Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Aber so kurzfristig läßt sich der Anstand anscheinend nicht anders wahren.
Dann kann Flowers ja mit den Stützungskäufen beginnen...
Was machen Deine Alstömer und GeoPowers?
Bei HRE bin ich vor knapp einer Woche eingestiegen, zu einem Kurs, kaum höher
als der heutige und nur mit wenigen Stücken. Für mich eine sportliche Lockerungs-
übung, mehr nicht; mein Geld verdien' ich woanders.
Davon abgesehen, ist mit einem Einstieg beim aktuellen Kurs nicht viel falsch zu
machen. Sollte tatsächlich angekauft oder abgefunden werden, werde ich im
schlimmsten Fall ohne Gewinn vom Platz gehen. Dann habe ich mich aber wenig-
stens gut unterhalten und kann sagen: ich war dabei :-)))
Auch was der Peer sich da mit der Erwerberhaftung erlaubt hat, wird sicherlich ein nachspiel finden. Wenn die Regierung billig rauskommen will aus der Sache, macht Sie ein Übernahmeangebot von 4-5 €/Aktie, dann bekommt Sie ihre Kontrollmehrheit. Alles andere wird vor Gerichten ausgetragen, und nicht unbedingt vor Deutschen.
Ich stelle mir das gerade mal bildlich vor: JC Flowers verklagt die BRD auf Schadensersatz vor einem Bundesgericht in new York, die Amis pfänden dann deutsche Vermögenswerte. Wie wäre es mit dem bundesrepublikanischem Gold, das im Amiland lagert?
Wie dem auch sei, eine Abfindung muss angemessen sein, und ein manipulierter Kurs ist nicht angemessen. Die Gerichte werden zwar Jahre brauchen, aber das wird teuer
Ich habe vorgestern dargelegt, nach welchen Regeln eine Enteignung nach Art.14
GG abläuft und wie sich die Abgeltung -conditio sine qua non- bemisst; nämlich
nach dem "angemessenen" Wert - und das ist der Sachwert. Bei Wertpapieren
kann das m.E. aber niemals der Börsenwert/Kurs sein, sondern nichts anderes
als der "innere" Wert. Dieser kann aber derzeit von niemand beziffert werden,
soviel steht für mich (besonders nach Gesprächen mit HRE) fest.
Sollte also mit irgendeinem "Kurs" oder einem fiktiven Wert abgefunden werden,
so ist der jahrelange Rechtsstreit um den wahren (inneren) Wert vorprogrammiert.
Ob sich vor einem derartigen Hintergrund vernünftige Sanierungsarbeit leisten
lässt, darf bezweifelt werden.
Da ich aber annehme, dass die Herrschaften im BMF insoweit Instruktion vom
BMJ erhalten, halte ich eine Abgeltung für nicht wahrscheinlich.
Die Sache ist schlicht und einfach gegessen.
Der Staat wird bei sämtlichen zukünftigen Aktionen penibelst darauf achten, dass die Aktionäre mit Sicherheit nicht zu den Profiteuren (einer wie auch immer gearteten Lösung) gehören werden.
Ich rate daher jedem profitorientierten Börsianer, schnellst möglich seine Kleinengagements in diesem Wert aufzulösen und sein Heil woanders zu suchen.
Dieser Zug ist definitiv abgefahren oder anders formuliert: Wenn der Zug auf dem falschen Gleis steht, erübrigt sich jegliche Diskussion über den Fahrplan.
Die Frage muss doch erlaubt sein, wenn man liest
"...Ich rate daher jedem profitorientierten Börsianer..."
Gibt es auch Börsianer, die NICHT profitorientiert sind?
Und falls ja: was rätst Du dann denen?
Evtl. sogar noch deutlich höher.
Wenn es Flowers & Co. gelingt, ihren Anteil auf nahe 50% zu hieven, dann wird es verdammt interessant.
Es wird KEINE ENTEIGNUNG geben, niemals !!!
Wenn ich mir aber deren Postings (inklusive Gedankengängen und Investitionsentscheidungen) so anschaue, dann wage ich an der profitorientierten Einstellung so mancher Börsianer zu zweifeln (natürlich ist es ihnen nicht bewusst).
Vielmehr scheint an die Stelle nüchterner Betrachtung ein Wunschdenken getreten zu sein, ein Rechthaben- und behalten auf Teufel komm raus.
Schau Dir nur einmal den Dt. Bank oder Coba Thread an.
Geradezu absurd, wie sich manche dort verrennen.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man auch mal eingestehen muss, dass man aufs falsche Pferd gesetzt hat.
Alles andere ist Wahnsinn.
Nur noch Emotionen, nichts als Emotionen.
Macht doch einfach keinen Sinn.
Die Leute drehen einfach nur noch durch.
Was die Beweggründe für die Spekulation (etwas anderes ist der Handel an der
Börse ja nicht) sind nun mal bei jedem anders; je nach Temperament, Geldbeutel,
Kenntnissen usw.
Ich finde, das sollte jeder akzeptieren und tolerieren - ohne sich ein Urteil darüber
anzumaßen.
