German - Biotech & Small Pharma - Forum
Seite 2 von 3 Neuester Beitrag: 23.11.05 15:02 | ||||
Eröffnet am: | 10.02.03 06:57 | von: Gekko is ba. | Anzahl Beiträge: | 62 |
Neuester Beitrag: | 23.11.05 15:02 | von: martin30sm | Leser gesamt: | 42.918 |
Forum: | Börse | Leser heute: | 8 | |
Bewertet mit: | ||||
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trotzalledem unser "börsenrecht" hätte der olle don corleone nicht besser verfassen können,alle die daran beteiligt waren gehören eingelocht,einschließlich den milchbubis der dtbörse
blaubärgrüsse
blaubärgrüsse
Warste krank??
Oder haste einfach nicht mehr ins Depot geguckt?? Um die Schmerzen zu vergessen??
Liebe Grüße Reiny
Jetzt sag aber nid , du warst die letzten 12 Monate auf Weltreise und hast Dein Geld sinnvoll verzockt :))))
Gruss LALI ..(der jetzt in WE geht )
Und was hat sich so seit den Frustrationsbewertungen von Februar/März 2003 getan?
Dänischer Ausreisser:
Aber natürlich vor allem auch, was weitergehen könnte?
Visionär und Spekulativ, aber ohne Anfeindungen?
An der Börse investiert man, um die Chancen wahrzunehmen. Gibt es hier noch welche?
Grüße
ecki
Zusammensetzung:
http://isht.comdirect.de/html/detail/...rities&sCat=IND&sSym=I1PC.ETR
Grüße
ecki
IPO/Epigenomics: Bookbuilding-Spanne 11,90 - 14,50 EUR
(ISIN: DE000A0BVT96, WKN: A0BVT9)
BERLIN (Dow Jones-VWD)--Die Aktien der Epigenomics AG werden in einer Bookbuilding-Spanne von 11, 90 bis 14,50 EUR angeboten. Dies teilte das Berliner Biotechnologieunternehmen am Samstag
mit. Die Zeichnungsfrist läuft den Angaben zufolge vom 5. bis 15. Juli 2004, die Erstnotiz ist für den 16. Juli 2004 geplant.
Am 15. Juli werde voraussichtlich der Platzierungspreis veröffentlicht. Ohne Greenshoe betrage das Emissionsvolumen 55 bis 67 Mio EUR. Im Rahmen der Mehrzuteilungsoption stünden dem Konsortialführer 693.277 Aktien zur Verfügung. Damit würden ohne Greenshoe 29% und nach vollständiger Ausführung der Mehrzuteilungsoption 32%der Aktien zum Verkauf angeboten. Global Coordinator und Bookrunner ist die US-Investmentbank Morgan Stanley, heißt es. Zudem begleiteten Lehman Brothers und die DZ Bank den Gang an die Frankfurter Börse.
Die bisherigen Hauptanteilseigner würden ihren Aktienbesitz nach vollständiger Durchführung der Transaktion exklusive Greenshoe von zuvor rund 84% auf rund 60% reduzieren. Der Streubesitz liege dann bei rund 29%. Die zu platzierenden Aktien stammen den weiteren Angaben zufolge aus einer Kapitalerhöhung von rund 4.621.849 Aktien. Epigenomics beabsichtige, den Nettoerlös aus dem Börsengang in die Entwicklung eigener Produkte in den Geschäftsbereichen Diagnostics und Pharma Technology zu investieren. Zudem sollen den Angaben zufolge die Kompetenzen in den Bereichen " regulatorische Angelegenheiten/Zulassungen" und klinische Entwicklungen ausgebaut werden. Neben Investitionen in die Weiterentwicklung der DNS-Methylierungstechnologie sei ferner eine Rückführung von stillen Beteiligungen aus der Frühphase des Unternehmens in Höhe von 4,1Mio EUR geplant.
