Hey Zocker aufgepaßt !

Musicmusicmusic: Pennystock im Rampenlicht
 
Fantasie durch mögliches napster-Verbot
 
Der Aktienkurs des Internet-Musik-Anbieters (WKN: 925 475) fällt dem Anleger auf dem Kurszettel sofort ins Auge: Mit gerade einmal 1,65 Euro notiert das US-Unternehmen als einziger der 318 am Neuen Markt gelisteten Unternehmen unter der 2 Euro-Marke. Die US-Gesellschaft verwaltet eine digitalisierte Musikdatenbank mit über 245.000 Titeln, wobei Kunden sich ein individuelles Radioprogramm zusammenstellen können.



Gerade einmal 22 Mio. DM beträgt die Marktkapitalisierung des vor einem Jahr zu 9 Euro emittierten Papiers noch. Durch den Kursverfall sind 110 Mio. DM an Marktwert vernichtet worden. Nach den Gründen muss man nicht lange suchen: Für jede Mark Umsatz musste die Firma sechs Mark Verlust im ersten Quartal dieses Jahres bilanzieren. Am Freitag nach Börsenschluss meldet das Unternehmen seine Halbjahreszahlen, die nicht viel besser aussehen. Der Umsatz liegt mit rund 880.000 DM um neun Prozent unter dem des Vorjahres. Der Verlust hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 1,4 Mio. DM auf fast 6 Mio. DM erhöht und liegt bei 0,76 DM pro Aktie. Dabei macht dem Unternehmen insbesondere der niedrige Euro zu schaffen. Insgesamt 382.000 DM an nichtrealisierten Währungsverlusten muss man bis jetzt verkraften.



Gleichzeitig gibt musicmusicmusic, die auf diversen Listen für Internetfirmen notiert sind, aus denen hervorgeht, wann ihnen finanziell die Luft ausgeht, seine Barreserven bekannt. Man verfüge noch über rund 15 Mio. DM an liquiden Mitteln, die nach Unternehmensangaben bei einer monatlichen „Burn rate“ von 1,05 Mio. DM bis Anfang 2002 reichen sollen. Angesichts rückläufiger Umsätze und einer Reduzierung des Barbestandes im ersten Halbjahr um 8,8 Mio. DM zur Finanzierung des Betriebs und für Investitionen erscheint dies zweifelhaft. Der zu Börsenstart geplante Sprung in die Gewinnzone fürs nächste Jahr ist in weite Ferne gerückt. Als Silberstreifen am Horizont könnte sich für das Unternehmen die für Anfang Oktober erwartete Entscheidung des US-Gericht über die Zukunft der MP3-Tauschbörse napster erweisen. Da man sich mit der Musikindustrie arrangiert hat und mit RadioMoi.com den einzigen lizensierten interaktiven Musiksender besitzt, ist man in dieser Hinsicht rechtlich abgesichert und könnte bei einem Verbot von napster zu einer gut besuchten Anlaufstelle für Musikfans werden.



Ob dies positive Impulse auf den Aktienkurs haben kann, bleibt abzuwarten. Der seit Anfang Juni bestehende Abwärtstrend ist ungebrochen und erreicht mit den heutigen 1,40 Euro ein neues Allzeittief.


Der Boden bei 1,4 scheint zu halten, mal sehen ob da nicht bald ne Reaktion nach oben kommt !