Gabriel (SPD) ist ein Fälscher?
Seite 1 von 2 Neuester Beitrag: 27.09.10 01:00 | ||||
Eröffnet am: | 18.09.10 13:20 | von: Rubensrembr. | Anzahl Beiträge: | 31 |
Neuester Beitrag: | 27.09.10 01:00 | von: Gundobad | Leser gesamt: | 2.367 |
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Demnach gründen sich seine Feststellungen nicht in erster Linie auf genetische
Erkenntnisse, sondern auf kulturelle Entwicklungen. Außerdem sei es wissen-
schaftlich unbestritten, dass Intelligenz (zu einem bestimmten Anteil) auch vererb-
lich sei.
http://www.faz.net/s/...9D9B8BBA89725D602A~ATpl~Ecommon~Scontent.html
„Sigmar Gabriel stilisiert mich zum Wegbereiter von Hasspredigern, weil ich von der Evolutionsbiologie nicht schweigen will. Meine Thesen zur Sozialpolitik verfälscht er. Eine Antwort auf die Anklage, die mein Parteivorsitzender in der ,Zeit' gegen mich erhoben hat.“ Ein Gastbeitrag von Thilo Sarrazin.
In Verteidigungshaltung: Thilo SarrazinIn Verteidigungshaltung: Thilo Sarrazin
18. September 2010
Sigmar Gabriel hat in der „Zeit“ vom 16. September 2010 unter dem Titel „Anleitung zur Menschenzucht“ eine „Anklage“ gegen mich veröffentlicht. Darin zitiert er verfälschend aus dem Zusammenhang. Ich stelle fest:
Erstens. Die Fragen, die ich aufwerfe, gründen nicht in erster Linie auf Erkenntnissen der Genetik, sondern vorrangig auf kulturellen Entwicklungen: Ich kritisiere eine überproportionale Zunahme bildungsferner Schichten (auch durch Teile der Migration) in unserem Land, und weil diese Schichten deutlich mehr Kinder bekommen als die bildungsnahen, entstehen Leistungsprobleme im Land. Um dies zu verändern, fordere ich in meinem Buch (Seite 328/329) unter anderem: ab dem dritten Lebensjahr Kindergartenpflicht, um die Bildungsnähe aller Schichten zu fördern; Verschärfung der sprachlichen Anforderungen bei Immigration, damit auch die Kinder der sogenannten „Unterschicht“ die Schule bestehen können; Zuwanderung von Qualifikationen abhängig zu machen, um auch so die Bildungsschichten zu verstärken, die wir für die Zukunft unserer Gesellschaft brauchen. Das alles würde nicht nur die bildungsnahen Schichten fördern, sondern eben auch den Aufstieg aus den bildungsfernen.
Angeborene Ungleichheiten
Zweitens. Es ist richtig und wissenschaftlich unbestritten, dass Intelligenz auch vererblich ist (zu welchen Anteilen auch immer) und dass deswegen ein Land Wert darauf legen müsste, dass auch die beruflich erfolgreichen Frauen und Männer trotz ihrer starken Beanspruchung Kinder „wollen“ können. Dazu habe ich unterschiedliche Ansatzpunkte von besseren Betreuungsangeboten wie in Skandinavien oder Frankreich bis hin zum französischen Familiensplitting (Seite 389) diskutiert und eine andere, pauschale Auszahlung des Kindergeldes (Seite 389/390) in Erwägung gezogen. In diesem Zusammenhang habe ich auch die von allen Bildungspolitikern unbestrittene These aufgenommen, dass Bildung für die individuelle Entwicklung zwar wichtig ist, aber der Erfolg auch stark von der Familienleistung abhängt (Seite 235), die Eltern sich also kümmern müssen.
Dabei habe ich allerdings auch gesagt: „Es gibt Grenzen des Intellekts oder der Persönlichkeit, die eben nicht zu überwinden sind, und es gibt Deprivationen die man durch staatliche Politik nur begrenzt ausgleichen kann.“ (Seite 233) Kein vernünftiger Mensch würde bestreiten, dass es „angeborene Ungleichheiten“ gibt, die, wie ich schreibe, von einem exzellenten Bildungssystem sogar „akzentuiert“ werden können, etwa durch frühe Förderung musikalischer Hochbegabungen.
So aber sind sie nur albern...
