Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Der Hammer ist eine Kerze im Abwärtstrend, die gekennzeichnet ist durch einen relativ kleinen Kerzenkörper beliebiger Farbe und einen längeren Schatten. Der »Hammer« signalisiert ein intraday-reversal, bei dem die Bullen ein gutes Stück Land zurückerobern konnten. Eine weiße Kerze ist natürlich ein noch deutlicheres Zeichen als eine schwarze Kerze. Ist dann noch der Umsatz relativ hoch, könnte dies der »Sell-Out« gewesen sein.
quelle : www.welt.de , 16.02.2009
Wildes Gezerre um die Hypo-Verstaatlichung
Das Paradoxe an der Situation: Mit Blick auf die aktuelle Gesetzeslage können die Aktionäre einigermaßen gelassen zusehen, wie der Staat sich um die Rettung müht. Denn während sie wissen, dass die Immobilienbank nicht pleite gehen darf, weil eine solche Insolvenz voraussichtlich ein Etatloch im hohen zweistelliger Milliardbereich verursachen und das Bankensystem noch tiefer in die Krise reißen würde, muss die Regierung über Garantien und stille Einlagen die Kosten der Rettung tragen. Kapitalerhöhungen, die die Anteile der bestehenden Eigentümer verwässern, lässt das Finanzstabilisierungsgesetz nur begrenzt zu – der Bund könnte auf diesem Weg höchstens an 33 Prozent der Anteile kommen, aber nicht die Kontrolle übernehmen. Alle weiteren Schritte bedürfen der Zustimmung der Hauptversammlung. Entsprechende Beschlüsse könnte der HRE-Hauptaktionär Christopher Flowers mit seinem Aktienpaket von 24 Prozent blockieren.
Der amerikanische Finanzinvestor hat eine gute Ausgangsposition. Würde die Bundesregierung jetzt ein Übernahmeangebot für die Hypo Real Estate machen, hätte sie vermutlich keinen Erfolg. Nach geltender Rechtslage müsste der Staat den gewichteten Drei-Monats-Kurs bieten, also weit mehr als den Euro und zehn Cents, die das Papier noch wert ist. Doch selbst dann würde Flowers womöglich nicht verkaufen. Denn er könnte sich ja gewiss sein: Irgendwann ist die Krise vorbei und die Hypo Real Estate wird immer noch leben. Und die Aktien, die er einst für 22,50 Euro kaufte, könnten wieder kräftig im Wert steigen. Gut möglich, dass andere Aktionäre ähnlich spekulieren.
Und genau hier kommt die Enteignung ins Spiel. Solange sich Flowers und andere Investoren darauf verlassen können, dass die Christdemokraten aus Angst vor der Bundestagswahl davor zurückschrecken, die HRE-Aktionäre zu enteignen, gibt es für ihn keinen Anlass, zum schlechten Preis an den Bund zu verkaufen. Die Regierung braucht folglich die gesetzliche Möglichkeit der Enteignung – um sich dann doch gütlich zu einigen.
Keine Enteignung ohne Übernahmeangebot
Längst ist Konsens in Berlin, dass die Regierung zunächst alle anderen Optionen prüfen und auch ausprobieren muss. Dass ist auch verfassungsrechtlich vorgeschrieben. „Wir können nicht die Aktionäre enteignen, wenn wir ihnen nicht zuvor zumindest ein Übernahmeangebot unterbreitet haben“, sagt ein Berliner Regierungsvertreter, der mit den Details befasst ist. Das größte Hindernis auf dem Weg zum Ziel ist die Klausel im Aktienrecht, die eine Drei-Viertel-Mehrheit für eine Kapitalerhöhung vorschreibt. Denn mit 24 Prozent kann Flowers angesichts der geringen Präsenz der Aktionäre auf Hauptversammlungen in Deutschland immer sicher sein, eine Sperrminorität zu haben.
Ein Anteil von 50 Prozent an der HRE reicht dem Staat also nicht. Zumal bereits mit Flowers befreundete Investoren zusätzliche HRE-Aktien erworben haben. Das Finanzministerium rechnet damit, dass Flowers und seine Trittbrettfahrer bis zu 40 Prozent der Papiere halten.