Die Beweggründe für Spekulationen dürften bei allen Akteuren identisch sein, aber an der
(gedanklichen) Umsetzung hapert es hier und da offensichtlich.
Grüße Nomos
HRE wird derzeit NUR NOCH vom Staat finanziert und am Leben gehalten.
Das kann (und wird sich auch) wieder ändern. Aber im Moment ist der Staat
der (alleinige) Geldgeber.
von Claudia Kade (Berlin)
Der Wirtschaftsflügel stemmt sich gegen das geplante Gesetz zur Enteignung von Aktionären des angeschlagenen Immobilienfinanzierers HRE. Das Profil der Union sei in Gefahr.
Streit über Hypo Real: Regierung treibt Verstaatlichung voran
Die Regierung von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) begehe damit einen ordnungspolitischen Tabubruch, der nicht tragbar sei, sagte der Chef der CDU/CSU-Mittelstandsvereinigung, Josef Schlarmann. Die Union müsse das Gesetz zu Fall bringen, wenn sie das Vertrauen in die Wirtschaftsordnung nicht vollends verspielen wolle. "Enteignung wäre Verrat am Profil der Union", sagte der Präsident des CDU-Wirtschaftsrats, Kurt Lauk. Das Enteignungsgesetz würde der FDP bei der Bundestagswahl über die Marke von 20 Prozent helfen.
Eingriffe in das Aktienrecht
Das Kabinett will das sogenannte Rettungsübernahmegesetz am Mittwoch auf den Weg bringen. Die zuständigen Minister klärten am Dienstagabend die noch offenen Punkte. Der Entwurf ist auf die Münchner Hypo Real Estate (HRE) zugeschnitten. Die Möglichkeit einer Enteignung soll demnach befristet sein bis zum 31. Oktober. Ein Kabinettserlass für eine Enteignung muss dem Entwurf zufolge bereits bis Ende Juni vorliegen. Wie es weiter hieß, soll eine Enteignung nur das letzte Mittel sein, andere Möglichkeiten sollen Vorrang haben. Um aber möglichst ohne Enteignung die staatliche Kontrolle über eine systemrelevante Bank auch gegen Widerstände von Altaktionären zu erreichen, sind vorübergehend Eingriffe in das Aktienrecht vorgesehen. So soll auf Hauptversammlungen anstelle der üblichen 75-Prozent-Mehrheit in diesen Fällen eine einfache Mehrheit ausreichen, um einen Kapitalschnitt mit anschließender Kapitalerhöhung durchzusetzen.
Der Staat stützt die HRE bislang mit Garantien in Höhe von 87 Mrd. Euro. Bei einer Pleite würden die Bürgschaften fällig. Die Bundesregierung will das Geld aber retten und deshalb mindestens 95 Prozent der HRE-Anteile übernehmen. Merkel hatte von der CDU-Parteiführung freie Hand bekommen, dafür notfalls auch Enteignungen zu akzeptieren.
Protest kam auch aus der Unionsfraktion, die über das Gesetz in Kürze abstimmen muss. "Ich bin grundsätzlich gegen jede Enteignung", sagte der Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand in der Fraktion, Michael Fuchs, der FTD. Die Politik dürfe aber nicht zulassen, dass systemisch relevante Banken wie die HRE zum Risiko für die gesamte Bankenbranche würden.
Merkel und Steinbrück halten Kurs
"Jede Form der Enteignung zerstört die Fundamente unserer freiheitlichen Ordnung der sozialen Marktwirtschaft", warnte Lauk. Dies würde zu einer Irritation der Unions-Stammklientel führen. Schlarmann erklärte, eine Enteignung "ist nicht das letzte, sondern gar kein Mittel". Der CDU-Politiker forderte die Einrichtung einer Auffanggesellschaft. Harsche Kritik kam auch vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI). "Die mögliche Enteignung von Aktionären im Gesetz zu verankern - dazu sagen wir klar Nein", erklärte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel. Damit gingen die ordnungspolitischen Grundsätze über Bord.
Kanzlerin Merkel verteidigte das Gesetzesvorhaben. "Wir tun das nicht, um die Marktwirtschaft auszuhebeln, sondern um die Marktwirtschaft wieder zum Funktionieren zu bringen", sagte sie. Jede Bank, die nach einem Einstieg des Staates wieder selbstständig agieren könne, werde in die Freiheit des Marktes zurückentlassen. Auch Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) bekräftigte den Anspruch des Staates auf Einfluss bei der HRE.
Reuters
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/...nung/475967.html
Die Bundesregierung hat sich auf ein Gesetz geeinigt, das eine Verstaatlichung maroder Banken als letzte Option vorsieht - und knappe Fristen setzt.
Die Bundesregierung will erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte zur Rettung einer angeschlagenen Bank notfalls auch die Enteignung ermöglichen.
