Kundus, Berlin (dpo) - Karl Theodor zu Guttenberg und seine Gattin Stephanie haben heute am Rande ihres Truppenbesuchs in Kundus mit der Ankündigung für Aufregung gesorgt, dass sie ihren Wohnsitz vollständig nach Afghanistan verlegen werden.
"Viele haben sich vielleicht gefragt, warum mich meine Frau auf dieser Reise begleitet hat", sagte der Verteidigungsminister auf einer Pressekonferenz. "Der Grund ist, dass sie sich die Gegend einfach mal ansehen wollte, weil wir schon länger mit dem Gedanken gespielt haben, nach Afghanistan zu ziehen." So könne der smarte CSU-Hoffnungsträger endlich mehr Zeit bei seinen Männern verbringen und sich in schneidigen Uniformen präsentieren, wie es sich für einen Statthalter gebührt.
Bereits gestern hätten sich die Guttenbergs einen schmucken kleinen Palast in Masar-i-Sharif angesehen, von dem die Baronin derart angetan war, dass sie ihn, wie sie sagte, "vom Fleck weg nehmen musste". Der Hofstaat und die Kinder des Glamourpärchens sollen noch in dieser Woche eingeflogen werden.
"Hach, ist das alles aufregend! Ich war ja anfangs skeptisch, weil es hier so wenig Wohltätigkeitsgalas gibt", so Stephanie zu Guttenberg. "Aber als ich gesehen habe, dass es in Afghanistan so viele arme und misshandelte Kinder gibt, wusste ich: Hier kann ich mich noch viel mehr profilieren als in Deutschland."
Die deutsche Medienlandschaft bleibt von dieser Nachricht nicht unberührt. Die Bild-Zeitung hat bereits angekündigt, das Vorhaben durch die Entsendung von einem Dutzend sogenannter embedded journalists zu unterstützen, die die Guttenbergs auf Schritt und Tritt begleiten und ins rechte Licht rücken sollen. Auch der Entertainer Johannes B. Kerner soll mit dem Gedanken spielen, ein eigenes "Studio Kundus" einzurichten, um dort einmal wöchentlich eine Talkshow aufzuzeichnen, in der der Verteidigungsminister und seine Gattin abwechselnd auftreten.
ssi; Foto rechts (Steve Evans, CC-2.0): Hier werden die Guttenbergs künftig wohnen: Palast in Masar-i-Sharif; Foto links (Manfred Werner, CC-3.0): Ein Pickel am Arsch der Macht: Johannes Baptist Kerner.
http://www.der-postillon.com/2010/12/die-guttenbergs-ziehen-nach-afghanistan.html