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PDS sucht «strategische» Kooperation mit SPD
Die PDS bemüht sich um eine Zusammenarbeit mit der SPD. In einem offenen Brief formulieren zwei PDS-Politiker (Brie / Gysi), in welchen Bereichen sie sich eine Kooperation mit der SPD wünschen.
Die PDS sucht die «strategische» Zusammenarbeit mit dem linken Flügel der SPD. «Unserer Meinung nach ist die Zeit herangereift, die Möglichkeiten, Schwierigkeiten und politischen Inhalte einer Zusammenarbeit in Schlüsselfragen aktueller Politik und gesellschaftlicher Reformen offen zu diskutieren», schreiben der PDS-Europaabgeordnete André Brie und der Berliner Ex-Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) in einem Brief an den ehemaligen SPD-Vorsitzenden und Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine, den die «Frankfurter Rundschau» dokumentiert.
Es gehe ihnen nicht um eine Regierungszusammenarbeit auf Bundesebene oder gar um eine Vereinigung der beiden Parteien, schreiben Brie und Gysi. Es sei aber «an der Zeit, darüber zu reden, ob SPD und PDS auch gemeinsame Verantwortungen und Möglichkeiten haben».
Die PDS setze ihre Hoffnungen für einen «linken Aufbruch» vor allem «in die internationalen globalisierungskritischen Bewegungen». «Wir möchten uns auch dafür einsetzen, dass SPD und PDS fähig werden, in diesem Sinne strategisch zusammenzuarbeiten», zitiert die Zeitung aus dem Brief. Kooperieren möchten die beiden PDS-Politiker gerne bei der Verhinderung eines Krieges gegen Irak, bei er Unterstützung für Ostdeutschland und dem Kampf gegen «die anhaltende Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben».
Gysi sagte der «Leipziger Volkszeitung», dass er für die Zukunft seiner Partei schwarz sehe, sollte sie bei der Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. «Jetzt geht es um die Wurst», sagte Gysi. Immerhin habe die Partei ein schlagkräftiges Argument für sich: «Wer uns wählt, verhindert Stoiber.»
Fliege die PDS aber ganz raus, dann sei das «zerstörerisch». Dann würden sich «die linken Dogmatiker austoben».
Gysi möchte den Sozialismus wieder attraktiver machen, wie er dem Blatt sagte. Die Politik müsse wieder die Vorherrschaft vor der Wirtschaft haben. Als Partner nannte er dabei Lafontaine. Verbindend sei eine linke europäische Vision.
Nach Informationen der Zeitung werde in der PDS ein Plan diskutiert, der für den Fall greifen solle, dass Rot-Grün nach der Wahl nur eine Handvoll Abgeordneter zur Mehrheit fehlen würde. Die PDS würde Rot-Grün utnerstützen und wünschte sich als Gegenleistung für ihre Stimmen Gysi als Ost-Beauftragten der Bundesregierung, so der Plan laut «Leipziger Volkszeitung». (nz)
Brief von Gregor Gysi und André Brie an Oskar Lafontaine
Lieber Oskar Lafontaine,
um mit der Tür ins Haus zu fallen: Wir setzen uns mit diesem Brief nicht für eine wie auch immer geartete Regierungszusammenarbeit zwischen der SPD und der PDS auf Bundesebene ein. Wir halten auch Erwägungen über eine künftige Vereinigung für völlig falsch und unnötig, weil sie politisch und kulturell kontraproduktiv sind. Die Linke sollte in Anbetracht der sozialen und kulturellen Heterogenität der Gesellschaft differenziert organisiert bleiben. Wichtig ist uns, dass zentrale Fragen dieser Gesellschaft, des Lebens der Menschen, in den Vordergrund linker Debatten treten müssen.
Wir glauben, dass die unweigerlich großen gesellschaftlichen und politischen Veränderungen, die in der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union herangereift sind, prinzipiell unterschiedliche Antworten finden können. Verkürzt gesagt, geht es sehr wohl um die Alternative zwischen einer primär neoliberalen und weltmarktorientierten oder einer sozialen, solidarischen, ökologischen und demokratischen Modernisierung der Gesellschaft.
