Gratulation an Hamburg
Darkknight - der ewig Mißverstandene
Oostwoud - bleib bitte zu Hause, denk an den Sumpf
Estrich - wie schon gesagt, HAM und MUC haben beide SPD-Bürgermeister wo ist der Vorteil von München ?
B.onkelz - die Frau, die Autos zerkratzt hat, war geistesgestört. Das lassen wir in der Argumentation einfach weg, stört nur die Wahrheitsfindung.
Happy end - Der Hinweis auf die Sterne war überfällig. Besonders Reilas Beitrag ist weder interessant und schon gar nicht "gut analysiert" !!
und noch sportmate - Ob OvB schwul ist oder nicht, geht Dich gar nichts an. Ich wähle ihn nicht, aber bestimmt nicht wegen so primitiver "Argumentation".
So, nun haut Euch weiter.
Dass man deshalb nicht jeden aufnehmen kann oder hier behalten muss, zumal, wenn er kriminell geworden ist, sehe ich auch so. Dass die Polizei am Hauptbahnhof eine guten Job macht und dann von den Dealeren am nächsten Tag frech angegrinst werden, ist ein Skandal, der wirklich endlich aufhören muss.
Das und noch mehr kann man nicht nur mit harten Stafen ändern. Wahrscheinlich bin ich naiv, aber ich glaube immer noch, dass zumindest ein Teil der Politiker nach wie vor mit Idealismus an die Aufgaben herangeht, und dann ist mir ein Herr Runde, der nun wirklich kein Medienstat ist, aber im Hintergrund gute Arbeit leistet, lieber (s.z.B. Länderfinanzausgleich) als ein Herr Schill, der seine Kollegen pauschal beschimpft und sich ein populäres Feld ausgesucht hat, auf dem jeder Dackel mit seinen Parolen von Menschen gewählt werden, die eben EINFACHE Antworten auf komplizierte Fragen haben wollen.
Einverstanden ß
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Hamburg (dpa) - Das rot-grüne Regierungsbündnis in Hamburg hat am Sonntag seine Mehrheit verloren. Durch den Erfolg der Schill-Partei und den Einzug der FDP in die Bürgerschaft könnte die Hansestadt künftig von einem 'Bürgerblock' unter Führung von CDU-Spitzenkandidat Ole von Beust regiert werden. Das vorläufige amtliche Endergebnis im Detail:
Stimm.2001 Stimm.1997 %2001 (%1997) (%Diff)
Ber 1208478 1211288
Abg 857852 831913 71,0 (68,7) ( +2,3)
Gül 850311 822931
SPD 310338 298218 36,5 (36,2) ( +0,3)
CDU 222890 252354 26,2 (30,7) ( -4,5)
Grüne/GAL 72655 114776 8,5 (13,9) ( -5,4)
DVU 6043 40957 0,7 ( 4,9) ( -4,2)
Statt 3504 31401 0,4 ( 3,8) ( -3,4)
FDP 43196 28664 5,1 ( 3,5) ( +1,6)
REP 574 15207 0,1 ( 1,8) ( -1,7)
GRAUE 2087 6033 0,3 ( 0,7) ( -0,4)
PDS Hamburg 3297 5354 0,4 ( 0,7) ( -0,3)
Pro DM 1525 --- --- 0,2 ( -,-) ( -,-)
PBC 1057 1382 0,1 ( 0,2) ( -0,1)
FSU 122 --- --- 0,0 ( -,-) ( -,-)
Senioren 1505 --- --- 0,2 ( -,-) ( -,-)
Schill 165118 --- --- 19,4 ( -,-) ( -,-)
Regenbogen 14190 --- --- 1,7 ( -,-) ( -,-)
Fam. Power 2025 --- --- 0,2 ( -,-) ( -,-)
PLOH 185 --- --- 0,0 ( -,-) ( -,-)
Abkürzungen:
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands
GAL Grün-Alternative Liste
DVU Deutsche Volksunion
Statt Statt Partei Die Unabhängigen
FDP Freie Demokratische Partei
Schill Partei Rechtsstaatlicher Offensive
Regenbogen Regenbogen - Für eine neue Linke
REP Die Republikaner
GRAUE Die Grauen - Graue Panther
PDS Hamburg Partei des Demokratischen Sozialismus LV Hamburg
ProDM Pro Deutsche Mitte - initiative Pro D-Mark
PBC Partei Bibeltreuer Christen
Senioren Menschenrechte u. Würde für Senioren
Fam. Power FamilienPower
FSU Freisoziale Union - Demokratische Mitte
PLOH Politisch Liberale Offensive für Hamburg
Eine kleine Anmerkung:
Ich lese hier oft von dem nun kommenden "rechten Terror" und vom "Untergang einer weltoffenen Stadt". Ich möchte an dieser Stelle nur anmerken, daß sich Schill auch nicht gegen den Rechtsstaat stellen kann, und besonders in Zukunft, wenn er jetzt plötzlich Politik aktiv mitzugestalten hat, nicht mehr nur allein Populismus zählt, sondern er an seinem Handeln gemessen wird. Aus diesem Grund kann ich in aller Ruhe prophezeihen, daß man mit Populismus zwar in einer Wahl gut abschneiden kann, aber für ihn jetzt erst der Streß losgeht.
