Hallo was haltet Ihr von Infomatec
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 20.01.02 23:36 | ||||
Eröffnet am: | 30.08.00 17:29 | von: Osterhase | Anzahl Beiträge: | 18 |
Neuester Beitrag: | 20.01.02 23:36 | von: Timchen | Leser gesamt: | 5.089 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 1 | |
Bewertet mit: | ||||
könnte doch jetzt Infomatec neue interessante Aufträge bekommen, oder?
Könnte mir hierbei jemand weiterhelfen??
Zahlen und Erwartungen für 2000 liest, wird eigentlich sehr deutlich,
daß hier ein total unfähiges Management am Werk ist (wenn man nicht
sogar schlimmeres unterstellen muß).
Selbst zum Zocken ist mir da mein Geld zu schade.
Timchen
von Stefan Riedel [30.08.00, 14:50]
Das Infomatec-Führungsduo Alexander Häfele und Gerhard Herlos darf sich warm anziehen. Mit den heute veröffentlichten Geschäftszahlen ist auch dem allerletzten Anleger klar geworden, dass das Augsburger Unternehmen tiefrote Zahlen schreibt und es keinerlei Indizien gibt, dass sich diese Misere auf absehbare Zeit ändert. Das Zahlenwerk für das erste Halbjahr 2000 spricht eine deutliche Sprache. Der Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahr von 7,5 Millionen auf 15,4 Millionen Euro. Die Umsatzprognosen für das Gesamtjahr wurden von 100 Millionen Euro auf 50,1 Millionen Euro drastisch nach unten korrigiert.
Damit aber nicht genug. Seit heute ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die beiden Infomatec-Vorstände. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre hat Strafanzeige wegen unwahrer Aussagen in Ad-hoc-Meldungen gestellt. Zudem soll sich das Bundesaufsichtsamt für den Wertpapierhandel mit dem Fall befassen. Es gilt zu prüfen, ob die beiden Vorstände offensichtlich verfälschte Darstellungen der wahren Unternehmenssituation dazu genutzt haben, um Aktienpakete aus ihrem Bestand zu verkaufen.
Anlass für diesen juristischen Schritt war die Umsatzwarnung von gestern Abend. Darin räumte die Infomatec-Führung ein, in einer Pflichtveröffentlichung vom 13. September 1999 die Öffentlichkeit nicht richtig informiert zu haben. Stein des Anstoßes ist ein angeblicher Großauftrag der US-Firma Global Wellcome im Volumen von 55 Millionen Mark. Jetzt rudert Infomatec zurück und betont, dass es sich damals um eine Absichtserklärung gehandelt habe mit dem Ziel, bis zu 100.000 Surfstations von Infomatec gemeinsam zu vermarkten. Von einem im vorab fixierten Ordervolumen, wie vor einem Jahr formuliert, also keine Spur.
Es ist nicht das erste Mal, dass es Infomatec mit dem Wahrheitsgehalt der Ad-hoc-Mitteilungen nicht so genau nimmt. Ehemalige Mitarbeiter erinnern sich gegenüber BÖRSE ONLINE daran, dass Produkte schon einmal als geschäftsbelebend angepriesen werden, ehe sie den Status der Marktreife erlangt haben. Ähnliches passiert im Hinblick auf die Kundenreferenzen. Vermeintliche Geschäftspartner wie etwa der Elektronikkonzern Siemens gaben auf Nachfrage an, mit Infomatec keine Geschäftsbeziehungen zu unterhalten.
Auch in anderen Fällen hat Infomatec Millionenaufträge als "geordert" oder "fest bestellt" angegeben, ohne dass die definitive Abwicklung des angegebenen Auftragsvolumens sichergestellt war. Ein Artikel in einer Computer-Fachzeitschrift brachte vor einer Woche weitere Ungereimtheiten ans Licht, mit denen die Infomatec-Vorstände Häfele und Herlos die Öffentlichkeit im Hinblick auf vermeintliche Großaufträge täuschen wollten. Im Mittelpunkt stand ein Auftrag von Mobilcom aus dem Jahr 1999. Nach Infomatec-Lesart orderten Schmid & Co. 100.000 Surfstations des Typs JNT, eine Set-Top-Box, die Internet und Fernseher verbinden soll. Tatsächlich nahm Mobilcom lediglich 14.000 Geräte ab, was Infomatec dazu veranlasste, den Deal von 1999 posthum als Rahmenvertrag darzustellen. Als Schuldiger wurde die PR-Abteilung im eigenen Haus ausfindig gemacht, die den Inhalt der damaligen Vereinbarung nicht sorgfältig formuliert haben soll.
