Gold: Interview mit Andre Kostolany (02.08.1999)
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 25.04.21 13:10 | ||||
Eröffnet am: | 15.07.04 13:05 | von: Parocorp | Anzahl Beiträge: | 46 |
Neuester Beitrag: | 25.04.21 13:10 | von: Yvonnekiuqa | Leser gesamt: | 67.872 |
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Herr Kostolany, Gold ist zuletzt auf ein Zwanzigjahrestief gefallen. Sollte man jetzt einsteigen?
Kostolany:
Das glaube ich nicht. Nennen Sie mir einen Grund, warum Gold in Zukunft eine gute Kapitalanlage sein soll. Nur weil es stark gefallen ist, muß man es noch nicht kaufen. Es gibt keine Inflation und durch die Verkäufe der Notenbanken eher ein Überangebot des gelben Edelmetalls. Die industrielle Nachfrage stagniert auf gleichem Niveau.
Boersenreport.de:
Sie waren ja schon immer ein Gegner des Goldes. Warum?
Kostolany:
Gold ist das Symbol für Deflation und alles Negative, das mit der Deflation kommt: Rezession, Massenarbeitslosigkeit, politische Unruhen. Ich gehe sogar so weit zu sagen, daß die Goldanbindung der Reichsmark in der Weimarer Republik zu Adolf Hitler geführt hat. Damals gab es noch das sogenannte Goldstandardsystem, in dem alle Währungen zu einem festen Kurs in Gold umtauschbar waren. Neigte die Währung eines Landes wegen einer Wirtschaftskrise zur Schwäche wie damals in der Weimarer Republik, mußte die Notenbank mit ihren Goldreserven die Währung stützen, indem sie Gold gegen die eigene Währung verkaufte. Das hatte zur Folge, daß die Wirtschaftskrise aufgrund des fehlenden Geldes noch schlimmer wurde; denn Sie kennen ja meinen Leitsatz, den ich von einem ungarischen Zigeunermusiker habe: Ka Geld, ka Musik!
Seit 1974 das Goldstandardsystem endgültig abgeschafft wurde, ist Gold eine banale Ware geworden, ein Rohstoff wie jeder anders. Profitieren konnte es noch kurz vor der Inflationshysterie Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Danach begann der seit jetzt schon fast zwei Jahrzehnte dauernde Niedergang - zu meiner Freude und der Trauer der Goldfetischisten.
Boersenreport.de:
Soll man Gold also nur bei Inflation kaufen?
Kostolany:
Eigentlich taugt es gar nicht als Anlage. Es wirft im Gegensatz zu Anleihen oder Aktien keinerlei Rendite ab. Der Kapitalanleger profitiert allein von den Wertsteigerungen, die a la long nie so stark sein werden, daß sie mit Aktien konkurrieren können. Wenn man sich vor Inflation schützen will, sollte man lieber in Immobilien investieren. Hier bekommt man wenigstens die Miete. Aber ich frage nochmal: Wo ist die Inflation?
Das Interview für boersenreport.de führte Frau Dr. Moder-Frei in Zusammenarbeit mit Herrn Riße.
Da lag er anscheinend falsch.........
http://www.allgemeine-gold.de/content/...meine.php?id=edelmetallkurse
Taos
Goldbarren im Haustresor - das ist wie Dagobert Duck auf seinem Goldtaler-Haufen. Eine anale Fixierung.
By Myra P. Saefong, CBS.MarketWatch.com
Last Update: 11:32 AM ET Dec. 9, 2004
SAN FRANCISCO (CBS.MW) -- Gold futures headed lower for a fourth session Thursday morning, with traders wary of a recovery in the U.S. dollar ahead of next week's Federal Reserve decision on interest rates, but still upbeat about the precious metal's longer-term outlook. Gold for February delivery traded at $436 an ounce on the New York Mercantile Exchange, down $2.70. The metal has already lost over $19 in the past three sessions, $15 of that on Wednesday alone.
"After the brutal sell-off on Wednesday ... the market is somewhat nervous," William Adams, an analyst TheBullionDesk.com in London, said.
