Hypo Real - Jahrhundertchance oder Niete?
Nur so ein Gedanke.Was sagt Ihr dazu?
Eine mögliche Übernahme der HRE durch einen Investor ist eine der Hauptgefahren für den Bund.
Zumindest theoretisch ?
Dann zahlt der bund doch auch einen angehemen preis, oder nicht?
Wenn er das denn weiss, warum kommt er dann zum Kaffee
wäre die HRE pleite und somit wertlos
Warum sollte Flowers jetzt - in persönlichen Verhandlungen - dieses Angebot von 2 Euro annehmen ?
Ich sehe keinen Grund. Er und seine Experten wissen, dass der "innere Wert" (Zukunftswert) der HRE-Aktie deutlich über 2 Euro liegt. Also pokern sie, das ist doch normal.
Wenn sie ihm nicht einen "fairen" Preis bieten, wird er seinen Anteil nicht abgeben. Da bin ich mir ziemlich sicher. Flowers ist Profi.
Es wäre ein unvorstellbarer Imageschaden, soweit wird es nicht kommen. Lieber zahlen sie Flowers ein paar Euro mehr.
Kein Ergebnis bei Treffen von Bund mit HRE-Großaktionär Flowers
Donnerstag 12. Februar 2009, 20:46 Uhr
Berlin (dpa) - Das erste Treffen von Vertretern des Bundes mit dem HRE-Großaktionär Flowers ist ohne konkretes Ergebnis geblieben. Der Bund prüft die Übernahme der Flowers-Anteile von etwa 25 Prozent an Hypo Real Estate. Sollte es keine Einigung geben, wäre auch eine Enteignung der Aktionäre möglich. Der Immobilienfinanzierer hat bereits 102 Milliarden Euro an Kapitalhilfen und Garantien erhalten. Morgen soll nach dpa-Informationen ein Spitzentreffen unter Leitung von Kanzlerin Angela Merkel stattfinden.
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/691736?inPopup=true
Und zur weiteren Info: Die HRE hat nicht die Masse an "toxischen" Papieren in ihrem Depot. Sie hat vor allem EIN Problem: Die Refinanzierung (... der Assets der DEPFA). Deswegen ist der Vorstandssprecher so scharf auf die "Verstaatlichung". Mit dem Staat im Rücken läuft auch wieder die Refinanzierung. Und was die HRE/Depfa finanziert hat, liest sich wie die "Créme dé la Créme": Staaten, Infrastrukturen (z. B. den Ausbau der A8 zwischen München und Augsburg...) ...
Ich will ja hier nicht orakeln: Aber was eine WestLB (geschätzte 100 Milliarden) oder eine BayernLB (geschätzte 30 Milliarden) an "Leichen" im Keller haben übertrifft die HRE bei weitem!!!! (geschätzte 2 Milliarden) Nur wird das vor der Bundestagswahl ziemlich im Keller bleiben!
Meines Erachtens wird die HRE momentan als Prügelknabe benutzt. Und noch einmal für alle: Es ist bisher kein CENT an Steuergeldern in die HRE geflossen!!! Der 50 Milliarden-Kredit vor der Aktion der Bundesregierung ist mit 60 Milliarden Sicherheiten der HRE hinterlegt und die Entwicklung dieses Portfolios wird minutiös an das Bankenkonsortium und die Bundesregierung monatlich reported! Das ist wie ein Kredit für einen Hauskauf, der mit einer Hypothek belastet ist. Da ist kein Cent an Steuergeldern geflossen!!! Und die restlichen 52 Milliarden sind reine Bürgschaften, für die die HRE fleißig Zinsen bezahlt!!!! Das ist wie wenn Oma für den Enkel bürgt. Mit dem Unterschied, dass dieser Enkel nicht pleite gehen wird - siehe Video von oben!!!
Letztlich wird der Staat (und Steuerzahler) aus diesem Engagement als Gewinner hervorgehen. Die wahren Probleme liegen bei anderen Banken.
www.ft.com :
"The US firm owns about 24 per cent of HRE and has already lost a bundle of money from its investment in the German lender. Under the circumstances, it has little or nothing to lose from playing hard ball with the government.
If Berlin wants to take control, it can jolly well pay the price. Equally, the government can hardly accept to pay more than the current depressed market rate for the HRE stake without provoking inevitable political outrage at home for being so lavish with a private equity firm.
This is where the new legislative measures come in to play. For the government, the preferable solution is to reach a reasonable compromise with the US private equity firm and change the existing law to allow it to take the necessary stake of 75 per cent plus one share in HRE to restructure the property lender. Additional measures to enable banks to establish new bad bank units might also help the restructuring process by allowing the government to split the good and viable parts of HRE from the bad ones.
If this does not work, the government might be tempted to call the private equity firm’s bluff by again threatening to introduce a law to allow it to nationalise and expropriate HRE and any other stricken domestic financial and industrial assets.
It would be taking a huge political gamble but, then, the stakes in its current game of poker with JC Flowers have become pretty high. It will be interesting to see who ends up playing the coolest hand in this contest."
Verdammt schwierige Situation. Wahrscheinlich hält er über Dritte inzwischen knapp über 25 % - die Pokerrunde geht weiter.
www.bloomberg.com, 13.02.09
By Brian Parkin
Feb. 13 (Bloomberg) -- German Chancellor Angela Merkel may be forced to nationalize Hypo Real Estate Holding AG after talks with U.S. investor J.C. Flowers & Co. LLC failed to yield agreement on the sale of his stake in the lender.