Wir haben in den vergangenen Jahren persönlich gute Erfahrungen im Gespräch, Kontakt und in der Zusammenarbeit mit Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten gemacht. Es ist an der Zeit, darüber zu reden, ob SPD und PDS in der Lösung dieser Aufgabe auch gemeinsame Verantwortungen und Möglichkeiten haben. Dabei sind uns die geschichtlichen und aktuellen Differenzen sehr wohl bewusst, und die ursprünglich gemeinsame Wurzel in der Sozialdemokratie August Bebels und Wilhelm Liebknechts mag heute aus unterschiedlichen Gründen nur noch eine geringe Rolle spielen.
Die PDS hat mit der diktatorischen Tradition des osteuropäischen Staatssozialismus gebrochen, einen demokratischen Wandlungsprozess vollzogen, dessen Ehrlichkeit und Verlässlichkeit wichtigen Proben stand gehalten hat, unumkehrbar, wenngleich bei weitem nicht abgeschlossen ist. Es bleibt eine beständige Aufgabe der PDS, der Partei, zu der wir gehören, sich konsequent mit den undemokratischen Teilen der SED-Geschichte und ihren umfassenden Folgen auseinander zu setzen. Dazu gehört auch die restlose Überwindung des so zerstörerischen und törichten Antisozialdemokratismus von KPD und SED. Wir wissen um die beispielhafte demokratische Tradition der SPD innerhalb der deutschen Parteienlandschaft, aber Sie werden verstehen, dass wir die Geschichte und Gegenwart der SPD auch nicht unkritisch sehen.
Von beiden Parteien hoffen wir, dass sie sich den grundlegenden Forderungen und Zielen der modernen internationalen sozialen Bewegungen und ihrem Anspruch öffnen: »Eine andere Welt ist möglich!«
Unserer Meinung nach ist die Zeit herangereift, die Möglichkeiten, Schwierigkeiten und politischen Inhalte einer Zusammenarbeit in Schlüsselfragen aktueller Politik und gesellschaftlicher Reformen offen zu diskutieren. Wir wenden uns an Sie, weil sich die gegenwärtig regierende SPD linken gesellschaftspolitischen Debatten eher verschließt und Sie es bekanntlich waren, der nicht gewillt war, einen neoliberalen Regierungskurs mitzutragen.
1. Sie, Oskar Lafontaine, und wir waren 1999 ebenso wie nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 überzeugt, dass Kriege die falsche Antwort sind. Niemand kann Sympathie mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein haben. Aber ein Krieg gegen den Irak, auch noch unter Bruch des Völkerrechts, muss verhindert werden. Wir sind uns sicherlich einig, dass ein solcher Krieg die Pulverschnur in die explosivsten, eng mit einander verwobenen Regionen dieser Erde entzünden kann. Die Verhinderung dieses Krieges ist möglich. Doch es fällt uns nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre schwer zu glauben, dass die aktuelle Regierungskritik am USA-Kurs über den Wahlkampf hinaus Bestand haben wird. Die militärische Dominanz der USA ist geschichtlich beispiellos und wird für eine imperiale Weltpolitik genutzt. Die US-Administration ist offensichtlich zu einem Amoklauf gegen das Völkerrecht sowie das Rüstungskontroll- und Abrüstungssystem entschlossen. Die Gefahren dieser Politik sind offensichtlich. Die »uneingeschränkte Solidarität« mit der USA-Politik durch die Bundesregierung war unter diesem Gesichtspunkt von Anfang an falsch. Es geht nicht um einen Antiamerikanismus, sondern um die Verteidigung und Stärkung des internationalen Rechts gegen den US-amerikanischen Sonderweg des Unilateralismus. Deshalb sind ein aktives gesellschaftliches Klima erforderlich und die Alternative einer echten gemeinsamen europäischen Außen- und Sicherheitspolitik, eine außen- und sicherheitspolitische Emanzipation der EU. Beides sind Aufgaben größter Dimension. Wir meinen, dass SPD und PDS einen Beitrag dazu leisten können und müssen. Wir fordern dabei ausdrücklich unsere eigene Partei auf, sich prinzipiell zu einer Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik der EU zu bekennen. Deren Verantwortung und Chance besteht nach unserer Überzeugung in der Stärkung kooperativer internationaler Sicherheitsstrukturen, in präventiver und primär ziviler Sicherheitspolitik, in Beiträgen zu einer nachhaltigen globalen Entwicklungs- und Demokratiepolitik, nicht im vergeblichen und die Gefahren nur vergrößernden Versuch, militärisch und militärpolitisch mit den USA mithalten zu wollen.
