Bahn AG plant neue Bagdad-Bahn


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Neuester Beitrag: 01.02.03 13:36
Eröffnet am:01.02.03 12:50von: Happy EndAnzahl Beiträge:5
Neuester Beitrag:01.02.03 13:36von: EgozentrikerLeser gesamt:765
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95441 Postings, 8567 Tage Happy EndBahn AG plant neue Bagdad-Bahn

 
  
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01.02.03 12:50
BERLIN - Vor hundert Jahren, am 5. März 1903, wurde der Bau der Bagdad-Bahn in Berlin beschlossen. Aus diesem Anlass wird Bahnchef Hartmut Mehdorn Anfang März in den Irak reisen. Zusammen mit dem irakischen Staatspräsidenten Saddam Hussein möchte er diesen alten Traum wieder beleben.



Nach Ansicht Mehdorns entstünde damit eine "Achse der wirtschaftlichen Prosperität, der Völkerverständigung und des Friedens." Für den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG währe ein Irak-Krieg die größte denkbare Katastrophe. Schließlich will er spätesten 2008 sein Unternehmen, was sich zurzeit noch im Besitz des Bundes befindet, an die Börse bringen. Ein Neubau der Bagdad-Bahn könnte den Börsenwert der Bahn AG daher erheblich steigern. Weshalb Mehdorn im Sommer 2002 Bundeskanzler Schröder ins Gewissen redete, "ein Irak-Krieg sei auf das entschiedenste abzulehnen".

1903 wurde mit den Arbeiten begonnen, 1914 Bagdad erreicht, der 1. Weltkrieg zerstörte aber das bestehende Schienennetz. Erst in den 30er Jahren wurde die Arbeit wieder aufgenommen, und 1940 standen die Signale dann endlich auf "Freie Fahrt". Aber wieder zerstörte ein Krieg, was mit unendlichen Mühen und riesigen Kosten geschaffen worden war. Der größte Transportkonzern Europas, die Deutsche Bahn AG, will nun diesen Lebenstraum endgültig verwirklichen, einem Schienenweg zwischen Okzident und Orient.

Auf dem Welt-Eisenbahn-Kongress in Wien im September 2001 traf Hartmut Mehdorn auf den irakischen Vizepremier Tarik Asis. In dem Gespräch kam man auf die Möglichkeit der Verbindung Zentraleuropas mit dem Wirtschaftsraum des Mittleren Ostens durch einen Schienenstrang. Mehdorn sah sofort die Chance einer Globalisierung der Deutschen Bahn AG und mit dem damit verbundenen Mehrwert für Deutschland. Die Idee der Bagdad-Bahn war wiedergeboren.

Wegen der politischen Brisanz, dem seit 1991 schwellenden Konflikts des Iraks mit den Vereinigten Staaten, und den Baukosten, veranlasste die Bahn eine interne Machbarkeitsstudio durchzuführen, ehe Verhandlungen mit den zu durchquerenden Staaten aufgenommen werden. Am Beginn der Planungen wurden Überlegungen laut den Transrapid, die Magnetschwebebahn, für dieses Projekt vorzuschlagen. "Auf dieser Strecke technisch zu kompliziert", lautete die Antwort der Fachleute, zu dem ist der Transrapid nicht für den Transport von Gütern ausgelegt. Vorrang hat deshalb das Schiene-Rad-Konzept.

Die Planungen sehen deshalb vor eine Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen Berlin und Bagdad zu erstellen, mit je zwei Spuren für den Personen- und den Güterverkehr. Die Strecke umfasst eine Länge von 3.700 Kilometern und wird die folgenden Metropolen kreuzen: Prag, Wien, Budapest, Belgrad, Sofia, Istanbul, Ankara und Aleppo (Syrien). Falls die Verhandlungen mit den einzelnen Ländern zügig erfolgen kann 2005 der Bau beginnen. Im Jahr 2015 könnte dann die Verbindung per Schiene zwischen Berlin und Bagdad eingeweiht werden. Mit Einsatz des neuen ICE 5, der 2010 erscheint und eine Reisegeschwindigkeit von 420 Stundenkilometer erreicht, würde die Reisezeit cirka zehn Stunden betragen. Was bedeutet, morgens um Neun steigt man in Berlin in den Zug und ist zum Abendessen in Bagdad. Bezüglich der Baukosten wird eine Summe von 100 Milliarden Euro veranschlagt.

Mehdorn ist sich mit Bundeskanzler Schröder einig, dass ein Krieg gegen den Irak unter allen Umständen verhindert werden muss. "Ich fürchte nicht so sehr die militärische Auseinandersetzung", so der Bahn-Vorstandsvorsitzende, "sondern den Aufruhr, das Chaos, den die Region durch die unabsehbaren Folgen des Krieges befallen wird und unser Konzept auf Jahrzehnte zurückwirft." Als Symbol des Friedens sieht Mehdorn deshalb das Staatsbankett zum hundertsten Jahrestag der Bagdad-Bahn, in dessen Rahmen ein Vorvertrag unterzeichnet werden wird.

Für die Deutsche Bahn AG ist Bagdad letztendlich nur eine Etappe die Welt mit der Schiene zu erschließen. Eine Vision sieht vor bis 2030 den gesamten arabischen Raum mit Hochgeschwindigkeitstrassen zu verbinden. Als Zielgruppe sieht die Deutsche Bahn AG die jährlichen Pilgerscharen von Muslimen, die nach Mekka zur Kaaba wollen. Ein weiteres Ziel wäre die nordafrikanische Küste, bis Marokko, per Schiene mit dem Nahen Osten zu verbinden. Ebenso bestehen Überlegungen Bagdad, über Teheran, Kabul und Islamabad, mit Neu Delhi per Gleis zu erschließen.

Aus dem Bundeskanzleramt wird unterdessen verlautet, dass der Kanzler und Außenminister Fischer planen an den Feierlichkeiten im Irak teilzunehmen. "Ob die Amerikaner nun den Irak bombardieren oder nicht, es geht um die Zukunft Deutschlands", sagte der Sprecher der Bundesregierung Béla Anda bezüglich der Teilnahme der deutschen Staatsführung am Bankett in Bagdad.  

9161 Postings, 9010 Tage hjw21 x grün für witzig o. T.

 
  
    #2
01.02.03 12:54

6836 Postings, 8837 Tage EgozentrikerFür hjw

 
  
    #3
01.02.03 13:30
Noch wie was von der Bagdad-Bahn gehört ?

 

9161 Postings, 9010 Tage hjw2doch ego

 
  
    #4
01.02.03 13:34

witzig bezog sich auf die Chancen der Bahn-AG

auf Verwirklichung  

6836 Postings, 8837 Tage EgozentrikerAch soooooo... *g* o. T.

 
  
    #5
01.02.03 13:36

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