
Einen derartig dynamischen Zinsanstieg haben wir lang nicht erlebt. Aus dieser neuen Situation entsteht naturgemäß eine gewisse Streuung in der Erwartung zur Marktentwicklung. Exakt diese breite Streuung an Meinungen spiegelt in der derzeitigen Medienlandschaft wider. Uns ist wichtig Hypoports Geschäftsmodell am Markt abzugrenzen: Die Endverbraucher, die über unserer Plattformen finanzieren, suchen weitüberwiegend Immobilienfinanzierungen für die Eigennutzung und Refinanzierungen von selbstgenutztem Wohnraum; jeweils solide Mittelstandsimmobilien. Für diese Art der Immobilienfinanzierung sehen wir das Risiko eines deutlichen Rückgangs des Gesamtmarktvolumens als begrenzt an. Diese Einschätzung hat Herr Slabke auch in seinen Ausführungen auf der Hauptversammlung (Folie 5-16) ausführlich verdeutlicht sowie in diesem (englischsprachigen) Video noch einmal herausgearbeitet.
Sollte es dennoch wie 2010 (-7%), 2016 (-4%) oder 2017 (-2%) zu einem rückläufigen Gesamtmarkt der Immobilienfinanzierung in Deutschland kommen, sind wir aufgrund des technologischen Wettbewerbsvorteils Hypoports und der Erfahrung aus diesen Jahren (kein Rückgang in Umsatz, EBIT oder Konzernergebnis) optimistisch für Hypoport.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend
Jan H. Pahl, CIRO
Head of Investor Relations // Investor Relations Officer
Hypoport SE
Investor Relations
Heidestraße 8
10557 Berlin
Tel.:
+49 30 420 86 - 1942
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E-Mail:
jan.pahl@hypoport.de
Internet:
www.hypoport.de
Vorstand: Ronald Slabke (Vors.),
Stephan Gawarecki
Aufsichtsrat: Dieter Pfeiffenberger (Vors.),
Roland Adams (stellv. Vors.), Martin Krebs
Sitz der Gesellschaft: Lübeck
HRB 19859 HL, Amtsgericht Lübeck
UST-IdNr.: DE207938067