Gabriel hat sich in der Zeit sehr differenziert geäußert. Und eine Reihe seiner Argumente sind durchaus nachvollziehbar und keineswegs so flach, wie du es hier darzustellen versuchst...
http://www.zeit.de/2010/38/SPD-Sigmar-Gabriel
Sarrazin hatteja nie behauptet die Gene sind besser als Andere.
Solange das auch keiner macht ists doch okay.
Die Genetik, findet euch damit ab, ist eine Wissenschaft für sich.
Niemals sonst könnte Forscher wissen woher der "Özi, dieser Mumigizierte Bergsteiger" kam. Man müsste die Hälfte der Geschichtsschreibeung bezogen aus die Völkerwanderung streichen.
Es ist nunmal eine Wissenschaft. Der genetische Code sind jedem Menschen seine Grundbausteine. Genauso wie es bei Tieren der Fall ist.
Wir hätten ohne die Genetik niemals gewusst das wir vom Affen abstammen.
Geschweige denn das wir anhand der DNA, Kriminelle überführen können.
Solange das eine unqoutierende Wissenschaft bleibt ist alles in Butter.
ist. Deshalb will er Sarrazin aus der SPD ausschließen, weil Sarrazin seine Aussagen
angeblich vor allem aus Erkenntnissen der Genetik ableitet. Auch das ist eine
Verfälschung. Der eigentliche Skandal ist die Verfälschung der Aussagen Sarrazins
durch Gabriel.
Ich fürchte, da muss erst wieder was in Israel passieren, bevor er mit was anderem nervt.
Der Gabriel hat sich verrudert und will nicht zurück.
Immer raus mit den Unbequemen, wurd auch schon beim Clement versucht, wenn das der Willy noch erlebt hätte
der zudem noch die SPD-Mitglieder dauernd glaubt belehren zu müssen, als
wenn das Schüler wären und keine erwachsenen Menschen. Und der sich intel-
lektuell nur zu wehren weiß, indem er den Rausschmiss androht. Das ist SPD
im Klassenzimmer.
Nun will die Politik nur noch ihr genehme Meinungen zulassen !
Sind wir schon in der Diktatur ?
Weg mit WULF !!!
Für Meinungsfreiheit haben unsere Vorfahren lange gekämpft nun meint einer, der im trüben fischt wie Wulf sie dem Volk wieder nehmen zu können !
Mfg
Kalle
Mfg
Kalle
Rollenverständnis Wulffs als Bundespräsident.
http://news.de.msn.com/politik/politik.aspx?cp-documentid=154685532
von Ulrich Clauß, www.welt.de, letzte Änderung: 16.09.2010
Wulff fordert "ISO-Norm für Journalismus"
Bundespräsident Wulff dreht den Spieß um: Nach dem Bekanntwerden seiner Interventionen im Fall Sarrazin fordert er eine Mediendebatte.
Bundespräsident Christian Wulff
Einen Tag nachdem umstrittene Interventionen von Bundespräsident Wulff in den Entscheidungsbereich der Bundesbank durch Pressemeldungen bekannt wurden, schlägt Wulff zurück und eröffnet eine generelle Medien-Qualitätsdebatte. Nach seinen Vorstellungen sind Medien nötig, „die eine neue Art der Qualitätssicherung, quasi eine ISO-Norm für den Journalismus einführen, auch um die eigene Existenz zu sichern“, sagte er bei der Eröffnung der neuen Zentralredaktion der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Es seien Journalisten gefragt, "die Verantwortungsbewusstsein zeigen, die glaubwürdig sind“, sagte Wulff. Medien, die Zusammenhänge deutlich machten, dienten der Demokratie, weil dadurch jedes Mitglied der Gesellschaft in der Lage sei, an ihr teilzuhaben.
Unterdessen hat das Bundespräsdialamt alle Mühe, seinen Chef aus dem Feuer der Sarrazin-Debatte zu lavieren, in der Wulff früh und eindeutig Partei ergriffen hatte. Nach einem Bericht über eine angeblich stärkere Einflussnahme von Wulff auf die Affäre um Sarrazin hat das Bundespräsidialamt darauf beharrt, nur vermittelnd eingegriffen zu haben.
