Hans Eichels Steueramnestie der grosse Flop
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 24.10.04 20:41 | ||||
Eröffnet am: | 24.10.04 10:11 | von: bilanz | Anzahl Beiträge: | 14 |
Neuester Beitrag: | 24.10.04 20:41 | von: Galaktus | Leser gesamt: | 740 |
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Hans Eichels Steueramnestie wird ein Flop. Die Deutschen horten weiter Milliarden im Ausland, bevorzugt in der Schweiz. Und verbergen ihre Konten mit neuen Tricks vor dem deutschen Fiskus.
Die Deutschen vertrauen ihrer Regierung in der Steuerpolitik nicht. Da fragt sich jeder: Was kommt als nächstes?", weiß Hans Henrik Grosboel von der Jyske Bank
in Zürich aus vielen Kundengesprächen. Und so bleibt das meiste deutsche Schwarzgeld da, wo es ist – im Ausland, in der Schweiz. Kein Anleger muß fürchten, daß der Fiskus ihm dort auf die Schliche kommt. Denn für Schweizer ist das Bankgeheimnis ein Nationalheiligtum, an dem nicht gerüttelt werden darf.
Daran biß sich auch schon die EU die Zähne aus. Denn die Eidgenossen wollen partout keine Depot- und Kontendaten von EU-Ausländern an deren Finanzbehörden melden. Die EU aber will unbedingt länderübergreifende Kontrollmitteilungen – am besten europaweit. Also schloß man einen Deal. Die Schweiz wird ins EU-System eingebunden, liefert aber keine Daten an die Heimatfinanzämter. Sondern zieht bei Konten von EU-Ausländern pauschal Zinssteuer ein. Läuft alles wie geplant, tritt die Regelung am 1. Juli 2005 in Kraft. Neben der Schweiz erheben dann auch die EU-Mitglieder Österreich, Luxemburg und Belgien die Steuer.
EU-Zinsrichtlinie
Die anderen 22 EU-Mitglieder melden ab 2005 Kapitalerträge von Bürgern aus anderen EU-Staaten an das Finanzamt, bei dem der Anleger steuerpflichtig ist. Dort werden diese Daten dann mit der Steuererklärung abgeglichen. Mit der Zinsrichtlinie hat sich die "Viererbande" Belgien, Luxemburg, Österreich sowie das Nicht-EU-Mitglied Schweiz mindestens bis zum Jahr 2011 aus diesem Informationsaustausch ausgeklinkt. Sie erheben stattdessen eine Quellensteuer, die sich im Drei-Jahres-Rhythmus von 15 Prozent (bis 2008) über 20 Prozent (bis 2011) auf 35 Prozent nach 2011 erhöht. 75 Prozent der so erhobenen Steuer werden dabei anonymisiert an das Heimatland des ausländischen Bankkunden abgeführt.
Kein Grund für Schwarzgeldsünder, sich jetzt zurückzulehnen und zu denken: "Mir kann nichts passieren. Mein ausländisches Vermögen ist gut versteckt". Denn über 80 Prozent aller Steuerfahndungen werden durch Denunziation aus dem persönlichen Umfeld provoziert. "Potentielle Anzeigenerstatter sind frühere Angestellte oder Ex-Geschäftspartner, die aus Verärgerung auspacken. Gleiches gilt für betrogene Ehegatten oder enttäuschte Geliebte", schreibt Steuerstrafrechts-Experte Karsten Randt in dem Buch "Der Steuerfahndungsfall". Auch leer ausgegangene Erben petzen gerne.
Wer sich die Zeit nimmt und ein paar Fragen ehrlich beantwortet, sieht schnell, wie hoch sein persönliches Entdeckungsrisiko ist (siehe Checkliste links). Muß er befürchten, daß der Fiskus ihm über kurz oder lang auf die Schliche kommen wird, sollte er sich ernsthaft mit den Amnestieregelungen beschäftigen, die Hans Eichel derzeit allen Steuersündern gewährt.
Deutsche Steueramnestie
Jeder, der in Deutschland zwischen 1993 und 2002 Steuern hinterzogen hat, kann bis zum 31. März 2005 eine strafbefreiende Erklärung gegenüber dem Fiskus abgeben, in der er Schwarzgeld nacherklärt. Je nach Einkommensart werden davon pauschale Abzüge vorgenommen. Bei der Einkommenssteuer, die auch bei Kapitalerträgen oder Spekulationsgewinnen greift, beträgt der Abschlag 40 Prozent. Nur auf die restlichen 60 Prozent werden bis 31. Dezember 2004 gerade mal 25 Prozent Strafsteuer fällig. Macht effektiv 15 Prozent Steuer auf die Zuflüsse aus maximal zehn Jahren.