Die im Rahmen des Börsenganges angebotenen Aktien sind ab dem Geschäftsjahr 2004 voll dividendenberechtigt. Allerdings weist das Unternehmen darauf hin, dass in absehbarer Zukunft keine Ausschüttung geplant ist: " Sollte die Gesellschaft zukünftig Gewinne erwirtschaften, beabsichtigt sie, diese hauptsächlich in die Entwicklung eigener Produkte zu investieren." +++ Simon Steiner Dow Jones Newswires/11/2.7.2004/sst
Unternehmen
Firmenprofil
Die Gesellschaft ist ein Molekulardiagnostik–Unternehmen mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung neuartiger Produkte für die Krebsdiagnostik. Die Gesellschaft hat das Ziel, sich auf dem Gebiet der Molekulardiagnostik zu einem der führenden Unternehmen zu entwickeln. Sie konzentriert sich dabei auf die Bereiche Screening, Monitoring, Klassifikation und Ansprache auf Medikamente (" Pharmakodiagnostik" ). Sie beabsichtigt, ihre führende Technologie zur Analyse von DNS-Methylierung dazu einzusetzen, um DNS–Methylierungs–Biomarker und die entsprechenden Test–Systeme als Standardmethode für die Molekulardiagnostik zu etablieren.
Die Gesellschaft entwickelt zum einen Tests für Massenanwendungen (Screening und Monitoring), die auf Körperflüssigkeiten und Abstrichen basieren. Zum anderen entwickelt die Gesellschaft hochwertige Tests für die Klassifikation von Krankheiten sowie für die Pharmakodiagnostik, die auf Gewebeproben basieren. Dabei konzentriert sich die Gesellschaft auf neuartige Tests für diagnostische Fragestellungen, für die derzeit entweder keinerlei Tests verfügbar sind oder die verfügbaren Tests mit großen Belastungen für den Patienten verbunden oder nicht genügend zuverlässig sind.
Fokus Krebs
Die Gesellschaft konzentriert sich derzeit auf das Gebiet der Krebsdiagnostik, das durch einen erheblichen, bisher unbefriedigten medizinischen Bedarf, relativ einfache Produktentwicklung und großes Marktpotenzial gekennzeichnet ist. Zudem führt die wachsende Zahl neuartiger Therapien auf diesem Gebiet zu einer ständig wachsenden Nachfrage nach zuverlässigen diagnostischen Tests, um diese Therapiemöglichkeiten möglichst wirkungsvoll nutzen zu können. Derzeit liegt der Schwerpunkt der Gesellschaft auf Brust-, Prostata- und Darmkrebs. Die Gesellschaft beabsichtigt, in der näheren Zukunft auch Tests für andere Krebsarten zu entwickeln, wie etwa Lymphome, Lungen-, Blasen-, Nieren-, Eierstock- und Leberkrebs sowie Leukämie. Langfristig sollen Entzündungskrankheiten sowie weitere Indikationen wie etwa Endometriose, Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Stoffwechsel-, Herz-, Gefäß- und Autoimmunkrankheiten hinzu kommen.
Tests in der Entwicklung
Im Rahmen einer Kooperation mit Roche Diagnostics, dem Marktführer in der Molekulardiagnostik, befinden sich derzeit fünf Tests im Entwicklungsstadium: jeweils ein Krebs–Screening–Test für Darm–, Prostata– und Brustkrebs und ein molekularer Klassifikationstest für Prostatakrebs sowie ein pharmakodiagnostischer Test für die Planung der Behandlung bei Brustkrebs. Die Gesellschaft arbeitet zudem auf dem Gebiet der Pharmakodiagnostik mit AstraZeneca und mit Wyeth Pharmaceuticals an zwei Pilotstudien.
Strategie und Geschäftsmodell
Epigenomics wendet sich mit seinen Produkten an zwei verschiedene Kundengruppen. Diese Kundengruppen unterscheiden sich im Verwendungszweck der Tests und müssen daher unterschiedlich angesprochen werden. Jedoch sind die Entwicklung sowie die verwendeten Plattformen und Technologien für beide Kundengruppen identisch.