Sehr geehrter Anleger,
das Vorhandensein von ungefilterter Information ist Voraussetzung und Basis einer jeden freiheitlichen Ordnung. Wobei rein technisch gesehen die Information eine Abfolge von Symbolen ist deren Bedeutung der Empfänger verschlüsselt und das Wesentliche an der Information die Eigenschaft ist, Veränderungen im empfangenden System hervorzurufen. Da es bislang keine einheitliche Theorie der " Information " gibt, sondern lediglich unterschiedliche Modelle, steht eine eindeutige Definition des Begriffs " Information" noch nicht zur Verfügung. In John Bogarts Einführung in den praktischen Journalismus wird Information wie folgt definiert: „ News is what's different.“ Die Meinung , die auf der Information aufsetzt, ist die in einem Menschen bestehende subjektive Ansicht bzw. Einstellung zu Zuständen, Ereignissen oder anderen Personen (auch Werturteil). Die Meinungsfreiheit , auch Redefreiheit, ist das gewährleistete subjektive Recht auf freie Rede sowie freie Äußerung und (öffentliche) Verbreitung einer Meinung in Wort, Schrift und Bild sowie allen weiteren verfügbaren Übertragungsmitteln. Die Meinungsfreiheit ist ein Menschenrecht und wird in der Verfassung von freiheitlichen Staaten als ein gegen die Staatsgewalt gerichtetes Grundrecht garantiert. um zu verhindern, dass die öffentliche Meinungsbildung und die damit verbundene Auseinandersetzung mit Regierung und Gesetzgebung beeinträchtigt oder gar verboten wird. In engem Zusammenhang mit der Meinungsfreiheit sichert die Informationsfreiheit den Zugang zu wichtigen Informationen, ohne die eine kritische Meinungsbildung gar nicht möglich wäre; das Verbot der Zensur verhindert die Meinungs- und Informationskontrolle durch staatliche Stellen . Im Unterschied zu einer Diktatur sind der Staatsgewalt in einer Demokratie die Mittel der vorbeugenden Informationskontrolle durch Zensur ausdrücklich verboten. Um es kurz auf den Nenner zu bringen: Wer das Wort, die Information und die Meinung beherrscht, beherrscht die Menschen. Aus diesem Grunde ist höchste Achtsamkeit geboten, wenn führende Vertreter eines Staates auch nur im Entferntesten den Anschein erwecken oder auch nur in die Nähe dessen kommen, wo der Eindruck erweckt wird, dass diese Informationsfreiheit eingeschränkt werden soll. Unser Bundespräsident hat gestern mit einer Rede anlässlich der Einweihung der neuen Zentralredaktion der dpa sich zu einer äußerst unglücklichen Wortwahl hinreißen lassen. So forderte er eine ISO-Norm für Journalismus. Wobei Normung laut Wikipedia „die planmäßigen Vorgänge und Tätigkeiten zum Schaffen und Inkraft setzen von Regelungen bezeichnet, mit denen materielle und immaterielle Gegenstände vereinheitlicht werden. Normung kommt vor allem zur Anwendung, wenn gleichartige oder ähnliche Gegenstände in vielen unterschiedlichen Zusammenhängen an verschiedenen Orten von verschiedenen Personenkreisen gebraucht werden. Normung hat zum Ziel, innerhalb des Interessentenkreises national wie international durch Vereinheitlichungen und Standardisierungen technische Anwendungshemmnisse zu vermeiden und den Austausch von Waren und Dienstleistungen zu fördern. Weitere Folgen einer Normung sind Rationalisierung, Kompatibilität, Gebrauchstauglichkeit und Sicherheit bei der Verwendung von Produkten und Dienstleistungen.“ Mit dieser Norm will unser Bundespräsident „ Berichtenswertes vom restlichen Informationsmüll trennen .“ (Originalzitat!) Ferner soll es „ mehr Drama, Personalisierung, Emotionalisierung und häufig zur Schau gestellte Distanzierung von der Welt der Politik “ entgegenwirken. Dies ist nötig weil auch seriöse Meldungen im Netz inzwischen ohne Bezahlung verfügbar sind, weil illegal kopiert wird. Informationen müssen gewichtet, in einen sinnvollen Zusammenhang gebracht und vor allem - überprüft werden.“ „ Denn gerade in Zeiten der Nachrichtenflut brauchen wir Profis, die das Wichtige vom Unwichtigen trennen und das Richtige vom Falschen. Wer überprüft, verliert Zeit, aber die Häufung von Fehlern und Dementis untergräbt Vertrauen und macht den Profijournalismus dem Laienjournalismus dann doch zu ähnlich “ „Wir brauchen Orientierung im immer dichteren Gestrüpp von Meldungen, Mutmaßungen und Meinungen. Wir brauchen Journalisten, die Verantwortungsbewusstsein zeigen, denen wir vertrauen können, die verlässlich und glaubwürdig sind. Wir brauchen Kontroversen, Konflikte und Kritik. Aber keine Verletzungen, Verspottung, Verachtung.