Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?


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Neuester Beitrag: 20.03.17 17:24
Eröffnet am:19.03.08 14:08von: fuzzi08Anzahl Beiträge:10.548
Neuester Beitrag:20.03.17 17:24von: RadelfanLeser gesamt:1.240.394
Forum:Börse Leser heute:510
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11820 Postings, 7562 Tage fuzzi08Exkurs: Eigentum und GG

 
  
    #5226
1
14.02.09 13:08
Bevor hier weiter fantasiert wird, Halbwahrheiten und halbseidene Theorien ge-
wälzt werden (mehr dazu unten), schauen wir doch dahin, wo die Grundlagen
geschaffen sind: in das Grundgesetz (GG). Eigentum ist im Artikel 14 geregelt:

(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken
     werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemein-
     heit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur
     durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß
     der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung
     der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen
     der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den or-
     dentlichen Gerichten offen.

Daraus folgt:
a)  Eigentumsentzug ist durch Gesetz unter Bedingungen möglich.
b)  Eigentumsentzug ist NUR gegen Entschädigung möglich. Auf diese Entschä-
    digung besteht somit ein im GG garantierter RECHTSANSPRUCH.
c)  Die Entschädigung muss den "gerechten Interessen" der Enteigneten ent-
    sprechen. Das heißt nichts anderes, als dass die Entschädigung dem Wert
    des entzogenen Eigentums zu entsprechen hat. Entschädigt also der Staat
    "unter Wert", können die Aktionäre erfolgreich dagegen klagen.
Quod erat demonstrandum.

Anti Lemmings Thesen (aus seinem Beitrag 5216.)
"Der Staat wird Flowers und den Altaktionären womöglich 1,50 E pro Aktie geben,
um sein Gesicht zu wahren"
"Es bleibt ein Zock, weil auf die Ausgleichszahlung kein Rechtsanspruch besteht..."
"Sollte die Regierung die entschädigungslose Enteignung per Gesetz verabschie-
 den, helfen auch keine Klagen dagegen."

sind damit widerlegt. Seine These von der "Pferdewette" geht natürlich baden.  

23281 Postings, 6646 Tage Malko07Es gibt viele Möglichkeuten der

 
  
    #5227
2
14.02.09 13:18
faktischen Enteignung. Dazu bräuchte es hier nicht mal ein Enteignungsgesetz, es würden kleine Änderungen im Aktiengesetz reichen. Der Staat wür keine Bürgschaften mehr geben sondern nur noch Eigenkapital. In kürzester Zeit würde er über 95% besitzen. Wo der Kurs dann stehen würde, sollte jedem klar sein. Nach der notwendigen wartezeit würden die Altaktionäre dann verdrängt werden.  

8256 Postings, 7096 Tage Pendulum100 % Psychology

 
  
    #5228
14.02.09 13:19
100 % Psychologie & Einschüchterungstaktik !

Quelle: Reuters , 14.02.2009

One major problem is U.S. investor J.C. Flowers, which controls close to 24 percent of Hypo. It bought its stake for 22.50 euros a share. They are now worth about 1.25 euros each.

In addition to drawing up the draft law, government officials have been talking to J.C. Flowers about its stake in Hypo but have yet to reach an agreement with the firm.

J.C. Flowers said on Friday it had not named a price for its shares in its talks with the government.

"There was no discussion at all about a price, in the event that we would sell our shares," a spokesman for Flowers said.

Coalition sources said it remained open as to whether the government would use the planned law to force a compulsory purchase of J.C. Flowers' holding in Hypo.

"There is also psychology involved here," added one person involved in talks on the draft law, adding that if shareholders knew the government held the means for a compulsory purchase of their shares, it would raise pressure on them to sell.

Coalition sources said the draft was as good as complete.

The government has said it will not allow Hypo to fail though Merkel, a conservative who shares power with the Social Democrats, has stressed that nationalisation is a last resort.  