Kundenstruktur
• Screening–, Monitoring– und Klassifikationstests müssen als Test–Kits direkt an klinische Labore und Referenzlabore verkauft und an eine sehr große Zahl von Kliniken und niedergelassene Ärzte vermarktet werden. Kurzfristig sollen Tests an Diagnostikunternehmen lizenziert werden, die den Markt erschließen sollen. Diese Vorgehensweise erfordert mittelfristig den Abschluss einer nur kleinen Anzahl von strategischen Partnerschaften, die jeweils mehrere Produkte abdecken. Langfristig beabsichtigt die Gesellschaft, eigene Vermarktungskapazitäten aufzubauen.
• Das Pharmakodiagnostikgeschäft zielt auf die sehr große Anzahl von Pharma- und Biotechnologieunternehmen ab, die ein Interesse haben könnten, pharmokodiagnostische Tests bei der Entwicklung und Vermarktung ihrer Medikamente einzusetzen. Dieses Geschäftsmodell setzt den Aufbau vieler Kooperationen voraus, die jeweils individuelle Produkte zum Gegenstand haben.
Wertschöpfung
• Die Wertschöpfung bei Screening–, Monitoring– und Klassifikationstests beruht auf direkten Verkaufserlösen der Tests oder Lizenz–Einnahmen, wenn der Verkauf durch Partner erfolgt. Die Höhe der Wertschöpfung bestimmt sich daher nach dem Produktpreis und dem Absatzvolumen.
• Die pharmakodiagnostischen Tests der Gesellschaft zielen in erster Linie darauf ab, den Wert eines Medikaments zu erhöhen. Ein hoher Preis für den begleitenden Test kann dem Absatz des Medikaments schaden. Zielsetzung der Gesellschaft ist es daher, den Wert des Tests für die Vermarktung des Medikaments in erster Linie durch eine Beteiligung am Erlös aus dem Verkauf des Medikaments und nicht durch den Verkauf des Tests selbst zu realisieren.
Die gegenwärtige Entwicklungs– und Vermarktungsstrategie der Gesellschaft besteht darin, mit Diagnostikunternehmen und klinischen Laborarztpraxen mit starker Präsenz am diagnostischen Markt Kooperationen zu schließen. Damit soll für ihre Tests ein zügiger und breiter Marktzugang gesichert werden. In der nahen Zukunft beabsichtigt die Firma, einen größeren Abschnitt der Testentwicklung aus eigenen Mitteln zu finanzieren und erst entsprechend später externe Partner zu suchen, um so den eigenen Ertrag zu steigern. Auf lange Sicht zieht sie in Erwägung, bestimmte Tests durch eigene Referenzlabore zu vermarkten. Das Unternehmen beabsichtigt weiterhin, im Zusammenhang mit der Entwicklung pharmakodiagnostischer Tests mit den Herstellern des jeweiligen Medikaments produktspezifische Entwicklungs– und Vermarktungspartnerschaften einzugehen.
Finanzdaten
Epigenomics hat seit 1999 Finanzmittel in Höhe von ca. € 57 Mio. erhalten. Die Umsatzerlöse entwickelten sich von € 428.000 im Geschäftsjahr 2001 über € 1,775 Mio. im Geschäftsjahr 2002 auf € 10,778 Mio. im Geschäftsjahr 2003. Die Gesellschaft beabsichtigt, neue Kooperationen in beiden SBUs einzugehen, um weitere Umsatzquellen zu erschließen und die Umsätze zu erhöhen.
Seit der Aufnahme der Geschäftstätigkeiten im Jahr 1998 hat sie Verluste erwirtschaftet. Die kumulierten Verluste der Gesellschaft zum 31. März 2004 betrugen ca. € 38 Mio. Die Gesellschaft erwartet, dass sie in den kommenden Quartalen und Geschäftsjahren weiterhin Verluste erwirtschaften wird.
Weitere Infos unter: http://www.epigenomics.de/de/Boersengang/Unternehmen/
Wenn ich die Zahlen mit Morphosys vergleiche sind die doch selbst am unteren Ende sauteuer?!
Grüße
ecki
Dreimal war es knapp, aktuell müsst GPC wieder über 100% zulegen und Morpho dazu verharren....
Morpho macht immer noch am Endgültigen Ausbruch über die Zone 21,6 bis 23 rum, während GPC nach starker Konsolidierung bei 10,5 einen Doppelboden bilden könnte.