Ich erinnere an die Grünen, die sich zwar als Oppositionspartei im Bundestag gut behaupten konnten, aber als sie an die Macht kamen schnelle insehen mußten, daß Politik halt in der Wirklichkeit - wenn man die Regierungsverantwortlichkeit trägt - anders funktioniert, als von der sicheren Bank der Opposition aus.
Und so wird es auch in Hamburg passieren.
Soviel nur zum Nachdenken. Laßt Schill mal machen, er wird auch schnell merken, daß er viele seiner Sprüfche einpacken kann, wenn er erst mal in der Regierung ist, bzw. das vieles nicht so geht, wie er gerne hätte. Immerhin wird er jetzt außerdem im Zentrum der Öffentlichkeit (Zeitungen, Radio, etc stehen).
So long,
Calexa
Allerdings war es in Hamburg Zeit für einen Wechsel. In den letzten
Jahren ist dort einfach zu viel Roter Filz enstanden. Schade
zwar, es erst durch die SCHILLpartei möglich geworden ist. Allerdings sind
die etablierten Parteien schuld daran,dass seine Parolen auf fruchtbaren Boden gefallen sind und hier ist vor allem die in der Verantwortung stehende SPD zu nennen. Hier sind einfach rechtfreie Räume entstanden wie die Hafenstraße oder das Asylantenschiff die mit dazu geführt haben, dass sich die Bürger nicht mehr sicher fühlen. Und das Sicherheitsbedürfnis gehört eben zu den Primärbedürfnissen wie essen und trinken. Dann noch die Geschichte mit den Attentäter, die genausogut in München studieren hätten können (wär auch nicht
aufgefaalen), aber ich glaube, dass sie nicht zufällig Hamburg gewählt haben.
In Bayern hätte die SCHILLpartei 1-2% geerntet, weil dort die Menschen die Inhalte durch die CSU abgedeckt sehen
Porträt: Ronald Schill
Der Hamburger Amtsrichter Ronald Schill ist der Buhmann der sonst eher gediegenen Politszene an der Elbe. Seit anderthalb Jahren mischt der 42-Jährige mit knallharten rechten Sprüchen die Stadt auf.
Bei den Bürgern gibt es zu Schill nur zwei Haltungen: Entweder sie sind seine Fans, oder sie verdammen ihn. Immerhin 14 Prozent der Wähler hatte er auf seine Seite gezogen, der Einmarsch in die Bürgerschaft war ihm frühzeitig sicher.
Schill ist wohl nur wegen seines Geburtsortes Hamburg in der Politik gelandet: "In Bayern wäre ich niemals in die Politik gegangen und hätte bis zur Pensionierung als Richter wahrscheinlich ein ruhigeres und glücklicheres Leben als jetzt geführt", sagte er der "Welt". In Hamburg aber fühlte Schill sich umstellt von Drogenhändlern, schlaffen Richterkollegen und sozialdemokratischem Filz. Er gründete eine Partei und zog mit seinen Parolen über Hamburg als Hauptstadt des Verbrechens durch die Vorstadtsäle.
Schill hat in der Politik nur ein Thema: Kriminalität. Dabei tut er sich vor allem mit Sprüchen hervor. Nicht therapierbare Straftäter sollen nur nach einer Kastration wieder frei kommen dürfen; afrikanische Länder sollen gegen Entwicklungshilfe Asylbewerber aus Deutschland aufnehmen; nachlässigen Eltern droht er mit Prozessen und mehr. Bei den Themen Wirtschaft, Bildung, Verkehr oder Arbeitslosigkeit hat er dagegen kaum etwas zu bieten.