“ Und weiter „Diese Verantwortung ist heute, gerade mit Blick auf die Komplexität von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen und mit dem Druck, unter dem viele Entscheider heute stehen, größer als jemals zuvor. Deswegen brauchen wir Medien, die neue Formen der Qualitätssicherung - quasi eine ISO-Norm - entwickeln, um auch für sich die Zukunft zu sichern und wir brauchen eine intensive Debatte darüber, wie man es schafft unter dem Druck, dem Sie ausgesetzt sind, den nach wie vor gültigen Qualitätskriterien Rechnung zu tragen.“ Und er endet die Rede mit dem Appell an die dpa Journalisten: „ Bleiben Sie solidarisch “. Solidarität bezeichnet übrigens eine, zumeist in einem ethisch-politischen Zusammenhang benannte Haltung der Verbundenheit mit – und Unterstützung von – Ideen, Aktivitäten und Zielen anderer. Sie drückt ferner den Zusammenhalt zwischen gleichgesinnten oder gleichgestellten Individuen und Gruppen und den Einsatz für gemeinsame Werte aus. Wissen Sie, was ich die ganze Zeit gedacht habe, als ich mir den Redetext, den Sie unter www.bundespraesident.de nachlesen können, wieder und wieder durchlas. Das unser Bundespräsident da etwas durcheinander gebracht hat. Denn wenn Herr Wulff von Verletzungen, Verspottung und Verachtung spricht, so erinnert mich das doch sehr an seine Zunft. Die jüngste Haushaltsdebatte, für die ich mir ein paar Stunden Zeit nahm, ist exemplarisch dafür. Und so wäre es mehr als angebracht, wenn Herr Wulff die Forderungen und Appelle – in selbstkritischer Manier - zunächst an seine Kollegen richten würde. Wobei selbst ich eine ISO-Norm für Politik nicht fordern würde. Andererseits wäre ein Führerschein bzw. ein Fähigkeitsnachweis für Politiker um die Qualität der Entscheidungen zu verbessern, durchaus nachdenkenswert. Denn viel zu oft ist nicht die Kompetenz und Wählernähe entscheidend, sondern der Listenplatz, der allzu häufig über Wohlverhalten und Heulen mit den Wölfen erkauft wird. Auch glaube ich immer weniger, dass angesichts der drängenden und komplexen Zukunftsfragen die Norm „ Fraktionszwang “, die sich u.a. darin äußert, dass immer nur die Reden und Ideen eigener Parteigänger beklatscht werden und alle anderen ausgelacht, dazwischengeredet, gebuht und aufgestanden und gegangen wird, dem hohen Anspruch der Zukunft unseres Volkes gerecht wird. Ist es die Norm, die Herr Wulff von uns Journalisten erwarten, dass Abweichler nicht nur um ihren Listenplatz fürchten müssen, sondern kalt in die Ecke gestellt und aufs Schlimmste diskriminiert werden? Ist es die Norm, die Sie erwarten, dass man im vorauseilenden Gehorsam und wegen gewisser Tabus in Deutschland gewisse Themen am besten gar nicht anspricht, wenn man nicht fertig gemacht werden will, auch wenn man im Recht ist? Und damit unhaltbare Zustände weiter unter der Oberfläche gären? Nein, das letzte was wir in diesem Lande brauchen, ist eine ISO-Norm für Journalismus. Das wäre der Anfang vom Ende. Gerade die Vielfältigkeit ist es und dazu zählt für mich gerade auch der zu Unrecht von Herrn Dr. Wulff diskriminierte „ Laienjournalismus“ , die wir brauchen. Offenbar kommt Herr Dr. Wulff und die Politik derzeit mit der dem Internet zu verdankenden Verbreitung der Meinungsfülle nicht zu Recht. Jetzt können eben nicht mehr bzw. immer weniger ein paar Journalisten in Hinterzimmern geimpft und „ auf Linie “ gebracht werden. Und Deals in Form von „ Information gegen Politpräsenz “ im noch so kleinen Regionalblatt, wie es übrigens täglich der Fall ist, gemacht werden. Nach dem altbekannten Motto eine Hand wäscht die andere. Und so sehr wir Solidarität und Gemeinwohl benötigten, im Journalismus und bei der Meinungsbildung ist zumindest die Solidarität mit der Politik völlig fehl am Platz. Gerade unsere Vergangenheit lehrt, dass es das Wort ist, das zu Taten führt. Worte können nicht nur verletzen, sondern auch töten. Man spricht nicht umsonst von Schreibtischtätern. Auch lehrt die Vergangenheit und die Lehre aus zahlreichen Unrechtstaaten auf dieser Welt, dass es das Wort und die