Selbst wenn also das Kabinett am Mittwoch beschließen sollte, die Schwelle für Kapitalerhöhungen von 75 auf 50 Prozent zu verringern, könnte es am Ende knapp werden. „Der Bundesregierung läuft die Zeit davon“, sagt ein hochrangiger Frankfurter Banker. „Hätte sie von Anfang an nicht einen so weiten Bogen um die Frage der Enteignung gemacht, wäre sie nun längst weiter.“
Nach einem Bericht von "Welt Online" erwägt die Regierung eine Änderung des Aktienrechtes. So solle die Schwelle, ab der Hauptversammlungen Kapitalerhöhungen bewilligen können, von derzeit 75 auf 50 Prozent gesenkt werden. Außerdem solle die Annahmefrist für Übernahmeangebote drastisch gesenkt werden.
Flowers scheint ausgebotet zu werden, durch die Hintertür! Wie schon geschrieben
Entweder du spielst mit mir oder überhaupt nicht!
"Ein Anteil von 50 Prozent an der HRE reicht dem Staat also nicht. Zumal bereits mit Flowers befreundete Investoren zusätzliche HRE-Aktien erworben haben. Das Finanzministerium rechnet damit, dass Flowers und seine Trittbrettfahrer bis zu 40 Prozent der Papiere halten."
Was passiert hier eigentlich, wenn es Flowers gelingt über sog. "befreundete Investoren" in die Nähe von 50 % zu kommen ?
"Befreundete Investoren" mit ins Boot zu holen - ein cleverer Schachzug
Der Bund hätte ja auch die Möglichkeit gehabt, parallel zu den Garantien und Bürgschaften, sich wenigstens einen Teil der HRE Aktien am freien Markt zu sichern. Diesen Anteil hätte er dann sicher gehabt.
Wer weiß schon, wie hoch der Anteil, den Flowers und seine Partner bereits kontrollieren, tatsächlich ist ?
Alleine heute sind wieder 4,3 Millionen HRE Aktien umgesetzt worden bzw. haben den Besitzer gewechselt.
Vielleicht liegt er sogar bereits über den vom Finanzministerium geschätzten 40 %.
Wundern würde es mich nicht.
Sie werden also mit ihm verhandeln müssen.
retten und der Bundesregierung nicht irgendwelche Geschenke zu machen..."
Lassen wir einmal die Beweggründe für das Engagement des Bundes beiseite,
dann steht dennoch fest, dass ohne den Mitteleinsatz des Bundes bei HRE die
Lichter ausgegangen wären. Vor diesem Hintergrund von "Geschenken für die
Bundesregierung" zu faseln, zeugt von verzerrter Wahrnehmung.
"Normalerweise" müssten wir uns alle längst mit dem Sequester herumbalgen
- einschließlich Flowers.
Westdeutsche Zeitung: Hypo Real Estate = von Friedrich Roeingh
"Dem größten Aktionär soll es sogar schon gelungen sein, befreundete Spekulanten zur Übernahme weiterer Anteile zu gewinnen. "
Düsseldorf (ots) - Es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Soll der Staat die Mehrheit an der angeschlagenen Spezialbank Hypo Real Estate an sich ziehen oder soll er ihre Aktionäre gar enteignen? Schon die Übernahme der Mehrheit an einer Bank durch den Staat gilt als Tabubruch. Dass der Staat die Anteile an einer Aktiengesellschaft mit Zwang in seine Hände bringen könnte, liegt dagegen im Bereich des Unvorstellbaren. Wenn der Kollaps des Finanzmarktes und die von ihm ausgelöste Weltwirtschaftskrise einmal überwunden sein werden, sind wir schließlich darauf angewiesen, dass die Marktwirtschaft neue Wachstumskräfte entfaltet. Und wer auf die Milliardengräber in den Landesbanken schaut, darf mit Recht daran zweifeln, dass der Staat ein besserer Banker ist. Trotzdem gibt es im Fall der Hypo Real Estate (News/Aktienkurs) keinen anderen Ausweg, als den doppelten Tabubruch zu begehen. Der Staat hat bereits 100 000 000 000 Euro (in Worten einhundert Milliarden) zur Rettung der Bank aufgebracht, zur Hälfte als Kapitalspritze und zur Hälfte als Bürgschaft. Jeder Bürger haftet also schon mit mehr als 1000 Euro für die Pleitebank. Nach landläufigem Verständnis gehört sie bereits dem Staat, nach dem Aktienrecht aber hat er noch lange nicht das Sagen, weil Kapitalerhöhungen und die Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung von der Hautpversammlung mit 75 Prozent Zustimmung beschlossen werden müssen. Diese Gesetzeslage ermöglicht es den Anteilseignern, Däumchen drehend zu beobachten, wie sich der Staat um die Rettung der Bank bemüht. Sie können fröhlich darauf spekulieren, dass ihre wertlos gewordenen Anteile wieder kräftig steigen werden. So ist es kein Wunder, dass sich der amerikanische Finanzinvestor Flowers beharrlich weigert, seine 24-prozentige Beteiligung an der HRE abzutreten. Dem größten Aktionär soll es sogar schon gelungen sein, befreundete Spekulanten zur Übernahme weiterer Anteile zu gewinnen. Wenn die Steuermilliarden nicht in den Taschen von Trittbrettfahrern landen sollen, dann muss die Bundesregierung die Enteignung gesetzlich ermöglichen, um Flowers zum Verkauf zu bewegen oder notfalls auch zu zwingen. Man wünschte sich nur eine Kanzlerin, die in der Lage wäre, den Bürgern diesen einmaligen Tabubruch zu erklären.