Seine öffentlich bemerkte Karriere begann der unverheiratete Schill 1996: Damals verurteilte er eine psychisch kranke Frau zu zweieinhalb Jahren Haft, weil sie den Lack von zehn Autos zerkratzt hatte. Einen Inder verurteilte er 1997 wegen eines falschen Passes zu zweieinhalb Jahren Gefängnis. Die Presse nannte ihn "Richter Gnadenlos". Außerdem kritisierte Schill Richterkollegen wegen angeblicher Laschheit und hatte bald regelmäßige Auftritte im Fernsehen.
Die "CSU des Nordens"
Der Hamburger Parteienforscher Joachim Raschke hält das politische Wesen Schills nur im Biotop Hamburg für lebensfähig: Denn in der Hansestadt gibt es seit Beginn der 90er Jahre ein "vagabundierendes Protestpotenzial", wie der Professor es nennt. Diese bis zu 15 Prozent der Wählerschaft zählenden Anti-Wähler gingen in den frühen 90er Jahren zur Statt-Partei, die dann prompt in der Bürgerschaft und sogar in der Landesregierung, dem Senat, landete.
Die Statt-Partei zerlegte sich selbst durch Querelen. Ergebnis: Bei der Wahl 1997 zogen viele Protestwähler weiter zur rechtsradikalen DVU, die nur um ein paar Hundert Stimmen den Einzug ins Parlament verpasste. Nun ist diese Nörgel-Fraktion bei Schill gelandet. Raschke hält Schill für "so was wie die CSU des Nordens". Die Ausstrahlung von Schill sei zwar für die kleine Hansestadt genug, "aber auf Bundesebene würde es nicht ausreichen."
Das letzte Hindernis auf dem Weg in das Landesparlament räumte der Bundesgerichtshof in einem Verfahren gegen Schill vor zwei Wochen aus dem Weg: Die Bundesrichter hoben eine Verurteilung wegen Rechtsbeugung gegen ihn auf und verwiesen das Verfahren an die Elbe zurück. Schill hatte zwei Störer bei einer seiner Verhandlungen mit Ordnungshaft belegt und abführen lassen. Die Beschwerden der beiden bearbeitete er mit Verzögerung, andere Richter hoben die von Schill angeordnete Haft auf.
Schill konnte sich als unbescholtener Mann in die letzte Woche des Landtags-Wahlkampfes stürzen. Sein Ziel: Er will in einer Koalition mit der CDU Innensenator werden.
Nur wenige Schritte, einige dicke Mauern und ein Zeitalter entfernt spricht sein Enkel Recht über die Männer aus den Zellen der Haftanstalt. Ronald Barnabas Schill. Richter Gnadenlos, meistgehasster Mann in der Hamburger Justiz. Der Großvater Kurt Schill, Hamburger Kommunist, kämpfte gegen Hitler und ließ dafür sein Leben. "Sein Schicksal führe ich mir jetzt vor Augen", sagt der Enkel nicht ohne Pathos. "Menschen wie er haben viel mehr riskiert, weil sie für die Wahrheit eingetreten sind."
Die Wahrheit. In ihrem Namen zieht Schill öffentlich zu Felde gegen "falsche Milde" der Strafjustiz, gegen alle "Die- Gesellschaft-ist-schuld"-Theorien. Seine Waffe sind harte Urteile, seine Verbündeten die Medien, und gleich ob sie ihn lieben oder hassen, sie transportieren seine Botschaft.
Jedenfalls noch. Im Rahmen der Geschäftsverteilung, so heißt es lakonisch, hat der neue Amtsgerichtspräsident Heiko Raabe den Strafrichter Schill ab 1. Januar 2000 ans Zivilgericht versetzt, wo er sich künftig mit Nachbarschaftszank und dergleichen befassen darf.
"Er hat Urteile zu fällen, nicht die Urteile anderer zu kommentieren und verstößt gegen das richterliche Mäßigungsgebot", meint bekümmert Inga Schmidt-Syasen, die Vorsitzende des Hamburgischen Richtervereins, eine warmherzige und erfahrene Juristin, der man abnimmt, dass sie im Fall Schill eine gütliche Lösung vorgezogen hätte. Aber eine solche Lösung gibt es nicht. "In meinem ganzen Berufsleben", sagt sie über den verlorenen Sohn, "habe ich noch nicht einen solchen Fall von Selbstdarstellung erlebt."