Information ist, die als erstes unter Kontrolle gebracht wird, um ein Land zu unterdrücken und zu beherrschen. Insofern ist die Forderung nach einer Normierung eine unnötige und meine Erachtens verantwortungslose Forderung. Dass Sie, Herr Bundespräsident, wiederum ohne Not sich als Staatsoberhaupt dafür hergeben, verwundert mich. Insofern erhalten Sie von mir ein Ablehnung mit einem entschiedenen Nein. Weil ich diesbezüglich Verfassungspatriot bin und es mit der Verfassungsgerichts- Rechtsprechung halte. Das hat nämlich noch vor gar nicht allzu langer Zeit folgendes im Fall des Zeit-Herausgebers Naumann (Bezeichnung: „ durchgeknallter Staatanwalt “) festgestellt: In diesem zu berücksichtigenden Kontext erlangt die Vermutung für die freie Rede umso schwereres Gewicht, als die geübte Kritik die Ausübung staatlicher Gewalt zum Inhalt hatte; die Meinungsfreiheit ist aber gerade aus dem besonderen Schutzbedürfnis der Machtkritik erwachsen und findet darin unverändert ihre Bedeutung (vgl. BVerfGE 93 , 266 ). Teil der von Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG umfassten Freiheit, seine Meinung in selbstbestimmter Form zum Ausdruck zu bringen (vgl. BVerfGE 54 , 129 ; 60 , 234 ) , ist auch, dass der Äußernde von ihm als verantwortlich angesehene Amtsträger in anklagender und personalisierter Weise für die zu kritisierende Art der Machtausübung angreifen kann, ohne befürchten zu müssen, dass die personenbezogenen Elemente seiner Äußerung aus diesem Kontext herausgelöst betrachtet werden und als solche die Grundlage für eine einschneidende gerichtliche Sanktion bilden. Die Personalisierung eines Sachanliegens in anklagender Form ist in solch unterschiedlicher Form und Intensität möglich, dass es nicht gerechtfertigt wäre, die Meinungsfreiheit in diesen Fällen wie bei Schmähungen stets und ungeachtet der weiteren Umstände zurücktreten zu lassen. Vielmehr ist es erforderlich, in die gebotene Abwägung einzustellen, ob der Betreffende als private Person oder sein öffentliches Wirken mit seinen weitreichenden gesellschaftlichen Folgen Gegenstand der Äußerung ist und welche Rückwirkungen auf die persönliche Integrität des Betroffenen von der Äußerung ausgehen „ In der öffentlichen Auseinandersetzung, insbesondere im politischen Meinungskampf, muss daher auch Kritik hingenommen werden, die in überspitzter und polemischer Form geäußert wird, weil andernfalls die Gefahr einer Lähmung oder Verengung des Meinungsbildungsprozesses drohte (vgl. BVerfGE 54 , 129 , 137 f.; 60 , 234 , 241 ; 66 , 116 , 139 ; 82 , 272 , 281 f.). Ich habe in einer ähnlichen Sache vor dem Landgericht München verloren. Und wollte mir nicht zuletzt aus finanziellen Gründen nicht den Weg bis zum Verfassungsgericht antun. Dass diese Bundesverfassungsgerichtrechtsprechung auch noch vom letzten Richter im hintersten Winkel dieser Republik respektiert wird und danach Recht gesprochen wird, dafür sollte sich ein Bundespräsident meiner Meinung nach vorrangig einsetzen. Denn dies ist heute leider ein Privileg von großen Verlagen. Die vielen kleineren Schreiber, die tagtäglich wegen der Nutzung ihres verfassungsgemäßen Rechte verurteilt werden oder sich in Selbstzensur üben, kommen meist gar nicht an die Öffentlichkeit. Wobei wohlgemerkt auch der Herausgeber der DIE ZEIT wurde zunächst verurteilt. Das spricht Bände. Statt einen Bundespräsidenten, der ISO-Normen fordert, würde ich mir also einen wünschen, der die informelle Selbstbestimmung das Grundrecht der Information und Meinungsfreiheit in den Vordergrund rückt. Und nicht eine an dieser Stelle völlig fehl angebrachte Solidarität des Journalismus mit wem auch immer. Und so schätze ich gerade die durch das Internet mit dem „ Laienjournalismus “ ermöglichte Meinungsfreiheit in ihrer bunten Vielfalt, selbst wenn sie mitunter verletzend ist und weh tut. Weil ich keine Norm, die da heißt „ political Correctness “ wünsche. Davon haben wir genug, wie die letzte politische Debatte gezeigt hat. Nicht Selektion von Information, Vorverurteilung und Diskriminierung oder Normierungen bringen uns weiter. Sondern Vielfalt und Andersartigkeit. Auch und gerade weil sie für die Herrschenden unbequem ist.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und stets hohe Renditen.
