Genmab schmiert vorbörslich ab - Nicht zeichnen
Seite 1 von 1 Neuester Beitrag: 05.10.00 15:49 | ||||
Eröffnet am: | 05.10.00 09:56 | von: Bandit | Anzahl Beiträge: | 7 |
Neuester Beitrag: | 05.10.00 15:49 | von: klunki | Leser gesamt: | 3.471 |
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Hier will die US-Mutter Medarex KAsse machen!
Im Graumarkt liegt man schon innerhalb der Bookbuildingspanne. Meiner Meinung nach die nächste Lycos-Europe und ein glasklarer drittelungskandidat!
Grüße
Bandit
Genmab nicht zeichnen
GoingPublic
Bis 10. Oktober könnten die Aktien des Antikörperproduzenten Genmab A/S
(WKN 565132) in einer Preisspanne von 34 bis 40 Euro gezeichnet werden,
berichten die Anlageexperten von GoingPublic.
Die Erstnotiz sei für den 18. Oktober an der Börse Kopenhagen und am Neuen
Markt vorgesehen. Die Bekanntgabe der Zuteilung und des Emissionspreises
falle auf den 11. Oktober. Begleitet werde die Emission von der UBS
Warburg als
Konsortialführer. Außerdem seien die Commerzbank und die Carnegie Bank im
Konsortium vertreten. Platziert würden 6 Mio. Stammaktien. Weitere 0,9
Mio.
Aktien stünden im Rahmen einer Mehrzuteilungsoption (Greenshoe) zur
Verfügung. Bei voller Ausübung des Greenshoe betrage der Free Float 30,4%.
Das dänische Unternehmen Genmab A/S sei im Februar 1999 von der
amerikanischen Muttergesellschaft Medarex, Inc. gegründet worden. Das
schnellere und kostengünstigere Entwickeln neuer Medikamente auf Basis
menschlicher Antikörper stehe im Mittelpunkt der Unternehmenstätigkeit.
Zur Zeit
würden 24 Mitarbeiter beschäftigt. Zum Ende des Jahres solle sich diese
Zahl auf
40 belaufen. Das junge Unternehmen vertraue auf die Technologie
gentechnisch
veränderter Mäuse des Mutterhauses. Diese einzigartige Allianz ermächtige
zur
Nutzung der amerikanischen Technologieplattform.
Die patentrechtlich geschützte HuMab-Mouse-Technologie ermögliche das
gezielte Auffinden vollständiger Humanantikörper. Die erklärte
Doppelstrategie
stellt einerseits durch geschlossene Partnerschaften mit Oxford
GlycoSciences,
Immunex und Eos Biotechnology mögliche Ansatzpunkte für neue Medikamente,
sogenannte targets, zur Verfügung. Andererseits würden die Dänen die
Strategie
der hauseigenen Produktentwicklung verfolgen.
Die Beteiligung der Medarex belaufe sich vor dem IPO auf 45 %; nach dem
Börsengang werde der Anteil auf 33 % schrumpfen. Diese Partnerschaft
sichere
der Konzernmutter Einnahmen an Forschungserfolgen, da die Tochter über die
europäischen Verwertungsrechte verfüge. Außerdem verdiene die
Konzernmutter
durch Lizenzeinnahmen, die das Tochterunternehmen Genmab im Erfolgsfall an
Medarex zahlen müsse. In der Entwicklungspipeline seien vier Produkte: Ein
Mittel gegen rheumatische Arthritis befinde sich an der Schwelle zur
zweiten
klinischen Testphase. Ein entzündungshemmendes Medikament und zwei
weitere Krebswirkstoffe würden präklinische Testphasen durchlaufen und
sollen
2001 in die Klinik vorstoßen.
Zweifelsohne lasse sich Genmab einer strategischen Unternehmensgründung
zuordnen. Dieses innovative Businessmodell, die Übertragung der
amerikanischen Verwertungsrechte auf ein europäisches Tochterunternehmen,
verkörpere ein Novum in der Biotechnologie und am deutschen
Wachstumsmarkt. Der unerwartet schnell verlaufende Börsengang lasse
vermuten, an der europäischen „Gründer- und Biotech-Konjunktur“ gezielt
teilhaben zu wollen. Die im Vergleich zu anderen Antikörperproduzenten mit
sieben Wirkstoffkandidaten sehr gut bestückte Forschungspipeline der
Medarex
bewerte die Börse mit einer Marktkapitalisierung von ca. 4 Mrd. USD.
Gelinge
das Ausreizen am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne, würde sich für
Genmab eine Marktkapitalisierung von gut 900 Mio. Euro ergeben. Diese
Bewertung erscheine recht ambitioniert, seien doch erste Umsätze nicht vor
2002
zu erwarten und das Erreichen des Break Even auf das Jahr 2005 datiert.
GoingPublic rate nicht zur Zeichnung. Mutige Anleger, die dem sehr großen
Markt für Antikörpermedikamente vertrauen, sollten entweder langfristig
durchhalten oder aufgrund des gewagten Geschäftsmodells durchaus
Zeichnungsgewinne mitnehmen.