Schill ist ein Politikum, und wenn er nur abends mit Freundin Katrin im Bayernzelt auf dem Hamburger Jahrmarkt vorbeischaut. Anderntags sieht man das Paar auf der Klatschseite der "Bild", gleich neben Guildo Horn, Ingrid Steeger und Costa Cordalis. Schill fordert beim Vortrag im Hinterzimmer einer Gastwirtschaft die Abschaffung des Asylrechts, und die Hälfte der Zuhörer besteht aus Journalisten, drei jungen Damen der Bürgerinitiative "Ich will Schill!" und Personenschützern.
Schill lebt nicht ungefährlich. Am gleichen Abend wummern dumpfe Töne aus der Ruine eines alten Varietépalastes im Hamburger Schanzenviertel, in dem der Richter übrigens aufgewachsen ist und das für ihn zur "No-go-area" wurde. Die "Rote Flora", Hochburg der autonomen Szene, gibt Rock against Schill.
Schelte gegen Schill üben, eine Auswahl, seine Vorgesetzten und Kollegen, die Justizbehörde, prominente Anwälte und Politiker der Hansestadt. Tenor: Schill ist untragbar.
Der Mensch ist klein, die Justiz ist groß. Von den Freitreppen bis zu den patinagrünen Allegorien der Justitia über den Portalen: In Hamburgs Justizpalästen am Sievekingplatz, diesen Wehrburgen wilhelminischer Gerichtsbarkeit, ist alles eine Nummer zu mächtig. Vor der Größe der Justiz sollte der Mensch klein sein.
Ronald Schills Richterzimmer hat die Maße eines Konferenzsaals. Diese Leere ist nicht zu füllen, nicht durch das übliche Gerichtsmobiliar (fünfziger Jahre, abgewetzt), nicht durch die Segelkarten aus der Karibik, auch nicht durch das altersschwarze Monumentalgemälde einer Alpenidylle, das übrigens nichts über den Richter verrät, sondern eine von ihm vorgefundene Dauerleihgabe der Hamburger Kunsthalle ist.
Wie gefällt es ihm, als "Richter Gnadenlos" herumgereicht zu werden? Normalerweise, sagt Schill, "wäre das ein Schimpfwort. In dieser Stadt aber ist es fast ein Prädikat. In Hamburg gibt es ein Überangebot an gnädiger Behandlung."
Als Richter in schwarzer Robe ist der hoch gewachsene Mann durchaus eine eindrucksvolle Erscheinung. Schill spricht langsam, fast druckreif und, manchmal, unterlegt mit einem Hauch sarkastischen Humors, und entspricht so gar nicht dem Typ des Querulanten, des Eiferers, als den ihn seine Gegner hinstellen. Doch es ist etwas Starres um ihn, etwas unbedingt Glaubensgewisses, das keine Zweifel an der eigenen Position zulässt.
"Viele Strafrichter und Staatsanwälte" seien Alt-68er, sagt er, "täterorientiert wegen des ideologischen Irrglaubens: Strafe schrecke nicht ab."
An die Kritiker des Wahlausganges möchte ich folgende Fragen richten:
1. War die Wahl nicht demokratisch organisiert, gab es Fakten, die einen Zweifel an der Rechtmäßigkeit aufkommen lassen?
2. Ist jemand der Kritiker dagegen, daß Verbrecher für ihre Taten auch bestraft werden, mit einem Strafmaß, dass die deutschen Gesetze vorschreiben?
3. Bestreitet jemand, dass durch die Wahl Schill´s ins Hamburger Parlament die Kriminalitätsrate sinken wird, weil man ja jetzt Gefahr läuft, tatsächlich für Taten bestraft zu werden?
4. Ist jemand von Euch schwarzafrikanischer Dealer? (dann könnte ich selbstverständlich den Frust verstehen!)
5. Ist jemand SPD-oder Grünen-Poliker, dem jetzt einiges an Kohle verloren geht (auch Verständnis für Kritik!)
6. Könnte man eventuell auf den Gedanken kommen, dass Schill´s Wahlergebnis nur deshalb zustande kommt, weil man grundlegende tatsachen einfach mal ignoriert hat, und das Volk damit nicht einverstanden war?
Ich mag Hamburg sehr, für mich ist Hamburg aufgrund seiner sympathischen und weltoffenen Leute immer eine Reise wert. Und auch jetzt haben es die Hamburger wieder bewiesen, dass sie durchaus denken können. Deshalb bravo! Und Herr Schill, Sie werden an Ihren Wahlversprechungen gemessen werden! Lassen Sie Ihnen Worten auch die entsprechenden Taten folgen! Daran wird es liegen, ob zur nächsten Wahl dieses Ergebnis auch wieder erreichen können.