Noch günstiger sind Erben unversteuerter Vermögen dran: Sie dürfen erst mal alle einschlägigen Freibeträge nutzen. Auf das dann verbleibende Kapital werden effektiv fünf Prozent Amnestiesteuer fällig. Völlig unabhängig von ihrer Erbschaftssteuerklasse. Übrigens: Bei jedem Erbfall müssen Banken und Versicherungen, Gerichte, Notare und Testamentsvollstrecker Meldungen an den Fiskus schicken. Da ist schon viel Schwarzgeld an den Staat geflossen. In der strafbefreienden Erklärung lauern allerdings viele Fallen. Deshalb sollte man auf jeden Fall Expertenhilfe suchen – aber nicht den bisherigen Steuerberater. Den sollte man erst mal außen vor lassen. Wenn dieser nämlich von einer nicht bereinigten Steuerhinterziehung weiß, muß er entweder sein Mandat niederlegen oder künftig in allen Steuererklärungen das bisher verschwiegene Vermögen mitberücksichtigen. Eine böse Falle.
Trotz der lukrativen Steuerregeln ist Eichels Ablaßhandel kein großer Erfolg beschieden. Bis Ende September sind gerade mal 378,2 Millionen Euro an den Fiskus geflossen. Dabei hatte man ursprünglich mal mit fünf Milliarden gerechnet. Jetzt dürfte es nicht mal eine werden. Das sieht auch Egidio Parigi, bei der Schweizer Bank Hofmann der Chef des Bereichs Private Banking Deutschland, so: "Den großen Run auf die Amnestie wird es nicht mehr geben. Dazu hätte schon im Sommer die Zahl der Steuer-Reuigen ansteigen müssen. Und jetzt wird mit Blick auf den Trend jeder glauben, er liege richtig, wenn er die Amnestie nicht nutzt." Ähnlich ist auch die Meinung der anderen Bankmanager in den Quellensteuer-Ländern. Längst wurden Produkte entwickelt, die auf die Zinsrichtlinie abgestimmt sind.
EU-optimierte Produkte
Denn die Regelung bietet einige Möglichkeiten, die EU-Quellensteuer zu umgehen. So fallen zum Beispiel überhaupt nur Einkünfte natürlicher Personen unter die neue Regelung. Unternehmen sind dagegen ausdrücklich davon ausgenommen. Auch werden nicht alle Gelder gleich behandelt. Zu den besteuerten Erträgen zählen Zinsen aus Sparbüchern, Terminanlagen, Anleihen, Renten- und Mischfonds sowie kapitalisierte Zinsen aus Nullkupon-Anleihen. Nicht erfaßt werden: Dividenden, ausschüttende Fonds mit maximal 15 Prozent Rentenanteil, thesaurierende Fonds mit höchstens 40 Prozent Rentenanteil.
Grandfathered-Anleihen
Auch bei sogenannten Grandfathered-Anleihen fällt bis 2011 keine EU-Quellensteuer an. Das sind Papiere, die vor dem 1. März 2001 auf den Markt gebracht und seit dem 1. März 2002 nicht weiter aufgestockt worden sind. Inzwischen sind sogar schon die ersten Fonds auf dem Markt, die gezielt in diese Altpapiere investieren. Denn auch Fonds, die ständig mehr als 85 Prozent ihres Kapitals in solchen Papieren anlegen, werden von der EU-Steuer nicht erfaßt. So entwickelte die österreichische Raiffeisen Capital Management (RCM) eigens für EU-Ausländer den Fonds EU-Spezial-Rent, der in Staatsanleihen, Pfandbriefe und Corporate Bonds mit ausgezeichneter Bonität investiert. "Aus heutiger Sicht rentiert der Fonds im fünf- bis siebenjährigen Vergleich nach Abzug aller Kosten mit ungefähr drei bis dreieinhalb Prozent pro Jahr – steuerfrei", sagt Monika Riedel von der österreichischen RCM.
Inzwischen haben auch Bank Leu, Credit Suisse und UBS (Virt-X: UBSN.VX - Nachrichten) ähnliche Fonds im Angebot, ohne dies an die große Glocke zu hängen. Die Schweizer Tochter der dänischen Jyske Bank wendet sich dagegen an Direktanleger: Auf ihren Internet-Seiten sind Grandfathered-Anleihen mit einem großen "G" markiert – Research leichtgemacht. Das derzeitige Volumen dieser Alt-Anleihen wird zwar auf 800 Milliarden Euro geschätzt. Da die Papiere aber nach und nach zurückgezahlt werden, verkleinert sich das Angebot ständig. Was mittelfristig sogar zu Kurssteigerungen führen könnte. Doch ab 2011 unterliegen auch sie der EU-Quellensteuer.
Versicherungsmantel
Diesen Nachteil haben Versicherungsmäntel nicht. Auch mit ihnen kann man die EU-Zinsrichtlinie umgehen. Dabei überträgt der Anleger Barvermögen oder Wertpapiere an eine Versicherung. Diese verwaltet das Kapital nach individuellen Kundenwünschen. Sie arbeitet also als Vermögensverwaltung. Die Erlöse aus dem Kapital sind zinssteuerfrei, solange die Werte in der Versicherung verpackt sind.