"Wer physisches Gold sicherer findet als Gold-Zertifikate, rechnet mit dem Doomsday-Szenario, dass alles Papierne keinen Wert mehr haben wird. Glaubt ihr im Ernst, dass das Bankensystem in eine so tiefe Krise gerät, dass Gold-Zertifikate - mithin rechtverbindliche Verträge - gemeinsam mit dem nichtswertigen Papiergeld im Wind zerbröseln?"
- Die Zertifikate sind z.B. nicht über den Einlagerungsfonds der deutschen Banken
abgesichert. (Soviel zum Sicherheitsunterschied zwischen dem Papier- und dem echtem
Gold!)
Was dann mit Deinen Zertifikaten passieren kann sieht man am Besten am
Beispiel von Argentinien...
"Goldbarren im Haustresor - das ist wie Dagobert Duck auf seinem Goldtaler-Haufen."
-Soviel hast Du ja doch verstanden...
BigBull
"Die Lagerung stellt ein großes Problem dar, außerdem kommen doch hohe Transaktionskosten hinzu."
- Worin besteht für Dich das Problem der Lagerung?! So schwach oder so reich?!
Hohe Transaktionskosten?! Wenn wir nicht über Tonnen reden, dann höchstens so teuer wie ein Zerti-Kauf!
BigBull
http://www.allgemeine-gold.de/content/...meine.php?id=edelmetallkurse
wird für Gold zum Fixingpreis ein Spread von 5% angegeben. Was nimmt die Bank denn für einen Spread beim Kauf/Verkauf?
bye, Paul.
Wenig attraktiver Rohstoff
Betrachtet man Gold nur als Rohstoff, spricht wenig für das gelbe Metall als Investition. 2004 betrug die geschätzte Produktion 2478 t. Dazu kommen knapp 830 t aufbereitetes Altgold. Rund 31 600 t Gold liegen bei Notenbanken und internationalen Organisationen als Reserven. Der Sinn dieser Reserven wird zunehmend in Frage gestellt. Tendenziell verkaufen die Institutionen das gelbe Metall eher, als dass sie grosse Mengen zukaufen - diese Verkäufe dürften im vergangenen Jahr 497 t betragen haben. Industrielle Verwendungszwecke für Gold gibt es noch immer eher wenige, der Verbrauch von dieser Seite dürfte 2004 rund 556 t ausgemacht haben. 2622 t flossen in die Schmuckindustrie. In starkem Gegensatz zu den Basismetallen ist deshalb eine anziehende Weltkonjunktur per se kein Grund, um in Gold zu investieren.
Sinkende Margen der Goldhersteller
Auch am European Gold Forum der Denver Gold Group, das vergangene Woche in Zürich stattgefunden hat und wo sich Goldgesellschaften sowie potenzielle Investoren ein Stelldichein gaben, überwog die Sichtweise, Gold stelle eine Art Währung dar und der Preis werde in nächster Zeit zumindest fest bleiben - Optimismus bezüglich des eigenen Produkts gehört schliesslich zum Unternehmertum. Dies konnte allerdings nicht verdecken, dass für die meisten Goldunternehmen die Zeiten nicht so rosig sind, wie sich angesichts des rasanten Anstiegs des Dollar-Goldpreises vermuten liesse. Dies spiegelt sich auch in den Aktienkursen der Goldproduzenten.
Die Firmen kämpfen mit sinkenden Margen, vor allem aus zwei Gründen. So haben sich die Währungen vieler Rohstoff produzierender Länder gegenüber dem US-Dollar stark gefestigt. Dies hat zur Folge, dass diejenigen Gesellschaften leiden, deren Kosten in Lokalwährung, die Erträge dagegen auf dem Weltmarkt in Dollars anfallen. Besonders hart trifft diese Entwicklung die südafrikanischen Hersteller, die ohnehin aufgrund der geologischen Rahmenbedingungen (sehr tiefe Minen) häufig mit im internationalen Vergleich hohen Kosten kämpfen. Das Traditionshaus DRD (früher Durban Roodepoort Deep) schreibt schwere Verluste und wirkte an der Konferenz wie ein Schatten seines einst stolzen Selbst. Harmony Gold Mining, die sich in einem zermürbenden Übernahmekampf um den profitablen Konkurrenten Gold Fields befindet, hofft wie DRD auf einen Wertverlust des Rand, um wieder in die Gewinnzone zu gelangen. Aber selbst Gesellschaften, die in Ländern wie Kanada, Australien oder Brasilien im Tagbau günstig produzieren, spüren die unfreundliche Währungsentwicklung; verschont bleiben nur Unternehmen, die vor allem im US-Dollar-Raum produzieren. Auf die Margen drückt zudem, dass der konjunkturell bedingte Boom bei den Basismetallen, der auf eine jahrzehntelange Flaute folgte, eine grosse Nachfrage nach Fachpersonal ausgelöst hat. Auch die Kosten für Material (z. B. Stahl) sind rasant gestiegen.