Edelmax
Zum Amtsantritt schlug der ehemalige RAF-Anwalt und Grünen-Politiker harte Töne an. Statt der erhofften Liberalisierung forderte er eine Aufrüstung der Sicherheitsbehörden und wahrte damit die Kontinuität zu der Linie des christdemokratischen Amtsvorgängers Kanther. Der wurde auch prompt vermißt: "Mit Kanther hätten wir es leichter gehabt", stöhnte in den ersten Wochen ein SPD-Mann angesichts der Law-and-Order Äußerungen des neuen Innenministers. Doch mittlerweile hat der Hardliner eine Wende vollzogen und wandert nicht weiter auf den Spuren seines Vorgängers.
"Er hat sich von einigen Experten in der Zwischenzeit gut beraten lassen und ist von seiner strikten Meinung deutlich abgewichen, schlägt jetzt moderatere und pragmatischere Töne an", lobt die SPD-Innenpolitikerin Ute Vogt den Kurswechsel des Ministers. "Nachdem er gesehen hat, mit welchen trickreichen Techniken sich Daten beispielsweise in einem Bild verstecken lassen, hat er eingesehen, daß es unsinnig ist, den digitalen Nachschlüssel in staatlichen Händen zu fordern", so die Innenpolitikerin. Dagegen sind dem schleswig-holsteinischen Datenschutzbeauftragten Helmut Bäumler die jüngsten Äußerungen des Ministers zur Kryptographie noch zu sybillinisch: "Er hat zwar angedeutet, daß eine staatliche Verschlüsselungskontrolle in der Praxis wenig Sinn macht, aber ein deutliches Plädoyer für die Stärkung der Bürgerrechte und der Privatsphäre war das noch lange nicht", beklagt der Datenschützer. Ein Problem scheint dabei auch die besondere Struktur des Innenministeriums zu sein: "Es hat zwar an der Spitze den politischen Wechsel gegeben, aber der ganze Beamtenapparat darunter ist doch noch auf dem strikten Sicherheitskurs der alten Regierung." So könnte ein Wendemanöver in Sachen Kryptographie nur im Schrittempo erfolgen.
Hart geblieben ist Schily dagegen bei der Ausweitung der Ermittlungskompetenz des Bundeskriminalamtes. Auf der Innenministerkonferenz setzte er durch, daß künftig in Wiesbaden 20 Cyberpolizisten zur anlaßunabhängigen Streife nach Internet-Kriminellen im Netz gehen können. Diese BKA-Offensive sorgte zwar für Unmut, insbesondere in Bayern, wo das Kommissariat 343 bereits seit drei Jahren im Cyberspace ermittelt, aber angesichts von 1200 registrierten Fällen von Internet-Kriminalität und einer vermutlich enormen Dunkelziffer "ist eine solche Konzentration der Kräfte wahrscheinlich schlicht notwendig, um zu durchschlagenden Erfolgen zu kommen. Entscheidend ist aber, daß die Grenzen der Strafprozeßordnung eingehalten werden", so Datenschützer Bäumler.
Während er mit dem BKA seine Kompetenzen ausweiten konnte, mußte Schily in der Frage der Verschlüsselungspolitik auch formal Kompetenzen abgeben: Bei Verhandlungen mit hochrangigen Vertretern aus dem Bundesinnenministerium konnte sich der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), Siegmar Mosdorf, überraschend durchsetzen. Jetzt besitzt sein Ministerium die politische Federführung in der Verschlüsselungsfrage. Dennoch verliert Schily in der Kryptofrage nicht vollständig seinen Einfluß, denn aus rechtlicher Sicht muß das Innenministerium die meisten der in der Kryptopolitik behandelten Themen zumindest absegnen. Das Prinzip lautet also "Teilen und Herrschen", wie Arne Brand vom Virtuellen Ortsverein den Deal kommentiert
Mehr:
http://www.politik-digital.de/koepfe/schily/
Wahl als Chance gesehen haben, nun mal richtig als gestandene deutsche Männer, denen es auch darum geht, daß ihnen die Ausländer zuviel an staatlicher Unterstützung vermeintlich wegnehmen, in die Schranken zu verweisen. Wo kämen wir denn dahin, wenn diese Ausländer uns aufrechten Deutschen uns die Knete wegnehmen würden, die wir dringend für die Finanzierung unserer schon morgentlichen diversen Runden in unserer Stammkneipen benötigen?