Die letzten 6 Monate gingen klar an Morphosys....
Grüße
ecki
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,311583,00.html
05. August 2004 Druckversion | Versenden | Leserbrief
INTERVIEW MIT EPIGENOMICS-GRÜNDER OLEK
"Man kommt sich vor wie der Betreiber eines Bordells"
Anders als die Halbleiterfirmen X-Fab und Siltronic hat das Biotech-Unternehmen Epigenomics den Sprung an die Börse gewagt. Gründer Alexander Olek ärgert sich allerdings über die hiesigen Aktienexperten und denkt laut über eine Verlagerung seines Unternehmens in die USA nach.
usw.
Grüße
ecki
Branche im Aufwärtstrend/Aktienanleger noch misstrauisch
Von Robert Meyer
Nach zwei schwierigen Jahren erwartet die deutsche Biotechnologie-Branche ein Trendwende, ließ der noch junge Industrieverband Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland (BIO Deutschland) jüngst wissen. An der Börse aber ist man dennoch misstrauisch.
Auch wenn die Aktie des Martinsrieder Biotech-Unternehmens Morphosys derzeit mit zu den gefragtesten Werten am Markt gehört und Biotech-Aktien immer wieder auf der Gewinnerliste im TecDax zu finden sind, herrscht laut Börsenexperten noch Misstrauen gegenüber deutschen Biotech-Unternehmen: Zu viele Anleger hätten mit den Aktien der Branche in den vergangenen Jahren Verlust gemacht. Das schreckt vom Aktienkauf ab und gleichzeitig fällt der Anlegerblick über den großen Teich.
Aber an den Markterfolgen amerikanischer Biotech-Unternehmen können sich die Deutschen noch ebenso wenig messen wie an den Erfolgen der Schweizer Firma Serono. Allerdings haben Biotechnologie Firmen hierzulande auch andere Hürden zu bewältigen. Es gibt mehr gesetzliche Vorschriften und die an der Börse notierten Unternehmen stehen einer deutlich kritischeren Einstellung der Kapitalanleger gegenüber. In den USA dagegen, so Profis, würden Anleger mit den Bilanzen von Biotech-Unternehmen professioneller umgehen, auch, weil sie schon mehrere Zyklen von Hochs und Tiefs an der Börse hinter sich haben.
Aktiengewinne macht man in der Regel mit guten, ausgereiften oder hoch bewerteten Produkten. Die Berliner Biotech-Firma Epigenomics zum Beispiel ist auf dem Gebiet der Molekulardiagnostik tätig und konzentriert sich auf das Erkennen von Krebs. Allerdings handelt es sich dabei noch um ein wissenschaftliches Experiment. Genau dieses Risiko wollen viele deutsche Anleger nicht mehr eingehen. Denn als beispielsweise das Schweizer Unternehmen Actelion im November 2004 eine klinische Studie des Medikaments Veletri gegen akutes Herzversagen stoppte, brach der Aktienkurs ein.
Von 2000 bis 2002 erlebte die junge deutsche Biotech-Branche einen Boom, danach ging es erst mal abwärts. 2003 meldeten laut Biotechnologie-Report insgesamt 24 Unternehmen Insolvenz an oder wurden aufgelöst. Zehn Firmen wurden aufgekauft oder fusioniert. Dem stehen laut Report 23 Neugründungen gegenüber. Gestiegen sei vor allem der Anteil sehr kleiner Firmen – 80 Prozent beschäftigten weniger als 30 Mitarbeiter. Mit 145 Mitarbeitern zählt Epigenomics zu den größten deutschen Biotech-Firmen. Insgesamt 350 Unternehmen rechnet der deutsche Biotechnologie-Report der Branche zu. Auf einer englischsprachigen Webseite wiederum ist die Rede von 599 Firmen in Deutschland, allerdings werden hierbei noch andere Bereich der Biotechnologie zugeordnet.