32 Postings, 5705 Tage CamuPsychologie

 
  
    #5229
14.02.09 13:52

... die Einschüchterungstaktik hat bisher aber hervorragend funktioniert! Seht auf den Kurs. Und nächste Woche fürchte ich, geht er auf unter 1 Euro. Dann ist eine weitere psychologische Grenze unterschritten und dann könnten noch mehr Leute verdammt kalte Füsse bekommen.

Dabei gibt´s als Altaktionär doch eigentlich nur die Option, die Kurse nach oben zu treiben. Aber na ja, warten wir´s mal ab ...

 

223 Postings, 8939 Tage Supermario@AL: #5207

 
  
    #5230
14.02.09 14:33
OK, meine Wortwahl war sicher etwas zu drastisch, aber besonder fachmännisch wurde die Angelegenheit nicht angegangen. Dass es makroökonomisch betrachtet keine Alternative zu einer staatlichen Hilfe gab, sehe ich auch so, aber ich verstehe nicht, warum nicht gleichzeitig der übliche Weg einer Sanierung eingeleitet wurde, sondern der Staat die Kohle einfach nur verteilte und jetzt plötzlich über ein Enteignungsgesetz nachdenkt. Das nenne ich dilettantisch.

Ein Kapitalschnitt mit anschließender, staatlich garantierten, Kapitalerhöhung und es wäre kein Gesetz nötig. Jeder Aktionär kann frei entscheiden, ob er mitzieht ober nicht. Bei keiner einzigen Bank, die in Schieflage geriet, wurden die Aktionäre direkt in die Sanierung miteinbezogen. Warum nicht?

Im Übrigen ist es genau umgekehrt, was die Bonität Deutschlands als Schuldner anbelangt. Je mehr Schulden bzw. Verpflichtungen, je schlechter. Diese Rettungsmaßnahmen verschlechtern also rein theoretisch die Bonität. Allerdings nicht wirklich spürbar, dazu sind die Summen noch zu gering. Der Markt für Verbindlichkeiten des privaten Sektors hätte aber gelitten, das stimmt dann wieder.  

8256 Postings, 7096 Tage PendulumSanftere Töne

 
  
    #5231
14.02.09 15:20
Reuters.de
14.02.2009

Berlin, 14. Feb (Reuters) - Die Pläne für eine Verstaatlichung der schwer angeschlagenen Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate(HRXG.DE: Kurs) (HRE) stoßen in der Union weiterhin auf massive Bedenken. Allerdings schließen führende Wirtschaftspolitiker der CDU eine Übernahme der Bank als letztes Mittel nicht aus. Der CDU-Wirtschaftsexperte Laurenz Meyer erklärte, eine einvernehmliche Lösung mit den bisherigen Anteilseignern habe eindeutig Vorrang vor einer Enteignung. Sollten die Verhandlungen scheitern, "müssen wir allerdings gerüstet sein und gesetzliche Grundlagen für eine Übernahme durch den Staat schaffen", sagte Meyer am Samstag der Zeitschrift "Super Illu".

Eine staatliche Übernahme würde helfen, die Finanzierungsprobleme der HRE zu lösen, "weil angesichts der immer noch gestörten Lage auf den Finanzmärkten derzeit nur der Staat in der Lage ist, sich problemlos und zu vernünftigen Konditionen zu finanzieren", sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Union im Bundestag.

Auch CDU-Mittelstandspolitiker Michael Fuchs lehnte Enteignungen und Verstaatlichungen zwar erneut entschieden ab. Gleichwohl müsse die Hypo Real Estate aber unter staatliche Kontrolle gebracht werden. Ein Konkurs dürfe nicht riskiert werden, sagte Fuchs im Deutschlandradio Kultur. Dies würde zahlreiche andere Banken gefährden.

Hamburgs Regierungschef Ole von Beust warnte dagegen vor einer Verstaatlichung der HRE. Er würde "alles versuchen, das zu vermeiden", sagte der CDU-Politiker dem "Hamburger Abendblatt". Wenn der Staat eine Bank besitze, würden ökonomische Entscheidungen schnell zu politischen Entscheidungen. Eine solche Vermischung gehe "fast immer schief."