2. Wir haben in den vergangenen zwölf Jahren eine große Bereitschaft der gesamten Gesellschaft zur Solidarität mit dem Osten Deutschlands erlebt. In der Hochwasserkatastrophe jüngst ist sie wieder eindrucksvoll bewiesen worden. Doch entscheidende Probleme des Ostens sind trotz gewaltiger finanzieller Transfers ungelöst, viele Benachteiligungen nicht überwunden. Gemessen an eigener Wirtschaftskraft, Zurückdrängung der enormen Arbeitslosigkeit und Beseitigung aller Diskriminierungen muss bisher ein Scheitern der Anstrengungen festgestellt werden. Die vielfältigen Schwierigkeiten bei einer umfassenden Veränderung dieser Situation kennen wir. Doch das Ruder muss jetzt herumgeworfen werden. Die wirtschaftlichen Schäden und sozialen Verwerfungen drohen unumkehrbar zu werden. Wir meinen, dass es erstens endlich einen realistischen, aber relativ kurzfristigen Zeitplan für die vollständige Angleichung von Löhnen im öffentlichen und privaten Bereich, der Renten, der Zahlungen an Ärztinnen und Ärzte usw. geben muss. Angesichts der strukturellen Schwäche der ostdeutschen Wirtschaft wird das ohne staatliche Unterstützung nicht möglich sein, aber unserer Meinung nach letztlich die Wirtschaftskraft des Ostens stärken. Zweitens: Beseitigt werden müssen nun endlich auch alle Sondergesetze, die Ostdeutsche benachteiligen. Drittens müssen realisierbare Vorstellungen für eine deutlich gestärkte eigenständige Wertschöpfung in Ostdeutschland entwickelt werden. Viertens sollten wir gemeinsam dazu beitragen, das Miteinander in der Hochwasserkatastrophe zum Miteinander im gesellschaftlichen Alltag zu machen und kulturelle und andere Unterschiede als Bereicherung und nicht als Hindernis für das Zusammenwachsen unserer Gesellschaft zu achten.
3. Unser Gemeinwesen muss demokratisch und sozial gestaltbar bleiben. Es kann nicht dabei bleiben, dass der öffentlichen Hand in Kommunen, Ländern und Bund die finanziellen Mittel dafür fehlen. Die Bundesrepublik 2002 ist doch nicht ärmer als 1990 oder 1995, im Gegenteil. Wir sind mit Ihnen, lieber Oskar Lafontaine, einig, dass die anhaltende Umverteilung gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben empörend und sozial und wirtschaftlich bedrohlich ist. Wir sehen die Vorschläge der Hartz-Kommission durchaus differenziert. Aber wir finden uns nicht ab mit der Grundtendenz – der Vermarktung der Arbeitskraft und dem massiven offiziellen Einstieg in den Niedriglohnsektor. Dazu können, dazu müssen Alternativen diskutiert, gesellschaftlicher Widerstand organisiert werden. Vielleicht ist die Idee einer Besteuerung der kurzfristigen internationalen Devisenumsätze (»Tobin«-Steuer) nicht oder nur schwer praktikabel, aber sollte sie nicht endlich ernsthaft geprüft und öffentlich erörtert werden? Volkswirtschaftlich muss doch zugunsten der Realwirtschaft offenkundig erreicht werden, dass die Verselbstständigung der internationalen Finanzmärkte eingedämmt und zugleich eine gerechtere und wirtschaftlich sinnvolle Verteilung der Finanzen realisiert wird. Auch dafür sind nicht nur Ideen und Entscheidungen, sondern das entsprechende gesellschaftliche Klima notwendig. Aus der Sozialdemokratie und ebenso aus der PDS kamen und kommen immer wieder Vorstellungen zur Wiedererhebung der Vermögenssteuer, zur Veränderung der Erbschaftssteuer. Es gibt sehr unterschiedliche Forderungen nach einer wirkungsvolleren ökologischen Umsteuerung. Sollten, könnten das nicht Felder einer praktischen Diskussion um Alternativen und um die Suche nach breiter gesellschaftlicher Unterstützung für dringende Reformen sein?