Ist von mir wohl sehr übertrieben - aber ich glaube, im Kern stimmt es schon.
Und dann kommen mir noch diejenigen daher, die kaum wissen können, was Demokratie ist, aber schon mächtig gegen deren Regeln und gegen die soziale Grundsicherung zu Felde ziehen - obwohl deren regionaler Wirtschaftskreislauf massiv von anderen Gebieten unterstützt wird. Ohne die Unterstützung ürde er zweifellos zusammenbrechen. Gleichwohl rufen diese Herrschaften wieder nach dem autoritärem Staat. Edelmax: Seit wann lebst Du eigentlich in einer Demokratie?
Und was meinst Du, wieviel an staatlicher, d. h. an allgemeiner Unterstützung in Deine Heimat fließt - aufgebracht von der Arbeitsleistung anderer?
Kennst Du als langjähriges SPD-Mitglied die Hamburger Verhältnisse so genau?
Gratuliere zu Deiner soziologischen Urteilsbildung!
Sicherlich bist Du in Deinem Job als Soziologe auch so gut!
MfG
wenn der ausgang der wahl nicht in ihrem sinne war, dachten sie nie über eigene fehler oder versäumnisse nach, stattdessen wurden die wähler diffamiert!!!
diese arrogante machtbesessenheit kotzt mich an! ich wünsche mir noch viele schills in deutschland, anders kann man anscheinend den etablierten parteien nicht klar machen, welche stimmung unter den bürgern herrscht!
Also: Wenn Du bei mir den Soziologen nach hervorkehrst - na gut, ich kenne mich in politische und Sozialpsychologie schon aus und kann die genannten Umfragen bewerten. Noch besser kenne ich mich wohl aber in den Mechanismen aus, die autoritäre Einstellungsmuster begünstigen, und in denen, die sie verstärken ( hier sind wir wieder bei Schill).
Weil die Soziologie aber nun mir zu meinem unbescheidenem Lebensstandard nicht reicht, mache ich hauptberuflich was anderes. Ist auch Forschung - aber der Volkswirtschaftslehre zuzurechen. Auf diesem Gebiet scheint es, bin ich noch erfolgreicher als in der Soziologie - obwohl es Leute gibt, die meinen, daß ich in methodischer Hinsicht soziologische Studien vorgelegt hätten, die Vorbildcharakter hätten. Sei es drum.
Also: Mein Verhältnis zur SPD - insbesondere in Berlin - ist ein sehr gespaltenes. Problematisch ist für mich vor allem, daß hier - wie auch in der CDU - viele Personen nur deshalb in der partei sind, weil sie sich davon persönliche Vorteile versprechen. Politsche Inhalte sind denen eher nebensächlich. Das habe ich vor nicht allzu langer Zeit selbst erfahren müssen, als es um die Kandidatenaufstellung für die Abgeordnetenhauswahl ging. Damals wollte ich mich als - hier in Berlin nicht gerade unbekannte Person - Gegenkandidat für Frank Steffel nominieren lassen. Ging allerdings schief - aber nur knapp schief, weil ich Jusos und andere auf meiner Seite hatte. Das Problem in der Berliner SPD wie in anderen Parteien sind die etablierten Seilschaften. Manch einer ihrer Angehörigen hat seine Parteimitgliedschaft eben mit der persönlichen karriere im öffentlichen Dienst verknüpft - und hofft darauf, mit dem Parteibuch in der Tasche seine Karriereziele zu erreichen.
Ist mal nun so. Aber jetzt glaub bloß nicht, daß besagter Herr Schill völlig uneigennützige Ziele verfolgt. Das ist auch schon deshalb unwahrscheinlin, weil dessen Partei sich nur die Kriminalitätsbekämpfung auf die Fahnen geschrieben hat. Von Maßnahmen zur Verbesserung der Wirtschaftskraft Hamburgs und mithin von Initiativen zur Minderung der Arbeitslosigkeit ist in Schills Programm nichts zu lesen.
Edelmax
Halt doch Dein Maul, Du Arschlöcher.
Frau Müller, kommst Du bitte mal an Kasse 7 ?
Grüsse,
Tyler Durdan
Es wurde eigentlich vieles bestätigt:
- Looser-Syndrom
- Herabsetzung Anderer
- eigene Selbstbestätigung - bin ein besserer Typ.
So, ich warte auf Deine Antwort, denn der Test ist noch nicht hinreichend.