Auch der neue Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg sieht eine Enteignung der HRE lediglich als "die härteste Option", zu der ein Staat greifen könne. "Ich würde gerne ganz darauf verzichten", sagte der CSU-Politiker in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Die Bundesregierung bereitet derzeit ein Gesetz vor, das eine Enteignung der Aktionäre der HRE ermöglichen soll. Das will das Kabinett schon nächsten Mittwoch auf den Weg bringen. Parallel soll aber mit dem US-Investor J.C. Flowers, der zusammen mit einem befreundeten Hedge Fond rund 24 Prozent an der HRE kontrolliert, über einen freiwilligen Verkauf seiner Anteile verhandelt werden.

Ende März soll eine außerordentliche Hauptversammlung die Zukunft der HRE klären. Das Institut musste vom Staat und anderen Banken bereits mit 102 Milliarden Euro gestützt werden und hat möglicherweise weiteren Kapitalbedarf.

Kanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hatte die HRE zuletzt als systemrelevante Bank bezeichnet, die internationalen Vereinbarungen zufolge vor einem Zusammenbruch geschützt werden müsse. Nach Einschätzung von Experten hätte eine Pleite verheerende Folgen für den deutschen und weltweiten Finanzmarkt.

(Reporter: Andreas Möser; redigiert von Sabine Ehrhardt)  

79561 Postings, 9101 Tage KickyLaurenz Meyer und was er der Super Illu sagte

 
  
    #5232
2
14.02.09 15:44
ggg unglaublich in welchen Blättern unsere Politiker sich inzwischen äussern und wie die MODs wieder zuschlagen,
ohne überhaupt den Sinn zu erhalten
Zusammenfassung aller Politiker-Äusserungen inkl.Guttenberg hier: http://www.sueddeutsche.de/finanzen/699/458353/text/
....Der CDU-Wirtschaftsexperte Laurenz Meyer zieht eine staatliche Übernahme der schwer angeschlagenen Münchner Immobilienbank in Erwägung. Eine einvernehmliche Lösung mit den bisherigen Anteilseignern habe zwar eindeutig Vorrang vor einer Enteignung, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Union im Bundestag in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview der Zeitschrift Super Illu.

Sollten die Verhandlungen jedoch scheitern, "müssen wir allerdings gerüstet sein und gesetzliche Grundlagen für eine Übernahme durch den Staat schaffen". Eine staatliche Übernahme würde helfen, die Finanzierungsprobleme der HRE zu lösen, "weil angesichts der immer noch gestörten Lage auf den Finanzmärkten derzeit nur der Staat in der Lage ist, sich problemlos und zu vernünftigen Konditionen zu finanzieren", sagte Meyer.  

8256 Postings, 7096 Tage Pendulum"Es gibt ja Telefone"

 
  
    #5233
14.02.09 15:52
Dow Jones Newswires :

Die "Ultima Ratio"-Option sei immer noch nicht vom Tisch, sagte die Person aus Regierungskreisen. "Ich glaube auch nicht, dass sie weggeht, da sie als Drohpotenzial genutzt wird ", sagte sie weiter. Alle bemühten sich, es nicht dazu kommen zu lassen. Zugleich entstehe der Eindruck, dass diese Option gebraucht werde, um Aktionäre zum Einlenken zu bringen, hieß es aus Regierungskreisen.

Das Gespräch der Bundesregierung mit dem US-Investor J.C.Flowers am Donnerstagabend bezeichnete die Person als "außerordentlich konstruktiv". Es habe aber "noch keine endgültigen Wege gebracht". Es sei darum gegangen, die gegenseitigen Interessen und Positionen kennenzulernen. Zu seinen Preisvorstellungen habe Flowers "definitiv" keine Angaben gemacht. Flowers habe nur seine grundsätzliche Bereitschaft zum Verkauf signalisiert, aber nicht die Konditionen dafür genannt.