Insgesamt können sich offenbar die grossen Spieler der Branche, die sich früh international diversifiziert haben und über ein Portefeuille günstig produzierender Minen verfügen, noch vergleichsweise gut gegen diese widrigen Bedingungen wehren. Selbst Südafrikas Branchenriesen Gold Fields und Anglogold schreiben Gewinne. Wer von den kleineren Gesellschaften nicht über erstklassige Minen verfügt, hofft auf einen milderen Wind an den Devisenmärkten. Einige Gesellschaften gehen auch auf die Jagd nach gut aufgestellten Übernahmekandidaten, wobei sich deren Aktionäre allerdings nur selten für einen Aktientausch mit einem verlustreichen Akquisiteur gewinnen lassen. Unter den kleinen Goldgesellschaften die Perlen ausfindig zu machen, ist zudem nicht nur für Finanzinvestoren, sondern auch für die grösseren Goldkonzerne mitunter nicht einfach.
Wette auf die Wechselkurse
In Gold oder Goldaktien zu investieren, ist derzeit vor allem eine Wette auf die Wechselkurse. Wer als europäischer Anleger auf weitere Anstiege des Goldpreises aufgrund eines schwachen US-Dollars hofft, kauft theoretisch besser nicht direkt das Edelmetall, sondern Aktien von Goldproduzenten. Aber auch bei Investitionen in Dividendenpapiere ist die Frage, wo eine Goldgesellschaft produziert und wie sich die Währung dieses Landes gegenüber dem Dollar entwickeln wird, essenziell. Wechselkursprognosen gehören jedoch zu den schwierigeren Unterfangen im Finanzbereich. Einfach dürfte es in der nahen Zukunft deshalb nicht sein, als europäischer Anleger mit Gold Geld zu verdienen.
GFMS erwartet, dass der Goldpreis in der zweiten Jahreshälfte den Höchststand von 2004, nämlich 454 Dollar je Feinunze, deutlich übertreffen wird. Die Analysten erwarten, dass das Interesse von Anlegern an Rohstoffen weiter wachsen wird, was sich auch auf den Goldpreis auswirke. Das Ausmaß der Investments in Commodities sei nach wie vor gering, wenn man weitverbreitete Assetklassen wie Aktien und Anleihen als Vergleich heranziehe. Diese Mainstream-Investments würden jedoch in diesem Jahr angesichts schwächeren Wirtschaftswachstums und steigender Inflation eine voraussichtlich schlechtere Performance aufweisen. Das Beratungsunternehmen rechnet zudem damit, dass die globalen politischen Spannungen in der zweiten Jahreshälfte zunehmen. Insbesondere im Nahen Osten sei die Lage vor dem Hintergrund der hohen Ölpreise volatil.
Robuste Nachfrage
Nach Ansicht der Agentur weisen in diesem Jahr mehrere Faktoren auf weitere Preissteigerungen. GFMS-Chairman Philip Klapwijk nennt in diesem Zusammenhang Punkte wie die Dollarschwäche, das Zwillingsdefizit der USA und die Gefahr eines scharfen Konjunktureinbruchs in den USA. Angesichts der robusten physikalischen Nachfrage nach Gold sei das Potenzial für Preisrückgänge hingegen gering.
GFMS spielt die Gefahren für den Goldpreis durch einen weiteren Anstieg des kurzfristigen US-Zinsniveaus herunter. Ein großer Teil dieser Entwicklung sei möglicherweise bei dem Edelmetall bereits eingepreist. Es sei zudem mit Blick auf das nachlassende Wirtschaftswachstum nicht zu erwarten, dass die realen US-Zinsen deutlich über null steigen.