Das geplante Übernahmegesetz für angeschlagene Banken kann nach Angaben aus Regierungskreisen wie geplant am Mittwoch auf den Weg gebracht werden. Die zuständigen Minister hätten am Dienstagabend die noch offenen Punkte geklärt, sagte eine mit den Beratungen vertraute Person nach dem Treffen zu Reuters.
Dabei seien noch stärkere Hürden für eine Enteignung als "ultima ratio" aufgestellt worden. Andere Maßnahmen zur Rettung der Bank und zur Übernahme staatlicher Kontrolle hätten "absoluten Vorrang", hieß es. "Damit wird eine Enteignung der Hypo Real Estate unwahrscheinlicher", sagte ein mit den Beratungen Vertrauter.
Die Spitzenrunde bei Finanzminister Peer Steinbrück einigte sich den Angaben zufolge auf knappere Fristen als geplant, um das Gesetz bewusst nur auf den Fall der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate zuzuschneiden. Das Gesetz zur Übernahme einer Bank soll demnach anstatt bis Jahresende nur bis Ende Oktober gelten.
http://www.sueddeutsche.de/finanzen/70/458719/text/
Wäre nicht verkehrt, wenn es wenigstens eine Person im BMF geben würde, die mehr als nur Grundschullehramt studiert hat.
Einige Politiker stützen sich übrigens auf Art 15 GG, d.h. Sozialisierung von Produktionsmittel u.ä. (dazu dürfte eine Bank aber kaum zählen). Und Bauern die enteignet werden, machen üblicherweise glänzende Geschäfte :)
we will see, HRE hat eh nur noch einen Erinnerungswert.
Flowers wird ganz froh sein, wenn er aus der HRE endgültig rauskommt (wer steht schon auf Staatsbetriebe?). Ich glaube es ist eher eine Haltung von Kleinanlegern an einem Investment ewig festhalten zu wollen, um seine Verluste irgendwann wieder auszugleichen. Man kann seine Verluste schließlich auch an anderer Stelle wieder ausgleichen, was oft auch einfacher ist.
Im Gegenteil, wenn er sich nicht ganz dämlich anstellt, wird er prächtig dabei verdienen.
Deshalb auch die Verstaatlichung. Kein Aktionär soll daran mitverdienen.
Wäre es ein Fass ohne Boden würde am die Aktionäre im Boot lassen und sie daran beteiligen.
HRE hat so gut wie keine toxischen Papiere.
Das Problem ist einzig die Depfa, die langfristige Finanzierungen vergab und diese kurzfristig refinanzierte. Damit liess sich gut geld verdienen, solange die Zinskurve nicht invers wurde. Danach war jedes Geschäft ein Verlust.
Jede Refinanzierung kostete auf einmal Gerld. Und nu noch Finanzkrise, schlechte Bonität für HRE, das heißt die Refinanzierung wird noch verlustreicher, auch wenn die Zinskurve wieder besser aussieht.
Die Bonität kann der Staat durch einen Einstieg sofort verbessern, ebenso die Möglichkeiten der Refinanzierung, zur Not mit der Bundesbank und anderen staatlichen Banken.
Deshalb müssen Flowers und die kleinen Aktionäre raus. Für umme gibt es nichts.
stellung, dass es HRE ohne den Staat nicht mehr gäbe (Marketman, schade, dass
Du Dir Dein gutes Argument durch den Ton verhunzt. Das war nicht nötig).
Das ist so zu verstehen, dass HRE ohne die Bürgschaften bzw. das Geld des Bun-
des seinen laufendenden Refinanzierungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen
könnte - es träte die sofortige Insolvenz ein.
Nicht zu verwechseln mit Überschuldung!
Pommes sagt zurecht, dass der Staat durch seinen Mitteleinsatz die Bonität von
HRE verbessern kann und die Chance besteht, HRE wieder auf die Beine zu brin-
gen (wenn auch in anderer Form, als heute).
Die Zyniker und Schlechtredner schlagen ihre letzte Schlacht, wie´s aussieht. Das ist üblich. Jetzt verbieten sie anderen schon den Mund. Daran sieht man, dass ihren langsam die Argumente (die bisher ohnehin nur auf dem Niveau von Verhöhnungen daherkamen) ausgehen.
Dumme Frage: Wenn HRE Aktien nichts mehr wert sind, warum sind dann diverse Leute so scharf drauf? Nebenbei bemerkt, hat der Buchwert/Aktie der HRE in 2008 noch bei 9,04 gelegen. Auf wenn das für 2009 vermutlich nicht mehr so sein wird, kann von einer Notlage offziell noch keine Rede sein. Im Gegenteil: Tatsachen werden bewußt verschleiert nur um die Eitelkeiten von Politikern zu verschleiern, die den Schlamassel mit verursacht haben. Aber dass geht schief! Zudem werden täglich Millionen HRE Aktien gehandelt, also muß da noch jede Menge Musik drin sein. Die Leute sind ja nicht blöd.
So,und jetzt werdet endlich mal wieder sachlich und wiederholt nicht ewig den gleichen Bödsinn, den euch andere jeden Tag in den Mund legen! Bedient euch endlich des eigenen Verstandes!