Ein konkreter neuer Gesprächstermin mit Flowers sei nicht vereinbart worden. "Aber es gibt ja Telefone", hieß es dazu. Es könne durchaus sein, dass zunächst der Kabinettsbeschluss in der kommenden Woche abgewartet werde, und man vor dem Hintergrund leicht geänderter Faktenlage "nochmals mit ihm (Flowers) spricht", hieß es aus Regierungskreisen. Die Person zeigte sich zuversichtlich, dass bis zur Sitzung des Kabinetts am kommenden Mittwoch eine "einvernehmliche Lösung" über die gesetzlichen Rahmenbedingungen von Teil- sowie Gesamtverstaatlichungen erzielt wird.

 -Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122,
  beate.preuschoff@dowjones.com  

80400 Postings, 7449 Tage Anti LemmingDie Super-Illu hat noch viel mehr zu

 
  
    #5234
1
14.02.09 16:01

bieten als schnöde Interviews mit dem CDU-Wirtschaftsexperten Meyer.

Oder anders gesagt: Mann muss der's nötig haben...

http://www.super-illu.de/erotik/index.html
Moderation
Zeitpunkt: 16.05.12 10:19
Aktion: Löschung des Anhangs
Kommentar: Erotischer Inhalt

 

 

8256 Postings, 7096 Tage PendulumFlowers will zu diesem Preis nicht verkaufen

 
  
    #5235
15.02.09 10:11

8256 Postings, 7096 Tage PendulumFlowers will zu diesem Preis nicht verkaufen

 
  
    #5236
1
15.02.09 10:14
quelle: tagesschau.de

HRE-Großaktionär stellt keine Preisforderung

Die Debatte über eine Enteignung betrifft vor allem den derzeitigen HRE-Großaktionär J.C. Flowers. Ein erstes Treffen mit ihm führte dem Bundesfinanzministerium zufolge zu keinem Ergebnis. Laut eigenen Angaben verlangte Flowers bei den Verhandlungen keinen bestimmten Preis für sein Paket von 24 Prozent der HRE-Aktien. "Es gab überhaupt keine Diskussion über einen Preis, falls wir unsere Aktien verkaufen sollten", sagte ein Flowers-Sprecher.
Der US-Investor hatte HRE-Aktien ursprünglich zu einem Kurs von 22,50 Euro gekauft. Inzwischen sind sie aber nur noch etwa 1,25 Euro pro Stück wert.Bei einer Enteignung erhielte Flowers nur wenig mehr. Offenbar will er deshalb seine Anteile behalten, um vom erwarteten Kursanstieg nach einem möglichen Einstieg des Staates zu profitieren.


...... Flowers wird nicht verkaufen, jedenfalls nicht für 1.80 €

Bei einer "Enteignung" gem. Enteignungsgesetz würde sich der Entschädigungskurs am Börsenkurs der letzten 2 Wochen vor der Enteignungsentscheidung orientieren. Das wird spannend.  

8256 Postings, 7096 Tage PendulumFlowers Ziel : 5 % an neuer HRE ?

 
  
    #5237
1
15.02.09 10:52
Ende März Außerordentliche HV bei der HRE. Zustimmung zu einer Riesen-Kapitalerhöhung, bei der nur der Bund die neuen Aktien kauft. Ausgabe von 800 Millionen neuen HRE Aktien, die komplett vom Bund übernommen werden. Ausgabepreis etwa 2 Euro pro Aktie

Nach dieser KE hätte der Bund etwa 80 % an der HRE.

Flowers wäre noch mit 5 % im Boot und hätte alle Chancen auf Kurssteigerungen in der Zukunft.

So oder so ähnlich wird es kommen.  

11820 Postings, 7562 Tage fuzzi08Abfindungspreis

 
  
    #5238
15.02.09 11:08
Wer auf die seltsame Preisfestlegung (Kurs der letzten 14 Tage) gekommen ist,
würde ich schon gerne wissen. Ständig geistert diese Zahl durch  die Miedien,
aber m.E. ist sie falsch bzw. gibt es sie nicht.
In meinem gestrigen Beitrag 5226. habe ich dargestellt, unter welchen Bedingun-
gen Eigentumsentzug nach dem Grundgesetz möglich ist. Eine davon ist, dass
eine Entschädigung erfolgt. Entschädigung aber heißt mitnichten, dass sie sich
an irgendeinem Kurs irgendeiner Zeitperiode zu orientieren hat.
Ich zitiere nochmals aus dem Absatu 3 des Artikles 14 GG, wo es heißt:
"...Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung
    der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen
    der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den or-
    dentlichen Gerichten offen.