Die deutsche Biotech-Branche ist jung. Das heißt, Geschäfte sind mit Anfangsverlusten verbunden. Im Jahr 2003 betrug der Verlust nach Angaben des Biotechnologie-Reports insgesamt 549 Millionen Euro – immerhin 17 Prozent weniger als 2002. Erstmals in der Geschichte der deutschen Biotech-Industrie habe sich damit der Verlust der Branche im Vergleich zum Vorjahr verringert. Zudem, heißt es, wurde die Produkt-Pipeline gestärkt und das erste Produkt einer deutschen Biotech-Firma zugelassen.
Das hiesige ist für Biotech-Firmen gar nicht so schlecht, heißt es in Branchenkreisen. Deutschland sei in dem Bereich derzeit ein Billiglohnland. Die Gehaltskosten lägen in Amerika rund 30 Prozent höher. Und Schwierigkeiten, qualifizierte Leute zu finden, gebe es hierzulande keine. Besonders nicht in Berlin, wo es drei Universitäten gibt. Deutschland wird in Biotechnologie-Regionen eingeteilt. Besonders erfolgreich sind die Münchner Firmen. Über 30 Medikamentenkandidaten haben dortige Unternehmen derzeit in der klinischen Entwicklung, fast 40 Präparate befinden sich im vorklinischen Stadium.
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Was heißt Biotech?
Im Regelfall sind damit Verfahren oder Produkte gemeint, welche die Nutzung von lebenden Organismen oder zellulären Bestandteilen beinhalten. Dazu gehört die kommerzielle Umsetzung von Erkenntnissen der Molekularbiologie, Virologie, Mikrobiologie und Zellbiologie. Heute zum Beispiel können Bakterien Substanzen produzieren, die sie auf natürliche Weise nie gebildet hätten. In der Bioindustrie gilt die Bioinformatik als Schlüsseltechnologie. Mehr Infos unter: www.bioregio.com
ND
(ND 14.12.04)
http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=64457&IDC=3
Der Prime IG Biotechnology Performance-Index I1PC.ETR oder 723800
Enthaltene Werte:
http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?iPage=1&bWatc...
QIAGEN N.V.
BB BIOTECH AG
GPC BIOTECH AG
MORPHOSYS AG
MEDIGENE AG
EVOTEC OAI AG
MWG-BIOTECH AG
MacroPore Biosurgery Inc
LION BIOSCIENCE AG
CURASAN AG
november AG
EUROFINS SCIENTIFIC S.A.
GIRINDUS AG
Epigenomics AG
Und als chartvergleich mit den größten Bios bei uns am Markt:
Bioindex: schwarz
MorphoSys: grün
Qiagen: oliv
BB Biotech: rot
GPC Biotech: lila
Evotec: blau
MediGene: rosa
Grüße
ecki
FRANKFURT (dpa-AFX) - Biotechnologie-Produkte werden wegen des oftmals fehlenden Nachschubs an umsatzstarken Medikamenten für Pharmaunternehmen auch im kommenden Jahr weiter an Bedeutung gewinnen. "Die Biotech-Unternehmen verfügen über eine Vielzahl innovativer Medikamente, die sich bereits in der klinischen Entwicklung befinden, sind aber ihrerseits bei der Finanzierung umfangreicher klinischer Phase III-Studien sowie bei der Vermarktung oftmals auf die Unterstützung von Pharma-Unternehmen angewiesen", umreißt Fondsmanagerin Nicole Körtge vom dit die Beziehung beider Branchen zueinander. Einen Einstieg in die Biotech-Branche rät die Expertin allerdings nur risikofreudigen Anlegern.
MEHR NEUZULASSUNGEN BEI BIOTECHS
In den vergangenen zwei Jahren hat die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA nach Angaben der DZ-Bank mehr Medikamente von Biotechnologie-Unternehmen zugelassen als von Pharmakonzernen. "Besonders wichtig für die Branche war die Zulassung des Multiple-Sklerose-Medikaments Tysabri", unterstreicht Körtge. Tysabri, das Ende November in den USA von der FDA grünes Licht für die Marktzulassung erhalten hat, ist ein Konkurrenzprodukt zu Scherings Hauptumsatzträger Betaferon (USA: Betaseron) und wird von dem irischen Biotechnologie-Unternehmen Elan Corp. und Biogen Idec entwickelt und vermarktet. Zudem gab die FDA Mitte Dezember Sepracor ihr o.K. für die Markteinführung von Lunesta (ehemals Estorra) gegen Schlaflosigkeit.