Ihr Norbert Lohrke
1. Solange gebildete, berufsintegrierte und akzentfreies Deutsch sprechende Muslima in Talkshows mit wirklichkeitsfernen Sätzen wie „die Frage der Integration stellt sich gar nicht“ so tun, als sei ihr Typ exemplarisch für die muslimische Minderheit in Deutschland und die Gleichstellung muslimischer Frauen eben um die Ecke – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
2. Solange diese Vorzeige-Muslima sich lieber die Zunge abbeißen würden als einzugehen auf das, was kritische Muslima so authentisch wie erschütternd berichtet haben über den Alltag der Unterdrückung, Abschottung und Ausbeutung, der Zwangsehe und Gefangenschaft muslimischer Frauen und Mädchen bis hin zu der unsäglichen Perversion der „Ehrenmorde“ – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
3. Solange widerstandslos hingenommen wird, dass Moscheen in Deutschland nach Eroberern der türkisch-osmanischen Geschichte benannt werden, nach Sultan Selim I. oder, wie im Fall der sogenannten Fatih-Moscheen, nach Mehmet II., dem Eroberer von Konstantinopel – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
4. Solange höchste türkische Verbandsfunktionäre, wie der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mayzek, vor laufender Kamera und Millionen Zuschauern erklären können, Scharia und Grundgesetz seien miteinander vereinbar, ohne sofort des Landes verwiesen zu werden – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
5. Solange rosenkranzartig behauptet wird, der Islam sei eine friedliche Religion, und flapsig hinweggesehen wird über die zahlreichen Aufrufe des Koran, Ungläubige zu töten, besonders aber Juden, Juden, Juden – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
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6. Solange die weitverbreitete Furcht vor schleichender Islamisierung in der Bevölkerung als bloßes Luftgebilde abgetan wird und nicht als demoskopische Realität ernst genommen – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
7. Solange von hiesigen Verbandsfunktionären und türkischen Politikern penetrant auf Religionsfreiheit gepocht wird, ohne jede parallele Bemühung um Religionsfreiheit in der Türkei – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
8. Solange nicht offen gesprochen wird über islamische Sitten, Gebräuche und Traditionen, die mit Demokratie, Menschenrechten, Meinungsfreiheit, Gleichstellung der Geschlechter und Pluralismus nicht vereinbar sind – so lange hat Thilo Sarrazin Recht.
9. Solange die großen Themen der Parallelgesellschaften wie Gewaltkultur, überbordender Nationalismus, offener Fundamentalismus, ausgeprägter Antisemitismus und öffentliches Siegergebaren mit demografischer Drohung nicht zentrale Punkte des nationalen Diskurses sind – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
10. Solange Deutschlands Sozialromantiker, Gutmenschen vom Dienst, Pauschal-Umarmer und Beschwichtigungsapostel weiterhin so tun, als sei das Problem Migration/Integration eine multikulturelle Idylle mit kleinen Schönheitsfehlern, die durch sozialtherapeutische Maßnahmen behoben werden können – so lange hat Thilo Sarrazin recht.
Postskriptum.