Diese "gerechte" Abwägung kann per definitionem kein Kurs sein, da Kurse nicht
in irgendeinem Sinn "gerecht" sind. "Gerecht" ist in diesem Fall als "sachgerecht",
"angemessen" zu verstehen. Genau diese Kriterien erfüllt der innerne Wert eines
Unternehmens. Deshalb muss der innere Wert abgefunden werden.

Es mag sein, dass -im Falle einer Enteignung per Gesetz, die nach dem GG möglich
ist- ein Kurswert, meinetwegen sogar der Durchschnittskurs der letzten 14 Tage,
als Abfindung festgelegt wird. Aber das wäre m.E. ein Verstoß gegen Artikel 14,
Abs.3 und hätte unverzügliche Klagen (deren Möglichkeit Abs.3 ja explizit einräumt)
zur Folge.
Ich gehe doch davon aus, dass die Herrschaften vom BMF von ihren Kollegen im BMJ
entsprechend instruiert worden sind. Oder auf deutsche: sie wissen genau, dass
eine Abfindung auf Kursbasis rechtswidrig wäre.  

206 Postings, 5703 Tage AndroidM. E.

 
  
    #5239
1
15.02.09 11:29
kommt die KE, es wird keine Enteignung geben. In dem Papier zu traden, ist leichtsinnig, weil es ein typisches Insiderpapier ist, d. h. es gibt immer haufenweise Typen, die eher Bescheid wissen, was passieren wird und die den Kurs nach oben oder unten bewegen.  

8256 Postings, 7096 Tage PendulumInnerer Wert wesentlich höher als 2.00 Euro

 
  
    #5240
1
15.02.09 11:49
........... darüber dürfte wohl kein Zweifel bestehen, auch wenn durch die Berichterstattung in den Medien versucht wird, einen anderen Eindruck zu erwecken (Pleiteaktie usw.)

Der "innere Wert" stellt auf die Zukunft ab - nicht auf Rechenspiele der Gegenwart.  

666 Postings, 5733 Tage directsignal@pendulum - das Problem - es bezahlt keiner

 
  
    #5241
2
15.02.09 11:51
innerer Wert hin oder her - es muß einer da sein, der den Wert bezahlt - und das macht derzeit keiner.

Alle Rechenkünste sind da für die Katz.

11820 Postings, 7562 Tage fuzzi08Android - Risiko

 
  
    #5242
1
15.02.09 11:55
Selbstverständlich birgt jede Aktie Risiko. Heutzutage weiß man doch nie, ob der
Vorstand nicht in der nächsten Stunde in Handschellen abgeführt wird und der
Kurs der Aktie um 30 Prozent in den Keller geht. Die Börse wartet geradezu auf
solche Anlässe.
Einer von vielen möglichen Schutzmaßnahmen gegen solche Unwägbarkeiten (die
beste ist: derzeit dem Markt fernbleiben) ist, möglichst Kurse zu kaufen, die weit-
gehend ausgekotzt sind und alles, bis hin zur Pleite, bereits eingepreist haben.
Bei HRE kann man das weitgehend unterstellen. Das Risiko nach unten ist zweifels-
ohne da, aber es ist deutlich geschwunden. Die Chance nach oben ist m.E. größer.  

666 Postings, 5733 Tage directsignal@fuzzi - Risiko Chance Spekulation

 
  
    #5243
3
15.02.09 11:59
Ein Engagement bei HRE hat sicherlich keinen fundamentalen Ansatz zur Grundlage, sondern basiert doch überwiegend auf der Hoffnung, dass sich der Kurs wieder erholt - also ein rein spekulativ bei ausgesprochen hohem Risiko. Bis da wieder Geld verdient wird, das wird eine sehr lange Zeit dauern. Wer allerdings zocken will, hat bei HRE seine Spielwiese.