Auch 2005 sollten Biotech-Produkte eine größere Rolle bei den Neuzulassungen spielen", erwartet die Expertin. Bei MediGene rechnen die Analysten Thomas Höger und Patrick Fuchs von der DZ-Bank 2005 weiterhin mit positiven Nachrichten zur Umsatzentwicklung sowie zu einem weiteren Pharmadeal. "Einen attraktiven Abschluss einer Vertriebskooperation für das zukünftige Produkt Polyphenon-E erwarten wir 2005 und das Erreichen der Gewinnzone 2006", heißt es bei der DZ-Bank. Ab 2006 sollte MediGene mit Polyphenon E- ein zweites Medikament nach dem Krebsprodukt Eligard auf dem Markt haben. Neuigkeiten könnte es zudem von dem Produktkandidaten MBT-0206 geben, den MediGene 2004 von einer insolventen Münchener Biotechfirma übernommen hatte.
KURSPLUS VON IM SCHNITT 10 PROZENT ERWARTET
Körtge, die seit mehr als fünf Jahren den dit-Biotechnologie-Fonds verwaltet, erwartet durchschnittlich für die Biotech-Branche ein Kursplus von zehn Prozent. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von derzeit 25 bis 30 Prozent bezogen auf die für 2004 erwarteten Gewinne seien derzeit jedoch besonders die US-Werte schon recht hoch bewertet. Dagegen sind im Vergleich zu den amerikanischen Pendants einige deutsche Biotech-Unternehmen recht niedrig bewertet, erklärt Analyst Thomas Schiessle:. "Ein geradezu klassisches Beispiel ist GPC Biotech . Hier ist der Kurs in den USA seit der Börsennotiz an der NASDAQ um mehr als 30 Prozent gestiegen, während wir in Deutschland im gleichen Zeitraum ein Plus von um die 25 Prozent gesehen haben", erklärt der Herausgeber des Branchenkompass BioTech. Auch bei MediGene sieht der Branchenbeobachter Nachholbedarf bei der Aktie.
KOOPERATIONEN MIT PHARMA
"Die meisten deutschen Biotech-Unternehmen haben sich 2004 deutlich weiterentwickelt", so die Experten der DZ-Bank. Zahlreiche Forschungs- und Vermarktungskooperationen sowie Beteiligungskäufe haben die Kurse der jeweiligen Biotechnologie-Unternehmen in die Höhe katapultiert. So hat sich die Aktie des Antikörper-Spezialisten MorphoSys nach dem Einstieg des Schweizer Pharmakonzern Novartis geradezu explosionsartig verteuert. Alleine in diesem Jahr hat das MorphoSys-Papier fast 250 Prozent zugelegt. Punkten konnte die im TecDAX gelistete MorphoSys auch erneut bei Schering . Mit dem drittgrößten deutschen Pharmakonzern, der derzeit 6,62 Prozent an MorphoSys hält, verlängerten die Martinsrieder ihre Kooperation in der Krebsforschung um weitere zwei Jahre. Unternehmenschef Simon Moroney peilt für 2005 einen bisher nicht genau bezifferten Gewinn an. Größter Aktionär ist die Cambridge Antibody Technology Group mit einem Anteil von 10,87 Prozent, während Novartis Pharma hält 9,06 Prozent hält.
