Herr Löw bitte treten Sie zurück
»HYMNEN-DISKUSSION ERMÜDET MICH!
Jogi macht sich Luft!
Bei der heutigen Pressekonferenz zum Argentinien-Spiel (Mittwoch, Anpfiff 20:45 Uhr, live im ZDF) rechnete unser Bundestrainer Joachim Löw (52) mit der Berichterstattung nach dem EM-Aus ab.
Jogi: „Nach dem Spiel gegen Italien, gab es vielerlei Kritik. In verschiedenster Form. Die sportliche Kritik nehme ich an. Aber Teile dieser Kritik halte ich nicht für zielführend. Teile dieser Kritik ermüden mich.“
Dann wird er genau: „Punkt 1: Die Leitwolf-Diskussion. Mit diesen Führungsspielern haben wir enorme Fortschritte gemacht. Philipp Lahm, Bastian Scheinsteiger und Miroslav Klose haben das, was ich erwartet habe, hervorragend gemacht. Heute haben wir einen anderen Typus von Fußballer, von Führungsspieler. Deswegen halte ich diese Diskussion nicht für in Ordnung. Und ich werde sie in Zukunft nicht mehr führen. Sie glauben doch nicht, dass Millionen von Leute vor dem Fernseher sitzen oder beim Public Viewing sind, wenn da keine Siegertypen auf dem Platz sind!“
Klartext-Jogi!
Löw spricht laut und deutlich. Nicht wütend, aber sehr entschieden.
Jogi weiter: „Zweitens: Ich habe gelesen, Spieler mit Migrationshintergrund singen die Hymne nicht und kämpfen dann nicht. Was ich fatal finde: Der unterschwellige Vorwurf, dass sie keine guten Deutschen sind. Das finde ich schlecht. Die Hymne zu singen, das ist schön, wunderschön, aber das ist lange kein Beleg für die Qualität einer Mannschaft und schon gar nicht ein Grund, nicht zu kämpfen.“
Vor unserem Halbfinal-Spiel bei der EM (1:2) sangen die Italiener ihre Hymne inbrünstig und als verschworene Einheit. Während bei uns teilweise nur geflüstert wurde. Die damalige Kritik daran kann Jogi nicht nachvollziehen: „Unsere Spieler identifizieren sich mit dieser Mannschaft. Das haben Özil, Khedira und viele andere oft genug bewiesen.“
Dann kommt Jogi zum dritten Punkt: „Ein anderer Vorwurf: Die Spieler seien verwöhnt. Wir erwarten von jedem Spieler Spitzenleistungen. Wir alle beim DFB hier haben andere Aufgaben. Und die müssen genau so perfekt ausgeführt werden. Wir müssen die Voraussetzungen schaffen. Auch die Spanier haben einen eigenen Koch und kochen nicht selber und fahren nicht immer mit dem Bus.“
Jogi macht sich Luft nach der EM-Kritik. Das zeigt: Unser Bundestrainer ist weiterhin mit Feuer und Leidenschaft dabei. Nur so klappt es dann vielleicht auch mit einer erfolgreichen WM 2014 in Brasilien.