Originaltext: Westdeutsche Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2
keinen Fall entschädigt werden.
Noch keine Woche ist es her, dass Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die
... (automatisch gekürzt) ...
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/...state;art141,2732230
Zeitpunkt: 17.02.09 10:25
Aktion: Kürzung des Beitrages
Kommentar: Urheberrechtsverletzung, bitte nur zitieren
Original-Link: http://www.tagesspiegel.de/meinung/...Estate;art141,2732230
Hat irgend jemand eine Ahnung warum Flowers auf der HRE Seite (siehe unten) nicht als Aktionär mit mehr als 5% aufgeführt ist?
Wenn man auf die Börse Stuttgart geht, wird dort nur ein Streubesitz von etwas über 50% ausgewiesen und Flowers ist aufgeführt....Irgendwie merkwürdig
hier der Auszug von der HRE Homepage: "Hier finden Sie allgemeine Informationen rund um die Aktie:
Anzahl der Aktien Stammaktien | 211.084.520 |
Wertpapierkennnummer | 802.770 |
ISIN Code | DE 000 802 7707 |
Reuters | HRXG.DE |
Bloomberg | HRX GR |
Handelsplätze | Frankfurt am Main |
Aktionäre mit Beteiligungen > 5% | - Orbis Investment Management Limited |
Aktionärsstruktur (%) | Streubesitz 87,67* |
* Gemäß Definition der Deutschen Börse
Stand der Information 18.12.2008"
ü ENDE TEMPLATE: e_text ýwie fühlt man sich damit?
Mehr Macht bei den Verhandlungen??...Wohl kaum, denn das Enteignungsgesetz, welches Morgen verabschiedet wird, gibt dem Staat ja das Instrument in die Hand unliebsame Aktionäre, die sich gegen das "Gemeinwohl" stellen, kurzerhand aus der AG herauszudrängen.
Also welchen Vorteil hätte Flowers?...Ich vermute eher, das da etwas hinter den Kulissen läuft, von dem wir als "Kleinaktionäre" erst sehr viel später etwas mitbekommen werden, vielleicht dann viel zu spät.
Und eines ist doch wohl auch klar, Flowers ist nicht der "Weiße Ritter", der die Interessen aller HRE-Aktionäre vertritt. Er sieht in erster Linie sich selbst, wir sind ihm sch... egal.
Ich befürchte, das Flowers Oberwasser bekommt, ob nun sein Anteil auf bis zu 40% aufgestockt worden ist oder nicht, und die Konsequenz daraus, weil der Staat die "Faxen dicke" hat dann eher zu einer Enteignung neigt. Flowers als "unsere" Speerspitze zu sehen halte ich als gefährlich.
da steht doch > 5%, d.h Flowers wird als Eigner von einem Volumen das GRÖSSER 5% ist ausgewiesen..(24% > 5%):).
moin rookie 72
auf der HRE Seite (siehe meine Kopie in meinem Posting) ist Flowers nicht aufgeführt...ich weiss schon dass 24% > 5% ist....ich fand es einfach merkwürdig