At a meeting last night in Berlin, J. Christopher Flowers, founder of the New York-based investment firm, stuck to a demand for 10 euros per share, while the government offered the market price, said Otto Bernhardt, finance spokesman with Merkel’s Christian Democratic Union. Hypo Real Estates shares rose as much as 7.6 percent in Frankfurt trading today and added 5 cents to 1.23 euros at 9:22 a.m. local time.
Das Problem ist einfach, das schon in der sogenannten "Fachpresse" bewusst oder unbewusst diese Tatsachen ignoriert werden, oder aber dort Honks sitzen, die es einfach nicht besser wissen :).
Es wird mit Begriffen wie "Verstaatlichung" "Enteignung" und "verbrennen von Steuergeldern" um sich geworfen inkl. deren Interpretationen, das es einen nur noch gruselt...Was wiederum eine Erklärung für die Krise wäre ;).
Fakt ist, der "Katastrophenjournalismus" hat Hochkonjunktur und es verkauft sich halt besser wenn man schreibt das mittlerweile 102 Mrd. € an Steuergelder "verbrannt" worden sind und die HRE ein "Schwarzes Loch" sei.
Zu dem spielt das ganze noch dem "Herrn" Steinbrück in die Hände und er kann sich zum Ritter in einer silbernen Rüstung aufspielen, der die Interessen des "kleinen" Bürgers wahrt durch die Enteignung der "raffgierigen" Aktionäre ;).
Ich will mich nicht wiederholen, da ich schon einige Postings diesbezgl. geschrieben habe...Ein Teil des Volkes will verarscht werden und einen Sündenbok haben, also bedient man die Gelüste von Seiten der Politik entsprechend, denn ist ja Wahlkampf :).
Übrigends, der Kurs der HRE ist im Moment um 5-6 % gestiegen ;).
Es ist doch so, mal ein bissl metaphorisch:
Flowers ist ein kleines Kind dem ein Lutscher in den Dreck gefallen ist, er selbst kann damit nichts mehr anfangen.
Jetzt kommt ein hoffnungslos unterzuckerter Diabetiker daher und will den Lutscher (fast um jeden Preis) haben.
Ist doch eine schöne Position für das Kind, es kann für etwas, dass (und ja ich bewege mich auf dünnen Eis) nichts wert ist viel verlangen. Man kann bloß für das Kind und die anderen auf dem Spielpltz hoffen das es den Moment erwischt, kurz bevor der Diabetiker Gewalt anwendet/anwenden muss und den Lutscher zu einem guten Preis hergibt.
So einfach ist das.
So long,
Good Night, and Good Luck,
hurlebaus
Wäre es denn theoretisch möglich, dass er die ganze Kiste ggfs. mit einer Kapitalspritze mit stemmt?? ...so liquide wird er nicht sein, oder? Nun macht mich aber nicht gleich fertig...war nur so ein Gedankengang...
Die "toxischen Papiere" der HRE sind im Vergleich zu denen anderer Banken ein
Klacks. Sie sind in Wahrheit auch nicht das Problem der HRE - die Liquiditätseng-
pässe sind es. Liquiditätsengpässe haben aber mit SCHULDEN nichts zu tun.
Deshalb ist es auch bloßes Geschwätz, wenn davon gefaselt wird, HRE sei pleite.
Pleite wäre HRE erst dann, wenn die AKTIVA wegbrechen. Das wäre zum Beispiel
dann der Fall, wenn es zu erheblichen Ausfällen bei Darlehensnehmern käme.
Mir ist aber kein derartiger Fall bekannt geworden. Im Gegenteil: die Darlehens-
nehmer von HRE haben (weil großenteils öffentlich-rechtlich) eine überdurchschnit-
tliche Bonität.
Das Problem der HRE scheint mir eher zu sein, dass kein Mensch mehr in der Lage
ist, ihre wahre Lage zu beurteilen. Die Presse kann es jedenfalls garantiert NICHT.
Sie aber ist es, die die "Meinung" der Öffentlichkeit macht. Und das ist nicht gut
für HRE.
Aber das wird sich wieder ändern. Auch darin liegt eine der stillen Reserven.
von Thomas Magenheim
"Flowers und Mitinvestoren haben Mitte 2008 ein Viertel der HRE-Aktien zum Stückpreis von 22,50 Euro gekauft, was sich auf 1,1 Milliarden Euro summiert. An der Börse wird das Papier derzeit mit noch rund 1,30 Euro gehandelt, also zu weit weniger als einem Zehntel des Einstiegskurses.
Der US-Finanzinvestor will seine Verluste begrenzen und den Bund deshalb zu einer über dem Börsenkurs liegenden Abfindung bringen. Dem Vernehmen nach fordert er zehn Euro je Anteilschein. Eine Flowers-Sprecherin widerspricht. Es habe noch keine Verhandlungen über eventuelle Preise gegeben.
Was Flowers wirklich will, dürfte am Donnerstag beim Soffin auf den Tisch kommen. Der Bund steht bislang auf dem Standpunkt, dass mehr als der aktuelle Börsenkurs nicht drin ist, zögert aber andererseits auch mit einer Enteignung, um nicht einen ordnungspolitischen Präzedenzfall zu schaffen und künftige Investoren vom Finanzplatz Deutschland abzuschrecken.
Insider rechnen deshalb mit einem finanziellen Kompromiss. "Flowers wird nicht zehn Euro bekommen, aber mehr als 1,30 Euro", schätzt einer von ihnen."
Die HRE wird noch viele Anwälte und Gerichte über sehr lange Zeit beschäftigen.