Die jüngsten Vorgänge sind der unrühmliche Höhepunkt einer Geschäftsstrategie, als deren treibende Kraft Häfele selbst gilt. Das Unternehmen, das ursprünglich Warenwirtschaftsysteme entwickelte und als Implementierungspartner von SAP arbeitete, verstand es, zum Börsengang vor gut zwei Jahren sowohl Analysten wie Wirtschaftsprüfer mit seinen Visionen zu blenden. Ein Großteil der Emissionserlöse, so tönte Häfele, würde in die Entwicklung von Produkten in und um das Web fließen. Das verlieh der Aktie die nötige Kursphantasie, zumal in der damaligen Börsenhype noch alles gekauft wurde, was mit dem Zauberwort Internet assoziiert wurde.
Im damaligen Überschwang versuchte Infomatec, auch die Stadt Augsburg für sich zu begeistern. Nach dem Motto "Gebt uns ein billiges Grundstück und wir bauen Euch eine Gründerbude für den Hightech-Standort Augsburg" sollten die Stadtoberen vom "Lech Valley"-Konzept überzeugt werden. Die Idee fand Anklang, allerdings zogen es Stadt und kommunale Wirtschaftsverbände vor, mit der Leitung und Umsetzung des Projekts eine andere Gesellschaft zu beauftragen. Infomatec soll lediglich als einer von vielen Nutzern des zukünftigen Technologieparks mit von der Partie sein.
Anlass zur Kritik gibt auch die Öffentlichkeitsarbeit der Geschäftsführung. Die eigentlichen Geschäftsstrukturen gelten für Außenstehende als wenig durchschaubar. Dementsprechend undurchsichtig ist auch die Geschäftsstrategie. Vor diesem Hintergrund ist es mehr denn je unklar, wie Aktienkurs, Firmenimage und insbesondere die Geschäftszahlen sich von den jüngsten Rückschlägen erholen können. In Anbetracht dieser düsteren Perspektiven korrigiert BÖRSE ONLINE die bisherigen Gewinnschätzungen nach unten. Für das Jahr 2000 gehen wir von einem Verlust von 1,50 Euro pro Aktie, für 2001 von minus 1,00 Euro pro Aktie aus. Anleger sollten um die Infomatec-Aktie einen weiten Bogen machen.
Aus BÖRSE_ONLINE
MFG H.B.
ein Exempel statuiert und die Gaunerfirmen rigoros delisted (wie es in den
USA so schön heisst). Auch wenn dies für die betroffenen Aktionäre
sehr schmerzhaft ist.
Wenn der Mißbrauch der Adhoc-Meldungen weiterhin so Schule macht (in Verbindung mit Kasse machen der Altaktionäre),
wird das noch ein böses Ende nehmen mit dem Neuen Markt.
Gerade hier bei kleinen Startup-Firmen ist eine aktive Börsenaufsicht (und kein Papiertiger) absolut lebensnotwendig.
Timchen
Ich habe gerade den Halbjahresreport gelesen: dort steht, daß nach IAS bilanziert wird und 5,1 Mio Euro Firmenwertabschreibung getätigt wurden. Die Erwerbsmethode macht theoretisch eine Neubewertung der Aktiva und Passiva notwendig, d. h. dieser Firmenwert sagt präzise folgendes aus: es wurden insg. 25 Mio Euro entweder für vorhandene Gewinnerwartungen oder für nichts bezahlt. Ich kann aus dem Lagebericht aus keinem Segment einen Profitbeitrag von 3-4 mio erkennen, was nach kaufmännischer Überlegung pro Jahr erwartet werden sollte (soviel für die Analysten, man könnte die gesamte Bilanz und GuV mit vernichtenden Kommentaren versehen). D. h., hier wurde einfach Geld verpulvert.
Man sollte es positiv sehen: was der Marxismus an Umverteilung nicht geschafft hat, das macht jetzt der neue Markt, immerhin werden ja ein paar hunderttausend Gehälter bezahlt.
Aus einem Esel wird nie ein Pferd, so mein Urgroßvater, ein Bauer zwar nur, aber zumindest einer, der die Familie ernähren konnte. Augsburger Stallgeruch wird man eben nicht los, selbst bei einer noch so gigantischen Web-Site.
lt. Hj. Bericht sind die Forderungen um ca. 50% angestiegen. Das kann zwei Gründe haben:
1. Die Kunden zahlen nicht, weil sie nicht können
2. Es wurden Umsätze eingebucht, die noch nicht erbracht wurden (merke: die Hj.-zahlen sind ungeprüft)
Beispiel für Nicht-Buchhalter: Sie schließen am 1.1. einen Vertrag über TDM 120 zur Erstellung von Software bis zum 31.12. ab. Dazu brauchen Sie einen Programmierer, der monatlich TDM 5 kostet. Zum 30.6. müßte man in der Bilanz entweder (je nach Gestaltung) Umsätze von 60 und Personalaufwand von 30 haben oder Umsätze von 120, Personalaufwand von 30 und ergebniswirksame Rückstellungen von 60 haben. Im Sinne des True and Fair view von IAS hat man in beiden Fällen einen Ergebnisbeitrag von 30.