Insurance Wrapper – so der Fachterminus – waren ursprünglich nicht für den kleinen Geldbeutel. Die Bank Hofmann hat ihr "Life Portfolio" beispielsweise für Vermögen ab 750000 Franken – rund 490000 Euro – konzipiert. Auch die Aspecta Assurance International in Luxemburg hat mit "Quality Select" ein ähnliches Produkt. Für die individuelle V.I.P.-Version braucht man 250000 Euro. Eine abgespeckte Basisvariante gibt’s aber bereits ab 10000 Euro. Beim Münchner Vermögensverwalter Lux & Präuner sind Versicherungsmäntel für Vermögen ab 50000 Euro zu haben.
Übrigens: Schnellentschlossene können so auch ganz legal von der noch bestehenden Steuerfreiheit für Lebensversicherungen profitieren. Die Ablaufleistungen sind steuerfrei, wenn der Kunde die Police noch vor Jahresende abschließt und vor Silvester die erste Rate zahlt. Weitere Bedingungen: mindestens fünf Jahre Beitragszahlung, mindestens zwölf Jahre Laufzeit.
Offshore-Gesellschaften
Die EU-Quellensteuer können Reiche auch mit eigens gegründeten Gesellschaften in Offshore-Finanzzentren wie den Bahamas, den Bermudas oder Belize umgehen. Dabei werden die Vermögenswerte auf die Gesellschaft übertragen. Der Kunde wird Eigentümer der Gesellschaft. Dies kann in den Steuerparadiesen völlig diskret geschehen, ohne daß deutsche Behörden auf dem Amtsweg davon erfahren. Allerdings ist der Eigentümer der Gesellschaft verpflichtet, die Behörden in seinem Heimatland über die Besitzverhältnisse zu unterrichten. Nachgeprüft wird das im Einzelfall von Seiten der Steueroasen eher selten. Diese Variante kann bereits ab 150000 Euro Kapital lohnen.
Euro am Sonntag
Hans Eichel, der ökonomische Realität erkannt hat und einen straffreien Lösungsvorschlag auf die Wege gebracht hat?
oder:
Diese gesamte beschissene Bevölkerung hier, die den Hals nicht voll kriegt und bei der kleinsten Kürzung eine neue Regierung fordert und immer, immer eine Schuldigen hat für die effektiven Straftaten, die sie selbst begehen.
Für steht der Drecksack fest.
Man kann nicht ein solches Projekt starten und zugleich über die Einführung einer Vermögenssteuer oder Bürgerversicherung diskutieren und darüberhinaus ein Hartz 4 Gesetz beschließen.
Vielleicht kann das ja mal jemand dem Hansi erklären.
Ist echt bescheuert.
Die Frage ist nur: wer hat sich das ausgedacht?
Dem Eichel traue ich diese Form der abzocke nicht zu. Dazu ist er intellektuell einfach zu unterbestückt. Das sind mit Sicherheit Gesetzesvorlagen aus den Zeiten des Kohl-Regimes, die die SPD damals geflissentlich abgelehnt haben, um es heute als eigene Brötchen zu verkaufen.
Damit wird die Antwort auf die Drecksackfrage klarer: sie lautet: ALLE.
Da ist der Kohl gekommen und hat gemeint, er rettet die dt. Wirtschaft. Scheißnoller, wir waren immer die letzten in Europa. Es hat sich nichts geändert.
Es gibt seit 20 Jahren keine Innovation mehr in Dtld und seit 10 Jahren keine Kriegskredite mehr. Das heißt: die Kredite mit Null Prozent Zinsen sind weg. Wir müssen echt arbeiten fürs Geld. Und kriegens nicht mehr hinten reingeschoben von der KFW und der Weltbank.
Den Juden mußten wir auch lächerliche 10 Milliarden zurückzahlen. Das reicht nicht mal für die eingestampften Brillengestelle, ganz zu schweigen vom restlichen beschlagnahmten Vermögen. Wir haben Europa verwüstet und stehen als Jammerweltweister da, jeder hat sich bereichert und gehortet und keinem wurde jemals ne Rechnung präsentiert.
Es ist nicht zu fassen, wie doof und arrogant dieses Land hier ist. Wenn Ihr alle verreckt, kann es nur ein Segen sein.
Deinen Schlußsatz habe ich ignoriert. Er ist nicht beurteilungswürdig.
Das war von Anfang an die Absicht. Nur hätten die Politiker erst dann darüber reden dürfen, wenn das Geld bereits da ist und nicht vorher.
Das sind halt Sozis. Kann man nichts machen.
Es gibt auch den Schweizer Bauernkalender. Grüße aus Tirol.
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www.ariva.de
.der Sonntag klingt harmonisch aus.
www.eklein.de
www.google.de
Okay, der ist negativ, aber das ist nur ein Rechentrick, den Rot-Grün verschuldet hat. Sie vertauschen permanent Plus mit Minus und wissen am Ende nicht mehr: sollen wir 1.300 Milliarden zurückzahlen oder ausgeben.
Im Zweifel beides.