KREBSFORSCHUNG LUKRATIV - VIELE PHARMAUNTERNEHMEN WOLLEN SICH ENGAGIEREN
Viele Pharmaunternehmen wollen gerade im lukrativen Geschäft mit Krebsmedikamenten ihr Engagement auf- oder ausbauen: "Diese Tendenz dürfte zu weiteren Beteiligungen von Pharma- an Biotech-Unternehmen führen", erwartet Fondsmanagerin Körtge. Besonders Produkte in späten Phasen der klinischen Entwicklung seien für die Pharmagrößten interessant aber oft zu teuer, unterstreicht Analyst Thomas Schiessle. In der Branche würden für zukünftige Medikamente, die beispielsweise in der Phase I der klinischen Entwicklung seien und eine eher geringe Wahrscheinlichkeit haben auf den Markt zu kommen, 50 bis 150 Millionen Dollar gezahlt. Für Phase II-Produkte müsse ein Pharmakonzern schon 100 bis 200 Millionen Dollar auf den Tisch legen. Wenn das zukünftige Medikament dann schon kurz vor der Markteinführung stehe (Phase III) würden in der Regel immerhin 150 bis 250 Millionen Dollar gezahlt, schätzen die Branchenkenner./ep/js ---Von Elke Pfeifer, dpa-AFX---
Deutsche Pharma-Branche löst sich auf
Novartis startet eine neue Übernahmewelle, und Konzerne wie Bayer schauen dabei zu
Boehringer will nicht, und auch Bayer hat keine Lust. Beide Unternehmen, die zu den spärlichen Resten der deutschen forschenden Pharmaindustrie zählen, denken nicht daran, in die beginnende Schlacht um den Markt mit Generika-Medikamenten in Deutschland einzusteigen.
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis war da nicht so zurückhaltend. Er hat gerade den deutschen Generika-Anbieter Hexal für rund sechs Milliarden Euro übernommen, den Vierfachen des Jahresumsatzes. Durch diesen unerwarteten Schachzug macht Novartis-Vorstandschef Daniel Vasella seinen Konzern nicht nur zum Weltmarktführer bei Generika, sondern setzt auch "eine Welle der Konsolidierung" in der Generika-Branche in Gang, glaubt Volker Fitzner, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price-Waterhouse-Coopers (PWC).
Damit wird das wachsende Geschäft mit Arzneimitteln, deren Patentfrist abgelaufen ist und die vergleichsweise risikofrei verkauft werden können, zunehmend den ausländischen Großkonzernen in der Branche überlassen.
"Wir sind am Anfang eines Trends", vermutet Bernd Wegener, Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie (BPI). Die Pharmakonzerne haben erkannt, so Wegener, welch "enormes Umsatzvolumen" durch den für viele Medikamente auslaufenden Patentschutz auf die Generika-Hersteller zukommt.
Der Druck durch die Sparbemühungen im Gesundheitswesen treibt Patienten wie Ärzte dazu, zur billigeren Pille zu greifen. 2004 erreichte die Zahl der verkauften Generika-Pillenpackungen gut 54 Prozent des gesamten inländischen Pharmamarktes.
"Wir definieren in Deutschland Solidarität und Eigenverantwortlichkeit neu", stellt Ralf Reher, Leiter des Bereichs Gesundheitspolitik bei Bayer in Deutschland, nüchtern fest. Was nicht wirklich wichtig ist, muß der Kranke selbst bezahlen, heißt das. Bayer profitiert von diesem Trend durch den Verkauf von Arzneien, die es ohne Rezept gibt, dem sogenannten OTC (over the counter)-Geschäft.
Das Generika-Geschäft, das sich nur lohnt, wenn einerseits eine große Vertriebsmannschaft bereitsteht, andererseits aber die Produkte nicht von den ungeheuren Kosten der Pharmaforschung kalkulatorisch belastet werden, lockt Bayer nicht. Dabei steht eine ganze Anzahl von Firmen in Deutschland in diesem Bereich zum Verkauf.
So gilt vielen die börsennotierte Stada AG als mögliches nächstes Ziel einer Attacke. Nach einem schwierigen Jahr 2004, in dem das Unternehmen in den Sog des von der Politik verordneten Zwangsrabatts auf Medikamente von 16 Prozent geraten war, läuft das Geschäft jetzt besser. Der Preisabschlag liegt in diesem Jahr nun noch bei sechs Prozent. Stada profitiert jetzt wie die ganze Generika-Branche vom hohen Niveau der Preise für nachgemachte Medikamente in Deutschland, dem größten Generika-Markt Europas.
Interessant für einen Käufer aus der Branche könnte jetzt auch Betapharm werden, das von den Hexal-Eignern, den Brüdern Andreas und Thomas Strüngmann, schon vor einem Jahr an die Risikokapitalgesellschaft 3i verkauft wurde. Die wird es nicht ewig behalten.