Jetzt zu Infomatec: die Rückstellungen sind unwesentlich angestiegen. Ich habe leider selbst oft erlebt (gerade bei Software-Unternehmen) daß z.B. obige Rückstellung von "60" einfach "vergessen" wurde (nochmals: die Zahlen sind ungeprüft). Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, daß das Hj.-Ergabnis nochmals um 7 mio Euro nach unten zu korrigieren wäre.
Was das heißt, habe ich schon gesagt: m. E. Insolvenz in spät. 3 Monaten
Viel Spaß beim Tapezieren
Firmen gibt die noch mehr Geld verbrennen als IFO.Z.B.Brokat, Steag H.und
viele andere kleine Klitschen noch.Ich würde mal behaupten das es mit einem
neuen Vorstand wieder aufwärts geht.
§88 auch in Urteil des Oberlandesgerichtes München als kein Schutzgesetz erklärt!
Das sieht übel aus, für die Anwaltskanzleien Rotter in München und Marzillier & Dr. Meier in München, haben die doch ca. 1,5 Mio DM von den Kleinaktionären an Honorar kassiert für nix.
Marzillier hat sogar noch in die Insolvenzmasse der Infomatec AG angemeldet, damit die Firma, deren Aktionäre er eigentlich vertritt überhaupt nicht mehr hochkommt.
Cheffe , was kostet die Welt . Ich fühle mich super.
Unsere Bank empfiehlt Informatec. Super dachte ich : 245 Euro für eine Aktie, Mensch Zombi , du bist drin , jetzt geht es ans reich werden.
Irgendwo bei 3 Euro habe ich dann die Nerven verloren und mir für den Rest
Zigaretten und Bier gekauft. Übrigends , mit dem Anlageberater spreche ich nicht mehr , wenn keiner guckt trete ich ihm noch heute vors Schienbein.
Er sieht immer zerknirscht aus , wenn er mich sieht. Verstehe ich überhaubz nicht , ich habe doch Humor.
Die Moral von der Geschichte , wenn Ihr schon Geld übrig habt , strengt Eure Birne an.
Ich habe in letzter Zeit unheimlich viel gelernt , leider kann ich es nicht mehr ausnutzen , weil das Bare fehlt.
Aber eins schwöre ich Euch , wenn ich noch einmal eine Mark in Aktien stecken sollte , könnt Ihr mir die Hände abhacken.:-))))
Ich kenne mindestens 30 Leute , die viel früher den Anker geworfen haben , aber für alle Zeiten den Nerv verloren haben , reich werden zu wollen.
Mit anderen Worten , das spiegelt die Masse wieder.
Schön weiterträumen
Gruß Zombi
Schon in der Bibel war zu lesen bei Matthäus 15,14
Wenn ein Blinder den anderen führt, so fallen beide in
die Grube.
Lukas 10, 3-4 beschrieb deinen Gang zur Bank sehr
treffend:
Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe,
tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine
Schuhe, und grüsst niemanden unterwegs.
Timchen
Haben gläubige Menschen mehr Erfolg?
Steht in der Bibel nicht auch , du sollst nicht lügen. da hält sich anscheinend auch keiner dran.
Wenn sich alle (speziell die, die mit Geld und Börse zu tun haben) daran halten würden , wäre einem vieles erspart geblieben.
Was solls , das ganze Leben ist ein einziger Lernprozess.
Und wenn ich etwas in den letzten 2 Jahren gelernt habe , ist es, das man keinem trauen darf , der einem was gutes tun will:-)).
Gruß Zombi
Die Bank will dir nichts gutes tun.
Sowohl die Bank als auch der Berater verdienen, wenn
sie dir eine Lebensversicherung oder einen Bausparvertrag
andrehen. Von einem Aktiendeal, egal ob gut oder schlecht,
haben sie nichts. Daher wirst auch so gut wie nie
gut geschultes Personal für Aktiengeschäfte finden.
Die Bank hat kein Interesse daran. Haben die mal einen
guten Mann, so wird der recht schnell in der Vermögensverwaltung von Grosskunden verschwinden (dort gibt
es auch wieder gute Provisionen).
Auf die Meinung eines Schalterangestellten solltest du soviel Wert wie auf die der Putzfrau legen (womit wir wieder
bei den Blinden in der Bibel angelangt wären).
Timchen