Es mag andere Themen und Probleme geben. Das muss offen sein. Wir jedenfalls wollen die Probe aufs Exempel. Wie groß sind unser jeweiliger Realismus, unsere Kompetenz, unsere Bereitschaft zu einer modernen sozialen Orientierung und einer ökologischen Erneuerung, wie groß sind unsere Fähigkeiten, die Beteiligung und die Akzeptanz der Gesellschaft für umfassende Reformen zu fördern?
Wir möchten uns für einen linken Aufbruch in der Bundesrepublik und in der Europäischen Union engagieren. Wir setzen unsere Hoffnung wesentlich in die internationalen globalisierungskritischen Bewegungen. Aber wir möchten uns auch dafür einsetzen, dass SPD und PDS fähig werden, in diesem Sinne strategisch zusammen zu arbeiten, ohne den Reichtum ihrer Unterschiede aufzugeben. Die PDS wird ihren gesellschaftlichen Zielen nur in Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratie und den alten und neuen sozialen Bewegungen näher kommen können. Und die SPD, glauben wir, braucht die Herausforderung von links.
Mit herzlichen Grüßen
Gregor Gysi / André Brie
Avantgarde
Wäre es nicht besser, die Medien würden über wichtige Dinge berichten ? Und was hat die SPD mit diesem Brief zu tun ? Was ist, wenn die CSU auch so einen Brief erhält ? Auch ausschlachten ?
Manche Leute sind sich für nichts zu schade !
den Brief geschrieben ! Aber warum, zum Teufel, an einen Polit-Rentner ?
Vielleicht bekomme ich ja auch noch einen Brief ? Auch ausschlachten ?
Und - unterstellt der Brief ist echt - die größte Sauerei ist, dass behauptet wird, dass sich die PDS kritisch mit ihrer Geschichte auseinandergesetzt hat.
Der Herr Brie hat für die Stasi gearbeitet - warum ist der überhaupt noch in der PDS? Mag das Denunziantenpack nicht - egal welcher Couleur.
gesetzt haben, steht ja wohl fest. Sie setzen sich aber zu wenig mit der Zukunft auseinander - von Anbiederungsversuchen mal abgesehen.
Warum gehen die keinen eigenständigen, selbstbewussten Weg ? Das würde Farbe ins Spiel bringen.
Wenn die CDu diesen Brief bekommt, dann würde man diesen im übrigen nicht ausschlachten können, da es zwischen der CDu und PDS keinerlei Gemeinsamkeiten gibt, wie wir in Berlin sehen zwischen SPD und PDS aber sehr wohl.
Also geht das Ausschlachten nur in eine Richtung.
Avantgarde
Bestenfalls ein Gähnen ! Oder der Schuss geht nach hinten los ! Mit dieser Story lockst du keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Du läufst vielmehr Gefahr, als jemand dazustehen, dem nichts mehr einfällt als so ein Quatsch. Aber mich soll das nicht jucken. Der für die SPD beste Slogan der CDU war bisher: Freiheit statt Sozialismus. Was haben wir über so viel Dummheit gelacht !
Deutsche Bau-Branche will 80.000 Stellen streichen
Verband senkt Umsatz-Prognose. 8000 Pleiten drohen.
Flut-Katastrophe ändert katastrophale Lage nicht grundlegend
Berlin - Die Hoffnungen auf ein Ende der Talfahrt in der deutschen Bau-Industrie haben sich zerschlagen. Für 2002 rechnet die Branche mit dem Verlust von 80.000 Arbeitsplätzen und einem Umsatzrückgang von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Insolvenzen wird voraussichtlich auf mehr als 8000 steigen, im ersten Halbjahr waren es bereits 4500 (plus Prozent) Diese Zahlen nannte der Präsident der Deutschen Bauindustrie (HDB), Ignaz Walter. Der Bau befindet sich nach seinen Worten in einer "katastrophalen Situation".