Neue Kapazitäten
Was die Angebotsseite betrifft, so ist nach dem Rückgang der weltweiten Produktion im vergangenen Jahr um 128 Tonnen bzw. 5 % laut dem Researchdienst mit einer Ausweitung zu rechnen. Vorausgesagt wird ein Anstieg um 4 % auf 2 570 Tonnen. Dazu tragen vor allem neue Minenkapazitäten bei, die ihre Förderung aufnehmen.
Preistreibend dürfte sich die Entwicklung der Nachfrage aus der Schmuckproduktion auswirken. Im vergangenen Jahr sei diese um 5 % auf 2 610 Tonnen gestiegen. Dies sei insofern bemerkenswert, als der Goldpreis 2004 im Durchschnitt um immerhin 13 % angezogen habe. Die um die Nutzung von Altgold bereinigte Nachfrage für die Schmuckproduktion sei in den abgelaufenen zwölf Monaten um eindrucksvolle 10 % gestiegen. Damit sei der deutliche Rückgang des Vorjahres fast komplett ausgeglichen worden.
Den Goldpreis dürfte außerdem stützen, dass die Hedging-Positionen der Goldproduzenten kleiner geworden sind. 2004 lagen sie mit 1 779 Tonnen auf dem niedrigsten Niveau seit zehn Jahren. Für 2005 wird ein weiterer Rückgang dieser Positionen um 250 bis 300 Tonnen erwartet.
Im abgelaufenen Jahr stieg die Produktion in Goldminen um 5 % auf 2 464 Tonnen. Der Gesamtverbrauch des Metalls betrug 3 164 Tonnen. Die elektronische Industrie fragte dabei 11 % mehr nach, der sonstige Verbrauch einschließlich der Schmuckproduktion legte um lediglich 3 % zu.
Börsen-Zeitung, 29.4.2005
Gold: Zimbabwe fordert Beteiligung an Minen |
Die Regierung in Zimbabwe will Zeitungsberichten zufolge ausländische, in Zimbabwe tätige Goldminen-Betreiber dazu zwingen, 30 Prozent ihres rohstoffreichen Grundbesitzes mit der lokalen Bevölkerung zu teilen. Wie die afrikanische Zeitung „Business Day“ berichtet, soll der Übergang binnen 10 Jahren geschehen. Zimbabwes Präsident Robert Mugabe wolle mit dieser Maßnahme die größtenteils von ausländischen Investoren gehaltenen Rohstoffminen zurück in den Besitz lokaler Investoren bringen. Nach dem Ende der Apartheit soll dies die Beteiligung der Schwarzafrikaner an dem Rohstoffreichtum ihres Landes sichern. Die Beteiligung der Schwarzafrikaner an den Minen soll schrittweise geschehen, so die Zeitung. 20 Prozent binnen zwei Jahren, 25 Prozent in sieben Jahren und 30 Prozent in zehn Jahren. Der Industrieverband Chamber of Mines lies bereits im Herbst 2004 verlauten, mittelfristig 50 Prozent des Besitzes der Minen in Zimbabwe wieder in die Hände lokaler Besitzer bringen zu wollen. Die südafrikanische Impala Platinum betreibt Minen in Zimbabwe und plante dort weitere Investitionen. Anglo Platinum und die Minengesellschaft Rio Tinto sind ebenso in Zimbabwe tätig. Im nächsten Rohstoff-Report (Ausgabe 31) vom 22. August finden Sie eine Analyse zu Impala Platinum. Ein kostenloses Abonnement ist unter diesem Link möglich. Clicken Sie hier. | ||
das war genau die zeit in der ich die ersten blicke aufs gelbe metall geworfen habe... dann hats noch über ein jahr gedauert bis ich die nötigen informationen (ein paar bücher und ein systemkritischer dozent der sich aber dummerweise bis heute, nie an seine eigenen ratschläge hielt und sich jedesmal wenn wir telefonieren ärgert) hatte um die entscheidung zum einstieg zu treffen. schade eigentlich aber besser als heute drüber nachdenken zu müssen...
schauen wir mal wie es weitergeht...
Gruß Guntram