8256 Postings, 7096 Tage PendulumDruck auf Flowers

 
  
    #5244
15.02.09 12:24
quelle: reuters.de , 14.02.2009

Berlin (Reuters) - Das geplante Gesetz für eine Verstaatlichung von Banken soll nach Angaben aus Koalitionskreisen stärker befristet werden als bisher vorgesehen.

Damit würde es praktisch ausschließlich auf die angeschlagene Münchner Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) zugeschnitten.

Vorgesehen sei, eine Enteignung nur bis zum 31. Oktober oder sogar lediglich bis Ende Juni zu ermöglichen, erfuhr Reuters am Samstag aus den Kreisen. "Der Grund dafür ist, dass die große Koalition damit dokumentieren will, dass es hier nur um ein Institut geht, auch wenn man für eine Bank allein kein solches Gesetz machen darf", sagte ein mit den Beratungen vertrauter Politiker.

Für welche Frist sich die Regierung entscheidet, stehe noch nicht fest. Die Entscheidung solle am Montag die Runde der Staatssekretäre aller Ministerien treffen. Die Regierung will bereits am Mittwoch den Gesetzentwurf zur Änderung des Bankenrettungsschirms abschließend beraten und auf den Weg bringen. Teil des Vorhabens ist ein "Rettungsübernahme-Gesetz".

Es bleibe in dem Entwurf dabei, eine Banken-Enteignung nur als letztes Mittel zur Stabilisierung des Finanzmarktes vorzusehen, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft seien. Bei der HRE laufen derzeit noch Gespräche mit dem Aktionär J.C. Flowers über einen freiwilligen Verkauf seiner Anteile. Flowers verfügt zusammen mit einem befreundeten Hedge Fonds über rund 24 Prozent der Anteile. Ende März soll auf einer Hauptversammlung über eine Kapitalerhöhung beraten werden. Vor allem die Union setzt darauf, dass mit Flowers oder auf der Hauptversammlung eine Lösung gefunden wird, die dem Staat die Kontrolle über die vor der Pleite stehende Bank ohne Enteignung ermöglicht.

Innenminister Wolfgang Schäuble plädiere für eine möglichst kurze Enteignungsfrist bis Ende Juni, weil bis dahin eigentlich eine Entscheidung über die HRE gefallen sei, hieß es weiter. Wahrscheinlicher sei aber eine Frist bis zum 31. Oktober. Damit könne die große Koalition in jedem Fall bis zum Ende ihrer Regierungszeit notfalls von dem Gesetz Gebrauch machen. Nach der Bundestagswahl vom 27. September könnten dann der künftige Bundestag und eine neue Regierung gegebenenfalls eine andere Entscheidung treffen.

Unionsfraktionschef Volker Kauder erklärte im "Tagesspiegel am Sonntag", die Politik dürfe die HRE nicht in den Konkurs schicken. Mit einem Konkurs werde das gesamte Finanzsystem infiziert, sagte er laut Vorabbericht.  

11820 Postings, 7562 Tage fuzzi08directsignal

 
  
    #5245
2
15.02.09 12:34
Ich betone mindestens einmal pro Tag, dass HRE (zumindest derzeiz) KEIN Lang-
fristinvestment ist. Mein kürzlicher Einstieg (zum Tiefstpreis) basiert einzig und
allein auf der Spekulation, dass
- entweder enteignet und abgefunden wird (natürlich zu einem höheren Kurs)
- oder HRE saniert wird und mittelfristig im Wert deutlich zulegt.

Der eigentliche Kniff dieser Spekulation beruht aber aber nicht auf dem Eintritt
des Ereignisses selbst, sondern darauf, dass sich der Kursbereits in Erwartung
darauf nach oben bewegt. Der Kurs ist nämlich in der typischen und für Spekulanten
idealen Situation, wo er auf Nachrichten oder auch nur Gerüchte extrem sensibel
reagiert.

Sollte der Kurs aber, zusammen mit weiteren Kursabgaben der Bankenwerte allge-
mein, weiter nachgeben, so bin ich gegen diesen Fall mit meinen Goldpositionen
bestens abgesichert. Siehe auch mein Beitrag 5088. zu diesem Thema.  