Das Angebot ist also da. Aber werden die deutschen Pharmaunternehmen nicht nur verkaufen, sondern auch kaufen? "Ich kann nur hoffen", sagt Pharma-Experte Fitzner, "daß auch deutsche Unternehmen bei der Konsolidierung eine aktive Rolle spielen."
Deutsche Pharma-Branche löst sich auf (2)
Doch danach sieht es derzeit nicht aus. Zwar kaufen durchaus auch deutsche Hersteller dazu. So hat Stada gerade erst das Unternehmen Nizuhpharm im russischen Nischni Nowgorod übernommen. Doch verglichen mit den Hochseilakten der Großkonzerne ist das bestenfalls Bodenturnen.
Die Geschichte wiederholt sich. Schon bei der Fusionswelle der forschenden Pharmakonzerne in den neunziger Jahren waren die Deutschen nicht vorn dabei. Das Pharmageschäft der Hoechst AG verschwand erst im deutsch-französischen Gemeinschaftsunternehmen Aventis, der schließlich mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi-Synthelabo verschmolzen wurde.
Die Bayer AG, noch vor zehn Jahren auf Platz eins der Pharmakonzerne, rangiert jetzt nur noch unter ferner liefen. Größter deutscher forschender Pharmakonzern ist das Unternehmen Boehringer Ingelheim auf Platz 18 der Skala.
Eine ganze Reihe von Mißgeschicken hat die heimische Pharmabranche, einst respektvoll "Apotheke der Welt" genannt, ins Abseits getrieben. Ursachen des Abstiegs sind nicht nur Mißmanagement und schlichtes Pech, wie im Falle Bayer, bei dem Sicherheitsbedenken bei einem Medikament über Nacht gleich 30 Prozent vom Umsatz wegbrechen ließen, sondern auch zu geringer Forscherfleiß. Bis Mitte der neunziger Jahre hat die Branche zu wenig in Forschung und Entwicklung neuer Medikamente investiert, ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung. Statt dessen hätten die Unternehmen lieber Lizenzen von ausländischen Konzernen gekauft, um die eigene Produktpipeline mit neuen Medikamenten zu füllen.
Auch die Politik in Deutschland hält die Branche nicht für hilfreich: "Die Wirtschaftspolitik in Deutschland will einerseits Innovationen fördern, andererseits kassiert die Gesundheitspolitik die Patente, klagt Bayer-Mann Reher: "Wir vermissen eine abgestimmte Politik", sagt er.
Diese Versäumnisse und Fehler rächen sich jetzt bitter. Bislang dienten die Geschäfte mit hochpreisigen neuen Medikamenten als Geldmaschinen für die Unternehmen. Innovative Medikamente steigerten den Gewinn, belebten den Cash-flow, waren gut für den Aktienkurs und ließen die erfolgreichen Konzerne aktiv bei Übernahmen werden. Jetzt, wo die große Zeit der Blockbuster dank fortschreitender Kenntnisse bei der Medikamentenentwicklung möglicherweise zu Ende geht, können die Unternehmen dank voller Kassen ihre Strategie ausweiten.
Sie sehen in den Generika eine gute Möglichkeit, das Geschäft auszubauen und risikoarm, wenn auch keine Spitzenrenditen zu erzielen, so doch gutes Geld zu verdienen. Neben Novartis gilt Sanofi-Aventis als schwer interessiert an diesem Bereich. Er will in fünf Jahren in die Spitzengruppe der Generika-Hersteller vorstoßen. Bislang spielen die Franzosen auf diesem Markt keine große Rolle.
Dem Beispiel der Schweizer folgend hat Sanofi eine Marke revitalisiert, die künftig als Dachmarke für die Generika-Mittel des Konzerns gelten soll.
Was für Novartis die Marke Sandoz ist, wird künftig für Sanofi die Marke Winthrop sein, die einst zum Ölkonzern Total gehörte. Die Marke Hoechst, in Deutschland nicht unbekannt, war den Franzosen dazu nicht gut genug.
Artikel erschienen am 27. Februar 2005