Die Jahrhundertflut an der Elbe wird der angeschlagenen Bauwirtschaft keine Sonderkonjunktur und keinen Aufschwung bringen. "Die Flutkatastrophe hilft uns ein bisschen, aber sie löst unsere Probleme nicht", sagte Walter. Obwohl der Verband die Schäden an Bauten und Infrastruktur vorläufig mit sieben bis zehn Milliarden Euro beziffert, würden die freien Kapazitäten der Bauwirtschaft damit nur zu einem Bruchteil ausgelastet. Die Umsatzeinbrüche im ersten Halbjahr sind nach HDB-Angaben zu gravierend und können in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr aufgeholt werden.
Die aktuelle Krise am Bau führte Verbandspräsident Walter auf die anhaltende Wachstumsschwäche der Wirtschaft allgemein, die abwartende Haltung gewerblicher Investoren und leere öffentliche, vor allem kommunale Kassen zurück. Eine Trendwende im schwachen Wohnungsbau sei frühestens 2003 in Ballungsgebieten zu erwarten. Walter warf der Politik vor, sie erkenne nicht die Schlüsselfunktion der Baubranche, wo jede investierte Milliarde Euro Investitionen von 2,4 Milliarden Euro in anderen Bereichen nach sich ziehe. Die Politik müsse bessere Rahmenbedingungen schaffen.
Der Bau-Präsident kritisierte aber auch die eigene Branche als mitverantwortlich für die Krise. So würden die Baufirmen zu oft Verlustpreise einkalkulieren, Zahlungsverzögerungen in Kauf nehmen und inakzeptable Vertragsbedingungen hinnehmen. "So viel kollektive Dummheit, wie es bei uns in der Branche gibt, gibt es sicher in keiner anderen Branche", sagte Walter.
Die Zahl der Beschäftigten in der Bau-Industrie wird bis zum Jahresende auf 870.000 verringern. Mitte der neunziger Jahre, zum Höhepunkt des deutschen Bau-Booms, waren am Bau noch gut 1,4 Millionen Menschen beschäftigt. DW
Eine bessere Mobilisierung, einen größeren Anreiz für frustrierte SPD-Anhänger hat es nicht geben können. Ich sagte nicht, dass der Spruch lustig ist - er war hilfreich - für alle CDU-Gegner !
Schlachtet mal "Negativ-Briefe" aus. Ich sag ja - bestenfalls Gähnen - bestenfalls.
Spiel des Lebens
PDS am Scheideweg
Die Zukunft der PDS steht bei den Wahlen am 22. September auf dem Spiel. Zwei der wichtigsten Symbolfiguren innerhalb der Partei, André Brie und Sarah Wagenknecht, sprachen mit n-tv.de über die Situation der PDS vor der Wahl und über die Zukunftschancen der Partei. Für Brie und Wagenknecht stellte sich dabei die Frage, auf welche Weise sich eine linke Partei in der aktuellen Politik engagieren kann, ohne ihre sozialistische Ideale zu verraten.
Beide sehen in der PDS eine Partei des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit, welche sich besonders für die Belange der Ostdeutschen einsetzt. Doch unterscheiden sie sich in ihren Herangehensweisen und in ihrem Bild von einer modernen Linkspartei deutlich.
André Brie möchte den Integrationskurs der Partei fortsetzen. Er argumentiert, dass dies nur durch eine weitere Stärkung der Partei im Osten möglich ist, da die PDS nur so Gestaltungsmöglichkeiten habe und ein politischer Machtfaktor bleibe. Brie trägt der Partei auf, für die Rückkehr Gregor Gysis zu kämpfen und prophezeit bei einem Nichteinzug in den Bundestag ein "Hauen und Stechen".
Sarah Wagenknecht weint Gregor Gysi keine Träne nach, denn sie ist enttäuscht von der Regierungsbeteiligung der PDS in Berlin. Sie befürchtet in der Zusammenarbeit mit der SPD einen Verrat der sozialistischen Grundsätze der Partei und setzt stattdessen lieber auf harte Oppositionsarbeit und die Stärkung der außerparlamentarischen Wirkungskraft der PDS.