80400 Postings, 7449 Tage Anti LemmingKE wäre bei diesem Kurs "Quasi-Enteignung"

 
  
    #5246
2
15.02.09 13:19

Reuters-Meldung in # 5244: "Ende März soll auf einer Hauptversammlung über eine Kapitalerhöhung beraten werden:"

Wird diese KE durchgeführt, und danach sieht es aus, wird der Kurs der HRE unter 1 Euro "zementiert".

Es gibt zurzeit ca. 207 Millionen HRE-Aktien. Selbst wenn nur 2 Millarden Euro an frischem Kapital aufgenommen werden sollte - man bedenke, dass die klaffenden Löcher um ein Vielfaches größer sind  - , dann würde (bei einem Bezugskurs von 1 Euro - der Kurs der jungen Aktien muss ja immer unter dem aktuellen Kurs liegen) die Zahl der Aktien um ca. 2 Milliarden Stücke steigen.

Statt jetzt 207 Millionen Stücke gäbe es nach einer KE dann rund 2200 Millionen Stücke (unter obigen Prämissen). Das wäre eine Verwässerung um den Faktor 10.

Ganz abgesehen davon, dass 2 Mrd. Euro bei der extrem Schieflage der HRE nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, würde dem Kurs anschließend jegliches Erholungpotenzial genommen. Er würde nach meiner Schätzung unter 1 Euro fallen und dort langfristig verharren. Denn bei einer Verwässerung um den Faktor 10 wird ja auch der anteilige Gewinn pro Aktie um den Faktor 10 kleiner.

Ich nehme an, dass Insider dies schon länger wissen oder ahnen und den Kurs deshalb bereits im Vorfeld der KE auf das aktuelle Niveau geschickt haben.

Bei einer KE könnten Altaktionäre die neuen Aktien evtl. zu einem geschätzten Vorzugspreis von 0,80 E bekommen (statt offiziell 1 Euro). Dafür müssten sie dann aber pro Aktaktie 10 neue Stücke zukaufen. Wer jetzt 1000 Stücke hat, die er kürzlich für vielleicht 3000 Euro (beim Kurs von 3 Euro) erstanden hat, der müsste 10.000 x 0,80 = 8000 Euro NACHSCHIESSEN, um voll teilzunehmen. Hinterher hat er jedoch tonnenweise Aktien, die wegen der Verwässerung kaum noch Kurspotenzial haben. (Alle Zahlen basieren auf meiner im 3. Absatz genannten ANNAHME).

Kluge Anleger verkaufen daher vorher und werfen dem guten Geld kein schlechtes (mit einer KE) hinterher.

Genau diese Verkäufe sahen wir mMn in den letzten Wochen bereits im Vorfeld.

Das Aufwärtspotenzial würde ich unter diesen Prämissen mit nahe Null beziffern, während nach unten immer noch das Kursziel Null winkt. Eine Enteignung NACH der KE wäre der Gipfel an Frechheit.

 


 

Flowers hält rund 24 % der Aktien, also aktuell rund 50 Mio. Stücke. Er müsste in obigem Beispiel 500 Mio. x 0,80 E, also 400 Millionen Euro nachschießen. Besonders bitter: Es wäre zugleich ein Eingeständnis, das 95 % des Kapitals, das er beim Kurs von 22,50 Euro investiert hatte, unwiderruflich verbrannt wäre. Ob er das kann, will und tut, steht in den Sternen. Wahrscheinlich nur, wenn ihm das dadurch versüßt wird, dass er hinterher 5 % der Aktien der neuen Pfandkreditbank (Fusion HRE/Eurohypo) erhält.