Ein integrationsfördernder Vorschlag: Wenn denn das offene Haar der Frau die männliche Begierde weckt, wäre es da nicht besser, den Männern Handschellen anzulegen, als den Frauen das Kopftuch zu verordnen?
Ich vermisse zB auch, dass sich die einflussreichen muslimischen Verbände - so wenigstens mein Eindruck- eindeutig und glaubwürdig von unter islamistischer Flagge wütenden extremistischem Mördergesindel distanzieren und sich damit unserer Werteordnung unzweideutig zugehörig erklären.
Die Angst vor diesem Gesindel erklärt für mich nur einen Teil der Wahrheit.
Zum Kopftuch: Für mich ist das nur eine Sackgasse, die aus archaischer Zeit herrührt und die Minderwertigkeits- und Verlassenheitsängste der Männer deutlich macht. Sie tun mir leid.
Und unter religiösem Schein lässt sich vieles verstecken.
nach Auschwitz zu sehen, ist eher das Problem von Gabriel.
http://www.welt.de/politik/deutschland/...rne-natuerlich-Deutsch.html
Yoram Ben-Zeev: Darüber wurde in Israel kaum berichtet. Was mich betrifft: Ich bin kein Biologe, aber ich erinnere mich gut an die Rede des israelischen Schriftstellers Amos Oz bei Ihnen im Verlag, der vor zwei Jahren davon sprach, dass die deutsche Kultur jüdische Gene besitzt und das Judentum deutsche Gene hat. Damals bekam er Applaus. Ich glaube, diese Diskussion über Gene ist gar nicht so wichtig. Das große Interesse an Sarrazin besteht doch offenbar deshalb, weil er die Missstände der Integrationspolitik anspricht. Mich interessiert die Reaktion auf Sarrazin deshalb mehr als seine Thesen, die an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas unsensibel formuliert sind.
Sie will ja auch nicht wahrhaben, was die Spatzen schon lange von den Dächern pfeifen.
Am Rande bemerkt: wie man die Argumentation in diesen Artikel von Gabriel, der sich einen einzigen Punkt herauspickt, und in diesen dann alle möglichen Dinge hineininterpretiert, als differenziert bezeichnen kann, kann ich nicht nachvollziehen.
http://www.zeit.de/2010/38/SPD-Sigmar-Gabriel
Gabriel: Sanktionen gegen
Integrationsverweigerer
SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel fordert
ein konsequentes Durchgreifen gegen
notorische Integrationsverweigerer.
Berlin (dpa) - SPD-Chef Sigmar
Gabriel fordert ein konsequentes
Durchgreifen gegen notorische
Integrationsverweigerer. "Wer auf
Dauer alle Integrationsangebote
ablehnt, der kann ebenso wenig in
Deutschland bleiben wie vom
Ausland bezahlte Hassprediger in
Moscheen", sagte er "Spiegel
Online".
"Und wo es Kriminalitätsbrennpunkte
gibt, egal ob deutsche oder ausländische,
da brauchen wir zur Not auch deutlich
mehr polizeiliche Präsenz vor Ort", fügte
der Parteivorsitzende hinzu. Das
Sicherheitsgefühl der Deutschen sei
auch etwas, vor dem man Respekt haben
müsse.
Integration heiße zunächst fördern, also
Sprachangebote,
Familienbildungszentren in sozialen
Brennpunkten und Ganztagsschulen
auszubauen sowie Lehrstellen zu
vermitteln, sagte Gabriel. Die vielen
gelungenen Beispiele für Integration
müssten öffentlich vorgezeigt werden.
"Deutschland kann doch stolz darauf
sein, wie viele Kinder eingewanderter
Gastarbeiterfamilien längst bei uns
Wissenschaftler, Facharbeiter oder
Unternehmer sind", sagte er. Aber
natürlich müssten die Menschen auch
gefordert werden.
Gabriel verteidigte erneut das laufende
Parteiausschlussverfahren gegen den
SPD-Politiker und scheidenden
Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin.
"Seine Thesen sind ein Gebräu aus der
Tradition der Rassenhygiene der
zwanziger Jahre", sagte der SPD-Chef.
Sarrazin hatte mit seinen umstrittenen
Thesen zur angeblich mangelnden
Integrationsbereitschaft von Muslimen
eine große Debatte in Deutschland
ausgelöst.
Quelle: dpa-info.com GmbH