Das Spiel ist weiter offen, doch die PDS wird sich entscheiden müssen, ob sie lieber eine Anti-System-Partei sein will oder den Weg einer wirklichen Integration vorzieht. Diese Entscheidung könnte bedeutender nicht sein, denn es geht um’s nackte Überleben, nicht mehr und nicht weniger.
Wieso sind ex SPD Wähler nun wieder echte SPD wähler aufgrund des Slogans "Freiheit statt sozialismus". Vielleicht sollte ich Dich aufklären, daß Sozialismus nicht zwingend etwas mit Sozial zu tun haben muß.
Warum also Dein Gelächter? Und könnte es sein, daß nur Du Dich über diesen Werbespruch so amüsiert hast, da nur Du ihn derart interpretiert hast, da evtl. Du einer dieser frustrierten SPD Wähler bist oder warst?
Avantgarde
Arbeitslose, Kleinverdiener, einfache Beamte wurden folgendermaßen zur Kasse gebeten:
Erhöhung der Energiesteuer, mehrmalige Erhöhung der Öko-Steuer um jeweils 7 Pfennig, Halbierung des Sparerfreibetrages für Zinsen, höhere Zuzahlung für Medikamente, Erhöhung von Versicherungs- und Tabaksteuer, einjährige Einkommensschmälerung durch inflationsbereinigte Nullrunde bei den renten. Außerdem verluste bei der Euro-Umstellung, weil es dafür keine gesetzlichen Vorgaben gab wie in anderen EU-Ländern.
Sozialer-Zynismus pur!!!
Keine Überschwemmungen die gar keine sind ?
Kein anstehender Konflikt mit dem Irak welcher doch gar keiner ist ?
Keine .............. ?
Erzähl doch noch ein bisschen über Briefe die irgendjemand so schreibt !
Habt ihr den Internetzugang im Heim doch wieder bekommen ?
"Verkürzt gesagt, geht es sehr wohl um die Alternative zwischen einer primär neoliberalen und weltmarktorientierten oder einer sozialen, solidarischen, ökologischen und demokratischen Modernisierung der Gesellschaft".Das genau ist der gemeinsame Nenner der Realos in der PDS mit den wenigen linkssozialistischen in der SPD.Und zu den kritischen Leuten der SPD gehört nun mal Lafontaine..Man darf ja wohl behaupten,dass grosse Teile der SPD sich kaum noch von der CDU unterscheiden.
Und man sollte doch so realistisch sein zu erkennen,dass die nächste Legislaturperiode mit einer CDU-FDP Regierung nur verhindert werden kann,wenn die PDS das Zünglein an der Waage spielt.
Ich bin ja auch gegen alte Stasigenossen,aber diesen Blödsinn,Gysi und Brie ,die doch sehr gemässigt sind,dazu zu zählen ,halte ich für emotionsgeladenen Unsinn.Ginge es nach ihnen hätte die PDS ein besseres Parteiprogramm als das noch immer geltende alte erhalten,wobei die sozialen Ziele auch hier sehr gut sind wenn auch unrealistisch.
> Vielleicht sollte ich Dich aufklären, daß Sozialismus nicht zwingend etwas
> mit sozial zu tun haben muß.
Damit bist Du auf dem Holzweg. Es gibt die Idee vom Sozialismus und einen "praktizierten" Sozialismus.
Dass der praktizierte Sozialismus weit entfernt ist von der eigentlichen Vorstellung sollte jedem halbwegs informierten Menschen bekannt sein.
Als unsozial kann man ihn trotzdem nicht bezeichnen.
Die Vorstellungen, die der Oekonom Marx von einem Sozialismus hatte, kann man sicherlich als zwingend sozial ansehen. Naja, so richtig von Marx kommt es im Prinzip nicht. Als Vorlage dienten hier einige Persoenlichkeiten aus Frankreich.
Vielleicht ist Dir auch aufgefallen, dass wir das derzeitige System als soziale Marktwirtschaft bezeichnen. Nach der letzten grossen Weltwirtschaftskrise hat man von Marx einiges dazu gelernt und hat den bis dato existierenden Manchester-Kapitalismus ueber Board gewurfen.
Sicherlich hart fuer Dich, aber wahr.