 

59 Postings, 5719 Tage pommes2Die Shonsch na obe isch imma greser

 
  
    #5247
15.02.09 13:23
als nach unna, die isch nur 100%.
A Enteignung droht ibehabt net, da des Papierle nix meh wert isch.
Nur ä Verstaatlichung kennt no komme, abba koiner will so recht.
Swois a koiner was ma mit demm Schroot no mache soll.
Ferleicht a Bäd Bank mit dem Fuzzi als Makkedingmänädscher.
Dehs wär was, dann  ging der Schrott widder durch die Deck  

80400 Postings, 7449 Tage Anti LemmingBeispiel für Kurs nach stark verwässernder KE

 
  
    #5248
1
15.02.09 13:37
Ein Paradebeispiel liefert der Kurs der US-Aktie "Thornburg Mortage", die einst bei stolzen 280 Dollar notierte. Als der Kurs auf 10 Dollar gefallen war, gab es eine extrem verwässernde KE (rund zehn zu eins). Sie verhinderte nicht, dass Thornburg aktuell nur noch mit 12 Cents gehandelt wird.

Ein Ariva-Träumer empfahl im Januar 2008 noch, Thornburg zum vermeintlichen Schnäppchen-Kurs von 11 Dollar zu kaufen:

http://www.ariva.de/Thornburg_Mortgage_Kaufempfehlung_t317617  
Angehängte Grafik:
sc.png (verkleinert auf 72%) vergrößern
sc.png

11820 Postings, 7562 Tage fuzzi08Anti - Kapitalerhöhung?

 
  
    #5249
15.02.09 13:58
Woher bitte sollte denn das Geld für eine KE herkommen? Du sagst doch selbst,
man solle "schlechtem Geld kein gutes hinterher werfen". Wer also sollte so
dämlich sein und die Knete auf den Tisch legen. Doch nicht wohl der Bund? Wohl
kaum. Er wird nie mehr als das virtuelle Geld i.W. von Bürgschaften riskieren.
Davon abgesehen, dass eine KE von 2 Mrd. nix brächte, außer manchen Aktionär
zu verschrecken.
Im übrigen glaube ich kaum, dass irgendeine Maßnahme dauerhaft großen Ein-
fluß auf den Kurs hätte. Der Kurs hat m.E. jetzt bereits die Ins eingepreist.

P.S.:
Eine "Quasi-Enteignung" durch eine KE (egal was für eine) ist schon deshalb
ausgeschlossen, da der Verwässerung ein äquivalenter Kapitalzufluss gegen-
über steht. Den Fall Alstom hast Du wohl schon vergessen. Zur Gedächtnis-
Auffrischung nochmal der Chart:  
Angehängte Grafik:
h.gif
h.gif

80400 Postings, 7449 Tage Anti LemmingFuzzi

 
  
    #5250
2
15.02.09 14:10
Bei Alstom war mit dem Aufkauf fehlerhafter Turbinen von ABB ein hoher Schaden entstanden, der jedoch einmalig anfiel. Ansonsten war/ist Alstom ein konservativer Hersteller von Kraftwerken, Eisenbahnen, Schiffen usw. (eine franz. Mini-Version von Siemens). Die vier (!) KEs bei Alstom kompensierten die Fehler der Vergangenheit, was einen Neuanfang möglich machte. Das Kerngeschäft war ja intakt.

Bei der HRE und der Depfa ist die Lage gänzlich anders.Mit der Depfa hat ein renditegeiler Zwerg ein 200-Milliarden-Rad gedreht und sitzt jetzt bis zur Halskrause im Kot. Daher stinkt die HRE "vom Schwanze". Keine noch so hohe KE - schon gar nicht bei aktuellen Kursen - kann da Linderung schaffen.

Wenn eine KE, die Altaktionäre zum krönenden Abschluss noch mal beuteln würde, dennoch vorgenommen wird, dann vermutlich nur, um Flowers auszubooten. Schon die "Drohung" mit einer KE würde ihn womöglich bewegen, seine Anteile für 1,50 E an den Staat zu verkaufen. Würde er bei der KE mitziehen, drohten ihm noch höhere Verluste.

Im Übrigen bin ich der Ansicht (Ceterum censeo...), dass man die Frage im Eingangsposting, ob HRE eine Jahrhundertchance oder eine Niete sei, inzwischen recht eindeutig mit NIETE beantworten kann.  
Angehängte Grafik:
p_niete.gif
p_niete.gif

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